Aralia racemosa
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aralia racemosa | ||||||||||||
L. |
Aralia racemosa, auch Amerikanische Narde, Traubige Aralie oder meist Amerikanische Aralie[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Aralia innerhalb der Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Sie ist im östlichen Nordamerika weitverbreitet. Sie wird als Heilpflanze verwendet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Amerikanische Aralie wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 1 bis 1,5, selten bis zu 3 Metern. Als Überdauerungsorgane werden Rhizome mit aromatischen Wurzeln gebildet. Die selbstständig aufrechten, kräftigen, kahlen, kastanienbraunen bis fast schwarzen Stängel sind verzweigt und beblättert.[2][3]
Die wechselständig angeordneten, relativ großen Laubblätter sind zusammengesetzt, zwei- bis dreifach gefiedert und bis zu 0,75 Meter lang, mit 9 bis 21 Fiederblättern. Die Fiederblätter sind bei einer Länge von 5 bis 15 Zentimetern eiförmig mit herzförmiger Basis und zugespitztem oberen Ende. Der Blattrand ist gezähnt.[2][3]
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht vom Anfang bis Mitte des Sommers von Juni bis August.[3] Die meist end-, manchmal zusätzlich seitenständigen, mit einer Länge von 30 bis 46 Zentimetern relativ großen, zusammengesetzten, rispigen Gesamtblütenstände bestehen aus vielen kleinen, doldigen Teilblütenständen und enthalten viele Blüten.[2][3]
Die relativ kleinen, zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von bis zu 3 Millimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die weißen Blüten besitzen jeweils eine gelbe oder grüne Tönung.[2][3] Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden.
Die Fruchtstände hängen über. Die bei Reife im Herbst auffälligen, dunkel-purpurfarbenen Beeren sind bei einem Durchmesser von etwa 6 Millimetern mehr oder weniger kugelig.[2][3]
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[4]
Ökologie
Die Beeren locken Vögel an.[3]
Vorkommen
Aralia racemosa ist in den östlichen Teilen Nordamerikas vom östlichen Kanada bis zu den östlichen sowie nördlich-zentralen USA weitverbreitet.[5] Es gibt Fundortangaben für die kanadischen Provinzen New Brunswick, Nova Scotia, Ontario, Prince Edward Island sowie Quebec und für die US-Bundesstaaten Illinois, Kansas, Minnesota, Missouri, Nebraska, South Dakota, Wisconsin, Connecticut, Indiana, Maine, Massachusetts, Michigan, New Hampshire, New Jersey, New York, Ohio, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont, West Virginia, Alabama, Arkansas, Delaware, Georgia, Kentucky, Maryland, Mississippi, North Carolina, South Carolina, Tennessee sowie Virginia.[1]
Aralia racemosa gedeiht in feuchten Wäldern.[3]
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Aralia racemosa erfolgte 1753 durch Carl von Linné.[6][1] Aralia racemosa L. ist Lectotypusart der Gattung Aralia L.[7] Das Artepitheton racemosa bedeutet traubig.
Aralia racemosa gehört zur Sektion Aralia in der Gattung Aralia.
Nutzung
Verwendung als Zierpflanze
Die Amerikanische Aralie wird als Zierpflanze verwendet.[1] Sie gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Die dunkel-purpurfarbenen Früchte werden von Vögeln gefressen.[3]
Verwendung als Nutzpflanze
Manche Autoren meinen, dass die Früchte für Menschen nicht essbar seien.[3] Bei anderen Autoren findet man, dass die Früchte roh oder gegart gegessen werden und sogar gut schmecken und gesund sein sollen. Man kann aus den Früchten ein Gelee zubereiten.[8]
Junge oberirdische, vegetative Pflanzenteile werden gegart als Küchenkraut verwendet. Die unterirdischen, großen und würzigen Pflanzenteile werden gegart in Suppen verwendet. Aufgrund des aromatischen, likörartige Geschmackes werden die unterirdischen Pflanzenteile als Substitut für Stechwinden (Smilax spec.) verwendet und es wird daraus auch „Root Beer“[3] hergestellt.[8]
Medizinische Verwendung
Aralia racemosa wurde bei allergisch bedingten Erkrankungen der Atmungsorgane wie Asthma, Krampf- und Kitzelhusten, bei Leukorrhoe, seltener bei Uterusprolaps, Anämie, Rheuma und als Wundmittel gebraucht.[9] Die Durchschnittsdosis ist 2 g der Wurzeldroge.[10] Sie enthält ätherische Öle und Araliasaponin.[10][11] Aralia racemosa wurde in der Volksmedizin der nordamerikanischen indigenen Völker verwendet.[11]
Die Homöopathie kennt Aralia racemosa bei spasmodischem Husten mit zähem, fadenziehendem Schleim und keuchender Einatmung, der oft nach kurzem Schlaf beginnt und zum Aufsetzen zwingt. Typisch ist laut Vithoulkas, dass erst scharfer, beißender Schnupfen auftrat, über Jahre immer tiefere Bronchialbeschwerden, aber in den Zwischenzeiten vollständige Erholung, nur ein raues Gefühl in der Brust zurücklassend.[12]
Anderssprachige Trivialnamen
Englischsprachige Trivialnamen sind American spikenard, small spikenard, Indian root, spice berry, spignet, life-of-man oder petty morel.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Aralia racemosa im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. September 2015.
- ↑ a b c d e Datenblatt mit Fotos bei Lady Bird Johnson Wildflower Center - Native Plant Information Network = NPIN.
- ↑ a b c d e f g h i j k Datenblatt mit Fotos beim Missouri Botanical Garden.
- ↑ Aralia racemosa bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- ↑ USDA-Datenblatt mit Verbreitung in Nordamerika.
- ↑ Linné 1753 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ Aralia racemosa bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 29. November 2015.
- ↑ a b Aralia racemosa bei Plants For A Future
- ↑ Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Band I. Olms, Hildesheim / New York 1979, ISBN 3-487-05891-X, S. 566–569 (Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1938) bei Datenblatt bei Henriettes Herbal.
- ↑ a b Georg Arends, Heinrich Zörnig, Hermann Hager, Georg Frerichs, Walther Kern: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis: Für Apotheker, Arzneimittelhersteller, Drogisten, Ärzte u. Medizinalbeamte. Ausgabe 2 Auflage. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-36329-4, S. 750 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Anna Fialkoff: Datenblatt mit Fotos beim New England Wild.
- ↑ Georgos Vithoulkas: Homöopathische Arzneimittel. Materia Medica Viva. Band III. Elsevier, München 2009, ISBN 978-3-437-55061-4, S. 33–40.