Siltronic

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Siltronic AG

Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000WAF3001
Gründung 1968
Sitz München, Deutschland Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl 3.740 (2020)[1]
Umsatz 1,207 Mrd. Euro (2020)[1]
Branche Halbleiterindustrie
Website www.siltronic.com
Stand: 31. Dezember 2020

Die Siltronic AG ist ein Hersteller von Wafern aus Reinstsilizium, der Grundlage für die moderne Mikro- und Nanotechnologie. Das Unternehmen mit Sitz in München ist der weltweit drittgrößte Hersteller von Wafern für die Halbleiterindustrie.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1968 als Wacker-Chemitronic GmbH in Burghausen gegründet und 1994 in die Wacker Siltronic GmbH umfirmiert. Die Umfirmierung in eine Aktiengesellschaft (Wacker Siltronic AG) erfolgte 1996. 2004 fand die Umfirmierung in die Siltronic AG statt.

Das Unternehmen stellt an seinen beiden deutschen Produktionsstandorten Burghausen und Freiberg sowie an Standorten in Asien und den USA Siliziumwafer mit Durchmessern bis zu 300 mm her. Das Unternehmen ist Mitglied im Verein/Industrieverband Silicon Saxony.

2020 wurde bekannt, dass Siltronic für 3,7 Mrd. Euro an den taiwanesischen Hersteller GlobalWafers, eine Tochtergesellschaft von Sino-American Silicon Products (SAS), verkauft werden sollte.[2] Das Angebot wurde 2021 auf 4,4 Mrd. Euro erhöht.[3] Die deutsche Bundesregierung verhinderte im Jahr 2022 das Geschäft und erteilte keine Zustimmung.[4] GlobalWafers hatte bereits 2016 die Halbleitersparte von SunEdison übernommen.

Aktie und Aktionärsstruktur

Die Aktien des Unternehmens werden seit dem 11. Juni 2015 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt und wurden zum 21. Dezember desselben Jahres in den TecDAX aufgenommen. Davor war Siltronic eine 100%ige Tochter der Wacker Chemie. Zwischen dem 24. September 2018 und dem 21. Juni 2021 wurde Siltronic zusätzlich im MDAX geführt, seither im SDAX.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist eingeteilt in 30 Millionen Stückaktien.[5] Als Festbesitz gilt ein Anteil von 30,83 %, welcher seit März 2017 von Wacker Chemie gehalten wird. Die übrigen 69,17 % gelten als Streubesitz.[6] Unter den meldepflichtigen Streubesitzaktionären ist mit Stand November 2018 die BlackRock, Inc. der größte Aktionär mit einem Anteil von 3,47 % der Stimmrechte.[7]

Standorte in Deutschland

Standorte außerhalb Deutschlands

Produkte

  • Gesägte, geätzte, geläppte, polierte Siliziumwafer
  • Epi-Wafer (Polierte Wafer mit epitaktisch abgeschiedenen Schichten)

Die Siliziumwafer werden mit den Dotierungen Bor, Phosphor, Antimon und Arsen angeboten. Als Ziehverfahren werden sowohl das Czochralski- als auch das Zonenziehverfahren verwendet.

Beteiligungen

Im Zuge einer Kapitalerhöhung im Jahr 2014 erhöhte Siltronic seine Anteile an dem Joint-Venture Siltronic Silicon Wafer Pte. Ltd mit Samsung auf 78 %. Vorher firmierte das seit 2006 existierende Joint-Venture unter Siltronic Samsung Wafer Pte. Ltd. Das Unternehmen stellt in einer Fabrik in Singapur 300-mm-Wafer her.[9]

Einzelnachweise

  1. a b Siltronic Annual Report 2020. (PDF) In: siltronic.com. Abgerufen am 19. September 2021.
  2. Stephan Finsterbusch u. a., Große Pläne im Wafer-Markt, In: FAZ vom 1. Dezember 2020
  3. Verkauf nach Taiwan? Globalwafers bietet 4,4 Mrd. Euro für Wafer-Hersteller Siltronic. In: Elektronik Praxis. 25. Januar 2021, abgerufen am 9. März 2021.
  4. Thomas Fromm: Chip-Industrie: Siltronic bleibt europäisch - gut so. In: sueddeutsche.de. 1. Februar 2022, abgerufen am 2. Februar 2022.
  5. Informationen zur Aktie. Abgerufen am 15. Dezember 2018.
  6. BaFin - Bedeutende Stimmrechtsanteile nach § 33, § 38 und § 39 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG). Abgerufen am 15. Dezember 2018.
  7. Siltronic AG: Veröffentlichung gemäß § 40 Abs. 1 WpHG mit dem Ziel der europaweiten Verbreitung. Abgerufen am 15. Dezember 2018.
  8. a b Standorte. Siltronic, abgerufen am 5. November 2018.
  9. WACKER subsidiary Siltronic acquires majority ownership of joint venture with Samsung in Singapore. Siltronic, 24. Januar 2014, abgerufen am 29. Juni 2018 (englisch).