Alstom Prima H4
Alstom Prima H4 | |
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Hersteller: | ALSTOM, Belfort |
Achsformel: | Bo’Bo’ |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 18750 mm |
Höhe: | 4478 mm |
Breite: | 2955 mm |
Dienstmasse: | 90 t |
Radsatzfahrmasse: | 22,5 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h |
Stundenzugkraft: | 300 kN |
Treibraddurchmesser: | 920 mm |
Motorentyp: | 2 × CAT C18[1] |
Motorbauart: | 2 × Sechszylinder Reihenmotor |
Tankinhalt: | 3000 Liter Diesel |
Stromsystem: | 15 kV, 16,7 Hz 25 kV, 50 Hz |
Anzahl der Fahrmotoren: | 4 |
Besonderheiten: | Mehrfachtraktion von maximal vier Lokomotiven im Verbund möglich |
Die Alstom Prima H4, auch als Prima H4 oder H4 bezeichnet, sind von Alstom am Standort Belfort entwickelte Rangierlokomotiven, die sowohl im Strecken- als auch im schweren Rangierbetrieb eingesetzt werden können. Bei den Schweizerische Bundesbahnen tragen die Lokomotiven die Baureihenbezeichnung SBB Aem 940.
Geschichte
Der Grund für die Entwicklung der Alstom Prima H4 wurde durch eine Ausschreibung der SBB in der Schweiz im Jahr 2015 gelegt. Diese erneuert den eigenen Fahrzeugbestand und muss dafür mehrere Lokomotiven für unterschiedliche Achsanzahl, Leistungsklasse, Masse und Einsatzumgebung beschaffen. So haben die SBB Am 6/6 für den schweren Rangierbetrieb am Ablaufberg nach 40 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und soll ersetzt werden. Ebenfalls sollen die SBB Am 841 aus den 1990er Jahren und die SBB Ee 6/6 II aus den 1980er Jahren ersetzt werden.[2] Mit der H4 wollte Alstom im Bereich der vierachsigen Rangierlokomotiven eine Lösung für diesen Austausch mit einer H4-Bi-Mode-Variante auf der InnoTrans 2018 präsentieren.[3]
Alstom gewann die Ausschreibung der SBB und aktuell ist ein Einsatz von 47 Fahrzeugen geplant.[4] Bereits 2018 wurden drei H4-Lokomotiven produziert und durchliefen Testfahrten für Zugsicherung und die gewünschten betrieblichen Anforderungen.[5]
Alstom will weiter in die Entwicklung der Lokomotivenplattform investieren, dabei bekommt der Konzern Unterstützung durch die staatliche französische Energie und Umweltbehörde ADEME mit rund vier Millionen Euro.[6]
Technische Merkmale
Ähnlich zur Prima H3 wurde auf der Lokomotivenplattform der Prima H4 ein serieller Antriebsstrang als Basis für die Konstruktion und Modularität des Antriebskonzeptes eingesetzt. Diese Modularität ermöglicht das Umrüsten eines Fahrzeuges für unterschiedliche äußere Umweltbedingungen und Einsatzszenarien. Durch die Kombination verschiedener Systeme im Antriebsstrang soll bis zu 50 % Dieselkraftstoff eingespart, 50 % weniger umweltschädliche Emissionen ausgestoßen und bis zu 15 % Unterhaltskosten für ein Fahrzeug eingespart werden.[7]
Bisher ist die H4 in vier verschiedenen Antriebsstrangvarianten geplant:[7][8]
Variante | Leistung | Einsatzfeld |
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H4 Hybrid | 600 kW Akkumulator
900 kW Dieselaggregat |
Rangierbetrieb, Streckenbetrieb |
H4 Bi-Mode Elektrisch | 900 kW Dieselaggregat
2000 kW mit Fahrdraht |
Schwerer Rangierbetrieb, Streckenbetrieb |
H4 Bi-Mode Batterie | 600 kW Akkumulator
1600 kW Elektrisch |
Rangierbetrieb, Hauptstrecken im Streckenbetrieb sowie Tunnel (emissionsfrei) |
H4 Dual Engine | 900 kW Dieselaggregat
900 kW Dieselaggregat |
Schwerer Rangierbetrieb, Streckenbetrieb |
Einsatz
Die Lokomotiven sollen sowohl im Streckenbetrieb, Rangierbetrieb am Ablaufberg und auch im Gleisbau eingesetzt werden.[4] Die elektrisch betriebenen Fahrzeuge, die keine gasförmigen Emissionen ausstoßen, sind auch für den Betrieb in Tunneln geeignet. Die ersten 47 Lokomotiven erhalten die SBB in der Schweiz.[4] Die fünf ersten Lokomotiven entsprechen nicht der Serienausführung und werden ab Juni 2022 von Sersa übernommen. Alstom liefert dafür fünf weitere Fahrzeuge an die SBB.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ InnoTrans 2018: Zeppelin Power Systems informiert über Antriebspakete im Dual-Power-Einsatz - News - Zeppelin Power Systems. Abgerufen am 17. Februar 2022.
- ↑ Alstom Prima H4 SBB. In: https://railcolornews.com/. Abgerufen am 19. August 2020 (englisch).
- ↑ Ulf Ringer: Alstom zeigt „Prima H4 Bi-mode“-Lok. In: https://privatbahn-magazin.de/. 10. Juli 2018, abgerufen am 19. August 2020.
- ↑ a b c Aem 940: ein Elefant auf vier Achsen | SBB News. In: news.sbb.ch. Abgerufen am 19. August 2020.
- ↑ Theo Stolz: CH: Inside Alstom’s H4 locomotive for SBB. In: https://railcolornews.com/. 19. Juli 2018, abgerufen am 19. August 2020 (englisch).
- ↑ Frankreich: Regierung und Alstom im Gespräch zur Zukunft des Werkes Belfort. In: https://www.lok-report.de/. 27. Oktober 2017, abgerufen am 19. August 2020.
- ↑ a b Max Wittwer: SBB Aem 940 Lokomotive. (Nicht mehr online verfügbar.) In: https://www.ews.tu-berlin.de. 9. Mai 2020, archiviert vom Original am 10. November 2020; abgerufen am 19. August 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Frank Paukstat: Baureihe Aem 940. (Nicht mehr online verfügbar.) In: https://www.bahnsichtungen.net/. 1. Oktober 2018, ehemals im Original; abgerufen am 19. August 2020. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)