Bahnhof Dahlerbrück

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Dahlerbrück
Empfangsgebäude des Bahnhofs Dahlerbrück
Empfangsgebäude des Bahnhofs Dahlerbrück
Daten
Betriebsstellenart Haltepunkt
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 1
Abkürzung EDAK
IBNR 8001362
Preisklasse 7
Eröffnung 1874
Profil auf Bahnhof.de Dahlerbrück-1021930
Lage
Stadt/Gemeinde Schalksmühle
Ort/Ortsteil Dahlerbrück
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 15′ 10″ N, 7° 31′ 4″ OKoordinaten: 51° 15′ 10″ N, 7° 31′ 4″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen

Der Bahnhof Dahlerbrück ist ein zum Haltepunkt zurückgebauter Bahnhof im Schalksmühler Ortsteil Dahlerbrück. Er liegt an der Bahnstrecke Hagen–Dieringhausen. Seit Stilllegung der Kleinbahn Haspe–Voerde–Breckerfeld und des Bahnhofes Priorei in Hagen-Dahl 1979[1] liegt er der Stadt Breckerfeld am nächsten.

Lage und Aufbau

Der Haltepunkt verfügt nur über einen Bahnsteig, der in beiden Richtungen eingleisig angefahren wird. Früher befand sich an diesem Bahnsteig ein zweites Gleis. Zwischen Bahnsteiggleis und Straße befindet sich ein Empfangsgebäude, das heute als Therapiezentrum genutzt wird.

Der Bahnhof liegt in der Ortsmitte von Dahlerbrück, etwa 1,6 km Luftlinie nordwestlich des Stadtzentrums von Schalksmühle – straßentechnisch etwa 1,8 km – und etwa 3,8 km Luftlinie südöstlich des Stadtzentrums von Breckerfeld – straßentechnisch sind das etwa 5,8 km. Die Bundesstraße 54 führt in unmittelbarer Nähe am Bahnhof vorbei.

Geschichte

Der Bahnhof entstand im Zug des Ausbaus der Bahnstrecke Hagen–Dieringhausen nach 1870. Das Empfangsgebäude wurde im Jahr 1874 errichtet. Im selben Jahr wurde der Betrieb des damals als Dahlerbrücke bezeichneten Bahnhofs aufgenommen; die Umbenennung in Dahlerbrück erfolgte 1880.

Der Bahnhof Dahlerbrück war Anfang Januar 1955 Schauplatz eines Eisenbahnunglücks. Unmittelbar vor der Einfahrt in den Bahnhof hatte sich an der Lokomotive eines Güterzugs ein Rad gelöst. Die Lokomotive stürzte daraufhin mehrere Meter tief auf die Bundesstraße 54, zehn Güterwaggons entgleisten. Zwei Mitarbeiter des Zugpersonals wurden getötet, der Lokführer leicht verletzt.[2]

1987 wurde der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgestuft.

Mehrfacher Umbau

Der ehemalige Bahnsteig war durchschnittlich fünf Meter breit und hatte ein 33 Meter langes Dach im Mittelteil. Darunter befand sich der Treppenzugang, zu dem ein Personentunnel führte.

Die erste Umbauplanung stammte aus dem Jahr 1999 und wurde 2002 aktualisiert. Sie sah unter anderem einen neuen Bahnsteig zwischen Bahnhofsgebäude und Gleisanlage vor. Der vor dem Gebäude liegende Parkplatz sollte danach über eine Treppe erreichbar sein, die am südlichen Ende des Bahnsteigs vorgesehen war. Doch die Fördermöglichkeit wäre nur bei einem behindertengerechten Umbau gegeben. So nahmen sich die Planer der DB Station & Service die Angelegenheit erneut vor und präsentierten mit Schreiben vom 10. März 2011 eine neue Version. „Der Bahnhof Dahlerbrück ist eine Verkehrsstation, die von rund 300 Reisenden pro Tag genutzt wird.“ Zur Verbesserung der Funktionalität und Qualität solle diese Station zu einem Flächenbahnhof umgebaut werden. Ziel sei es, einen „durchgängigen Qualitäts- und Sercivestandard auf den betroffenen Kursbuchstrecken zu erreichen, wobei eine einfache und robuste Bauweise sowie eine Beschränkung auf das Notwendigste mit gleichzeitiger Vandalismusresistenz und Reinigungsfreundlichkeit“ im Vordergrund stünden.

Der Umbau des Haltepunkts Dahlerbrück erfuhr 2011 eine dritte Auflage. Wie am 9. Mai 2011 im Bau- und Planungsausschuss im Rathaus und zuvor bei einem Ortstermin erläutert wurde, hätte DB Station & Service die Pläne zur Sanierung ein weiteres Mal überarbeitet. Der Basis einer behindertengerechten Anlage würde seitens des Eisenbahnbundesamtes Baurecht erteilt.

Der Bahnsteig wurde in der vorhandenen Lage über eine rund 17 Meter lange Zuwegung behindertengerecht an den Bahnübergang Glörstraße angeschlossen werden. Zum Bau musste die Treppe samt Unterführung verfüllt und das Dach abgerissen werden, um die erforderliche Bahnsteigbreite erreichen zu können.

Bereits 2002 war vorgesehen, den Parkplatz neben dem Haltepunkt durch die Gemeinde herrichten zu lassen, da es sich um die einzige Parkmöglichkeit für Reisende im Umfeld handeln würde. Doch die bereitgestellten Haushaltsmittel in Höhe von 25 000 Euro wurden nicht in Anspruch genommen. Sie sollten 2011 erneut in den Finanzplan der Gemeinde geschrieben werden und für 2012 abrufbar sein, so der Beschlussvorschlag, dem der Ausschuss der Stadt Schalksmühle im Mai 2012 zustimmte.[3]

Der Haltepunkt Dahlerbrück wurde bis Februar 2013 modernisiert. Es wurde in Etappen vorgegangen, damit die Züge in der Zwischenzeit weiterhin in Dahlerbrück halten konnten. Die Gemeindeverwaltung stellte außerdem, wie bereits vorher geplant, Mittel bereit, um Parkflächen auf einem gemeindeeigenen Grundstück am Bahnhof Dahlerbrück zu schaffen.[4]

Die Bahn erneuerte die Anlage auf einer Länge von 110 Metern. Dabei wurde der Bahnsteig barrierefrei gestaltet. Er erhielt eine Ausstiegshöhe von 76 Zentimetern. Dazu kam die Ausstattung des Haltepunktes mit Bänken, dem roten DB-Pluspunkt mit Fahrkartenautomat und einem Fahrgastinformationssystem. Der Zugverkehr wurde durch die Arbeiten nicht beeinträchtigt. Die Volmetalbahn hielt bereits am fertiggestellten Abschnitt des Bahnsteigs. Der Bahnhof Dahlerbrück wird von rund 300 Reisenden pro Tag genutzt. Im darauffolgenden Jahr begann der Ausbau des Parkplatzes neben dem Bahnhof.[5]

Nach der Fertigstellung des Umbaus ist der Haltepunkt nicht nur stufenfrei, sondern zudem mit einem taktilen Blindenleitsystem sowie einem Wetterschutzhaus ausgestattet.[6]

Bedienung

Der Haltepunkt Dahlerbrück wird stündlich durch die Volmetal-Bahn zwischen Dortmund und Lüdenscheid angefahren.

Linie Streckenverlauf Takt
RB 52 Volmetal-Bahn:
Dortmund Hbf – Dortmund Signal-Iduna-Park – Dortmund Tierpark – Dortmund-Kirchhörde – Dortmund-Löttringhausen – Wittbräucke – Herdecke – Hagen Hbf – Hagen-Oberhagen – Dahl – Rummenohl (– Dahlerbrück – Schalksmühle – Lüdenscheid-Brügge – Lüdenscheid)
(aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Rummenohl und Lüdenscheid)
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min

Darüber hinaus kann zu den beiden Buslinien 57 und 86 der Märkischen Verkehrsgesellschaft umgestiegen werden. Beide verkehren nach Schalksmühle Zentrum. Die Linie 57 verkehrt ins benachbarte Rummenohl und die Linie 86 verkehrt ins benachbarte Breckerfeld.

Planungen

Es bestanden Planungen, die Volmetalbahn von Dortmund über Hagen nach Lüdenscheid als Stadtbahn umzusetzen. Die Stadtbahn sollte direkt vom Dortmunder Stadtzentrum über das Hagener Stadtzentrum bis in die Innenstadt von Lüdenscheid geführt werden. 1997 wurde dazu ein Konzept zur Regionalstadtbahn Hagen vorgestellt, was trotz des verkehrlichen Nutzens aus Kostengründen abgelehnt wurde.

Weblinks

Commons: Bahnhof Dahlerbrück – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

NRWbahnarchiv von André Joost:

Einzelnachweise