1106
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1106 | |
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Heinrich V. erhält nach der Abdankung seines Vaters Heinrich IV. die Reichsinsignien. | Ali ibn Yusuf ibn Taschfin folgt seinem Vater als Herrscher des maurischen Reichs der Almoraviden nach. |
1106 in anderen Kalendern | |
Armenischer Kalender | 554/555 (Jahreswechsel Juli) |
Äthiopischer Kalender | 1098/99 |
Buddhistische Zeitrechnung | 1649/50 (südlicher Buddhismus); 1648/49 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana) |
Chinesischer Kalender | 63. (64.) Zyklus
Jahr des Feuer-Hundes 丙戌 (am Beginn des Jahres Holz-Hahn 乙酉) |
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) | 468/469 (Jahreswechsel April) |
Iranischer Kalender | 484/485 (um den 21. März) |
Islamischer Kalender | 499/500 (1./2. September) |
Jüdischer Kalender | 4866/67 (31. August/1. September) |
Koptischer Kalender | 822/823 |
Malayalam-Kalender | 281/282 |
Seleukidische Ära | Babylon: 1416/17 (Jahreswechsel April)
Syrien: 1417/18 (Jahreswechsel Oktober) |
Spanische Ära | 1144 |
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) | 1162/63 (Jahreswechsel April) |
Ereignisse
Politik und Weltgeschehen
Königreich England/Normandie
König Heinrich I. besiegt am 28. September mit einem englischen Heer in der Schlacht bei Tinchebray in der Normandie das normannische Heer seines älteren Bruders Robert Curthose und nimmt diesen gefangen. Schon wenige Tage nach der Schlacht lässt er die meisten Gefangenen wieder frei. Nur sein Bruder Robert wird die letzten achtundzwanzig Jahre seines Lebens in Gefangenschaft verbleiben. Durch den Sieg von Tinchebray vereint Heinrich Beauclerc das von seinem Vater geschaffene „anglo-normannische Reich“ bestehend aus dem Königreich England und dem Herzogtum Normandie wieder unter einer Herrschaft.
Heiliges Römisches Reich
- 6. Januar: Fürstentag zu Ingelheim: Im Gefolge des Investiturstreits erhält nach der Abdankung des Kaisers Heinrichs IV. sein Sohn Heinrich V. die Reichsinsignien.
- Dem alten Kaiser gelingt es Ende Januar oder Anfang Februar, aus der Pfalz Ingelheim, in der er gefangengehalten wird, zu entkommen und den Widerstand zu organisieren. Am Gründonnerstag schlägt er die Truppen Heinrichs V. bei Visé an der Maas. Nach diesen erfolgversprechenden Anfängen erkrankt Heinrich IV. jedoch und stirbt am 7. August in Lüttich. Dort erhält er zunächst ein ehrenvolles Begräbnis im Dom. Die Fürsten erheben Einspruch, da der Kirchenbann noch nicht aufgehoben worden ist. Der Leichnam des Kaisers wird aus seinem Grab geholt und in einer noch ungeweihten Kapelle außerhalb der Stadt in Cornelio monte sita in ungeweihter Erde beigesetzt. Heinrich V. setzt sich wenig später über den Beschluss der Fürsten hinweg, lässt den Leichnam am 24. August erneut aus der Erde holen und zunächst nach Lüttich, dann nach Speyer überführen, um ihn dort im Mariendom zu bestatten. Gebhard, der Bischof von Speyer, verbietet jedoch Begräbnis und Begräbnisfeierlichkeiten. So findet der Kaiser seine vorläufige Ruhestätte in einer ungeweihten, an den Dom angebauten Kapelle, der späteren Afrakapelle. In der Bevölkerung Speyers führt dies zu Tumulten, Gebhard muss sich noch im gleichen Jahr aus der Stadt zurückziehen.
- Gottfried VI. von Brabant erhält von Kaiser Heinrich V. den Titel eines Herzogs von Niederlothringen.
Iberische Halbinsel
- 2. September: Ali ibn Yusuf ibn Taschfin folgt seinem Vater Yusuf ibn Taschfin als Herrscher des maurischen Reichs der Almoraviden nach.
Urkundliche Ersterwähnungen
- Mayschoß wird erstmals urkundlich erwähnt.
- Erste schriftliche Erwähnung der polnischen Stadt Kalisch und von Brusio in der Schweiz.
- Wormsley bei Stokenchurch in Buckinghamshire wird als Wdemunesleia erstmals urkundlich erwähnt.
Wirtschaft
- In Worms wird die älteste urkundlich belegte Zunft Deutschlands, die Wormser Fischerzunft gegründet.
- Erzbischof Friedrich I. von Bremen beginnt die Hollerkolonisation.
Religion, Kultur und Gesellschaft
- Der Kaiserdom zu Speyer wird in seiner heutigen Form fertiggestellt.
- Bauern legen Saatkörner auf die Bahre des toten Kaisers Heinrich IV., die sie später auf die Felder streuen, um den Ertrag der Ernte zu steigern.
Natur und Umwelt
- 2. Februar: Der Große Komet von 1106 (X/1106 C1) taucht das erste Mal auf. Er ist in Teilen Europas und Asiens bis Mitte März sichtbar.
Geboren
Genaues Geburtsdatum unbekannt
- Februar: Alexios Komnenos Porphyrogennetos, byzantinischer Mitkaiser († 1142)
- Giorgios IV., nubischer König in Makuria († 1158)
- Konrad II., Graf von Luxemburg († 1136)
- Minamoto no Yorimasa, japanischer Dichter, Samurai und Führer der Minamoto-Armeen († 1180)
- Tumtön Lodrö Dragpa, Geistlicher der Kadam-Schule († 1166)
Geboren um 1106
- Ibn Tufail, arabisch-andalusischer Philosoph, Astronom, Arzt, Mathematiker und Mystiker († 1185)
- Hugo VIII., Herr von Lusignan und Kreutzritter († 1173)
Gestorben
Todesdatum gesichert
- 19. Mai: Gottfried IV., Erbgraf von Anjou (* um 1073)
- 16. Juni: Benno von Meißen, Heiliger und Bischof von Meißen (* um 1010)
- 31. Juli: Adolf I. von Berg, Begründer der Grafschaft Berg (* um 1045)
- 7. August: Heinrich IV., römisch-deutscher König, später Kaiser (* 1050)
- 12. August: Dietrich III., Graf von Katlenburg (* 1075/80)
- 23. August: Magnus, Herzog von Sachsen (* um 1045)
- 2. September: Yusuf ibn Taschfin, Herrscher der Almoraviden in Nordwestafrika und Andalusien (* 1009)
- 11. Oktober: Rupert, Gegenbischof im Bistum Würzburg
Genaues Todesdatum unbekannt
- Februar: Chalaf ibn Mulaib, Statthalter der Fatimiden in Homs und Apamea
- Cáenchomrac Ua Baigill, Bischof von Armagh
- Dschekermisch, Statthalter von Mossul
- Hugo von Falkenberg, Herr von Falkenberg, Kreuzfahrer und Fürst von Galiläa
- Hywel ap Goronwy, walisischer Häuptling
- Nathan ben Jechiel, italienisch-jüdischer Gelehrter und Lexikograf (* um 1020)
- Phuchungwa Shönnu Gyeltshen, Geistlicher der Kadam-Tradition des tibetischen Buddhismus (* 1031)