Akten des Paulus und der Thekla

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Ausschnitt des Freskos von „Paulus und Thekla“ aus dem 6. Jahrhundert. (1906 in der Paulus- und Theklagrotte am Nordhang des Bülbül Dağı (deutsch „Nachtigallenberg“) oberhalb der Ruinen des antiken Ephesus entdeckt.) Wiedergabe als Schwarzweißfotografie.[1] Inspiriert durch die „
Acta Pauli et Theclae
“ aus dem 2. Jahrhundert; Paulus ist im Bild mit
ΠΑΥΛΟϹ
beschriftet, Thekla in der Variante
ΘΕΟΚΛ[Α]
. Die Mutter
Θεοκλιά
befindet sich (nicht abgebildet) links neben Paulus, aus dem Fenster eines Hauses auf die Beiden blickend.

Die Akten des Paulus und der Thekla (auch Thekla-Akten, lateinisch Acta Pauli et Theclae, altgriechisch Πράξεις Παύλου καὶ Θέκλης Práxeis Paúlou kaí Théklēs) sind eine pseudepigraphische oder apokryphe[2], besser außerkanonische Schrift aus dem 2. Jahrhundert.[3] Sie erzählen Ereignisse, die die heilige Thekla gemeinsam mit dem Apostel Paulus erlebte. Ob es dabei ursprünglich eigenständige Akten der Thekla,

Acta Theclae

, gab und damit als eigenständiges Werk verfasst worden sind, bleibt unklar. Sie treten dann als gemeinsame Akte, Akten des Paulus und der Thekla auf. Dabei wurden höchstwahrscheinlich ältere Traditionen verarbeitet, da die Person der „Thekla“ als die Hauptfigur in der Erzählung auftritt.[4]

Autor, Datierung und Abfassungsort

Die

wurden erstmals bezeugt und verschriftlicht erwähnt bei Tertullian.[5] Er beschrieb sie als fälschlich geschrieben. Hippolyt von Rom und Origenes hingegen nutzen sie unkritisch, während Eusebius sie als häretisch verwirft. Die drei Komplexe der

Acta Pauli et Theclae

haben eine eigenständige Überlieferungsgeschichte:

Acta theclae

, 3. Korintherbrief,

Martyrium Pauli apostoli a Lino conscripto

.[6] Der Autor der Schrift ist unbekannt. Sie stammt wahrscheinlich aus dem südanatolischen Raum (Pisidien und Lykaonien) rund um Ikonion und Antiochia. Der Text ist in verschiedenen Handschriften in griechischer (Schøyen MS 2634/1, P. Antinoopolis 13, Papyrus Oxyrhynchus 6), syrischer, koptischer, armenischer und äthiopischer Sprache überliefert. Er war ursprünglich Teil der umfangreicheren Paulusakten (

Acta Pauli

,

Πράξεις Παύλου

).[7] Obzwar Leucius Charinus (

Λευκιος Χαρινος

) von einigen Autoren in verschiedenen alten Schriften genannt wurde, so vor allem als Verfasser der Johannesakten und bei einigen der alten Autoren auch als Verfasser der übrigen vier apokryphen Apostelakten, die zusammen die manichäischen Apostelakten darstellen, ist die aktuelle wissenschaftliche Meinung, dass „Leucius Charinus“ als Pseudonym eines anonymen Schriftstellers anzusehen sei, der die Johannesakten verfasst habe, dessen Name später dann auf die gesamte Sammlung der manichäischen Apostelakten übertragen wurde. Die Überlieferung des eigentlichen Textes der

Acta Pauli et Theclae

kann sich auf einen umfangreichen Bestand an Quellen, d. h. Handschriften und Papyri, lehnen. Der textuale Inhalt dieser Überlieferung weist aber auf eine große Anzahl unterschiedlicher Versionen des Textes hin, so dass ein „originärer Text“, schwer zu rekonstruieren ist. Die

Acta Pauli et Theclae

wurden schon in der Spätantike in andere Sprachen übersetzt. Es existiert eine alte syrische Textüberlieferung, sodann eine alte auf Papyrus geschriebene koptische Übersetzung, die als unabhängig von der lateinischen Version anzusehen ist, und mehrere voneinander unabhängige Übersetzungen aus dem Griechischen.[8][9]

Im Papyrus Hamburgensis bilinguis 1 (etwa 300 n. Chr., griechisch) wurden aber nur Teile der Paulusakten in griechischer Sprache gefunden. Während im Papyrus Heidelberg Kopt. 300 + 301 und Papyrus Heidelberg Kopt. 6–28.5 (im 4. Jahrhundert, koptisch)[10] nicht nur die Paulusakte vollständig wiedergegeben ist, sondern auch die Theklaakte.[11]

Die Akten entstanden vermutlich um 150 n. Chr. in Kleinasien, sie weisen einige Besonderheiten auf:

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die zum Kanon (

κανών

„Messlatte, Richtschnur“) des Neuen Testaments zusammenwachsenden Schriften in den unterschiedlichen Regionen des Imperium Romanums in den verschiedenen Zusammenstellungen Autorität erlangten, so dass die Grenze zwischen „kanonischen“ und „apokryphen“ Schriften weniger eindeutig war und sich von Region zu Region, besser von Gemeinde zu Gemeinde, durchaus variabel darstellte. So diente die kanonische Apostelgeschichte (

Πράξεις Ἀποστόλων

„Taten der Apostel“), die auch auf das 2. Jahrhundert zurückgeht, der direkten Abgrenzung von denen zu jener Zeit ebenfalls zahlreich entstehenden legendarischen Apostelakten.[12]

Inhalt

Die Akte gliedert sich in zwei Hauptteile, den Ikonium-Zyklus (ActThecl. 1–25) und den Antiochia-Zyklus (ActThecl. 36–39), und in einen dritten finalen Erzählrahmen (ActThecl. 40–43).

Die Erzählung setzt bei Paulus’ erster Missionsreise ein, in Ikonium (Apg 13,51 EFB), wo er predigte. Sein Äußeres wird detailliert beschrieben. Auf seiner Flucht aus Antiochia kommend, begleitet von zwei Mitreisenden, Demas und Hermogenes, gelangten sie nach Ikonium. Dort wird er von Onesiphorus und dessen Familie herzlich empfangen und eingeladen. Im Haus seines Gastgebers predigte Paulus die Selbstbeherrschung, Zurückhaltung, Enthaltsamkeit (griechisch

ἐγκράτεια

). Seine Worte über die Reinheit begeisterten vor allem eine junge Frau, die vom Nachbarfenster den Worten des Paulus lauschte. Thekla, die gebannt seinen Reden zuhörte und daraufhin tagelang nicht ihr Zimmer verließ und in einer weiteren Folge sich der Ehe mit ihrem Verlobten Thamyris verweigerte, rief nun einen Konflikt hervor. Der Verlobte bestand auf die Ehe, die Thekla ihm versprochen hatte. Demas und Hermogenes, der Verlobte und Theklas Mutter Theoklia verklagten Paulus beim römischen Statthalter. Dort wurde er gezwungen, über seine Lehre Auskunft zu geben, da sie von der Stadtbevölkerung als Eheverbot interpretiert wurde. Ein Urteil gegen ihn wurde aber zunächst aufgeschoben, dennoch inhaftierten sie Paulus. Thekla gelang es, durch Bestechung ins Gefängnis zu gelangen, wo sie zu seinen Füßen saß. Beiden wurde nun der Prozess gemacht und Thekla daraufhin zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Aber Starkregen löschte die Flammen. Paulus und Thekla konnten Ikonium verlassen und gingen nach Antiochia in Pisidien. Dort warb ein in der römischen Provinz Syria lebender Adliger namens Alexandros (

Ἀλέξανδρος

) um ihre Hand. Aber Thekla weigerte sich. Eine Anklage denunzierte sie als „Tempelschänderin“.

Dies sei, so Jensen (1995/1999)[13], vor dem Hintergrund der Christenverfolgungen im Römischen Reich zu deuten, so sei eine römische Bürgerin, die ein Eheversprechen ausflöste oder ihre Ehre verteidigte, nicht eines Sakrilegs bezichtbar gewesen, hingegen aber eine Frau, die sich der neuen Religion des Christentums aktiv zuwandte. Was Thekla in der Aussage zusammenbrachte, vergewaltige keine Fremde, vergewaltige nicht die Dienerin Gottes.

Paulus bleibt bezüglich dieses Vorwurfs äußerst zurückhaltend und ließ seine Begleiterin in dieser Situation ohne Unterstützung zurück. Aber die Frauen der Stadt verteidigten sie. Insbesondere Antonia Tryphaina nahm sich ihrer an, die als Königin von Pontos eine reiche und einflussreiche Frau und Verwandte des römischen Kaisers Claudius war, denn Thekla betete für Tryphainas verstorbene Tochter. Obgleich den wilden Tieren vorgesetzt (

), wurde sie mehrere Male von einer Löwin geschützt. Thekla, noch ungetauft, spendete sich nun selbst die Nottaufe, indem sie sich mit den Worten: „Im Namen Jesu Christi taufe ich mich selbst am letzten Tag“ in ein Wasserbecken stürzte. Tryphaina rettete sie schließlich.

Hiernach suchte Thekla in Myra den Apostel Paulus auf, um danach zu ihrer Mutter nach Ikonium zu gehen. Schließlich ging sie nach Seleukia am Kalykadnos, wo sie viele Menschen „erleuchtete“ und eines friedlichen Todes starb (von den letzten Jahren sind fünf verschiedene Fassungen überliefert).

Rezeption

Antike

Der Kirchenvater Tertullian erwähnt Thekla im 17. Kapitel von

, seinem Traktat über die Taufe, das um 200 n. Chr. in Karthago entstand. Den Thekla-Akten, die zu seiner Zeit populär waren und als Legitimation für das Lehren von Frauen herangezogen wurden, wirft er Fälschung durch einen Priester aus Asien vor. Dieser Priester sei schließlich überführt worden und hätte gestanden, aus Liebe zum Apostel Paulus dessen Namen gebraucht zu haben. Außerdem würde der Inhalt den authentischen Paulusbriefen widersprechen. Indem Tertullian die Apostolizität der Thekla-Akten und damit ihre Autorität widerlegt, schließt er aus, dass weibliche Christinnen selbst in Notfällen taufen dürften.

„(…) Die weibliche Frechheit, die sich anmaßte zu lehren, möge nicht auch noch das Recht zu taufen an sich reißen, damit nicht neue Bestien kommen, die der früheren ähneln: So wie jene die Taufe abschaffte, könnte nun womöglich irgendeine andere sie aus eigener Vollmacht erteilen! Wenn gewisse Frauen jene zu Unrecht »Paulusakten« genannte Schrift »und« das Beispiel Thekla verteidigen im Hinblick auf das Recht der Frauen, zu lehren und zu taufen, so mögen sie wissen, daß in Asien der Presbyter, der diese Schrift verfaßt und dabei seine »Erfindung« Paulus untergeschoben hat, zugab, er habe dies aus Liebe zu Paulus getan, und von seinem Amt zurücktrat. Wie sollte man wohl glauben, daß jener der Frau die Vollmacht erteilt haben soll, zu lehren und zu taufen, der nachdrücklich nicht einmal der Ehegattin erlaubte, sich belehren zu lassen? »Schweigen sollen sie«, sagt er, »und zu Hause ihre Männer fragen.«[14]

„übersetzt durch Anne Jennsen

Tertullian: De baptismo 17,4: zitiert aus Anne Jensen: Thekla – Die Apostolin. Ein apokrypher Text neu entdeckt. Chr. Kaiser, Gütersloh 1999, ISBN 3-579-05172-5, S. 71–21

Neuzeit

Für Jensen (1999)[15] reiht sich die „Thekla-Erzählung“ in eine Reihe weiterer Apostelgeschichten bzw. -akten (

πράξεις ἀποστόλων

) ein, so über Petrus, Paulus, Andreas, Johannes und Thomas.[16] In allen diesen Erzählungen treten weibliche Protagonistinnen auf. Diese fünf apokryphen Apostelgeschichten sind Zeugnisse einer frühen christlichen Bewegung, die noch unabhängig von der kirchlichen Hierarchie der Alten Kirche war. Die Enkratiten (

ἐγκράτεια

„Enthaltsamkeit“) waren Anhänger einer vielgestalteten asketischen Bewegung innerhalb der Alten Kirche, die ab dem Ende des 2. Jahrhunderts hervortrat. Nach Dormeyer (2016)[17] sind die fünf Apostelgeschichten erst im 4. Jahrhundert von den Anhängern des sassanidischen Religionsstifters Mani[18] kompiliert, redigiert und zu einem Kodex zusammengetragen worden. Dieser „manichäische Fünferkodex“ sei verloren gegangen, jedoch nicht die Textüberlieferung der einzelnen Apostelakten. Ein zentrales Thema in den sonst disparaten Akten ist die sexuelle Enthaltsamkeit, die zu der Bewegung der Enkratiten in enger Beziehungen stünden. Die apologetischen Theologen der Alten Kirche untersagten das Lesen der Apostelakten aufgrund ihrer gnostischen und manichäischen Redaktionen. Aber anders als die manichäistische Position[19], die in der Askese ein Bemühen um die „Reinheit“ sah, die als Voraussetzung für die angestrebte „Erlösung“ galt, akzentuierten, so Dormeyer, die ursprünglichen Erzählungen der Apostelakten bezüglich der Askese einen anderen Fokus, der den aktiken Romanen näher stünde.

Apostelakten (
πράξεισ αποστόλων
)[20]
Apostel Protagonistin Antagonist
Paulus und Thekla
(
Πράξεις Παύλου καὶ Θέκλης
)
Thekla Thamyris
Petrus (
Πράξεις Πέτρου
)
Xantippe Albinos
Paulus (
Πράξεις Παύλου
)
Artemilla Eubula
Andreas (
Πράξεις Ἀνδρέα
)
Maximilla Aegeates
Johannes (
Πράξεις Ἰωάννου
)
Drusiana Andronikos
Thomas (
Πράξεισ Θωμά
)
Mygdonia Charis

In allen dieser Narrative zu und um die Apostel finden sich „enthaltsame Frauen“ und alle, so die mehrheitliche wissenschaftliche Meinung, sind Mitte des 2. Jahrhunderts entstanden, mit Ausnahme der Thomasgeschichte, die auf Anfang des 3. Jahrhunderts datiert wird. Im Gegensatz aber zu ähnlichen Protagonistinnen in den antiken Liebesromanen bleibt die Bewahrung der Keuschheit dort meist nicht nur temporär.[21] Im antiken Roman kommt es nach unerwarteten Schicksalschlägen (siehe auch Vorstellung und Funktion paganer Gottheiten) zu einer zeitweisen Trennung der Liebenden, lebensgeschichtlichen Prüfungen, Verfolgungen und sonstigen Abenteuern, dann aber zu einer Vereinigung.[22] Nach Jensen wurde dieses erotisierende Erzählmotiv in das Enthaltsamkeitsnarrativ der apokryphen Apostelakten aufgenommen, aber die Wahrung der Keuschheit (gemeinhin der Jungfräulichkeit[23]) wird radikal aufrechterhalten, geradezu gesteigert.[24] Nicht mehr die verzögerte und ersehnte sexuelle Vereinigung zweier Liebender, sondern der Triumph der weiblichen Protagonistinnen über ihre (potentiellen) Partner, die sich gelegentlich auch in einer Bekehrung der männlichen Antagonisten zum Christentum zeigt, wird vergleichbar zum spirituellen Progress der Apostel durch ihr Martyrium.

Siehe auch

Textausgaben

  • Wilhelm Schneemelcher: Die Paulusakten. In: ders. (Hrsg.): Neutestamentliche Apokryphen in deutscher Übersetzung. Band 2: Apostolisches, Apokryphen und Verwandtes. 6. Auflage, Mohr, Tübingen 1999, ISBN 3-161-47252-7, S. 193–243.
  • Eugen Sitarz (Hrsg.): Die Taten der Thekla. Geschichte einer Jüngerin des Apostels Paulus. Schwabenverlag, Ostfildern 1996, ISBN 3-796-60776-4.
  • Valentina Calzolari: Acta Pavli et Theclae, Prodigia Theclae, Martyrivm Pavli (= Corpus christianorum. Series apocryphorum 20; Apocrypha Armeniaca 1). Brepols, Turnhout 2017, ISBN 9782503569864 (armenische Version)

Literatur

  • Jan N. Bremmer (Hrsg.): The Apocryphal Acts of Paul and Thekla. Kok Pharos, Kampen 1996, ISBN 978-9039001523.
  • Judith Hartenstein: Weibliche Askese und christliche Identität im 2. Jh. n. Chr. In: Matthias Jung, Michaela Bauks, Andreas Ackermann (Hrsg.): Dem Körper eingeschrieben: Verkörperung zwischen Leiberleben und kulturellem Sinn. (Studien zur Interdisziplinären Anthropologie), Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-65810-473-3, S. 213–226.
  • Johannes Hofmann: Christliche Frauen im Dienst kleinasiatischer Gemeinden des ersten und zweiten Jahrhunderts. Eine prosopographische Studie. In: Vigiliae Christianae Bd. 54, No. 3 (2000), S. 283–308 https://doi.org/10.2307/1584643
  • Carl Holzhey: Die Thekla-Akten. Ihre Verbreitung und Beurteilung in der Kirche (= Veröffentlichungen aus dem Kirchenhistorischen Seminar München. II. Reihe, Nummer 5). Verlag der J. J. Lentner'schen Buchhandlung, München 1905 (Digitalisat, mit deutscher Übersetzung).
  • Anne Jensen: Thekla – Die Apostolin. Ein apokrypher Text neu entdeckt. Chr. Kaiser, Gütersloh 1999, ISBN 3-579-05172-5.
  • Luzia Sutter Rehmann: Sexuelle Differenzen. Geschichten des Missbrauchs in den Apokryphen Apostelakten – Grundzüge einer Hermeneutik des Konflikts. In: lectio difficilior (Europäeische elektronische Zeitschrift für Feministische Exegese), Ausgabe 2/2000, ISSN 1661-3317 ([5] auf lectio.unibe.ch)
  • Tobias Nicklas: Die Akten des Paulus und der Thekla. In: Jens Schröter, Simon Butticaz, Andreas Dettwiler (Hrsg.), Receptions of Paul in Early Christianity (= Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft 234). De Gruyter, Berlin 2018, S. 175–194 doi:10.1515/9783110533781-008
  • Veronika Niederhofer: Konversion in den Paulus- und Theklaakten. Eine narrative Form der Paulusrezeption. Mohr Siebeck, Tübingen 2017, ISBN 978-3-16-155143-7.
  • Heike Omerzu: The Portrayal of Paul’s Outer Appearance in the Acts of Paul and Thecla. Re-Considering the Correspondence between Body and Personality in Ancient Literature. In: Religion & Theology 15 (2008) 252–279 (Digitalisat).
  • Stefan Schreiber: Pseudepigraphie als Problem der Einleitungswissenschaft Perspektiven aus der antiken Briefliteratur. In: Michael Labahn (Hrsg.): Spurensuche zur Einleitung in das Neue Testament. Eine Festschrift im Dialog mit Udo Schnelle (= Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 271). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017, ISBN 978-3-52554-069-5, S. 231–258 (Digitalisat).
  • Rosa Söder: Die apokryphen Apostelgeschichten und die romanhafte Literatur der Antike. Stuttgart 1932, Reprint Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG), Darmstadt 1969
  • Beate Wehn: "Vergewaltige nicht die Sklavin Gottes!" Gewalterfahrungen und Widerstand von Frauen in den frühchristlichen Thekla-Akten. Ulrike Helmer, 2006 ISBN 978-3-89741-207-1
  • Elisabeth Esch-Wermeling: Thekla – Paulusschülerin wider Willen? Strategien der Leserlenkung in den Theklaakten. Aschendorff Verlag, Münster 2008, ISBN 978-3-40211-436-0
  • Ansgar Wucherpfennig: Sexualität bei Paulus. Herder, Freiburg im Breisgau 2020, ISBN 978-3-451-38689-3, S. 13–14.

Weblinks

  • Joachim Schäfer: Thekla von Ikonium. Ökomenisches Heiligenlexikon, zuletzt aktualisiert am 27. Dezember 2020 [6]
  • Andreas Lindemann: Paulus und die Frauen. Bilder aus dem frühen Christentum. S. 22–57 In: Christian Ammer (Hrsg.): Struktur und Ordnung. Beiträge der 141. Tagung 18. – 21. Mai 2018 Evangelisches Zentrum. Kloster Drübeck. Evangelische Forschungsakademie [7]
  • Werner Kleine: Der Weg zum Heil – das Beispiel der Apostel. Apokryphe Apostelakten. 11. Februar 2011 Grundkurs Bibel – Neues Testament V ([8] auf pastoral-service.de)
  • Annette Merz: Gen(de)red power: Die Macht des Genres im Streit um die Frauenrolle in Pastoralbriefen und Paulusakten. January 2012, HTS Teologiese Studies/Theological Studies 68(1), #Art. 1185, doi:10.4102/hts.v68i1.1185 ([9] auf researchgate.net) hier S. 4 f.

Einzelnachweise

  1. Lecturas en cuarentena (2): La Tecla de Pablo. 14. April 2020 [1]
  2. Als neutestamentliche Apokryphen werden christliche Schriften der ersten Jahrhunderte nach Christus bezeichnet, die in Inhalt und Form den Schriften des Neuen Testaments ähneln, aber nicht in den Kanon aufgenommen wurden, deshalb auch neutraler „außerkanonische Schriften“. Häufig wurde der Anspruch dieser Schriften, von Aposteln verfasst worden zu sein oder über das Wirken von Aposteln zu berichten, von der Kirche oder ihren maßgeblichen Theologen bestritten, weshalb diese Schriften den Ruf des Gefälschten erhielten, deshalb auch als pseudoepigraphisch bezeichnet. Bei den Apokryphen des Neuen Testaments sind sich die heutigen christlichen Konfessionen weitgehend darüber einig, dass sie nicht zur Bibel gehören. Dabei definieren die einzelnen Kirchen, etwa Orthodoxe Kirchen, Alte Kirche etc. in unterschiedlichen Verständnis, was als außerkananonisch angesehen wird.
  3. Anne Jensen: Thekla – Die Apostolin. Ein apokrypher Text neu entdeckt. Chr. Kaiser, Gütersloh 1999, ISBN 3-579-05172-5, S. 72.
  4. Siegmar Döpp, Wilhelm Geerlings: Lexikon der antiken christlichen Literatur. Herder, Freiburg/Basel/Wien, ISBN 3-451-27776-X, S. 675.
  5. Tertullian: De baptismo. 17
  6. Siegmar Döpp, Wilhelm Geerlings: Lexikon der antiken christlichen Literatur. Herder, Freiburg/Basel/Wien, ISBN 3-451-27776-X, S. 554
  7. Elisabeth Esch-Wermeling: Paulus lehrt – Thekla lauscht? Annäherungen an textstrategische Phänomene in den Theklaakten. lectio difficilior 2/2008, ISSN 1661-3317. ([2] auf lectio.unibe.ch)
  8. Bernd Linke: Acta Pauli et Theclae. Pegasus-Onlinezeitschrift V/2+3 (2005), 41 ([3] auf journals.ub.uni-heidelberg.de)
  9. Erik Peterson: Einige Bemerkungen zum Hamburger Papyrus-Fragment der Acta Pauli. In: Vigiliae Christianae 3 (1949), 142–162.
  10. Carl Schmidt: Acta Pauli aus der Heidelberger koptischen Papyrushandschrift. J. C. Hinrichs, Leipzig 1904.
  11. Glenn E. Snyder Acts of Paul. The Formation of a Pauline Corpus. Mohr Siebeck, Tübingen, ISBN 978-3-16-152773-9, S. 1–16 (Digitalisat) Textauszug: „Introduction“, hier S. 4–5
  12. Klaus-Michael Bull: Bibelkunde des Neuen Testaments. Die kanonischen Schriften und die Apostolischen Väter. Überblicke – Themakapitel – Glossar. 8. Aufl., Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen2018, Textauszug: Die Apostelgeschichte (Apg). ([4] auf bibelwissenschaft.de)
  13. Anne Jensen: Thekla – Die Apostolin. Ein apokrypher Text neu entdeckt. Chr. Kaiser, Gütersloh 1999, ISBN 3-579-05172-5, S. 84–85.
  14. Fußnote 2. Anspielung auf 1 Kor 14,34 EU. »Die Frauen sollen in den Gemeinden schweigen« (…) »Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie zu Hause ihre eigenen Männer fragen.«
  15. Anne Jensen: Thekla – Die Apostolin. Ein apokrypher Text neu entdeckt. Chr. Kaiser, Gütersloh 1999, ISBN 3-579-05172-5, S. 45.
  16. Wilhelm Schneemelcher (Hrsg.): Neutestamentliche Apokryphen. Bd. 1/Bd. 2, Mohr Tübingen 1987/1989, ISBN 3-161-47252-7
  17. Detlev Dormeyer: Von der selbstbestimmten Enthaltsamkeit (Enkrateia) zum Mythos in den ältesten apokryphen Apostelakten. S. 51–63 In: Christa Georg-Zöller, Franz-Josef Bäumer, Thomas Menges, Michael Novian (Hrsg.): Mythos und Neomythos. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2016, ISBN 978-3-657-78-252-9
  18. Zentral ist in seiner Lehre die Vorstellung eines absoluten Dualismus zwischen Gut und Böse, dem Licht und der Finsternis.
  19. Zur manichäischen Askese siehe Jason BeDuhn: The Battle for the Body in Manichaean Asceticism. In: Vincent L. Wimbush, Richard Valantasis (Hrsg.): Asceticism. Oxford University Press, New York/Oxford 1995, ISBN 978-0-19515-138-1, S. 513–519.
  20. Nach den Inhalten von Anne Jensen: Thekla – Die Apostolin. Ein apokrypher Text neu entdeckt. Chr. Kaiser, Gütersloh 1999, ISBN 3-579-05172-5, S. 45.
  21. Vergleiche asketische Literatur.
  22. Bernhard Kytzler: Im Reiche des Eros. Sämtliche Liebes- und Abenteuerromane der Antike. 2 Bände, München 1983.
  23. Siehe auch Scham- und Schuldkultur.
  24. Anne Jensen: Thekla – Die Apostolin. Ein apokrypher Text neu entdeckt. Chr. Kaiser, Gütersloh 1999, ISBN 3-579-05172-5, S. 46.