Ahmed Zewail
Ahmed Hassan Zewail (arabisch أحمد حسن زويل, DMG
; Transkription auch: Sewail; * 26. Februar 1946 in Damanhur, Königreich Ägypten; † 2. August 2016 in Pasadena, Kalifornien[1]) war ein ägyptischer Chemiker und Nobelpreisträger für Arbeiten in der Femtochemie.
Leben
Zewail wuchs in Disuq in Nordägypten auf. Er studierte an der Universität von Alexandria (Bachelor-Abschluss) und wurde bei Robin Hochstrasser an der University of Pennsylvania promoviert. Als Post-Doktorand war er an der University of California, Berkeley. Ab 1976 arbeitete er am California Institute of Technology (Caltech), wo er Professor wurde, ab 1990 als Linus Pauling Professor in Chemical Physics. 1978 erhielt er ein Forschungsstipendium der Alfred P. Sloan Foundation (Sloan Research Fellowship).
Zewail war ein Pionier der Femtochemie, der Untersuchung von chemischen Reaktionen im Femtosekunden-Bereich mit ultrakurzen Laserpulsen.
Im Januar 2010 wurden Ahmed Zewail, Elias Zerhouni und Bruce Alberts die ersten US science envoys (dt.: Gesandte der Wissenschaft) für den Islam. In dieser Funktion reiste er in Länder mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung.[2]
Zewail war im wissenschaftlichen Beratungsgremium von Präsident Barack Obama.
Zewail hatte ab 1982 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Er war verheiratet und wurde Vater von vier Kindern.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1992: Carl-Zeiss-Forschungspreis
- 1993: Wolf-Preis in Chemie
- 1997: Tolman Award
- 1997: Robert A. Welch Award
- 1998: Benjamin Franklin Medal
- 1998: Paul-Karrer-Medaille
- 1999: Nil-Orden (höchste zivile ägyptische Auszeichnung)
- 1999: Nobelpreis für Chemie
- 2000: Zedernorden
- 2006: Albert Einstein World Award of Science
- 2009: Othmer-Goldmedaille
- 2011: Priestley-Medaille
- 2011: Davy-Medaille
- 2013: Richard-Ernst-Medaille der ETH Zürich
Zewail war unter anderem Mitglied der National Academy of Sciences (ab 1989), der American Academy of Arts and Sciences (ab 1993), der American Philosophical Society (ab 1998), der Royal Society (ab 2001), der Académie des sciences (ab 2005), der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften und der Russischen Akademie der Wissenschaften sowie mehrfacher Ehrendoktor (Lund, Universität Complutense Madrid, Cambridge, Southwestern University, Universität von Jordanien, Yale University.[3])
Tod
Zewail war um Morgen am 2. August 2016 gestorben. Er erholte sich von Krebs, aber die genaue Todesursache ist unbekannt.
Schriften
- Ahmed H. Zewail: Reise durch die Zeit – Weg zum Nobel-Preis. Verlag Helvetica Chimica Acta, Zürich 2006, ISBN 978-3-906390-32-1, ISBN 3-906390-32-2.
Literatur
- Peter B. Dervan: Ahmed H. Zewail (1946–2016). In: Science. Band 353, Nr. 6304, 2016, S. 1103, doi:10.1126/science.aai8466
- Warren S. Warren: Ahmed Hassan Zewail (1946–2016). In: Nature. Band 537, Nr. 7619, 2016, S. 168, doi:10.1038/537168a, Volltext
Weblinks
- Literatur von und über Ahmed Zewail im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1999 an Ahmed Zewail (englisch) und Pressemitteilung (deutsch)
- Homepage von Ahmed Zewail am Caltech
- Ahmed Zewail im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
- ↑ احمد زويل وفاته ahmed zewail وفاة احمد زويل مكتشف الفيمتو ثانية صور احمد زويل قبل الوفاة في امريكا ahmed zewail death (Memento vom 2. August 2016 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Cheryl Pellerin: First U.S. Science Envoys Begin Work in Muslim-Majority Countries. In: usembassy.gov. Bureau of International Information Programs, abgerufen am 3. August 2016 (englisch).
- ↑ Biographies of the 2014 honorands bei der Yale University (yale.edu); abgerufen am 9. Juni 2014.
Personendaten | |
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NAME | Zewail, Ahmed |
ALTERNATIVNAMEN | Zewail, Ahmed Hassan (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | ägyptisch-US-amerikanischer Chemiker, Nobelpreisträger (1999) |
GEBURTSDATUM | 26. Februar 1946 |
GEBURTSORT | Damanhur, Königreich Ägypten |
STERBEDATUM | 2. August 2016 |
STERBEORT | Pasadena, Kalifornien |