Befesa

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Befesa S.A.

Rechtsform Société Anonyme (Luxemburg)
ISIN LU1704650164
Sitz Luxemburg
Leitung Javier Molina (CEO)[1]
Mitarbeiterzahl 1550[2]
Umsatz 821 Mio. EUR[1]
Branche Abfallwirtschaft
Website befesa.com
Stand: 31. Dezember 2021

Befesa S.A. ist eine weltweit tätige Unternehmensgruppe der Entsorgungswirtschaft, die als Dienstleister metallhaltige Stäube sowie Salzschlacken entsorgt und in eigenen Werken aufbereitet. Metallhaltige Rückstände werden in der Regel als gefährliche Abfälle eingestuft, eine sichere Logistik und Prozesstechnik ist deshalb erforderlich.[2] Die Aktien des Unternehmens sind seit 2018 an der Frankfurter Börse gelistet, seit 2021 sind sie Bestandteil des MDAX50.[1]

Geschäftsfelder

Befesa betreibt insgesamt 23 Recyclingwerke, um die wichtigsten weltweit relevanten Marktregionen abzudecken: USA, Deutschland, Spanien, Frankreich, Schweden, Türkei, China und Südkorea. Die installierten Kapazitäten für Recyclingprozesse betragen 2,5 Mio. t (Stand 2021).[1] In den Werken werden Stahlstäube und Aluminium Reststoffe aufbereitet, wobei eine möglichst hohe Wiederverwertungsquote angestrebt wird.

Stahlstäube

Befesa bereitet Stahlstäube auf, die bei der Stahlherstellung (einschließlich Edelstahl) im Lichtbogenofen anfallen. Das Unternehmen recycelt ebenfalls Verzinkungsrückstände. Befesa organisiert die Sammlung und den Abtransport der Abfallstoffe in die eigenen Werke. Die Jahreskapazität beträgt rund 1,8 Mio. t. Die Verfahrenstechnik zur Aufbereitung beruht teilweise auf eigenem Know-how.[3]

Salzschlacke

Salzschlacken entstehen als Reststoffe beim Einschmelzen von Aluminiumschrotten. Befesa hat sich darauf spezialisiert, Salzschlacken sowie andere Abfallstoffe der Aluminiumproduktion, wie z. B. Krätzen, aufzubereiten. Auch hierbei verfügt Befesa über eigenes verfahrenstechnisches Know-how. Außerdem betreibt Befesa eigene Werke zur Herstellung von Sekundäraluminium.

Geschichte

Vorgängergesellschaft war die 1987 von der Metallgesellschaft gegründete „Berzelius Umwelt Services (B.U.S)“. 1993 gliederte die Metallgesellschaft die spanischen Aktivitäten der BUS in die Berzelius Felguera (Befesa) aus. Im Jahr 2000 wurde Befesa an die spanische Firmengruppe Abengoa verkauft. Sechs Jahre später kaufte Befesa alle Anteile an ihrer ehemaligen Muttergesellschaft BUS und wurde dadurch nach eigenen Angaben zum Marktführer in Europa. 2009 baute Befesa das Geschäft mit Salzschlacken durch den Erwerb von Agor AG aus. 2013 geriet Abengoa in Liquiditätsengpässe und verkaufte Befesa an den Finanzinvestor Triton Partners. Unter der neuen Eigentümerschaft wurden die Kapazitäten ausgebaut und neue Märkte in Türkei und Korea erschlossen. 2017 erfolgte der Börsengang und die Expansionsstrategie wurde durch Investitionen in China und in den USA fortgesetzt.[3][2]

Einzelnachweise

  1. a b c d Geschäftsbericht 2021. Befesa, abgerufen am 11. Juni 2022.
  2. a b c Homepage. Befesa, abgerufen am 11. Juni 2022.
  3. a b Company Presentation. Befesa, abgerufen am 12. Juni 2022.