Benutzer:Namenlos.net/Heinrich Kieber

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Heinrich Kieber (* 30. März 1965, auch genannt Henry) war ein Mitarbeiter der liechtensteinischen LGT Bank und vermutlich Informant des Bundesnachrichtendiensts. Er lebte bis 2002 in Mauren (Liechtenstein).

Weltweite Bekanntheit erlangte er, als er im Februar 2008 in internationalen Medien als der bis dahin unbekannte Informant des Bundesnachrichtendienst identifiziert wurde, der für ca. 4,6 Millionen Euro mehrere DVDs mit den Kundendaten mutmaßlicher Steuerhinterzieher verkaufte und damit maßgeblich zur Aufdeckung der aufsehenerregenden Steueraffäre in Deutschland 2008 beitrug.[1] Er hatte Zugang zu den Daten erhalten, als ihn die LGT-Treuhand damit beauftragte, ihr Papierarchiv zu digitalisieren.[2]

Diese Identifizierung ist aber nicht abschließend gesichert. Die Süddeutsche Zeitung berichtete unter Berufung auf Interna aus dem Geheimdienstausschuss im deutschen Bundestag, es müsse eine weitere Quelle geben, da Kieber 2002 nach einem ersten Versuch, die LGT mit gestohlenen Daten zu erpressen, entlassen und durch ein Liechtensteiner Gericht zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden war. Die deutschen Steuerbehörden verfügten aber über Unterlagen bis 2005. Kieber könnte bewusst als Informant lanciert worden sein, um die wahre Quelle zu schützen.[3]

Nach Abwicklung des „Deals“ wurde Kieber von den deutschen Behörden mit einer neuen Identität ausgestattet.

Seit dem 11. März 2008 wird nach Kieber per internationalem Haftbefehl gefahndet. [4]

Einzelnachweise

  1. Ein braver Sohn, Der Spiegel, Nr. 9, 25. Februar 2008
  2. Deutschland verschenkt Daten an Regierungen in aller Welt, Spiegel Online, 26. Februar 2008
  3. Annette Ramelsberger: Der zweite Mann, Süddeutsche Zeitung, 25. Februar 2008
  4. Fahndungsmitteilung der Liechtensteinischen Landespolizei

Weblinks


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