Benutzer:Je.Pichler/Verein Österreichischer Auslandsdienst
Je.Pichler/Verein Österreichischer Auslandsdienst | |
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Rechtsform | Non-Profit-Organisation |
Gründung | 1998 in Innsbruck, Österreich, von Dr. Andreas Maislinger |
Zweck | memoria (Gedenken), misericordia (Barmherzigkeit), pax (Frieden) |
Schwerpunkt | Holocaust-Gedenken, Antisemitismus, Antifaschismus, humanitäre Hilfe, Entwicklungshilfe, Friedensbewegung, Umweltschutz |
Methode | Ausbildung, Studienreisen, Seminare, Workshops, Auszeichnungen |
Aktionsraum | global |
Vorsitz | Andreas Maislinger |
Website | www.auslandsdienst.at |
Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz anerkannte Trägerorganisation, die Teilnehmern die Möglichkeit bietet, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten. Dieser kann im Rahmen des Gedenkdienstes, welcher dem Gedenken an den Holocaust dient, in Form des Sozialdienstes, welcher sozial schwache Gruppen und Nachhaltigkeitsinitiativen unterstützt, oder durch den Friedensdienst, welcher Friedensprojekte verwirklicht, geleistet werden.[1] Der Verein wurde 1998 von Andreas Maislinger, Michael Prochazka und Andreas Hörtnagl gegründet.[2]
Der Verein
Der Verein ist eine vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz gemäß dem Bundesgesetz zur Förderung von freiwilligem Engagement (FreiwG) BGBl. I Nr. 17/2012 idgF[3] anerkannte Trägerorganisation, die Teilnehmern die Möglichkeit bietet, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten. Er ist die einzige Organisation Österreichs, über die alle drei Arten des Auslandsdienstes absolviert werden können. Der Verein ist auf allen Kontinenten vertreten. Geografisch lassen sich die Einsatzorte in neun Gebiete, Areas genannt, gruppieren, die sich auch in der Art des verrichteten Dienstes unterscheiden. Während man in der Westlichen Welt vor allem Einsatzstellen für Gedenkdienst findet, herrschen auf der Südhalbkugel (ausgenommen Ozeanien) Sozialdienststellen vor.[4] Es gibt neun Areas:
- Area Südamerika
- Area Mittelamerika
- Area Nordamerika
- Area Westeuropa
- Area Osteuropa
- Area Mittelmeer
- Area Ostasien-Ozeanien
- Area Süd-Asien
- Area Afrika
Geschichte
Vorgeschichte
Andreas Maislinger setzte sich ab dem Ende der 1970er Jahre [5] für die gesetzliche Verankerung dieser Art des Militärersatzdienstes in Österreich ein, die die Aufklärung über den Holocaust zum Ziel hatte.[5] Am 10.Oktober 1980 hatte er auf Einladung von Anton Pelinka die Möglichkeit, in der von Dolores Bauer geleiteten ORF-Sendung „Kreuzverhör“ seinen „Zivildienst in Auschwitz“ vorzustellen.[6] Bundespräsident Rudolf Kirchschläger hatte sein Konzept jedoch abgelehnt, ein Österreicher habe in Auschwitz nichts zu sühnen.[7] Später hat Kirchschläger „das positive Ergebnis“ des von Maislinger „durchgesetzten Gedenkdienstes“ jedoch anerkannt.[8] 1980/81 war Maislinger mit Joachim Schlör Freiwilliger im von Volker von Törne und Christoph Heubner geleiteten Polenreferat der deutschen Aktion Sühnezeichen Friedensdienste tätig.[9] Im Museum Auschwitz-Birkenau betreute er deutsche Jugendgruppen. Nach seiner Rückkehr war er noch stärker davon überzeugt, ein ähnliches Programm auch in Österreich zu verwirklichen.[10] Unterstützt wurde er dabei vor allem von Simon Wiesenthal, Teddy Kollek, Ari Rath, Herbert Rosenkranz, Gerhard Röthler und Karl Pfeifer.[5] Einer der Söhne Röthlers hat später Gedenkdienst geleistet und Pfeifer veröffentlichte ein Interview in der IKG Zeitschrift „Die Gemeinde“.[11]
Umsetzung
Im Mai 1991 wurde Andreas Maislinger in einem Brief von Innenminister Franz Löschnak darüber informiert, dass der Gedenkdienst von der österreichischen Regierung als Alternative zum Zivildienst zugelassen wird und die dafür notwendigen Mittel bis zu einem festgelegten Rahmen vom Bundesministerium für Inneres getragen werden.[8] Am 1. September 1992 konnte der erste Gedenkdiener seinen Dienst im Museum Auschwitz-Birkenau antreten.[12]
Einzelnachweise
- ↑ Jonathan Rusche: Home. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 11. November 2021 (deutsch).
- ↑ Jonathan Rusche: Home. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 11. November 2021 (deutsch).
- ↑ Zugelassene Träger. Abgerufen am 11. November 2021.
- ↑ Jonathan Rusche: Einsatzstellen. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 11. November 2021 (deutsch).
- ↑ a b „Zivildienst in Holocaust Gedenkstätten“, ORF „Moment – leben heute“. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 23. Januar 2022 (deutsch).
- ↑ Stattblatt 22/1980. 9. März 2001, abgerufen am 23. Januar 2022.
- ↑ 07 10 2017 um 20:53 von Rejola: Die Alternative zum Heer. 7. Oktober 2017, abgerufen am 23. Januar 2022.
- ↑ a b 10 Jahre Auslandsdienst. Abgerufen am 23. Januar 2022 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Porträt: Wehrdienstverweigerer Andreas Maislinger lebt alternativen Friedensdienst vor – Einsam unter Friedensengeln, profil Nr. 28. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 23. Januar 2022 (deutsch).
- ↑ „Zivildienst in Holocaust Gedenkstätten“, ORF „Moment – leben heute“. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 23. Januar 2022 (deutsch).
- ↑ Die Gemeinde 22. Dezember 1982. 9. März 2001, abgerufen am 23. Januar 2022.
- ↑ Tiroler Tageszeitung; 12./13. September 1992. 9. März 2001, abgerufen am 23. Januar 2022.