Benutzer:Bernd Winnig/Musikjahr 1599
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Liste der Musikjahre
Bernd Winnig/Musikjahr 1599
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Ereignisse
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- Philipp Nicolai veröffentlicht das Buch Freudenspiegel des ewigen Lebens, das im Anhang das Kirchenlied Wachet auf, ruft uns die Stimme beinhaltet.
- Claudio Monteverdi marries court singer Claudia Cattaneo,
- Gregor Aichinger begins a two-year sojourn in Rome.
- Giovanni Artusi: Artusi hat nur wenige Kompositionen hinterlassen, die in einem sehr konservativen Stil gehalten sind: ein Buch mit Canzonetten für vier Stimmen (veröffentlicht 1598 in Venedig) und ein Cantate Domino für acht Stimmen (1599).
- Luca Bati: 1599 wurde er zum Maestro di capella sowohl des Medici-Hofes wie auch des Doms von Florenz ernannt. Bati gilt als Erneuerer des Florentiner Madrigals und ebnete damit den Weg für die Werke seines Schülers Marco da Gagliano.
- John Bennet (Komponist): 1599 erschien in London Bennets Madrigalbuch für vier Stimmen Madrigalis to Foure Voyces, das einem Ralph Assheton gewidmet ist. Assheton selbst war Besitzer eines Landgutes in Lancashire. Ob Bennet bei Assheton angestellt war, bleibt genauso Vermutung wie alles andere über seine persönlichen Lebensumstände. Es wird jedoch angenommen, dass er sich in London aufgehalten hat und im Dienst der Kirche stand.
- Charles Bocquet (Komponist): In den Jahren 1599 und 1600 stand er in Diensten von Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz in Heidelberg.
- Jan Brandt (Theologe): Brandt trat 1571 in den Jesuitenordenein und wurde 1578 ordiniert. Nach einem Studienaufenthalt in Rom war er ab 1584 Mitglied der Jesuitenkonvente in Krakau, Pultusk, Posen und Wilna. Von 1599 bis 1601 unternahm er eine weitere Reise nach Rom und wurde dann Superior des Jesuitenkollegs in Lemberg. Er war ein bedeutender Theologe und Prediger der Gegenreformation.
- Gaspar Fernandes: Die meisten Musikhistoriker stimmen darin überein, dass dieser Gaspard Fernandesidentisch ist mit dem Mann, der am 16. Juli 1599 zum Organisten der Kathedralevon Santiago in der Hauptstadt MittelamerikasGuatemala(heute Antigua Guatemala) ernannt wurde.
- Mateu Fletxa el Jove: 1599 wurde Fletxa von König Philipp III.zum Abt des Klosters Sant Pere de la Portella (ComarcaBerguedà) ernannt, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte.
- Orlando Gibbons: Orlando Gibbons war in der Zeit von 1590 bis 1599 Sänger am King’sCollegein Cambridge.
- Ruggiero Giovannelli: Giovannelli soll ein Schüler Palestrinasgewesen sein, Belege dafür liegen jedoch nicht vor. Nachdem er zuvor bereits anverschiedenen Kirchen als Kapellmeister tätig gewesen war, übertrug man ihm im Jahre 1594 als Nachfolger Palestrinas die Kapellmeisterstelle der Cappella Giuliaam San Pietro, ab 1599 wirkte er als Sänger und Kapellmeister an der Capella Sistina. Er lebte und arbeitete in Rom bis zu seinem Tod im Jahre 1625.
- Francisco Guerrero: Er starb vermutlich im Jahr 1599 an der Pest und wurde in der Kathedrale von Sevilla beigesetzt.
- Anthony Holborne: Das Werk Pavans, Galliards, Almains and other short Aeirs, both grave and light, in five parts, for Viols, Violins or other Musicall Winde Instruments (Pavanen, Galliarden, Allemanden und andere kurze Lieder, sowohl schwermütig als auch leicht, zu fünf Stimmen, für Violen, Violinen oder Holzblasinstrumente) wurde 1599 veröffentlicht und besteht aus 65 seiner eigenen Kompositionen. Es ist die größte überlieferte Sammlung seiner Art. Die meisten Kompositionen sind Paare von Pavanen und Gaillarden. Andere Stücke sind im Stil der Allemande verfasst. Die restlichen, etwa das in Versionen für Laute und Bandora geschriebene Stück The Night Watch, sind nicht klassifiziert.
- Giovanni de Macque: De Macque wurde in jungen Jahren an der Hofkapelle in Wien als Sängerknabe ausgebildet. Nach Eintritt des Stimmbruchs Ende 1563 setzte er seine Ausbildung am Wiener Jesuitenkolleg fort. Die dortigen Ordensleute verhalfen ihm zu einem Aufenthalt in Rom. In einer späteren Veröffentlichung (1576) hat er Philippe de Monte, der sich um diese Zeit in Rom aufhielt, als seinen Lehrer bezeichnet. In einem Sammeldruck mit Madrigalen römischer Komponisten, der hier im Jahr 1574 erschien, ist auch sein Name enthalten. 1576 widmete de Macque seine erste eigene Sammlung von Madrigalen dem Richter am päpstlichen Gerichtshof, Serafino Oliviero Razzali, der ihn vermutlich besonders gefördert hatte. Vom 1. Oktober 1580 bis 21. September 1581 wirkte der Komponist an der römischen Kirche San Luigi dei Francesi als Organist. Durch musikalische Beiträge von ihm in mehreren Sammeldrucken entstand eine Verbindung zu der „Compagnia dei musici di Roma“, einer von Luca Marenzio geleiteten Komponistenvereinigung, der auch Giovanni Pierluigi da Palestrina, Giovanni Maria Nanino, Francesco Soriano und Felice Anerio angehörten. Weitere überlieferte Belege deuten darauf hin, dass er vielleicht auch für die Bruderschaft an der Kirche Santissima Trinità dei Pellegrini und für die Andachten der Oratorianer Kompositionen verfasst hat. Im Jahr 1585 ist Giovanni de Macque in Neapel in den Dienst des Fürsten von Venosa, Fabrizio Gesualdo, dem Vater von Don Carlo Gesualdo, getreten. Aus dieser Anstellung entwickelte sich eine anhaltende und für den Komponisten förderliche Beziehung. In den folgenden Jahren plante er, wie sich aus dem erhaltenen Briefwechsel ergibt, sein weiteres Fortkommen sehr sorgfältig. Nach einem vorübergehenden Aufenthalt in Rom 1589 bekam er im Mai 1590 die Stelle des zweiten Organisten an der Kirche Santissima Annunziata in Neapel. Zwei Jahre später heiratete er Isabella Tonto; in dem Ehevertrag war auch die Klausel enthalten, dass er Neapel nicht verlassen darf. 1594 übernahm er die Stelle des Kapellorganisten in der Hofkapelle des Vizekönigs von Neapel und wurde 1599 als Nachfolger von Bartolomeo Roy noch Kapellmeister der Hofkapelle. Sein vorangegangener Dienstherr veranlasste noch 1597 den Druck seines dritten Madrigalbuchs. Zu seinen Schülern gehörten die Kapellorganisten Giovanni Maria Trabaci und Ascanio Mayone, darüber hinaus auch die Komponisten Andrea Falconieri, Donato Montella und Luigi Rossi.
- Luca Marenzio: Luca Marenzio war wahrscheinlich Chorknabe am Dom zu Brescia, dessen Kapelle 1565 bis 1567 von Giovanni Contino (um 1513–1574) geleitet wurde. Dieser war vielleicht auch sein Lehrer. Seine erste Anstellung fand Marenzio in Rom bei KardinalCristoforo Madruzzo († 1578); anschließend trat er dort in die Dienste von Kardinal Luigi d’Este (Bruder des Herzogs von Ferrara, Alfonso II. d’Este), der 1586 starb. In dieser Zeit veröffentlichte er seine ersten Madrigalsammlungen und hatte möglicherweise auch Kontakt zum Hof von Ferrara. Seine Bemühungen um die Kapellmeisterstelle an der herzoglichen Kapelle von Mantua blieben ohne Erfolg, deshalb ging er 1588 an den Hof von Florenz. An den dortigen Festlichkeiten zur Hochzeit des Großherzogs Ferdinando I. de’ Medici mit Christine von Lothringen im Jahr 1589 war er als Komponist (zweites und drittes Intermedium zur Komödie La pellegrina von G. Bargagli, vgl. Intermedien für La pellegrina) und als Sänger beteiligt. Im Herbst dieses Jahres kehrte Marenzio nach Rom zurück, wo er Mitglied der Vertuosa Compagnia dei Musici war und die Protektion des Prinzen Virginio Orsini, des Kardinals Cinzio Aldobrandini und sogar von Papst Clemens VIII. erhielt. Im Jahr 1596 hielt er sich am Hof König Sigismunds von Polen in Warschau auf; anschließend ist er 1598 in Venedig und 1599 wieder in Rom bezeugt, wo er im selben Jahr starb. Sein Grab befindet sich in San Lorenzo in Lucina.
- Rogier Michael: Schüler des Komponisten waren von 1599 bis 1603 der spätere Leipziger Thomaskantor Johann Hermann Schein und Michaels Sohn Tobias Michael (1592–1657), Leipziger Thomaskantor von 1631 bis 1657. Zu seinen Schülern zählen auch seine Söhne Christian, Daniel und Samuel Michael sowie der spätere FreibergerSuperintendent Abraham Gensreff.
- Lambert de Sayve: Das Geburtsjahr von Lambert des Sayve ergibt sich aus der Beschriftung eines Bildes des Komponisten, welches sich auf Seite 2 seiner Motettensammlung Sacrae symphoniae befindet; hier heißt es: „1612, Aetatis suae 63“. Über seine Herkunftsfamilie und seine frühe Zeit ist nichts überliefert worden; Musikhistoriker nehmen an, dass er seine erste Ausbildung als Sängerknabe an der St.-Lambertus-Kathedrale in Lüttich erhalten hat. Er trat schon in jungen Jahren, nach Aussage einiger Quellen 1562, in den Dienst der kaiserlichen Hofkapelle in Wien. In den Mitgliederlisten der Hofkapelle erscheint sein Name aber erst im Jahr 1568, als Philippe de Monte die Leitung der Kapelle übernommen hatte. Am 1. Februar 1569 trat er das Amt eines Singmeisters an der Abtei Melkan, nachdem man von dort über Kaiser Maximilian II.einen entsprechenden Bedarf angemeldet hatte („zu desto besserer Versehung der Cantorei und Instituirung der Jugend“). Ein Jahr später reiste der Komponist zusammen mit anderen Kapellmitgliedern nach Spanien, um bei der Hochzeit von Anna Maria von Österreich mit König Philipp II. von Spanien am 12. November 1570 mitzuwirken. Nach Rückkehr von der eineinhalb Jahre dauernden Reise setzte de Sayve seine Tätigkeit in Melk fort. Als nach dem Regierungsantritt von Maximilians Nachfolger Rudolf II. im Jahr 1576 die Kapelle umgruppiert wurde, endete auch de Sayves Dienst in Melk. Noch vor Februar 1577 trat er in die Grazer Hofkapelle von Erzherzog Karl ein; hier ist seine Funktion beschrieben als „Capeln-Singer-Knaben-Preceptor“. 1580 reichte er ein Entlassungsgesuch ein, dem aber nicht entsprochen wurde; erst nach einem erneuten Entlassungsgesuch konnte er Ende Juni 1582 Graz verlassen. De Sayve ist wahrscheinlich kurz darauf als Kapellmeister in die Dienste von Erzherzog Matthias getreten; belegt ist dies erst ab August 1583. Über seine Zeit als kaiserlicher Kapellmeister gibt es nur wenig Informationen. Er gehörte mit Sicherheit zum Gefolge des Erzherzogs auf dessen Reisen und Umzügen nach Linz, Wien und Prag. Im Jahr 1589 hat sich der Komponist mehrere Monate im Stift Kremsmünster aufgehalten; knapp zehn Jahre später, im Winter 1598/99, hat er die Vermittlung des Abts Johann III. von Kremsmünster erbeten, um eine neue Wirkungsstätte zu gewinnen. Auf Einladung des Abts kam de Sayve mit seiner Familie im Sommer 1599 erneut nach Kremsmünster und reiste im Gefolge des Abts im Juli 1599 nach Wien, wo er zunächst blieb. Im Jahr 1603 hat der Komponist den Hof Klafterbrunn zum erblichen Lehen erhalten. In diesem Jahr ist auch der kaiserliche Kapellmeister Philippe de Monte verstorben; offiziell wurde diese Stelle jedoch vorerst nicht wieder besetzt. Als im Jahr 1605 die Hochzeit zwischen der siebzehnjährigen Constanze, jüngere Schwester von Erzherzog Ferdinand, mit Sigismund III. Wasa, König von Polen, stattfand, hatte Lambert de Sayve hierfür eine zwölfstimmige Festmotette geschrieben. Zur Verheiratung seines Dienstherrn Matthias mit Anna von Tirol am 4. Dezember 1611 schuf der Komponist eine weitere Hochzeitsmotette. Im folgenden Jahr 1612 fand in Frankfurt am Main die feierliche Krönung von Matthias zum Kaiser statt; hier ist in der Zeit vom 12. bis 14. Juni mit Sicherheit de Sayves zwölfstimmige Prunkmotette „Regna triumphalem“ aufgeführt worden. In diesem Jahr wurde er auch offiziell kaiserlicher Hofkapellmeister. 1613 nahm der Komponist mit seinem Dienstherrn am Reichstag in Regensburg; anschließend ist der Hofstaat am 25. Oktober 1613 auf dem Wasserweg über die Donau nach Linz aufgebrochen. Während dieser Reise sind Geldzuwendungen an Lambert de Sayve seitens des Augsburger Domkapitels für seine Sacrae symphoniae von 1612 und seitens der Linzer Abgeordneten des Reichstags belegt. In Linz verfasste der Komponist am 13. Februar 1614 sein Testament und ist dort wenig später verstorben. Sein Bruder Mathias de Sayve der Ältere (vor 1550–1619) war ebenfalls in der Wiener Hofkapelle tätig, zwischenzeitlich hatte er eine Anstellung als Chorleiter in Salzburg (1606–1608), bevor er bis 1617 in der kaiserlichen Kapelle tätig war. Weitere Mitglieder der Familie, die als Musiker aufgetreten sind, waren Erasme de Sayve (um 1563 – 1631/32), Arnold de Sayve (um 1574 – 15. Juli 1618) und Mathias de Sayve der Jüngere (um 1580–1616), teilweise mit nicht endgültig geklärtem Verwandtschaftsverhältnis.
- Johann Steffens: Steffens’ weltliche Vokalkompositionen sind von Hans Leo Haßler und italienischen Madrigalisten beeinflusst. Er veröffentlichte 1599 ein zweiteiliges Madrigalbuch, dessen Stücke größtenteils verschollen sind. 1619 folgte ein weiteres Buch mit weltlichen Madrigalia und Tanzliedern. Die Texte handeln von Geselligkeit, Wein, Gesang und Naturverbundenheit.
- Ivo de Vento: Im Zuge der Anwerbung junger Sänger aus den Spanischen Niederlanden, vielleicht durch Orlando di Lasso, kam Ivo de Vento im September 1556 oder etwas später an den herzoglich-bayerischen Hof von Albrecht V. nach München. Dies ergibt sich aus Zahlungen des bayerischen Hofzahlamts an Ivos Vater in Antwerpen. Ivo wirkte zunächst bis September 1559 als Sängerknabe unter dem Hofkapellmeister Ludwig Daser. Nach Eintritt des Stimmbruchs wurde er wegen seiner Begabung nicht entlassen, sondern bekam ein Stipendium für ein Studium in Italien. So kam es zu einem Aufenthalt in Venedig bis 1563, wo seine Lehrer wahrscheinlich Claudio Merulo, der Organist am Markusdom, und Annibale Padovano gewesen sind. Ivo de Vento kehrte als Organist an den Münchner Hof zurück. Der italienische Einfluss auf seine Musik ergibt sich beispielsweise aus der sechsstimmigen Battaglia, die in einem venezianischen Sammelband von 1564 erschienen ist. In München stand die Hofkapelle inzwischen unter Leitung von Orlando di Lasso, und Vento erhielt im Zuge der Erweiterung der Kapelle zwei gleichberechtigte italienische Kollegen im Organistenamt. Er wurde nach seiner Rückkehr auch unter die namhaften Komponisten bei Hofe aufgenommen, was sich aus seinen Beiträgen zu einem Chorbuch mit sechsstimmigen Messen (1564/65) ergibt; auch in der Sammlung von Madrigalen von 1569 und dem Nachfolgeband von 1575 sind Werke von ihm enthalten. Im Sommer 1568, nach seiner Heirat mit Renata von Lothringen, verlegte Kronprinz Wilhelm seine Residenz nach Landshut; er richtete dort eine Filiale der Kapelle ein und machte Vento zum Kapellmeister. Diese Stellung wurde schon ein Jahr später von Antonius Gosswin übernommen; die Gründe dafür sind nicht bekannt. Vento fungierte weiterhin als Organist, und die Kapellknaben, unter ihnen Leonhard Lechner, blieben unter seiner Leitung. Ab Anfang 1570 wirkte er wieder als Organist am Münchner Hof, Monate vor der Auflösung der Landshuter Kapelle. Wenn es auch aus dem Briefwechsel von Orlando di Lasso nicht hervorgeht, könnte Ivo de Vento bei ihm studiert haben, denn seine Messen, die in Manuskript-Kopien aus den 1560er und 1570er Jahren überliefert sind, zeigen diesen Einfluss, und eine gewisse Anzahl von Motetten seiner fünfstimmigen Latinae cantiones (1570) sind über Texte komponiert, die schon Lasso vertont hat. Stilistisch lehnte er sich jedoch nicht sehr an Lasso an. In den Jahren nach 1569 zeigte der Komponist eine ungewöhnliche Produktivität; es erschienen bei dem Münchner Verleger Adam Berg elf musikalische Sammeldrucke, davon vier Bände mit Motetten, sechs mit deutschen Liedern und ein Viersprachendruck, letzterer in Anlehnung an eine vergleichbare Veröffentlichung Lassos. Ivo de Vento starb in München, kaum 31 Jahre alt, im September 1575; er hinterließ seine Ehefrau und mindestens einen Sohn, Ferdinand de Venndo. Dieser wirkte zunächst am Münchner Hof, ab 1599 als Trompeter bei Erzherzog Ferdinand in Graz und schließlich bis zu seinem Tod 1623 im Dienst von Kaiser Ferdinand II.
- Cornelis Verdonck: Der Autor Frans Sweerts berichtete im Jahr 1628, dass Cornelis Verdonck seine frühen Jahre im Haus des Patriziers Cornelis Pruenen verbracht hat; dieser hat ihn besonders gefördert. Seine erste musikalische Ausbildung als Kapellknabe bekam Verdonck vermutlich an der Kathedrale Notre-Dame in Antwerpen unter Gérard de Turnhout. Im Zuge der Anwerbung von Sängerknaben für die Capilla flamenca gelangte Verdonck zusammen mit Philippe Rogier im Jahr 1572 nach Madrid an die Hofkapelle des spanischen Königs Philipp II., wo er für etwa acht Jahre blieb. Auf Grund seiner Begabung bekam er nach dem Stimmbruch die Möglichkeit zu studieren. Der spanische König schrieb hierzu am 16. Februar 1580 an seinen Neffen Alessandro Farnese wegen des Studiums von Verdonck und zwei weiteren bisherigen Kapellknaben an der Universität Douai. Wohl ab dieser Zeit war Verdonck auch Schüler von Séverin Cornet, der seit 1572 Singmeister an der Kathedrale von Antwerpen war. Dieser machte seinen Schüler mit den neueren italienischen Stilentwicklungen bekannt; darüber hinaus hat er die ersten Kompositionen seines Schülers in seine drei Drucke von 1581 aufgenommen. Ab 1584 wirkte Cornelis Verdonck wieder für eine Reihe von Jahren als Sänger am spanischen Hof in Madrid, und zwar bis zum Tod von König Philipp II. im Jahr 1598. Aus der Widmung von Verdoncks Chansondruck geht hervor, dass er im April 1599 wieder nach Antwerpen zurückgekehrt ist. Als in diesem Jahr Erzherzog Albrecht und seine Frau Isabella feierlich in Antwerpen eingezogen sind, schrieb er zu diesem Anlass die Motette „Prome novas, hymnae faces“; diese soll, Augenzeugenberichten zufolge, von sechs Knaben auf einem künstlichen Elefanten sitzend gesungen worden sein. In der Folgezeit war der Komponist in den Diensten verschiedener Antwerpener Amtsträger. Nachdem Verdoncks Madrigalbuch von 1603 dem Neffen seines früheren Gönners Cornelis Pruenen, Johannes Carolus de Cordes, Gouverneur von Wichelen und Serskamp, gewidmet war, wäre es möglich, dass er auch in dessen Dienst gestanden hat. Er war auch bis zu seinem Tod Inhaber einer Pfründe in Eindhoven. Cornelis Verdonck starb 62-jährig im Juli 1625 in Antwerpen; hier wurde ihm auch von seinen Dienstherren ein Grabmal gestiftet.
Eröffnungen
Gründungen
Instrumentalmusik
Für Instrument 1
- Komponist – Musikalisches Werk
Vokalmusik
Geistlich
- Komponist – Musikalisches Werk
Weltlich
- Jean de Castro
- Geistliche Werke
- „Missa tres“ zu drei Stimmen (Köln 1599)
- Geistliche Werke
- Hans Leo Haßler
- Missae (Nürnberg 1599, SSB Augsburg Tonk. Schl. 231-236, RISM H 2327)
- Philippe de Monte
- Weltliche Madrigale
- La fiammetta […] libro primo zu sieben Stimmen, 1599
- Weltliche Madrigale
Kirchenmusik
- Philipp Nicolai
- Jacobus Florius
- Missa „Deus in nomine tuo salvum me fac“ zu vier Stimmen, München 1599
- Giovanni de Macque
- Weltliche Vokalmusik
- „Il quarto libro de madrigali a cinque voci“, Neapel 1599
- Weltliche Vokalmusik
- Luca Marenzio
- 9 Bücher Madrigale für 5 Stimmen (Venedig 1580, 1581, 1582, 1584, 1585, 1594, 1595, 1598 und 1599)
- Tiburtio Massaino
- Geistliche Werke
- Motectorum liber quartus, 5vv (1599)
- Musica super Threnos Ieremiae prophete in maiori hebdomada decantandas, 5vv (1599)
- Thomas Morley
- Geistliche Werke
- The Whole Booke of Psalmes, With Their Woonted Tunes (ca. 1599)
- Geistliche Werke
- Giovanni Pierluigi da Palestrina
- Messen, Individualdrucke
- „Missarum cum quatuor, quinque & sex vocibus, liber octavus“, Venedig 1599
- „Missarum cum quatuor, quinque & sex vocibus, liber nonus“, Venedig 1599
- Messen, Individualdrucke
- Cornelis Verdonck
- Weltliche Werke
- Sammlung „Poésies françoises de diverses autheurs, mises en musique par Corneille Verdonq“ zu fünf bis zehn Stimmen, Antwerpen 1599
- Weltliche Werke
Musiktheoretische Schriften
- John Bartlet – The Whole Booke of Psalms (1599)
- John Bennet – Madrigalls to Foure Voyces
- John Farmer – The First Set Of English Madrigals: To Foure Voices
- Hans Leo Hassler – book of masses, published in Nuremberg
- Anthony Holborne – Pavans, Galliards, Almains and other short Aeirs, both grave and light, in five parts, for Viols, Violins, or other Musicall Winde Instruments, published in London
- Luca Marenzio – Ninth book of madrigals a5
- Joachim Burmeister – Hypomnematum Musicae Poeticae
- Adam Gumpelzhaimer Druckwerke: Handschriftliche Autographen:
- 1599: Codex Gumpelzhaimer
Instrumentenbau
- Instrumentenbauer – Instrument
Geboren
Geburtsdatum gesichert
- 23. März: Thomas Selle, deutscher Kirchenmusiker und Komponist († 1663)
- 10. Oktober: Étienne Moulinié, französischer Komponist († 1676)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
- Giacinto Cornacchioli, italienischer Komponist, Sänger und Organist († 1673)
Geboren vor 1599
- Alessandro Aglione, italienischer Komponist und Geistlicher († nach 1621)
Gestorben
Todesdatum gesichert
- 22. Januar: Cristofano Malvezzi, italienischer Organist und Komponist (* 1547)
- 15. Juli: Franz Sales, franco-flämischer Komponist (* um 1540)
- 22. August: Luca Marenzio, italienischer Komponist (* 1554)
- 16. Oktober: Jakob Regnart, franco-flämischer Komponist (* zwischen 1540 und 1545)
- 8. November: Francisco Guerrero, spanischer Komponist (* 1527 oder 1528)
Genaues Todesdatum unbekannt
- Julià Andreu Vilanova, katalanischer Komponist und Chormeister (* um 1530)
Gestorben nach 1599
- Jacobus Florius, franko-flämischer Komponist, Sänger und Kapellmeister (* um 1552)
Siehe auch
Weblinks
Commons: Musik 1599 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien