Andreas Wilcke

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Andreas Wilcke (* 1975 in Kyritz)[1] ist ein deutscher Dokumentarfilmer und Schauspieler. Er wurde mit seinem Dokumentarfilm Die Stadt als Beute über die Gentrifizierung Berlins bekannt.

Leben

Andreas Wilcke wuchs in Brandenburg auf und lebt seit Anfang der 1990er Jahre in Berlin. Er studierte an der privaten Ostkreuzschule für Fotografie und Gestaltung in Berlin-Weißensee und besuchte von 2003 bis 2006 die Schauspielschule Charlottenburg.

Seit 2010 dreht und produziert er Dokumentarfilme. Sein Langzeitprojekt, der Dokumentarfilm Die Stadt als Beute, realisierte er als Autor, Regisseur, Kameramann und Produzent. Der Film hatte im Wettbewerb des Max-Ophüls-Preises 2016 Uraufführung und kam anschließend in deutsche Kinos. Wilcke beobachtete für sein Projekt von 2011 bis 2015 die „Folgen von Bauboom, explodierenden Mietpreisen und Gentrifizierung für die Stadt Berlin“.[2] Alex Rühle besprach den Film in der Süddeutschen Zeitung,[3] Andreas Platthaus in der FAZ. Er kritisierte, dass der „zum Teil exzessive Widerstand“ gegen die Gentrifizierung ganzer Viertel ausgeblendet bleibe.[4]

In der Dokumentation Macht das alles einen Sinn? Und wenn ja: Warum dauert es so lange? porträtierte Wilcke die letzte Saison der Berliner Volksbühne in der Intendanz von Frank Castorf. Auslöser war der „Offene Brief der Volksbühnen-Gewerke 2016“, die ihre Arbeitsplätze vom Programm der kommenden Intendanz von Chris Dercon bedroht sahen. Wilcke filmte ohne Erzählerstimme aus der Backstage-Perspektive.[5]

Für seinen Dokumentarfilm Volksvertreter[6] begleitete Wilcke über einen Zeitraum von drei Jahren vier Politiker der AfD. Der Film hatte auf dem Internationalen Dokumentarfilmfestival München 2022 Premiere.[7] In der Beschreibung im Filmdienst heißt es: „Ohne jeden Off-Kommentar gelingen kluge Tableaus zu Themen wie der medialen Selbstdarstellung der Abgeordneten, ihrem verqueren Geschichtsbild oder dem Populismus im Gespräch mit Wählern.“[8]

Filmografie (Auswahl)

  • 2008: Warum Du Schöne Augen hast (Darsteller, Nebenrolle)
  • 2012: Schutzengel (Darsteller, Nebenrolle)
  • 2016: Die Stadt als Beute (Dokumentarfilm – Buch, Regie, Kamera, Produktion)
  • 2018: Macht das alles einen Sinn? - Und wenn ja - warum dauert es so lange? (Dokumentarfilm – Buch, Regie, Kamera, Produktion)
  • 2021: Volksvertreter (Dokumentarfilm – Buch, Regie, Kamera, Produktion)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gunda Bartels: Berliner Wohnungsmarkt ist geprägt von Ignoranz und professioneller Gier. In: Der Tagesspiegel Online. 2. September 2016, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 17. Juni 2022]).
  2. Klaus Lüber: Regisseur Wilcke im Gespräch. „Gentrifizierung ist kein Naturgesetz“, goethe.de im November 2016, auf klauslueber.de (abgerufen am 16. Mai 2022)
  3. Alex Rühle: "Die Stadt als Beute" im Kino. Wenn Investoren dreckig lachen, Süddeutsche Zeitung, 31. August 2016
  4. Andreas Platthaus: Film „Die Stadt als Beute“: Gut für ein schlechtes Gewissen geeignet. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 19. Mai 2022]).
  5. Christian Rakow: Trommelfeuer der Erinnerung, Nachtkrtik.de, 15. Mai 2019
  6. AfD-Film: Volksvertreter | Dokumentarfilm von Andreas Wilcke. Abgerufen am 19. Mai 2022 (deutsch).
  7. VOLKSVERTRETER, Deutschland 2021 – Regie: Andreas Wilcke, Dok.fest München 2022
  8. Volksvertreter, in: Filmdienst