Benutzer:HarryB/FRM2

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Geschichte

In den 1970er Jahren stieg in der deutschen Wissenschaftsgemeinschaft der Bedarf nach einer leistungsfähigen nationalen Neutronenquelle immer weiter an, insbesondere da die deutschen Forschungsreaktoren aus der Pionierzeit der Neutronenforschung der 50er und 60er Jahre stammten. Erste Überlegungen diesbezüglich, die in ihrer ersten Form noch von einer Optimierung des Forschungsreaktor München ("Atom-Ei", FRM) ausgingen, wurden ab 1974 angestellt, nach einiger Zeit aber wieder verworfen.[1] Studien für einen deutschen "Mittelfluss-Strahlrohr-Reaktor" wurden ab 1977 durchgeführt, 1979 entstanden erste Pläne.[2] Die Grundsatzentscheidung für den Neubau eines Forschungsreaktors wurde schließlich vorbereitet, als 1985 Pläne zum Bau einer nationalen Spallationsneutronenquelle scheiterten.[3]

Planungsphase

Im Rahmen des Reduced Enrichment for Research and Test Reactors Programms (RERTR)[4] wurde ab 1978 mit der Entwicklung neuer Kernbrennstoffe mit erhöhter Urandichte begonnen. Gleichzeitig wurden 1977-1980 als Folge der INFCE-Konferenz (International Nuclear Fuel Cycle Evaluation, eine internationale Konferenz von Regierungsvertretern zur Bewertung des Kernbrennstoffkreislaufs[5]) neue Möglichkeiten der Entwicklung verbesserter Reaktorkonzepte diskutiert. Die INFCE-Konferenz erkannte dabei ausdrücklich an, dass für Hochfluss-Forschungsreaktoren auch weiterhin hochangereichertes Uran erforderlich sei, wenn auch die Verwendung von HEU vermieden werden sollte.[6][7][2]

1981 wurde mit Vorstudien für einen Kompaktkern für eine neue Mittelflussquelle begonnen.[8] Bedingt durch die Zielsetzung eines möglichst kompakten Brennelementes und damit eines möglichst hohen Neutronenflusses bei verhältnismäßig geringer Leistung, konzentrierten sich die Planer nur auf die Kombination der dichten Kernbrennstoffe mit einer hohen Anreicherung. Von vorneherein wurde dabei die angestrebte Reaktorleistung auf 20 MW begrenzt.[9] Zunächst wurde neben einem Neubau auch die Möglichkeit des Ersatzes der alten 4 MW Anlage im bestenden Gebäude des FRM in Erwägung gezogen.[10] Dabei wären umfangreiche Um- und Anbauarbeiten nötig gewesen, weswegen diese Möglichkeit verworfen wurde. Nur die denkmalgeschützte äußere Hülle wäre erhalten geblieben; so hätte der FRM beispielsweise nachträglich unterkellert werden müssen.[2]

In Zusammenarbeit der TU München mit anderen als erfahren geltenden Institutionen, z. B. den Gruppen der Universität Stuttgart und des Kernforschungszentrums Karlsruhe, sowie den Firmen INTERATOM und NUKEM, entstand schließlich das Konzept eines Reaktorkerns mit nur einem einzigen zylinderförmigen Brennelement. Zunächst war dabei ein Brennelement aus konzentrischen, kreisrunden Platten, die von Aluminiumstegen zusammengehalten wurden, vorgesehen. 1983 wurden die Ergebnisse auf der RERTR-Konferenz vorgestellt.[11] Ab 1984 stellte das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) Fördermittel für eine "Projektstudie über die Realisierbarkeit eines neuartigen Kompaktkerns für Hochfluss-Forschungsreaktoren" zur Verfügung[12]. Infolgedessen wurden ein erstes 60-Grad-Segment gefertigt und Strömungsversuche am Kernforschungszentrum Karlsruhe durchgeführt. 1985 fiel dann die Entscheidung, auf das vom Réacteur à Haut Flux (RHF / High Flux Reactor HFR) am Institut Laue-Langevin und vom High Flux Isotope Reactor (HFIR) am Oak Ridge National Laboratory bekannte Konzept evolventenförmig gekrümmter Brennstoffplatten[13] zu setzen.[14] Dieses Konzept wurde an die gegebenen Randbedingungen angepasst und verbessert, um die Kühlbarkeit des noch kompakter ausgeführten Kernes sicherzustellen.[15] Auf dieser Basis wurden 1986 vom BMFT weitere Mittel für das Anschlussvorhaben "Projektstudie über die Festlegung und technische Realisierung des Kompaktkerns mit evolventenförmigen Brennstoffplatten" bereitgestellt.[16][2]

Im März 1986 empfahlen die vom BMFT berufene Arbeitsgruppe "Zukunft der Neutronenforschung" und der erweiterte Sachverständigenkreis "Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung" den Bau eines modernen Forschungsreaktors mit dem in Garching entwickelten Kompaktkernkonzept. Auf Empfehlung des Wissenschaftsrats, der sich ebenfalls 1986 mit den Plänen befasste, stellten das BMFT und der Freistaat Bayern im Rahmen des Hochschulbauförderungsgesetzes rund 10 Millionen Euro (19 Millionen Mark) für Vorstudien bereit[17], mit deren Hilfe 1987 der Aufbau einer "Projektgruppe FRM-II" und konkrete Planungen begonnen wurde.[18][2]

Um die Sicherheit des geplanten Reaktors von Anfang an zu gewährleisten wurde 1987 eine Stellungnahme der Reaktorsicherheitskommission (RSK) eingeholt. Diese kam Anfang 1988 zu dem Ergebnis, dass das Konzept den Anforderungen des Atomgesetzes entsprechen würde, wenn einige weitere Verbesserungen umgesetzt würden.[2]

Parallel zur Planung des Kerns und der kernnahen Einbauten wurde 1987 auch mit der Planung der experimentellen Einrichtungen, der Instrumentierung, begonnen. In diesem Rahmen wurden regelmäßig Nutzertreffen veranstaltet. Unterstützung bekam die Projektgruppe hierbei wesentlich von der 1987 gegründeten Interessensvertretung der deutschen Neutronenforscher, dem "Komitee Forschung mit Neutronen" (KFN). Auf diesem Wege wurde versucht, von vorneherein ein möglichst breites Nutzerspektrum in die Entscheidungen einzubinden, einschließlich industrieller Nutzer.[2]

Erste Rückschläge musste das Projekt 1988 verzeichnen, als die Firma NUKEM die Fertigung von Brennelementen für Forschungsreaktoren einstellte. Das technische Know-How und die Einrichtungen gingen aber nicht verloren sondern wurden an die fanzösische Brennelementfirma CERCA verkauft, die bis heute die Brennelemente für den FRM II fertigt. Hinzu kam ein 1989 vom damaligen Bayerischen Wirtschaftsminister Wolfgang Wild verfügter viermonatiger Planungsstopp[19], da die Verhandlungen zwischen Bund und Freistaat bezüglich der Regelung von Finanzierungsfragen stockten.[2]

Die Begutachtung des Projektes begann 1989. In seiner "Stellungnahme zur forschungspolitischen Notwendigkeit einer überregionalen Neutronenquelle - geplanter Neubau eines Forschungsreaktors an der TUM" [20] schrieb der Wissenschaftsrat:

„Der Wissenschaftsrat anerkennt die Notwendigkeit, eine moderne Neutronenquelle für die Bundesrepublik Deutschland zu bauen. Er unterstützt daher die Initiative des Freistaates Bayern, für die Technische Universität München eine moderne Neutronenquelle zu schaffen, die grundsätzlich allen interessierten Wissenschaftlern aus der Bundesrepublik Deutschland sowie ausländischen Gästen offenstehen soll. Das Vorhaben, mit dem der mehr als 30 Jahre alte Münchener Forschungsreaktor ersetzt werden soll, ist geeignet, für die Forschung mit Neutronen sowie für die nationale und internationale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet sehr gute Bedingungen zu schaffen. Unter forschungspolitischen Aspekten ist es außerdem begrüßenswert, dass der neue Forschungsreaktor als eine zentrale Einrichtung der Technischen Universität München etabliert werden soll. Damit wird dieser Universität, die über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Umgang mit einem Forschungsreaktor und über ein großes Potential an Nachwuchswissenschaftlern verfügt, die Möglichkeit eröffnet, auch weiterhin in diesen Bereichen der Forschung und Lehre tätig zu sein. Auswärtige Nutzer sollten nach Maßgabe der oben ausgeführten Empfehlungen Zugang zur Neutronenquelle erhalten und bei ihren Forschungsarbeiten angemessen unterstützt werden.“

Wissenschaftsrat, 12. Mai 1989

Genehmigungsverfahren

Nach weiteren Gesprächen zwischen Landes- und Bundesregierung stellte der Freistaat die Finanzierung des Projektes als gesichert fest. Am 26. Januar 1990 empfahl daraufhin der Wissenschaftsrat die Freigabe weiterer Planungsmittel, mit deren Hilfe 1990 u.a. INTERATOM die Arbeiten von 1988 zur Erstellung des Anlagenentwurfes wieder aufnehmen konnte und mit dem Verfassen eines Sicherheitsberichtes begann.[2] In dessen Rahmen wurden die Untersuchungen des Baugeländes östliche des FRM intensiviert und mögliche Probleme bezüglich Seismik, Gewässern und Meteorologie diskutiert.[21] Der erste Vorentwurf wurde 1991 vorgestellt und anschließend zusammen mit externen Experten mehrfach überarbeitet. Der endgültige Sicherheitsbericht wurde daher erst im Oktober 1993 den zuständigen Behörden vorgelegt.[22]

Ebenfalls 1991 legte die Siemens-AG, die inzwischen INTERATOM eingegliedert hatte, ein "verbindliches Angebot zum Selbstkostenfestpreis" [23] für die "schlüsselfertige Lieferung" des FRM II vor. Ein Jahr später wurden die notwendigen Berichte zum Raumordnungsverfahren und der Umweltverträglichkeitsprüfung vorgelegt. Mit CERCA wurden Verhandlungen für den Bau eines Brennelement-Prototyps begonnen. Ebenfalls 1992 legte das KFN seine positive Stellungnahme zu den Kosten- und Personalaspekten des FRM II vor.[2]

Die Öffentlichkeit wurde über das Vorhaben der TUM erstmals am 27. Mai 1991 informiert, rund ein Jahr nachdem die Projektgruppe die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden über das Projekt in Kenntnis gesetzt hatte aber bereits über ein halbes Jahr nachdem die Grünen eine erste Infoveranstaltung abhielten[19]. Etwa vier Monate später formierte sich die erste Bürgerinitiative, "Bürger gegen Atomreaktor Garching", die gute zwei Jahre später, im November 1993, eine erste Demonstration mit einigen hundert Teilnehmern und Aufbietung eines Kinderchors gegen das Projekt organisierte.[24] Eine Arbeitsgruppe zur Öffentlichkeitsarbeit seitens des FRM II wurde erst im Februar 1994 gegründet.[2]

Zuvor, im Januar 1993, erfolgte durch den Bayerischen Ministerrat und dem damaligen Ministerpräsidenten Max Streibl die Ermächtigung der TUM und der Siemens AG, das atomrechtliche Genehmigungsverfahren und das Raumordnungsverfahren einzuleiten nachdem bereits im Frühjahr 1992 der damaliger Wissenschaftsminister Hans Zehetmair entschieden hatte, den Auftrag nicht auszuschreiben sondern direkt an Siemens zu vergeben.[23] Nur rund zwei Wochen später unterschrieb der damalige Präsident der TUM, Otto Meitinger, die entsprechenden Anträge. Im Juni 1993 bekräftigte der neue Ministerpräsident Edmund Stoiber in seiner Regierungserklärung die Absicht der Staatsregierung, den Bau des FRM II schnellstmöglich zu beginnen.[25][22] Finanzmittel flossen insbesondere aus der "Offensive Zukunft Bayern", die aus Privatisierungsmitteln finanziert wurde. Ebenfalls im Juni 1993 sprach sich das KFN in seinem "Memorandum zur Forschung mit Neutronen in Deutschland" wiederholt für den Bau des FRM II aus. Das Raumordnungsverfahren, an dem mehr als 50 Gemeinden und Fachbehörden beteiligt waren, wurde Ende September 1993 mit positivem Ergebnis unter Auflagen abgeschlossen. Zu diesen gehörte u.a. die Bereitstellung ökologischer Ausgleichsflächen.[2]

Das atomrechtliche Genehmigungsverfahren erwies sich als deutlich umfangreicher als das Raumordnungsverfahren. In einem ersten Schritt wurde zunächst eine erste Teilerrichtungsgenehmigung beantragt, die sich primär mit Standortfragen, dem Anlagenkonzept und den reinen Gebäuden ohne Anlagentechnik befasste. In diesem Rahmen wurden Ende 1993 auch der nun vollständige Sicherheitsbericht[21] sowie ein Bericht zu den Umweltauswirkungen für zwei Monate öffentlich ausgelegt. Lediglich 82 Personen machten von der Möglichkeit der Einsichtnahme Gebrauch, dennoch erreichten die Genehmigungsbehörden 14 Einwendungen von Gemeinden, über 300 individuelle Einwendungen sowie rund 50.000 Unterschriften im Rahmen einer Pauschaleinwendung.[26] All diese Einwendungen mußten von der Projektgruppe beantwortet werden. Die vorgeschriebene öffentliche Erörterung fand ab dem 3. Mai 1994[27] an insgesamt fünf Verhandlungstagen statt. Als Ort wurde aufgrund der hohen Zahl von Einwendungen die Rudi-Sedlmayer-Halle mit rund 3000 Plätzen auserkoren. Am ersten Tag fanden sich rund 700 Personen ein, die im Laufe des Tages auf nur noch 150 abnahmen. Am zweiten und dritten Tag waren noch rund 70 Personen anwesend, nach dem Auszug der Bürgerinitiativen am vierten und fünften Tag nur noch rund 20 Personen. Aus Sorge vor Ausschreitungen waren bei dieser Veranstaltung Tische und Stühle auf einem extra eingezogenen Zwischenboden verschraubt, die Veranstaltungen verliefen jedoch friedlich. Als Ergebnis der Einwendungen und vorangegangener Begutachten durch Fachgremien wurde bereits im Vorhinein insbesondere die Sicherheit des Reaktorgebäudes gegen Flugzeugabstürze verstärkt.[2]

Ebenfalls im Mai 1994 empfahl der Wissenschaftsrat, das Projekt in die Kategorie II hochzustufen und damit in den 24. Rahmenplan aufzunehmen.[28] Dem vorausgegangen war die Zusage des Bayerischen Ministerrats, gegebenenfalls die Kosten bis zum Jahr 2004 vorzufinanzieren. Im Juli 1994 bekräfitge Stoiber in einer Regierungserklärung nochmals seine Absicht, den Bau des FRM II zu realisieren und bekannte sich wenig später bei einem Besuch des FRM auch grundsätzlich zur Verwendung von hochangereichertem Uran:[29]

„Wir wollen vielmehr in der weltweiten Spitzenforschung mit dabei sein und benötigen dazu ein Spitzen-Gerät. Ich weiß mich darin auch einig mit Bundeskanzler Helmut Kohl. (...) Dabei gibt es keine Alternative zu einem Reaktor mit hochangereichertem Uran (HEU). Wir dürfen an der Qualität keine Abstriche machen.“

Edmund Stoiber, 27. Juli 1994

Entsprechend des Beschlusses von Hans Zehetmair wurde die Siemens AG als Generalunternehmer für die Lieferung der eigentlichen Forschungsreaktoranlage bestimmt. Der abschließende Vertragstext wurde am 28. Juni 1994 vom Bayerischen Ministerrat und danach vom Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtages gebilligt.[30] Der Vertrag wurde am 6. September 1994 unterzeichnet,[31] sein Inkrafttreten war aber an einige Bedingungen geknüpft, die erst später erfüllt wurden, z.B. die endgültige Baufreigabe durch den Wissenschaftsrat (erfolgt 1995[32]) und die Erteilung der ersten Teilerrichtungsgenehmigung (1996). In diesem Rahmen wurde am 7. Dezember 1994 die "Haushaltsunterlage Bau" vom Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags genehmigt. Die Gesamtbaukosten waren damit auf 720 Mio. DM festgeschrieben.[33] Erhöhungen waren nur noch infolge von Auflagen aus dem Genehmigungsverfahren bzw. vertraglich vorgesehenen Preisanpassungen möglich.[2]

Die Stadt Garching erklärte ihr Einverständnis zum baurechtlichen Teil des atomrechtlichen Verfahrens in einer öffentlichen Stadtratssitzung Ende Januar 1995.[34] Zu dieser Zeit wurden auch die Unterlagen für die nötige Gewässernutzung eingereicht. Wie zuvor gab es auch hier eine öffentliche Auslage mit Einwendungen. Die wasserrechtliche Erlaubnis zur Bauwasserhaltung für den FRM II erteilte das Landratsamt München schließlich Ende April 1996.[2]

Generell erwies sich das atomrechtliche Genehmigungsverfahren als sehr arbeitsintensiv. So trat beispielsweise im November 1994 die "Zweite Änderungsverordnung der Atomrechtlichen Verfahrensverordnung" in Kraft,[35] die eine neue Umweltverträglichkeitsprüfung erforderte.[2]

Im April 1995 beantragte der Freistaat beim Wissenschaftsrat die Höherstufung des Projekts in die Kategorie I, der im Mai seine Zustimmung erteilte[32]. Grundlage dafür war der Statusbericht zum Stand des atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens.[2] Unter erneuter Berücksichtigung der Bereitschaft zur Vorfinanzierng durch den Freistaat beschloss der Wissenschaftsrat am 19. Mai 1995 schließlich die Baufreigabe.[32]

Parallel zu den Genehmigungsanstrengungen wurde auch mit Tests am Brennelement begonnen. Ein erstes Dummy-Brennelement, gefertigt von CERCA, wurde im September 1995 vorgestellt.[2] Ein zweites Brennelement enthielt bereits Platten mit abgereichertem Uran. Es war mit einer Vielzahl von Sensoren ausgerüstet und wurde am "Lehrstuhl für Nukleare und Neue Energiesysteme" der Ruhr-Universität Bochum auf einem extra errichteten Prüfstand mechanisch und hydraulisch erprobt. Diese Tests dauerten bis 1997.[36][37]Parallel dazu wurde im französischen Reaktor SILOE eine Testplatte mit hochangereichertem Uran bestrahlt.[2]

Realisierung

Mit dem Beginn der Realisierung des Projektes FRM II waren auch zwingend Veränderungen der Projektstruktur verbunden: So wurde de Personalausstattung der Gruppe merklich erhöht und diese aus der Fakultät für Physik ausgegliedert und als "Zentrale Betriebseinheit Neue Forschungsneutronenquelle Garching - Planung und BAU" (ZBE FRM-II Bau) direkt der Hochschulleitung unterstellt. Damit wurde einem Wunsch des Wissenschaftsrates entsprochen, mit dem Ziel, die zentrale Bedeutung der Einrichtung für alle Fakultäten herauszustellen. Als Gesamtprojektleiter wurde Anton Axmann bestellt, der bereits beim Umbau der BER-II als Projektleiter entsprechende Erfahrung gesammelt hatte. Sein ständiger Stellvertreter wurde Klaus Böning. Dieser ZBE stand ein Direktorium vor, dem fünf Professoren der TUM sowie der Gesamtprojektleiter angehörten.[2]

Mit der Übernahme des Präsidentenamtes der TUM durch Wolfgang A. Herrmann wurden hinsichtlich der Instrumentierung die Bereiche Grundlagenforschung, Materialprüfung, Umweltanalytik und medizinische Anwendungen noch stärker gewichtet als zuvor. Dazu beschloss der projektbegleitende Beirat 1995 die Einrichtung eines Instrumentierungsausschusses, dem zwölf Wissenschaftler aus bayerischen und außerbayerischen Forschungseinrichtungen angehörten.[2]

In den Projektjahren bis Ende 1995 wurden lediglich etwa 10 Prozent der verfügbaren Mittel ausgegeben. Der Großteil wurde während der ersten fünf Baujahre von 1996 bis 2000 verbraucht.[2]

Anfang 1996 wurde nochmals die Frage der nötigen Urananreicherung zwischen Vertretern von Bund und Land und einer Delegation der USA diskutiert. Diese Expertenrunde kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass unter realistischen Randbedingungen ein Realisierung des FRM II mit LEU nicht möglich war.[2]

Erste Teilerrichtunggenehmigung

Die erste von drei atomrechtlichen Teilerrichtungsgenehmigungen (1. TG) traf im April 1996 vom Bayerischen Umweltministerium (StMLU) ein. Diese beruhte auf einem im Dezember 1995 vom Bundesumweltministerium (BMU) übermittelten Entwurf, der auch die Empfehlungen der Reaktorsicherheitskommision (RSK) und der Strahlenschutzkommission (SSK) einschloss. Bestandteil dieser 1. TG war u.a. die Errichtung des Reaktorgebäudes ohne Einbauten[38] und ein "vorläufiges positives Gesamturteil", demzufolge die Genehmigungsvoraussetzungen für Errichtung und Betrieb der gesamten Anlage grundsätzlich erfüllbar wären, auch wenn noch nicht alle technischen Einzelheiten festgelegt waren.[39] Weiterhin umfasste die 1. TG rund 70 "Inhalts- und Nebenbestimmungen", Auflagen, die in der Folgezeit abgearbeitet werden mussten. Nach Erhalt der 1. TG konnte so am 1. August 1996 der erste Spatenstich vollzogen werden.[40][2]

Zweite Teilerrichtunggenehmigung

Der Antrag auf Erteilung der 2. TG wurde am 15. Juli 1996 beim StMLU eingereicht. Er betraf die Errichtung der übrigend Gebäude sowie den Einbau der elektro- und maschinentechnischen Komponenten ind das Hauptgebäude.[2]

Inzwischen wurde die bis zu 2,7m dicke Beton-Bodenplatte des Hauptgebäudes innerhalb von 30 Stunden im Dezember 1996 gegossen. Damit konnte am 27. Januar 1997 die offizielle Grundsteinlegung durch Staatsminister Hans Zehetmair begangen werden.[41][18][2]

Die zweite Teilerrichtungsgenehmigung traf schließlich am 13. Oktober 1997 vom StMLU ein.[42] Dem waren wieder elf Sitzungen von RSK und SSK vorausgegangen, die als Beratungsgremien des BMU fungierten. Zuvor hatten die TUM und Siemens rund 400 Genehmigungsunterlagen eingereicht. Die 2. TG enthielt erneut 44 Auflagen.[43] Der Erhalt der 2. TG war ein wichtiger Fortschritt für das Projekt, konnte damit doch die "kalte", also nichtnukleare Inbetriebsetzung der Anlage durchgeführt werden.[2]

Bezüglich der Instrumentierung reichte der entsprechende Ausschuss in der Zwischenzeit eine List mit rund 20 vordringlichen Messinstrumenten für die wissenschaftliche Nutzung ein. Der Anspruch war, dass jedes dieser neu zu entwickelnden und spezialisierten Instrumente seine Aufgabe mindestens genausogut, wenn möglich aber besser als andere vorhandene Instrumente in anderen Forschungseinrichtungen erfüllen können sollte. Die Ausschreibung dieser mit allen internen und externen Institutionen abgestimmten Liste erfolte dann im Juni 1997. Für jedes der vorgeschlagenen Instrumente gingen Bewerbungen ein, und so empfahl der Instrumentierungsausschuss Anfang 1998 die vorranige Realisierung von elf Instrumenten aus Projektmitteln. Vier weitere sollten direkt vom Bundesforschungsministerium (BMBF) finanziert werden.[2]

Nach Abschluss der Rohbauarbeiten wurde am 24. August 1998 mit rund 1200 Gästen das Richtfest begangen.[44][2]

Dritte Teilerrichtunggenehmigung

Als letzte große Hürde blieb die Erteilung der dritten und letzten Teilerrichtungsgenehmigen (3. TG), die die abschließende Genehmigung zur nuklearen Inbetriebsetzung enthielt. Angepeiltes Datum für deren Erteilung war Ende 2000, basierend auf der Annahme, dass die bundesaufsichtliche Stellungnahme des BMU wie schon zuvor auf der Basis von Entwürfen des TÜV-Gutachtens und nicht erst nach der späteren Endfassung erfolgen würde. Mit der Bundestagswahl 1998 war jedoch ein Regierungswechsel hin zu einer rot-grünen Regierung verbunden. Eines der zentralen Projekte dieser Regierung war der sogenannte Atomausstieg und eine Novellierung der Strahlenschutzverordnung. In der Koalitionsvereinbarung dieser Regierung wurde explizit die erneute Prüfung einer Umrüstung des FRM II von HEU auf LEU festgeschrieben.[45] Ziel war es, den theoretisch nicht völlig auszuschließenden Missbrauch des FRM II-Brennstoffes zum Bau einer Kernwaffe zu unterbinden. Dazu sollte eine neue Expertenkommission eingesetzt werden, trotz des Beharrens der Betreiber, dass das Proliferationsrisiko aufgrund der strengen internationalen Kontrollen und des starken lokalen Objektschutzes vernachlässigbar klein sei. Diese Kommission wurde 1999 unter der Leitung von Staatssekretät Wolf-Michael Catenhusen beim BMBF eingerichtet und umfasst drei Befürworter und drei Gegner sowie bei Bedarf externe Experten, beispielsweise vom Argonne National Laboratory. Ebenfalls in diesem Rahmen löste der damalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin die RSK und die SSK auf und erlies für beide eine neue Satzung.[46] Die neuen Mitglieder der beiden Kommissionen wurden im März 1999 der Öffentlichkeit vorgestellt.[47] Die neue Besetzung war aus Sicht des Projektes deutlich kritischer, da nach weit verbreiteter Meinung Trittin die Anzahl der Kernenergiegegner in den Kommissionen deutlich erhöht hatte.[48] Später durften beispielsweise zwei dem Öko-Institut Darmstadt angehörende Wissenschaftler wegen Befangenheit nicht mehr an den Beschlüssen mitwirken, da diese bereits als Gegner des FRM II oder als Gutachter für die Kläger gegen den FRM II aufgetreten waren.[2]

Brennstofffragen

Die Expertenkomission für eine möglich Umrüstung des FRM II tagte insgesamt fünfmal. Die Forderung der Gegner war ein Neukonzeption des Brennelements auf Basis von LEU, also mit maximal 20% Anreicherung. Die Erfüllung dieser Forderung hätte wohl einen zumindest teilweisen Umbau der Reaktoranlage nach sich gezogen, da das Brennelement in diesem Fall gegenüber den HEU-Planungen hätte vergrößert werden müssen.[49] Als Alternative wurde unter anderem eine Variante mit deutlich höherer Reaktorleistung vorgeschlagen, um den durch die niedrigere Anreicherung entstehenden Neutronenflussverlust auszugleichen.[50] Die Leistungserhöhung hätte jedoch sehr hohe Zusatzkosten zur Folge gehabt, weswegen die Reaktorleistung auf 20MW begrenzt und der Vorschlag verworfen wurde. Die TUM veranschlagte für die Neukonzeption und Umbauten auf Basis eines LEU-Elements etwa 300 Mio. DM sowie eine Verzögerung des Baus um etwa acht Jahre, Gegner sprachen von einer Verzögerung von lediglich einem Jahr.[51]. Die Expertenkommission erachtete einen Umbau für grundsätzlich denkbar und zumutbar so lange dieser in einem fest kalkulierbaren Zeitraum von max. 3 Jahren durchgeführt werden könnte.[52] Letztlich wurde ein Kompromiss erarbeitet, der einen Betrieb des FRM II über die ersten zehn Betriebsjahre mit einem Brennelement auf HEU-Basis vorsah.[53] Währenddessen sollten neue Brennelemente auf Basis eines neuen, noch zu erforschenden Brennstoffes mit höherer Dichte und geringerer Anreicherung entwickelt werden. Dieses neue Brennelement sollte die gleichen Außendimensionen wie das HEU-Element haben und damit Umbauten am Reaktor weitgehend überflüssig machen. Bezüglich der Anreicherung legte sich die TUM nicht auf das von Kritikern geforderte LEU-Niveau (20%) fest, sondern sprach stattdessen lediglich von einer gegenüber 93% deutlich reduzierten Anreicherung. Zur Abgrenzung dieser Niveaus wurde von Seiten der TUM der Begriff "MEU" geprägt (medium enriched uranium),[54] ein international nicht anerkannter Standard, da definitionsgemäßte alle Anreicherungen >20% als HEU gelten.

Mitte 1999 lagen auch die Ergebnisse der Bestrahlung der HEU-Testplatte im SILOE-Reaktor vor, die die Eignung des Brennstoffes U3Si2-Al zeigten. Die Bestrahlung hatte das ganze Jahr 1997 gedauert, dazu kamen Abklingzeit und PIEs (Post-Irradiation-Examinations). Zwei weitere Testbestrahlungen im französischen OSIRIS-Reaktor in den Jahren 2000 und 2001 bestätigten die Ergebnisse des SILOE-Tests.[2]

Parallel zum Bau des FRM II wurde die Stilllegung des alten FRM weiterverfolgt, der später als Nebenanlage bzw. Verlängerung der Neutronenleiterhalle West des FRM II dienen soll. Nach Einreichung des entsprechenden Stilllegungsantrags Ende 1998 wurde der Reaktorbetrieb stark eingeschränkt um die Mannschaft verstärkt für den FRM II schulen zu können. Die endgültige Außerbetriebnahme erfolgte am 28. Juli 2000 abgeschaltet.[55]

In der Zwischenzeit hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof sämtliche Klagen gegen die zweite Teilgenehmigung abgewiesen, so dass diese Anfang 1999 rechtskräftig werden konnte.[56] Für Proteste sorgte nocheinmal die Genehmigung zur Einleitung schwach radioaktiver Abwässer in die Isar.[57] Basierend auf einer vorausgegangenen Umweltverträglichkeitsprüfung[58] unter Beteiligung der Öffentlichkeit argumentierte die TUM, dass von der Einleitung keine Gefahr für die Bevölkerung ausgehe.[59] Kritiker widersprechen dieser Einstellung.[60] Ebenfalls 1999 fand auch die Abstimmung über den sich im Prinzip seit bereits 1996 in Vorbereitung befindenden Bürgerentscheid statt,[61] der den Garchinger Stadtrat mit knapper Mehrheit (50.5%) bei geringer Wahlbeteiligung (42%) dazu zwang, sämtliche rechtlichen Möglichkeiten gegen den FRM II auszuschöpfen.[62][2] Als unmittelbare Konsequenz aus einem weiteren Entscheid ergab sich daraus für den FRM II ein einjähriger Stopp für Änderungsanträge zur gegenwärtigen Baugenehmigung.[42]

Im Oktober 1999 wurde schließlich der Moderatortank des FRM II geliefert. Er umschließt das Schwerwasser und beherbergt das Brennelement, die Strahlrohrnasen sowie zahlreiche weitere Einbauten.[2]

Entwurf der 3. TG

Entgegen der bis dato üblichern Vorgehensweise lies das BMU die RSK und die SSK im November 2000 erst nach Zugang des Entwurfs des Bescheid zur dritten Teilgenehmigung und den zugrundeliegenden Gutachten durch das StMLU im August erneut tagen. Dies bedeutete für das Projekt eine Verzögerung von etwa einem halben Jahr. Im selben Zeitraum wurde auch ein erster Vereinbarungsentwurf für die Umrüstung des FRM II auf eine niedrigere Anreicherung zwischen BMBF und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (StMWFK) gefunden, der zunächst einen zehnjährigen Betrieb des FRM II mit HEU-Brennstoff vorsah.

Ende 2000 wurden bei der französischen Firma CERCA, einer Tochter der heutigen Areva und damaligen Framatome ANP, die ersten beiden Brennelemente für den FRM II gefertigt. Für den Transport nach Erhalt der 3. TG mußte aufgrund geänderter rechtlicher Rahmenbedingungen zusätzlich ein neuer Behälter entwickelt werden. Auch das im Juli 2000 gekaufte Schwerwasser mußte bis zum Erhalt der 3. TG in Cadarache verbleiben.

ZWE FRM-II

Im Oktober 2001 erfolgte schließlich die Einigung über die "Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern über die Umrüstung des FRM-II". Es blieb bei den zuvor besprochenen Rahmenbedingungen, die zehn Jahre Betrieb mit HEU und eine parallel dazu laufende Brennstoffentwicklung vorsahen. Als Bedingung für die Umrüstung wurde zum einen das Vorhandensein eines entsprechenden Brennstoffes genannt, zum anderen sollten dem FRM II aus der Konvertierung "keine signifikanten Leistungseinbußen" entstehen. Das Fehlen eines brauchbaren Brennstoffes führte 2010 schließlich zu einer Verschiebung des Umrüsttermins. Seitens der TUM wurde die Vereinarung durch Bildung einer entsprechenden Arbeitsgruppe im Juni 2001 umgesetzt.

Der Nuklearteil der für die Errichtung zuständigen Firma Siemens war inzwischen in die Framatome ANP umgegliedert worden. Dennoch wurden 2001 die Errichtungsarbeiten weitgehend abgeschlossen und die kalte (nichtnukleare) Inbetriebnahme erfolgte. Vor diesem Hintergrund wurde im Dezember 2001 auch die Organisation des FRM-II geändert. Im wesentlichen war dies die Errichtung der Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtung "Neue Forschungsneutronenquelle Garching" (ZWE FRM-II), die der "ZBE FRM-II Bau" nachfolgte. Als Führungsstruktur wurde ein dreiköpfiges Direktorium festgelegt, bestehend aus einem wissenschaftlichen (Prof. Winfried Petry), einem technischen (Prof. Klaus Schreckenbach) und einem Verwaltungsdirektor (Guido Engelke).

Ebenfalls 2001 wurde die Beschaffung des Brennstoffes für den FRM II abgeschlossen. Alleineigentümer der 400kg HEU ist EURATOM, lediglich Nutzungs- und Verbrauchsrechte wurden an die TUM übertragen. Geliefert wurde das Uran an CERCA, wo es zu Brennelementen verarbeitet und dann an die TUM weitergeliefert wird.

Dritte Teilerrichtungsgenehmigung

Die Beratungen zur 3. TG duch die RSK und die SSK, den beiden Beratungsgremien des BMU, begangen im Oktober 2000 und dauerten das ganze Jahr 2001 über an. Unterstützt wurden diese durch Framatome und TUM als Berichterstatter. Das Verfahren zur Erteilung der 3. TG erwies sich als deutlich umfassender und langwieriger als die zu den beiden vorausgegangenen TGs. Die TUM führte diesen für sie überraschend großen Zeitbedarf auf das "schwierige politische Umfeld"[2] nach dem Regierungswechsel 1998 und die damit verbundene Neubesetzung von RSK und SSK zurück und macht die daraus resultierende Zeitverzögerung für einen Teil der Mehrkosten beim Bau verantwortlich.[63] Anders als anzunehmen hatte die Änderung des Atomgesetztes 2002, d.h. der Ausstieg aus der Kernkraft zur Stromerzeugung keine direkten Auswirkungen auf den FRM II, wohl aber die Novelle der Strahlenschutzverordnung im August 2001. Im September bzw. Dezember 2001 übergaben RSK und SSK schließlich ihre jeweiligen Empfehlungen an das BMU[64][65]. Neben einigen Vorschlägen für zusätzliche Auflagen bestätigten beide Gremien, dass der FRM II dem Stand von Wissenschaft und Technik entspräche und damit genehmigungsfähig sei.[2]

Als Reaktion darauf teilte das BMU dem StMLU am 30.1.2002 mit, dass nach dessen Einschätzung der vorliegende Bescheidentwurf zur 3. TG noch nicht erlassfähig sei. Zwar wurde die Auflage, die Genehmigung zunächst nur für einen einzigen Reaktorzyklus zu erteilen, wieder fallengelassen, es blieben jedoch rund 65 über die von RSK und SSK vorgelegten Vorschläge deutlich hinausgehende Forderungen zu erfüllen. Die nötigen Unterlagen dafür wurden bis Juni 2002 von Siemens und TUM zusammengestellt und vom TÜV Süddeutschland begutachtet, so dass im Juli 2002 alle nötigen Unterlagen bzgl. des Bescheids zur 3. TG vom StMLU an das BMU übersandt wurden. Nach der Bundestagswahl 2002 übermittelte das BMU im Oktober erneut einen Fragenkatalog mit zehn Fragen. Darunter fand sich beispielsweise eine detaillierte Behandlung zweier auslegungsüberschreitender Störfälle, die zuvor dem Restrisiko zugeordnet waren. Die Anfertigung der nötigen Unterlagen bedeutete eine erneute Verzögerung bis Februar 2003.[66][2]

Neben dem eigentlichen Reaktorkern existiert im FRM II die sogenannte Strahlkonverteranlage SKA, die zur Erzeugung schneller Neutronen für die Tumortherapie genutzt wird und ebenfalls aus Platten hochangereicherten Urans besteht. Deren atomrechtliche Genehmigung wurde zusammen mit der des FRM II erhalten. Die atomrechtliche Genehmigung ist strikt von der Genehmigung nach Medizinproduktegesetz zu trennen, die aufgrund weiterer Auflagen erst spät nach den Inbetriebnahme des Reaktors 2007 erteilt wurde.[2]

Am 15. April 2003 wurde vom BMU schließlich die "Bundesaufsichtliche Stellungsnahme zum Entwurf der 3. TG" übermittelt. Darin stimmte das BMU der Erteilung der 3. TG zu, verbunden mit präzisen Vorgaben für Textänderungen im Entwurf der 3. TG. Die Änderung betrag insbesondere die Übernahme der zuvor vereinabrten Umrüstung in die Betriebsgenehmigung.[66] Da als Umrüstungstermin weiterhin 2010 genannt wurde, verringerte sich somit der für die Erforschung des neuen Brennstoffs zur Verfügung stehende Zeitrahmen auf etwa 7,5 Jahre. Nach Aussagen der Betreiber hatte die zweieinhalbjährige Prüfung durch das BMU keine Korrekturen an der Planung des FRM II zu Folge, lediglich Detaillierungen von Unterlagen wären nötig gewesen.[2]

Nach der Zustimmung des BMU wurde schließlich am 2. Mai 2003 durch das StMLU die dritte atomrechtliche Teilerrichtungsgenehmigung und damit die Betriebsgenehmigung, unterzeichnet.[67] Die Veröffentlichung des Bescheids mit der Anordnung der sofortigen Vollziehung wurde am 9. Mai veröffentlicht. Die daraufhin mögliche Klagefrist von einem Monat beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof wurde noch von drei Privatpersonen aus den Reihen der Bürgerinitiativen in Anspruch genommen. Im Gegensatz zur 1. und 2. TG klagte die Stadt München nicht mehr.[2]

Betriebsbeginn

Direkt nach Erhalt der Betriebsgenehmigung begann die TUM mit den nuklearen Inbetriebsetzung. Zwei wichtige Punkte waren dabei der Erhalt von 23 Tonnen Schwerwasser aus Cadarache und der ersten beiden Brennelemente sowie der Konverterplatten der SKA. Bedingt durch die nicht vorhergesehene Stillstandszeit von rund zwei Jahren aus der Prüfung des BMU mußte eine erneute Gesamtinspektion der Anlage durchgeführt werden.[2]

Am 2. März 2004 wurde die Anlage schließlich erstmals angefahren. Die nukleare Inbetriebnahme selbst war ebenfalls ein langwieriger Prozess, so dass erst am 24. August 2004 erstmals die Nennleistung von 20MW erreicht wurde. Dabei wurde zunächst bei eingesetztem Brennelement, eingefahrenem Regelstab und Abschaltstäben und aktiver Anfahrquelle (252Cf) langsam der Schwerwassertank aufgefüllt. Die dabei registrierten Neutronenflüsse wurden mit den Auslegungsrechnungen verglichen. Schließlich wurden die fünf Abschaltstäbe und der Regelstab langsam herausgezogen und deren Reaktivitätswirksamkeit vermessen, bis schließlich eine selbsterhaltende Kettenreaktion möglich war. Nach Aussage der Betreiber wurden sämtliche Auslegungsrechnungen durch die Messungen bestätigt.[2]

Der FRM II wurde am 9. Juni 2004 im Rahmen einer Festveranstaltung mit rund 1000 Gästen eingeweiht. Der Bau des Reaktors kostete über 400 Millionen Euro. Im April 2005 wurde er formell von Siemens an die TU München übergeben und anschließend in den Routinebetrieb überführt.[68]

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Neutronenstatistik

Die Anordnung des Brennelementes im FRM II bedingt, dass 72,5 % der erzeugten Neutronen die Spaltzone mit dem Leichtwasserbereich verlassen und so das Maximum des Neutronenflusses nicht im Brennelement selbst sondern außerhalb, 12 cm von der Oberfläche des Brennelementes entfernt im Moderatortank, zu finden ist. In diesem Bereich enden einige der Strahlrohre, die jedoch nicht direkt auf den Kern zeigen sondern an ihm vorbei. Vorteil dieser Technik ist ein besonders reines Spektrum, das nur sehr wenig durch intermediäre und schnelle Neutronen gestört wird. Auch die Gammastrahlung im Strahlrohr wird so deutlich reduziert. Der Neutronenfluss beträgt hier etwa 8 × 1014 n/cm2 s, also etwa 800 Billionen Neutronen pro Sekunde und Quadratzentimeter. Bedingt durch die zahlreichen Einbauten im Moderator erniedrigt sich dieser Fluss im Mittel auf 6,4 × 1014 n/cm2 s. An den eigentlichen Experimentstandorten am Ende der Neutronenleiter beträgt die Flussdichte noch bis zu 1010 n/cm2 s. Diese Flussdichten sind mit denen des ILL-Reaktors vergleichbar. Im Flussmaximum des Moderatortanks sind auch weitere Elemente untergebracht: Die kalte Quelle liefert besonders langwellige Neutronen, die heiße Quelle kurzwelligere Neutronen. Eine am Rand des Moderatortanks angebrachte, ausfahrbare Konverterplatte erzeugt schnelle Spaltneutronen für die medizinische Bestrahlungseinrichtung (entsprechend einer Temperatur von etwa 10 Milliarden °C).[69]

Von 100 Neutronen, die im Kern produziert werden gelangen wie bereits erwähnt etwa 72,5 ins Schwerwasser. 25,2 dieser Neutronen werden als schnelle oder epithermische Neutronen zurück in die Brennstoffzone reflektiert und dort zusammen mit den 100 - 72,5 = 27,5 dort verbliebenen Neutronen (insgesamt also 25,2 + 27,5 = 52,7) vollends auf thermische Energie moderiert. Während dieses Moderationsprozesses gehen 18,4 der 52,7 Neutronen durch Absorption verloren, wobei der im Brennstoff zu Spaltungen fuehrende Anteil 22,2 neue Neutronen erzeugt. Die 52,7 - 18,4 = 34,3 Neutronen, die letztlich in der aktiven Zone thermalisiert werden, erzeugen schliesslich 47,4 neue Neutronen – der Rest geht in anderen Absorptionsprozessen verloren. Insgesamt entstehen also durch den Thermalisierungsprozess in der aktiven Zone 47,4 + 22,2 = 69,6 neue Neutronen. Thermalisierung findet aber nicht nur im Brennelement selbst, sondern auch außerhalb, im Schwerwassertank, statt. Zusätzlich zu den bereits erwähnten 25,2 schnellen und epithermischen Neutronen gelangen auch 18,3 Neutronen im thermischen Energiebereich aus dem Schwerwasser ins Brennelement zurück. Diese erzeugen dort 30,4 neue Neutronen und schließen somit die Lücke zu den ursprünglichen 100 Neutronen. Die restlichen, 72,5 - 25,2 - 18,3 = 29,0 im Schwerwassertank verbliebenen Neutronen werden dann für experimentelle Zwecke genutzt oder dort bzw. auf dem Weg zu den Experimenten absorbiert.[70]

Diese Verhalten läßt sich erklären, wenn man einen Blick auf die dahinterliegende Neutronenphysik wirft: Die Bremslänge von Neutronen in leichtem Wasser (5,3 cm) ist etwa einen Faktor zwei kleiner als die in schwerem Wasser (11,2 cm). Dazu kommt, dass die Diffusionslänge der thermische Neutronen in Schwerwasser (116 cm) erheblich länger ist als die derer in leichtem Wasser (2,85 cm). Zudem ist bedingt durch das Massenverhältnis die Anzahl der Stöße zum Abbremsen der Neutronen in leichtem Wasser geringer, wobei besonders hevorzuheben ist, dass im Leichtwasser unter Umständen bereits ein einziger Stoß zur Thermalisierung des Neutrons ausreicht. Als Resultat dessen erhält man die oben beschriebene zweiteilige Anordnung: Neutronen, die das Brennelement verlassen, entfernen sich zum Großteil ein gutes Stück (etwa 10cm) von diesem und bilden dann dort ein thermisches Flussmaximum. Bedingt durch die geringe Absorptionsfähigkeit des Schwerwassers und die damit einhergehende hohe Diffusionslänge füllen die Neutronen den Schwerwassertank mit einer Art "Neutronenwolke" und verweilen dort relativ lange. Da die Neutronen dieser "Wolke" keine Vorzugsrichtung haben, können sie durch die am Brennelement vorbeischauenden Strahlrohre relativ untergrundfrei nach außen geleitet werden. Der Rand der "Wolke" berührt aber das Brennelement und leitet letztlich einige der Neutronen zurück in die aktive Zone. Neutronen, die das Brennelement erst gar nicht verlassen haben, sehen sich dagegen mit der schnelleren Thermalisierung durch das leichte Wasser konfrontiert. Sie werden schon nach kurzer Zeit abgebremst und zum größten Teil sehr bald wieder im Brennstoff absorbiert, da die Kühlkanäle - in freien Weglängen gesehen - nur relativ schmal sind.

Insgesamt werden im FRM II bei Normalbetrieb rund 1,54 × 1018 Neutronen pro Sekunde produziert. Bildlich gesprochen wären das 13,4 g reiner Neutronen pro Brennelement bei einer Zykluszeit von 60 Tagen.

Sicherheit

Anlagensicherheit

Der FRM II verfügt nach Aussagen des Betreibers über die umfassendsten Sicherheitseinrichtungen für Forschungsreaktoren weltweit. Neben einer ständigen Bewachung und strengen Kontrollen wurde insbesondere Wert auf eine inhärente Sicherheit des Reaktors gelegt: bedingt durch die Konstruktion des Brennelementes geht die Anlage auch bei lediglich theoretisch denkbaren Störungen aufgrund der physikalischen Gesetze von selbst in einen stabilen Betriebszustand über.[71] Hierunter fallen unter anderem ein negativer Temperaturkoeffizient der Reaktivität sowohl für den Brennstoff als auch das Kühlmittel und ein negativer lokaler Blasenkoeffizient.[72]

Auch eine Vermischung von Leicht- und Schwerwasser, im Kühlkanal oder im Moderatortank, würde zu einer physikalisch bedingten Abschaltung des Reaktors führen. Dies erklärt sich aus dem im Abschnitt Neutronenstatistik beschriebenen Verhalten: Wird das H2O der Primärkühlung durch D2O ersetzt, so fehlt der schnelle Thermalisierungspfad und mehr Neutronen entweichen in den Moderatortank, aus dem nicht genügend Neutronen zurückkehren, um die Kritikalität aufrecht zu erhalten. Ersetzt man andersherum das D2O im Moderatortank durch H2O, so gehen bedingt durch die höhere Absorption des Leichtwassers zu viele Neutronen verloren, was ebenfalls zu einer Untermoderation und damit einer Abschaltung des Reaktors führt.

Sicherheitsmerkmale bezüglich der Kühlung wurden bereits im Abschnitt Kühlung beschrieben: Selbst bei einem Ausfall des Primärkreises würde das Beckenwasser genügen um die anfallende Nachwärme aufzunehmen. Ein Ausfall der Nachkühlpumpen würde zwar eine erhebliche thermische Belastung darstellen, ein Schmelzen des Brennelements ist jedoch nicht zu erwarten.[73]

Dazu kommen aktive Sicherheitseinrichtungen wie fünf magnetisch an Federn aufgehängte Abschaltstäbe aus Hafnium, die bei Unregelmäßigkeiten im Betrieb sofort in die Nähe des Brennelementes geschossen werden und den Reaktor abschalten (Reaktorschnellabschaltung). Selbst im Falle des Verlustes des Regelstabes, der alleine bereits ausreicht, um den Reaktor abzuschalten, würden vier der fünf Abschaltstäbe ebenfalls für eine sichere Abschaltung genügen.[74]

Insbesondere nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurden nochmals Berechnungen durchgeführt, die die Sicherheit des FRM II hinsichtlich des Absturzes schneller Militärmaschinen, großer Verkehrsflugzeuge und eines Kerosinbrandes bestätigen. Vor der Erteilung der Betriebsgenehmigung wurde von unabhängigen Gutachtern eine Vielzahl möglicher und auch nur theoretisch denkbarer Unfälle untersucht, so dass die Sicherheit der Anlage letztendlich von der zuständigen Aufsichtsbehörde belegt wurde.[75]

Hinsichtlich der Bedenken bezüglich einer erhöhten Strahlendosis im Umfeld des FRM II ergaben Messungen und Berechnungen für die bewohnte Umgebung eine zusätzliche effektive Strahlendosis, die weniger als 0,01% der Belastung durch natürliche Radioaktivität beträgt. Auch das Lüftungssystem des FRM II ist ein geschlossenes System, in dem die Luft über Filter gereinigt wird. Lediglich ein geringer Bruchteil wird an die Umgebung abgegeben; dieser wird ebenfalls gefiltert, die Abgabe gemessen und dokumentiert. Über die Webseite des Bayerischen Landesamtes für Umwelt können diese online verfolgt werden.[76] Die hohen Sicherheitsauflagen für den Reaktor sind ein Grund dafür, dass die TU München auf dem Garchinger Campus als einzige deutsche Hochschule eine eigenständige Universitätsfeuerwehr unterhält.

Kritik

Große Teile der Kritik am FRM II wurden in ihrem historischen Kontext bereits im Abschnitt Geschichte abgehandelt und werden im Folgenden nur kurz wiedergegeben.

Seit Erteilung der 1. Teilerrichtungsgenehmigung am 29. April 1996 wurde jede einzelne Genehmigung gerichtlich angefochten;[77] alle Einsprüche wurden jedoch letztinstanzlich abgewiesen.[78] Bereits im Juli 1996, kurz nach Erteilung der ersten Teilerrichtungsgenehmigung, sollte ein Bürgerentscheid die Stadt Garching zur Rücknahme des gemeindlichen Einvernehmens zwingen. Da die 1. TG inzwischen jedoch vorlag, wurde das Vorhaben als rechtswidrig eingestuft. Ein zweiter angestrebter Entscheid wurde teilweise übernommen, als sich die Stadt Garching verpflichtete, alle Verletzungen gemeindlicher Rechte durch weitere Teilerrichtungsgenemigungen gerichtlich anzufechten. Dies wurde zunächst seitens der Stadt so interpretiert, dass ein Bürgerentscheid damit nicht mehr notwendig wäre und das Ansinnen der Gegner zurückgewiesen. Eine Klage gegen diese Zurückweisung verlief erfolgreich. Daneben klagten weitere Personen und Stellen, beispielsweise die Stadt München, gegen die Erteilung der 1. TG, diese Klagen wurden jedoch entweder zurückgezogen oder vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof abgewiesen. Auch gegen die 2. TG klagten die Stadt München und einige Privatpersonen.

Ein von Gegnern 2003 initiierter Bürgerentscheid, mit dem eine knappe Mehrheit der Garchinger ihre Stadtverwaltung aufforderte, gegen die Inbetriebnahme des Reaktors einzutreten, hatte keine nachhaltige Wirkung.[79] Nach Ausreizen aller gesetzlichen Prüfungsmöglichkeiten unterschrieb der damalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin, der die Bundesaufsicht über das eigentlich für den Vollzug des Atomrechts zuständige Land Bayern ausübte, am 2. Mai 2003 letztlich die 3. Teilerrichtungsgenehmigung, die im Wesentlichen aus der Betriebsgenehmigung besteht.[68]

Neben Sicherheitsbedenken (Austritt von Strahlung oder Kernschmelze) wurde vor allem die besondere Gefährdung durch die Nähe (etwa 10 km) zum Münchner Flughafen genannt. Um dieser Gefährdung zu begegnen, wurde die Reaktorhalle mit einer 1,8 Meter dicken Betonwand und -decke gebaut. Insbesondere nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde von den Betreibern erneut nachgewiesen, dass der FRM II sowohl dem Einschlag einer voll getankten und beladenen Boeing 747 als auch dem eines schnellfliegenden Militärjets vom Typ Phantom standhalten kann und zudem über weitere Sicherheitsreseveren verfügt.[2]

Nachdem die Bauentscheidung gefallen war, konzentrierte sich die Kritik auf die Verwendung von hochangereichertem und damit, wenn es aus der vorliegenden U3Si2-Verbindung isoliert werden kann, atomwaffentauglichen Uran. Die derzeit gültige Betriebsgenehmigung enthält die Auflage, mittelfristig auf einen noch zu entwickelnden Brennstoff umzustellen, der durch noch höhere chemische Urandichte einen niedrigeren nuklearen Anreicherungsgrad ermöglicht.[68][80] Derzeit wird dazu insbesondere an Uran-Molybdän-Verbindungen geforscht. Anfang 2009 wurde bekannt, dass diese ursprünglich bis Ende 2010 vorgesehene Umrüstung aufgrund von Schwierigkeiten mit dem neuen Brennstoff nicht wie geplant durchgeführt werden kann.[81] Als neues Datum für die Umrüstung wurde zunächst 2016, kurz darauf 2018 genannt.[82] Gegner äußerten in diesem Zusammenhang die Vermutung, dass die Umrüstung ein leeres Versprechen sei und die TUM nicht nachdrücklich nach einem geeigneten Brennstoff suchen würde.[83] Die Betreiber des FRM II wiesen die Anschuldigungen zurück[54] und verwiesen auf die ebenfalls verschobene Zielsetzung der Global Threat Reduction Initiative (GTRI) des Department of Energy (DOE) der USA, die als international maßgebende Institution die Umrüstung der US-Reaktoren seit 2005 schrittweise von 2010 über 2014 auf 2016, 2018 und zuletzt 2020 verschoben hat.[82] Zudem wird die Schaffung eines neuen Anreicherungsstandards "MEU" durch die Forscher der TUM kritisiert, da sie den Bemühungen, alles HEU aus dem zivilen Brennstoffkreislauf zu entfernen, zuwider laufe. (QUELLE? ENglert?)

2004 und 2006 aufgetretene Korrosionserscheingungen wurden im Jahr 2011 von der Presse thematisiert. TODO

Einzelnachweise

  1. K. Böning, W. Gläser, J. Meier: Vorschlag einer Modernisierung des Forschungsreaktors München FRM. Interner Bericht des Physik-Departments der Technischen Universität München vom 14. August 1981.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap Klaus Böning, 1974-2004: Der steinige Weg, Neutronen für Wissenschaft, Technik und Medizin: Der FRM-II geht in Betrieb, Technische Universität München, 2004
  3. Wolf-Michael Catenhusen: Das Aus für die Spallationsneutronenquelle (SNQ) in Jülich. In: Sozialdemokratischer Pressedienst. Nr. 110, 13. Juni 1985, S. 1.
  4. Reduced Enrichment for Research and Test Reactors (RERTR). Argonne National Laboratory, abgerufen am 23. April 2012.
  5. The International Nuclear Fuel Cycle Evaluation INFCE. R. Skjöldebrand, IAEA, abgerufen am 23. April 2012.
  6. Report from the Commission to the Council International Nuclear Fuel Cycle Evaluation (INFCE). Comission of the European Communities, abgerufen am 23. April 2012.
  7. Wolfgang Liebert: Viel Wind um HEU: Die Kritik am neuen Garchinger Forschungsreaktor verstummt nicht. In: Wissenschaft & Frieden: Menschenrechte und Militär. Nr. 4, 1995.
  8. Zhang, Luqing: Neutronenphysikalische Konzeption und Optimierung eines neuartigen Kompaktkerns für Hochflußforschungsreaktoren Doktorarbeit an der TU München, 1986.
  9. Anton Röhrmoser: Untersuchungen zur Kühlbarkeit eines neuartigen Kompaktkern für Forschungsreaktoren. Diplomarbeit an der TU München, Juni 1984.
  10. K. Böning, W. Gläser, J. Meier, G. Rau, A. Röhrmoser, L. Zhang: Projekt einer Modernisierung des Forschungsreaktors München mit einem Kompaktkern. Statusbericht des Physikdepartments der TU München vom 1.3.1984.
  11. K. Böning, W. Gläser, J. Meier, G. Rau, A. Röhrmoser, L. Zhang: Design of a Novel Compact Core with Reduced Enrichment for Upgrading the Research Reactor Munich FRM. In: Proceeding of the 6th International Meeting on Reduced Enrichment for Research and Test Reactors (RERTR), Seite 321-330, Tokai, Japan, 24.-27. Oktober 1983
  12. Armin Simon: Das atomare Kuckucksei, 2005, ISBN 3-9808950-3-3, Seite 366
  13. Reactor Core Assembly. ORNL Neutron Sciences, abgerufen am 23. April 2012.
  14. K. Böning, W. Gläser, J. Meier, G. Rau, A. Röhrmoser, L. Zhang: Progress Report on the Design of the Compact Core for Upgrading the Munich Research Reactor. In: Proceeding of the 8th International Meeting on Reduced Enrichment for Research and Test Reactors (RERTR), Seite 103-111, Petten, Niederlande, 14.-16. Oktober 1985
  15. Christoph Döderlein: Untersuchungen zur Kühlbarkeit eines kompakten Reaktorkerns mit evolventenförmigen Brennstoffplatten, Diplomarbeit an der TU München, Dezember 1989
  16. K. Böning, W. Gläser: Projektstudie über die Festlegung und technische Realisierung des Kompaktkerns mit evolventenförmigen Brennstoffplatten: Berichtszeitraum: 01.04.1986- 31.12.1988; Contract KWA 1601-9, 1989
  17. Armin Simon: Das atomare Kuckucksei, 2005, ISBN 3-9808950-3-3, Seite 367
  18. a b Plenarvortrag auf der Jahrestagung Kerntechnik 2001 in Dresden, 15.-17. Mai 2001: Die neue Forschungs-Neutronenquelle FRM II. Klaus Böning, Anton Axmann, Klaus Schreckenbach, Matthias Köhler, Hans-Jürgen Didier, abgerufen am 23. April 2012.
  19. a b Armin Simon: Das atomare Kuckucksei, 2005, ISBN 3-9808950-3-3, Seite 368
  20. Stellungnahme zur forschungspolitischen Notwendigkeit einer überregionalen Neutronenquelle. Geplanter Neubau eines Forschungsreaktors an der Technischen Universität München, 1989, Zitiert nach Klaus Böning, 1974-2004: Der steinige Weg, Neutronen für Wissenschaft, Technik und Medizin: Der FRM-II geht in Betrieb, Technische Universität München, 2004
  21. a b Siemens, TUM: Neutronenquelle München FRM-II in Garching: Sicherheitsbericht, Oktober 1993
  22. a b Armin Simon: Das atomare Kuckucksei, 2005, ISBN 3-9808950-3-3, Seite 370
  23. a b Armin Simon: Das atomare Kuckucksei, 2005, ISBN 3-9808950-3-3, Seite 369
  24. Kundgebung mit dem Garchinger Kinderchor vor der Demonstration gegen den FRM II an 13. November 1993 auf dem Garchinger Bürgerplatz. Bürger gegen Atomreaktor Garching, abgerufen am 23. April 2012.
  25. Stefan Jorda, Physik Journal 3/2004, S. 8
  26. Übergabe von ca. 50.000 Einwände gegen den FRM-II ... Bürger gegen Atomreaktor Garching, abgerufen am 23. April 2012.
  27. Erörterungstermin zum FRM II - Beginn: 3. Mai 1994. Bürger gegen Atomreaktor Garching, abgerufen am 23. April 2012.
  28. Autor unbekannt: Atomforschung: Wie Graf Koks. In: Der Spiegel. Nr. 38, 1994, S. 245–247.
  29. Edmund Stoiber, 27. Juli 1994, zitiert nach Klaus Böning, 1974-2004: Der steinige Weg, Neutronen für Wissenschaft, Technik und Medizin: Der FRM-II geht in Betrieb, Technische Universität München, 2004
  30. Armin Simon: Das atomare Kuckucksei, 2005, ISBN 3-9808950-3-3, Seite 62
  31. Armin Simon: Das atomare Kuckucksei, 2005, ISBN 3-9808950-3-3, Seite 63
  32. a b c Deutscher Wissenschaftsrat: Wissenschaftsrat empfiehlt Forschungsreaktor in München zur Aufnahme in Kategorie I des Rahmenplans 23. Mai 1995
  33. Deutsche Bundesregierung: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Simone Probst, Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn), Gerald Häfner, Antje Hermenau, Dr. Manuel Kiper, Dr. Angelika Köster-Loßack, Ursula Schönberger und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN -- Drucksache 13/600 -- HEU-betriebener Forschungsreaktor FRM II in Garching. 28. 03. 1995.
  34. Garchinger Stadtrat erteilt Einvernehmen zum baurechtlichen Teil des FRM II. Bürger gegen Atomreaktor Garching, abgerufen am 23. April 2012.
  35. Zweite Verordnung zur Änderung der Atomrechtlichen Verfahrensverordnung - 2. Atomrechtliche Verfahrensverordnung-Änderungsverordnung - 2AtVfVOÄndVO
  36. J. Adamek, H. Sprünken, S. Skreba, H. Unger (Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Nukleare und Neue Energiesysteme): Hydraulische und mechanische Qualifizierung des FRM-2-Brennelements. Statusbericht. RUB E-I-170. Februar 1997.
  37. J. Adamek, H. Sprünken, H. Unger (Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Nukleare und Neue Energiesysteme): September 1998.
  38. Martina Heßler: Die kreative Stadt: Zur Neuerfindung eines Topos. 2007, S. 130.
  39. Armin Simon: Das atomare Kuckucksei, 2005, ISBN 3-9808950-3-3, Seite 94
  40. Armin Simon: Das atomare Kuckucksei, 2005, ISBN 3-9808950-3-3, Seite 97
  41. Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst Nr 97/16: Kultusminister Hans Zehetmair legt Grundstein für Forschungsreaktor FRM II in Graching. Bayerisches Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Toni Schmid, Pressereferent, abgerufen am 24. April 2012.
  42. a b Martina Heßler: Die kreative Stadt: Zur Neuerfindung eines Topos. 2007, S. 131.
  43. Forschungsreaktor München II (FRM-II): Errichtung und nichtnukleare Inbetriebsetzung, 2. Teilgenehmigung: Empfehlung der Reaktor-Sicherheitskommission und der Strahlenschutzkommission. Strahlenschutzkommission, abgerufen am 24. April 2012.
  44. Richtfest Neue Forschungs-Neutronenquelle FRM-II: Rede des Präsidenten der Technischen Universität München, Wolfgang A. Herrmann, 24. August 1998. Technische Universität München, abgerufen am 24. April 2012.
  45. Sozialdemokratische Partei Deutschlands und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aufbruch und Erneuerung - Deutschlands Weg ins 21. Jahrhundert. 20. Oktober 1998, S. 24.
  46. Kanzler stoppt Trittins Atomgesetznovelle und wirft ihm "wichtigtuerisches Gehabe" vor. Udo Leuschner, abgerufen am 24. April 2012.
  47. Bundesumweltminister Jürgen Trittin benennt neue Mitglieder der Reaktorsicherheitskommission (RSK) und der Strahlenschutzkommission (SSK), 18/99 S, 11.3.1999. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, abgerufen am 24. April 2012.
  48. Trittin beruft zahlreiche Kernkraftkritiker zu neuen Mitglieder von RSK und SSK. Udo Leuschner, abgerufen am 24. April 2012.
  49. N.A. Hanan, J.E. Matos, [Argonne National Laboratory]]: Fluxes at Experiment Facilities in HEU and LEU Designs for the FRM-II. Oktober 1997.
  50. N.A. Hanan, S.C. Mo, J.E. Matos, [Argonne National Laboratory]]: Transient Analyses for HEU and LEU Designs of the FRM-II. Oktober 1998.
  51. Monica Lochner-Fischer, SPD: Änderungsantrag zur Drucksache 14/1275 (Drucksache 14/1423). Juli 1999.
  52. Werner-Muggendorfer, Lochner-Firscher, Baumann, Fraktion SPD des Bayerischen Landtags: Konsequenzen aus dem Bericht der Expertenkommission zur Umrüstbarkeit des FRM II (Drucksache 14/1275). Juni 1999.
  53. Waffenfähiges Uran für den FRM II. Bürger gegen Atomreaktor Garching, abgerufen am 24. April 2012.
  54. a b 11 Fragen und Antworten zur Umstellung von HEU auf MEU. Abgerufen am 28. März 2012.
  55. Abschaltung des Forschungsreaktors FRM (Atom-Ei). Abgerufen am 24. April 2012.
  56. Armin Simon: Das atomare Kuckucksei, 2005, ISBN 3-9808950-3-3, Seite 98
  57. Isar darf nicht mit radioaktiven Abwässern verseucht werden. Abgerufen am 25. April 2012.
  58. Wasserrechtsverfahren für die neue Forschungs-Neutronenquelle FRM II. Abgerufen am 25. April 2012.
  59. TU München wendet sich gegen Panikmache. Abgerufen am 25. April 2012.
  60. Einleitung radioaktiver Abwässer in die Isar. Bürger gegen Atomreaktor Garching, abgerufen am 24. April 2012.
  61. VGH erklärt Bürgerentscheid über FRM-II für zulässig. Abgerufen am 25. April 2012.
  62. Garchinger Bevölkerung lehnt FRM II mehrheitlich ab! Bürger gegen Atomreaktor Garching, abgerufen am 24. April 2012.
  63. FRM-II mit drittem Nachtragshaushalt. Mehrkosten durch nicht erteilte dritte Teilgenehmigung. Technische Universität München, FRM II, abgerufen am 25. April 2012.
  64. Empfehlung der Reaktor-Sicherheitskommission: Neuer Forschungsreaktor München II (FRM II) - 3. Teilgenehemigung. Reaktorsicherheitskommission, abgerufen am 24. April 2012.
  65. Empfehlung zur 3. Teilgenehmigung des Forschungsreaktors München II (FRM-II). Strahlenschutzkommission, abgerufen am 24. April 2012.
  66. a b Bundesaufsichtliche Zustimmung unter Maßgaben: Stellungnahme des Bundesumweltministeriums zum Bescheidentwurf der 3. Teilgenehmigung des Forschungsreaktors München II. Bundesumweltministerium, abgerufen am 24. April 2012.
  67. Werner Martienssen: Physik im 21. Jahrhunder: Essays zum Stand der Physik. 2011, S. 399.
  68. a b c Wolfgang A. Herrmann: Neutronen sind Licht: Die „Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz“ (FRM-II) in Garching. In: Plenarvortrag anlässlich der Jahrestagung Kerntechnik 2004 in Düsseldorf, 25. Mai 2004. Technische Universität München, abgerufen am 17. Februar 2010.
  69. Anordnung der Strahlrohre im FRM II und Einbauten im Moderatortank. Technische Universität München, abgerufen am 17. Februar 2010.
  70. Neutronenstatistik. Technische Universität München, abgerufen am 20. Mai 2010.
  71. Inhärente Sicherheitsmerkmale. Technische Universität München, abgerufen am 17. Februar 2010.
  72. Anton Röhrmoser: Neutronenphysikalische Optimierung und Auslegung eines Forschungsreaktors mittlerer Leistung mit Zielrichtung auf einen hohen Fluß für Strahlrohrexperimente. Dissertation. Technische Universität München 1991.
  73. Aktive Sicherheitsmerkmale: Kühlsystem. Technische Universität München, abgerufen am 20. Mai 2010.
  74. Abschaltsystem. Technische Universität München, abgerufen am 17. Februar 2010.
  75. Neuer Forschungsreaktor München II (FRM II) – 3. Teilgenehmigung. Reaktorsicherheitskommission, 13. September 2001, abgerufen am 17. Februar 2010.
  76. Messwerte einzelner Kernkraftwerke und des Forschungsreaktors. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 17. Februar 2010.
  77. http://www.asamnet.de/oeffentl/bi/220803a.htm
  78. Jahr 2004 war ereignisreich – der Kampf geht weiter. Bürger gegen Atomreaktor Garching e.V., 17. Dezember 2004, abgerufen am 17. Februar 2010.
  79. Garchinger Stadtrat missachtet den Willen der Garchinger Bürgerinnen und Bürger – Abstimmung zum FRM2. Bündnis 90/Die Grünen – Kreisverband München-Land, 28. Mai 2003, abgerufen am 17. Februar 2010.
  80. Klaus Böning, Anton Axmann, Klaus Schreckenbach, Matthias Köhler, Hans-Jürgen Didier: Die neue Forschungs-Neutronenquelle FRM II. In: Plenarvortrag auf der Jahrestagung Kerntechnik 2001 in Dresden, 15.–17. Mai 2001. Technische Universität München, abgerufen am 17. Februar 2010.
  81. Holger Eichele: Verlängerung für Garchinger Reaktor. In: Münchner Merkur. Abgerufen am 25. April 2010.
  82. a b Deutsche Bundesregierung: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Eva Bulling-Schröter, Nicole Geohlke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 17/4148: Betrieb des Forschungsreaktors München II mit hoch angereichertem Brennstoff über 2010 hinaus. 28. 12. 2010.
  83. Bürger gegen Atomreaktor Garching e.V.: Umrüstung auf nicht waffenfähiges Uran in weiter Ferne. Abgerufen am 28. März 2012.