Benutzer:Musikhistoriker/Paul Csonka
Paul Augustus Csonka (24. Oktober 1905 in Salzburg – 24. November 1995 in Palm Beach, Florida) war ein österreichischer Komponist und Dirigent. Er musste wegen drohender Verfolgung und Ermordung aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie nach Kuba flüchten und ging später in die Vereinigten Staaten.[1]
https://www.overgrownpath.com/2007/06/art-born-out-of-rebellion-and.html
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Leben und Werk
Arpad Csonka, sein Vater, war der größte Erdölimporteur Österreich-Ungarns und Geschäftspartner der Bankiers des Hauses Rotschild. Er konnte seinen drei Söhnen und seiner Tochter eine sorgenfreie Jugend ermöglichen. Die Familie war jüdischer Herkunft, aber zum Katholizismus konvertiert und gehörte laut österreichischem Gotha zur Adelsschicht. Seine Mutter, Irma, soll recht kokett gewesen und den Aufmerksamkeiten der Männer nicht gleichgültig gegenüber gestanden sein. Seine Schwester, geboren 1900, später verehelichte Margarete von Trautenegg, war eine extravagante Erscheinung und vier Monate lang Patientin Sigmund Freuds. Sie, er selbst und die Brüder Hans und Walter führten das unbeschwerte Leben der jeunesse dorée im Wien der 1920er Jahre. Man war mit den Wittgensteins, den Ferstel, Stürgkh und Ruessler befreundet. Die Sommer verbrachte man in Brioni oder am Semmering, im Winter gab man vor zu studieren.[2]
Der junge Paul Csonka sah sich mit strengen väterlichen Erwartungen konfrontiert, einerseits ein Studium abzuschließen, andererseits in den Familienbetrieb einzutreten. Er hatte Charisma und war ein Zahlengenie, absolvierte das Studium und arbeitete für Familienunternehmen in Wien, Budapest und Amsterdam. Doch er flüchtete auch regelmäßig in die Welt der Musik, dirigierte heimlich Kapellen und Orchester, beispielsweise am Wiener Eislauf-Verein. Zu seinem Freundeskreis zählten drei junge Männer, die allesamt in der Musikwelt ihren Platz erkämpfen werden, in sehr unterschiedlichen Funktionen – Rudolf Bing, Herbert von Karajan und Marcel Prawy.
1934 formulierte er seine Vorstellung einer Operntruppe, antirassistisch und antifaschistisch aufgestellt, die jenseits von Konvention, Routine und Cliché Frühwerke der Oper und zeitgenössische Arbeiten präsentiert. In der Salzburger Deklaration vom Sommer 1934 postulierte er diese Ansprüche, die sogleich von prominenten Musikern seiner Zeit unterstützt wurden, von Otto Klemperer, Ernst Krenek, Arturo Toscanini und Bruno Walter.
„Our company was born out of rebellion and dissatisfaction, in the summer of 1934. Our rebellion was against conventional opera, conventionally produced and enslaved by the star system. Our hope was to introduce the arts of the theatre into opera from which they have been divorced, these many years, all over the world. Toscanini, Klemperer, Stefan Zweig and Ernst Krenek listened to our declarations. A proclamation of artistic independence was drawn up and subscribed to by these men. They all signed it. and Toscanini remarked: 'Nothing is ever being done for the real opera—only words, never action. But perhaps,' he added with a smile, 'this will be the real thing.'“
"against conventional opera, conventionally produced and enslaved by the star system. Our hope was to introduce the arts of the theatre into opera from which they have been divorced, these many years, all over the world." Both Toscanini and Krenek signed the declaration, see the full story below reproduced from Time in November 1937.
floh vor den Nazis nach Havanna/Kuba und später, nach der dortigen Revolution vor dem kommunistischen Regime in die USA.
Cosi fan tutte
The starless cast of the Salzburg Guild included: pretty Soprano Margarethe Menzel, 24, who once played the piano in a Viennese ladies' orchestra; pretty Contralto Hertha Glatz, 27, who has sung with the San Francisco Symphony; pretty Coloratura Soprano Marisa Merlo. so flip on the stage that audiences might not guess that she once nearly got herself to a nunnery; roly-poly Basso Alfred Hollander, once of the able German Theatre in Brunn, Czechoslovakia; Baritone Leo Weith, who sang the title role in the world premiere of Schwanda der Dudelsackpfeifer; Tenor Franco Perulli, onetime protege of Tenor Tito Schipa.
Fritz Stiedrys Pläne, den Agenten der von Paul Csonka gegründeten Salzburg Opera Guild, die im Frühjahr 1938 gerade ihre Nordamerika-Tournee beendete, für eine „Pierrot“-Tournee durch die USA mit dem Wiener Ensemble zu gewinnen, konkretisierten sich nicht; daran trugen nicht Stiedrys Bedenken Schuld, die deutsche Sprache der Melodramen könne bei der Aufführung hinderlich sein, sondern der „Anschluss“ Österreichs, der die Mitglieder der Salzburg Opera Guild in alle Winde zerstreute (Maurer ZenckC 2007).https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002667
He settled in Cuba, where he built the Opera Nacional de Havana and composed. After the 1958 revolution he left Cuba for Miami where he became creative director of Palm Beach Opera. Csonka also taught, and the young composers he worked with included Richard Danielpour. He once won $11,000 on a TV quiz show, his subject was opera.
Er war dreimal verheiratet, 2: Glaz, 3: Menzel
Er heiratete die österreichische Opernsängerin Herta Glaz, ursprünglich Hertha Glatz (1910-2006), die sich während der Annexion Österreichs im März 1938 auf einer Gastspieltournee in den USA befand und dann nicht mehr nach Wien zurückkehrte. Sie wurde 1943 amerikanische Staatsbürgerin.
Sein Leichnam wurde am 11. März 1996 in der Feuerhalle Simmering in Wien kremiert.
Kompositionen (Auswahl)
- Concerto Cubano (1950)
- Santa Lucia-Variationen für Orchester (1955)
- Concierto de Navidad (1958) (multiple recordings available)
- Violinkonzert Nr. 1 (aufgenommen von Henryk Szeryng)
- Cantata de Semana Santa
- Rose Sonata Song Cycle
- French Suite
- Serenata for Cello and Orchestra
- The Little Prince Suite (1975)
- The Lannan Suite Ballet (1978)
Auszeichnung
GND 103845593
Salzburg Opera Guild
Die Salzburg Opera Guild, auch International Opera Guild, wurde 1933 von Paul Csonka ins Leben gerufen. Es handelte sich um ein Kammeroper-Ensemble, beruhend auf der Vorstellung einer Alternative zum konventionellen Musikbetrieb, das von namhaften Persönlichkeiten des internationalen Musik- und Kulturlebens – Klemperer, Krenek, Toscanini, Walter, Stefan Zweig – unterstützt wurde.
Gründung, Konzeption, Ensemble
Ursprünglich sollte Bruno Walter die musikalische Leitung übernehmen. Im September 1933 hielten Klemperer, Walter und Stefan Zweig in Wien ein Probespiel ab. Musikdirektor bzw. erster Kapellmeister wurde dann jedoch Alberto Erede, als Bühnendirektor wurde Eugen Schulz-Breiden verpflichtet. Robert Kriechbaumer schreibt in seinem Buch Der Geschmack der Vergänglichkeit von „Erfolgen bei den Salzburger Festspielen in Zusammenarbeit mit dem Mozarteum“
Werke
Così fan tutte
L’incoronazione di Poppea
Ernst Křenek bearbeitete Monteverdis L’incoronazione di Poppea
selbst äusserte sich mit den Worten „Ohne Zwischenfall, Sensation, Ruhm oder Skandal“ über die Uraufführung seiner Bearbeitung am 25. September 1937 im Wiener Stadttheater.
Einakter-Abend
USA-Tournee
- Toronto und Montréal the Salzburg Opera Guild, visiting both cities in 1937 the first Così fan tutte
- John Newfield Kansas City: Cosi und Monteverdis L’incoronazione di Poppea
Hochzeiten
- Glaz
- Joseph Rosenstock ???
- Csonka
- 1955 Frederick
- Csonka
- Glaz
- Menzel
- Joseph Rosenstock
- Gertrud Bender
- ↑ Es gibt unterschiedliche Angaben über den Geburtsort, LexM nennt Salzburg, Wien Geschichte Wiki nennt Wien.
- ↑ Cairn Info: Margarethe Csonka (1900-1999), abgerufen am 15. Juni 2020