Benutzer:Sitacu/Disruption

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Ku-Klux-Klan

Jedoch sieht Sarah Churchwell im Ku-Klux-Klan die weltweit erste faschistische Bewegung. Auch Robert O. Paxton schrieb 2004 in Anatomie des Faschismus dass „die erste Version des Klans im besiegten amerikanischen Süden wohl eine bemerkenswerte Vorschau darauf [war], wie faschistische Bewegungen im Europa der Zwischenkriegszeit funktionieren würden.“[1]

Laut Sarah Churchwell war der amerikanische Ku-Klux-Klan die weltweit erste faschistische Bewegung. Nach dem Auftreten des Faschismus in Italien war es in den 1920er und 1930er Jahren in den USA Gemeingut, dass er dem Ku-Klux-Klan entspreche. Langston Hughes meinte 1935: „Faschismus ist das, was der Ku-Klux-Klan errichten wird, wenn er sich mit der [American] Liberty League (1934-1940) verbindet und Maschinengewehre und Flugzeuge statt ein paar Meter Seil benutzt.“ Ebenfalls 1935 schrieb W. E. B. Du Bois in Black Reconstruction in America, die Idee des Jim-Crow-Amerika von der weißen Vorherrschaft könne als „Faschismus“ betrachtet werden.

Die afroamerikanischen Zeitungen Courier und Age meinten in den 1930er Jahren, der deutsche Nationalsozialismus habe von Madison Grant und Lothrop Stoddard sowie vom Ku-Klux-Klan und dem amerikanischen Rassismus das „Modell für die Unterdrückung und Verfolgung seiner eigenen Minderheiten“ übernommen. Auch Nationalsozialisten sahen die Verwandtschaft. Jahrzehnte später fand Amiri Baraka, das Ende der Rekonstruktion-Periode (1877) habe „Afroamerika in den Faschismus geworfen.“ Wie Robert O. Paxton 2004 in Anatomie des Faschismus schrieb, „war die erste Version des Klans im besiegten amerikanischen Süden wohl eine bemerkenswerte Vorschau darauf, wie faschistische Bewegungen im Europa der Zwischenkriegszeit funktionieren würden.“[1]

Nils Melzer

Die Journalisten Thomas Kirchner und Ronen Steinke befinden in der SZ am 24. Januar 2022, dass Melzer zu weit dabei gehe, sich für Opfer staatlicher Gewalt und besonders für Julian Assange einzusetzen.[2] Den Abdruck einer Gegendarstellung Melzers verweigerte die SZ.[3]

Konspiration

Konspiration, lat.: Conspiratio, "Miteinander-Atmen", bedeutete ursprünglich einerseits wertneutral oder positiv Gemeinschaft und Verbundenheit, andererseits negativ Verschwörung, geheimes Komplott.

Subjektiv positiv

Konspiration im Sinne von Gemeinschaft, Geschwisterschaft (Brüder und Schwestern), Verbundenheit in einem gemeinsamen Ziel, oft für ein größeres Ganzes, kann zum Selbstverständnis religiöser Gemeinschaften und Ordensgemeinschaften gehören.[4]

Konspiratives Verhalten kann aber auch von unterdrückten oder kontrollierten, sozialen und politischen Gruppen als notwendig angesehen werden, um insgeheim unbehelligt zu wirken und seine Ziele zu erreichen - und sei es nur um zu überleben. Es ist dann ein Abstraktum, ein Tätigkeitsprinzip, die Arbeitsweise einer Organisation, bedeutet nicht diese selbst. Beispiele sind zu finden in Diktaturen bei Widerstandsgruppen wie etwa die Tätigkeit der Roten Kapelle, die Vorbereitung des Attentates vom 20. Juli 1944 oder Widerstand im KZ Buchenwald.

Geheimdienstarbeit

Konspiration bedeutet in der Sprache der Geheimdienste Verschwörung oder Komplott gegen etwas (hier: nach dem Glossar zeitgenössischer nachrichtendienstlicher Begriffe in den nachrichtendienstlichen Begriffsbestimmungen der „Organisation Gehlen“ und des frühen Bundesnachrichtendienstes (BND) der fünfziger und sechziger Jahre) „die Zusammenarbeit mehrerer Personen unter einheitlicher Zielsetzung und bewusster Ausschaltung fremden oder öffentlichen Einblicks“,[5] wodurch ihr Ziel und ihre Identität verborgen bleiben.[6]

Die professionelle Konspiration in diesem Sinne kann so sehr Tätigkeitsprinzip der Dienste sein, dass sie zum Selbstzweck wird. So mokiert sich John le Carré in Silverview darüber, dass die Geheimdienstmitarbeiter und -abteilungen ihre Geheimnisse „wie Kinder“ nicht miteinander teilen, sondern voreinander verbergen. Oder man will nur möglichst viel sehen und wissen, ohne handelnd einzugreifen, weil man sich dadurch outen würde, was u. a. dazu führte, dass der BfV seine Zielobjekte eher förderte, als sie zu behindern.

Die Dekonspiration ist die Enttarnung oder Offenbarung der Konspiration infolge von Fehlern im eigenen Handeln, gegnerischer Tätigkeit oder eigenem Entschluss eines Beteiligten.[7]

conspiratio

Das lateinische conspiratio mag bei Leuten außerhalb von Geheimdiensten die positive Bedeutung von Gemeinschaft und Verbundenheit haben. Doch das deutsche Konspiration ist eindeutig gleichbedeutnd mit Verschwörung und höchstens bei Geheimdiensten oder ähnlichen Organisationen positiv im Sinne ihrer eigenen Tätigkeit bewertet. Anders kommt es nirgends vor. Deshalb halte ich diesen Artikel weitgehend für Quatsch. Allenfalls könnte man die ursprüngliche Wortbedeutung als solche übernehmen. Wenn man das Lemma nicht nur als Weiterleitung auf Verschwörung nehmen will, sondern als eigenen Artikel, dann nur entsprechend bearbeitet. --Sitacu (Diskussion) 13:36, 23. Jan. 2022 (CET)

Schon im Latein wird conspirare lt. Stowasser nicht nur als zusammen blasen sowie metaphorisch zusammenwirken, sondern auch gelegentlich sich verschwören verstanden. Mir fielen da die Blasen ein: Blase (Studentenverbindung) und Filterblase. Allerdings wird lt. Problematik des Begriffs mitunter auch „von manchen Kritikern die Diskriminierung bestimmter Menschengruppen, etwa im Sexismus und Rassismus als Verschwörung beschrieben, obwohl sie doch häufig das unbeabsichtigte Ergebnis von Haltungen und Überzeugungen darstellen.[8]“ Menschen die stets dieselbe Luft einatmen und dabei ihre Gedanken ausatauschen, entwickeln Einstimmigkeit. Das mag bei Glaubensgemeinschaften (besonders Sekten) doch durchaus so sein. Auch die Upper Ten, die sich häufig in denselben Luxusresort begegnen, entwickeln so vielleicht solch eine unbewusste Verschwörung, ja womöglich gar Racketeering[9] --Sitacu (Diskussion) 16:59, 23. Jan. 2022 (CET)

Schmidt

[10]

Mitte September 2021 leitete die Staatsanwaltschaft Osnabrück, deren Leiter der ehemalige CDU-Lokalpolitiker Bernhard Südbeck ist, gegen Schmidt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Verletzung des Amtsgeheimnisses nach § 353b StGB sowie wegen des Verdachts der verbotenen Mitteilung über Gerichtsverhandlungen nach § 353d StGB ein.[11] Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hatte beim Amtsgericht Osnabrück einen Durchsuchungsbeschluss für das Bundesfinanzministerium erwirkt. Diesen Beschluss hatte Schmidt auszugsweise veröffentlicht, um auf Diskrepanzen zwischen dem Durchsuchungsbeschluss und der Presseerklärung der Staatsanwaltschaft aufmerksam zu machen.[12][13] [14] [15]

Staatsräson

NSU

Einige Publizisten haben das fehlende Lernen aus dem NSU-Skandal scharf kritisiert; so sahen Hajo Funke und Micha Brumlik die Bundesrepublik 2013 auf dem Weg in den von Geheimdiensten unterwanderten tiefen Staat.[16]

Stephan J. Kramer, bis Januar 2014 Generalsekretär des Zentralrats der Juden, resümierte im Oktober 2016 als neuer Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, durch die schwache Aufklärungsarbeit seien nicht weniger, sondern eher mehr Fragen zum NSU offen; die Arbeit der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse nahm er von der Kritik aus. Er führte die langjährige Unterschätzung des Rechtsextremismus auch auf „Sympathisanten rechten Gedankengutes in den Sicherheitsbehörden“ zurück.[17]

Burak Yilmaz (Autor)

Burak Yilmaz (*1987) ist Pädagoge und Autor. Er wurde als Sohn türkisch-kurdischer Eltern in Duisburg geboren und wuchs in Duisburg-Obermarxloh auf. Burak besuchte eine Koranschule, aber auch ein Gymnasium.

Der Duisburger Pädagoge Burak Yilmaz initiierte das Projekt "Junge Muslime in Auschwitz" und organisiert seit Fahrten mit muslimischen Jugendlichen nach Auschwitz.[18]

Burak Yilmaz, 1987 als Sohn türkisch-kurdischer Eltern in Duisburg geboren, lebt als selbstständiger Pädagoge in seiner Heimatstadt. Er initiierte u.a. das Projekt Junge Muslime in Auschwitz und leitet die Theatergruppe Die Blickwandler. Für sein vielfältiges Engagement gegen Antisemitismus und für eine inklusive Erinnerungskultur bekam er aus den Händen Frank-Walter Steinmeiers das Bundesverdienstkreuz verliehen.[19]

Burak Yılmaz lebt als selbstständiger Pädagoge und Autor in Duisburg. Sein Buch "Ehrensache: Kämpfen gegen Judenhass" erschien im September im Suhrkamp Verlag. Burak Yılmaz initiierte das Projekt "Junge Muslime in Auschwitz" und leitet die Theatergruppe "Die Blickwandler", die nach einer gemeinsamen Fahrt nach Auschwitz das Stück "Benjamin und Muhammed" inszenierten.

Für sein vielfältiges Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus sowie für eine inklusive Erinnerungskultur bekam Yılmaz vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier persönlich das Bundesverdienstkreuz verliehen. Ausbildung

2008 - 2015: Studium der Germanistik und Anglistik an der Ruhr- Uni Bochum, Bachelor of Arts (Option Lehramt) 2021 - 2023: Ausbildung zum Theaterpädagogen Berufliche Laufbahn

2008 - 2019: Betreuer im Jugendzentrum, Duisburg Schreib- und Kreativworkshops sowie Gestaltung einer Schach AG Biografiearbeit und theaterpädagogische Übungen 2011 - 2019: Gruppenleiter beim Projekt Heroes- Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre Zweijährige Ausbildung von 120 Jugendlichen im Alter von 16 – 25 Jahren zu Multiplikatoren Konzeption, Organisation und Durchführung von Schulworkshops zum Thema Sexismus und Gewalt im Namen der Ehre 2017 - 2019: Prüfer und Dozent an der Polizeihochschule FHÖV NRW Duisburg Unterrichtung und Lehre des Faches „Interkulturelle Kompetenz“ Sensibilisierung und Vermittlung von Handlungskompetenzen zu Rassismus und Antisemitismus 2017 - 2019: Workshopleiter im Bereich Islamismus Prävention "Restart- Freiheit beginnt im Kopf" in JVAs Konzeption und Durchführung von 100 Workshops im Jahr mit Gefangenen zu den Themen Antisemitismus und Islamismus 02.2019 - 10.2019: Workshopleiter bei Mind Gmbh Workshops in JVAs mit theaterpädagogischem Schwerpunkt Pädagogische Konzeption und Didaktik des Projektes ReMember mit der Gedenkstätte Flossenbürg 2018 - 2020: Pädagogischer Guide im Zentrum für Erinnerungskultur Duisburg Vermittlung lokaler NS-Geschichte in Duisburg Workshops zu den Themen NS- Ideologie, Antiziganismus, Rassismus 2012 - 2021: Initiator des Projektes Junge Muslime in Auschwitz Ausbildung von Jugendlichen im Alter von 16 – 20 Jahren zu „Geschichtsbotschaftern“ Jährlich eine Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz mit intensiver Vor- und Nachbereitung mit 10 Jugendlichen Im Anschluß: Konzeption und Entwicklung eines Theaterstücks, das in Schulen aufgeführt wird/ Pro Jahr 15 Aufführungen 2018 - heute: Berater Berater im Expertenkreis des Bundesbeauftragten gegen Antisemitismus Dr. Felix Klein Themen: Bildung, Prävention gegen Antisemitismus 2019 - heute: Leiter der Theatergruppe "Die Blickwandler" Inszenierung des Stücks "Benjamin und Muhammed" an Schulen und Theaterhäusern 2021 - heute: Gründer des Verein GooseBumps e.V. Förderung von politisch- historischer Bildungsarbeit sowie Kunst und Kultur Videoproduktion für social media zu den Themen Identität und Geschichte 2021 - heute: Autor Lesungen zum Buch „Ehrensache- Kämpfen gegen Judenhass“, Suhrkamp Verlag Vorträge zu den Themen: Geschichte in der Einwanderungsgesellschaft, Erinnerungskultur und Praxis, Islamismus und Rechtsextremismus, Biografiearbeit, Antisemitismus und Rassismus.

NSU

Auch Clemens Binninger (CDU), Vorsitzender des 2. NSU-Untersuchungsausschusses des deutschen Bundestages, glaubt nicht, dass der NSU nur ein Trio war, da es zahlreiche Hinweise auf weitere Täter gibt, denen jedoch nicht nachgegangen wurde.[20]

Hirschl

Im August 2021 erschien Hirschls satirischer Roman Salonfähig, der die Generation Slim Fit porträtiert und die Dysfunktionalität ihres „auf Anpassung und Systemkonformität fußenden Lebensstils“ zeigt, gleichzeitig aber auch als Schlüsselroman der Ära Sebastian Kurz gelesen werden kann.[21]

Staatsräson

Ja selbst im 21. Jahrhundert schwelt sie dort sie noch oder wieder, sei es tradiert, wie der besonders Filz von NSU und VS, oder auch neu entstanden im Zuge der neoliberalen Verschlankung des Staates, wie die alltäglich und flächendeckend wirksame Hartz IV-Praxis zeigt.

Definitionen

Der Brockhaus von 1923 weist kein Stichwort „Staatsräson“ auf, sondern sieht Wesen, Zweck und Aufgaben des Staates nur gemäß zahlreichen Theorien („Machttheorie, organischer Staat, Rechtstheorie“ u.a) begründet.[22] Ebensowenig verwenden Lexika der DDR von 1969 und 1973 den Begriff, die den Staat definieren als „Organ der Klassenherrschaft“, entscheidendes „Machtinstrument der herrschenden Klasse“, deren „Herrschaft er durch die Staatsmacht durchsetzt und sichert“, „indem diese den Widerstand ihrer Klassengegner unterdrückt“ und aus einem „System von Institutionen und Formationen bewaffneter Menschen“ bestehe.[23] Der sozialistische Staat sei folglich „seinem Klassenwesen nach Diktatur des Proletariats“ und der sozialistische Staatsapparat diene „dem im Interesse des Volkes liegenden gesellschaftlichen Fortschritt.“[24] Damit dürften Staatsräson und Bestehen eines Staates im Staat DDR klar zu erkennen sein.

In westlichen Gesellschaften hingegen gibt es immerhin ein Bewusstsein der Problematik: Staatsräson als „Grundsatz, daß die Verwirklichung des Staatswohl, der Machterhaltung und -erweiterung Maßstab und Maxime staatl. Handelns seien.“ Für Machiavelli und den Absolutismus gelte, „daß der Staat beim Gebrauch der für die Selbsterhaltung notwendigen Macht keine Rücksicht auf das geltende Recht oder die herrschende Moral zu nehmen brauche.“[25]

BRD

Die Idee der Staatsräson ist der Philosophie des deutschen Grundgesetzes diametral entgegengesetzt, das Menschen und nur ihnen einen primären und unantastbaren Rechtsstatus zugesteht und nur dort Notwendigkeit zur Regulierung sieht, wo es Interessenkonflikte zwischen Menschen gibt. Dem Staat selbst wird kein Rechtsstatus zugestanden, der einem Menschen ebenbürtig oder sogar überlegen wäre.

Die Idee der Staatsräson aber sieht den Staat als mindestens ebenbürtig, wenn nicht höherwertig gegenüber dem Menschen an, so dass es nach dieser Philosophie im Falle von Konflikten zu Entscheidungen kommen kann, die den abstrakten Staat bevorteilen, konkrete Menschen aber benachteiligen. Zugespitzt in den Worten des Staatsrechtlers Helmut Rumpf: „In der liberalen und naturrechtlichen Denktradition steht die Idee der Staatsräson im Gegensatz zur Idee des Rechts und des Rechtsstaats, sind Staatsräson und Rechtsstaat feindliche politische Leitbegriffe“.[26] Das „politische Problem der Staatsräson“ gebe es zwar noch, doch sei sie ein Begriff von „historischer Konkretheit“ und habe „anderen tragenden Begriffen Platz gemacht“.[27]

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland postuliert mit Artikel 1 die Würde des Menschen als unantastbar und begründet mit der Aufzählung der Grundrechte[28] in den folgenden Artikeln einen Neuanfang, der angesichts der deutschen Geschichte nach der Stunde Null bitter notwendig war und deshalb auch die Idee einer Staatsräson unbedingt verbannen sollte. Zwar hatten die Siegermächte eine Entnazifizierung vorgenommen, doch war diese nur äußerlich und zu kurz, denn Konrad Adenauer bemühte sich mangels „sauberen Wassers“ mit schmutzigem weiß zu waschen und den neuen Staat aufzubauen. Hans Globke und Reinhard Gehlen sind nur die eklatantesten Beispiele dafür, dass die staatlichen Posten wieder mit alten Nazis besetzt wurden. Auch die kaum belangte Justiz stellte bei der Fortsetzung der Karrieren kein Hindernis dar. Zumindest bis 1969 (Kanzlerschaft Kurt Kiesingers) hatte sich am Staatsapparat und seiner Staaträsons-Mentalität nicht Wesentliches geändert. Ja selbst im 21. Jahrhundert ist die nochoder wieder virulent, wie der Filz von NSU und VS sowie auch Hartz IV zeigen.

Artemis

Artemis passt in ihrer Ambiguität - als jungfräuliche und keusche Göttin aus Delos im europäischen Griechenland einschließlich der Ägäis einerseits und als Muttergöttin des Tempels von Ephesos in Kleinasien andererseits - besonders gut. Diese wurde schon vor Gründung der Stadt Ephesos in Perge in Pamphylien verehrt, weshalb sie auch Artemis Pergaia und später bei den Römern Diana Pergensis hieß. In Ephesus wurde sie bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. verehrt.[29] Anscheinend war ihre Statue, die zunächst vor der damals erbauten Marienkirche stehen blieb, „mit der auf ihrem Kopf einen Heiligenschein tragenden Maria gleichgesetzt“ worden.[30]

Eurynome war die Urgottheit der Pelasger, die sie als die „Große Göttin aller Dinge“ verehrten. Ihr Name bedeutet die „Universelle“, die „weithin Geltende“ bzw. die „in-die-Weite-Wandernde“.[31] Als Protagonistin im pelasgischen Urprungsmythos herrschte sie schon in vorgriechischer Zeit auf dem Olymp[32]

Eurynome entsprang als erste Göttin in der Mythologie der Pelasger nackt dem Ur-Chaos und trennte zu allererst den Himmel von den Wassern. Über das Urmeer tanzend trennte sie das Licht von der Dunkelheit. Als sie ziellos über den Urozean wanderte, wurde Boreas, der Nordwind, auf sie aufmerksam und drängte sie, sich mit ihm zu vereinen. Sie rieb ihn zwischen ihren Händen bis er sich zur Schlange Ophion verdichtete. Nachdem beide sich aneinander erfreut hatten, nahm Eurynome die Gestalt eines Vogels an und legte auf einer kleinen Insel das Weltenei. Im Schlaf zerbrach sie versehentlich die Schale und alles floss heraus: Erde, Sonne und Mond sowie die Planeten.

Auf diese Weise hatte Eurynome alle Dinge der Welt „geboren“.[33] Nach diesem Schöpfungsakt regierte sie das Meer.[34]

Varna

Varna war schon im frühen 5. Jahrtausend v. Chr. ein bedeutendes überregionales Handelszentrum. Dort wurde der Tauschhandel der um die untere Donau ansässigen alteuropäischen Ackerbauern mit den Proto-Indoeuropäern aus dem Steppengebiet nördlich des Schwarzen Meeres abgewickelt. Um 4500 v. Chr. übernahmen diese Viehnomaden, die im Gegensatz zur egalitären Gesellschaftsstruktur der Donauzivilisation in einer hierarchisch gegliederten Gesellschaft lebten, die Macht im Raum Varna.[35] Die vertikale Differenzierung der Warna-Kultur geht aus den Gräberfunden in der Nekropole von Warna hervor.

Disruption

Das neudeutsche Wort Disruption[36] (bzw. disruptiv) wurde aus dem Englischen übernommen, wo disruption - abgeleitet vom lateinischen Verb disrumpere (zerreißen, zerbrechen, zerschlagen, bzw. passivisch: platzen) - so viel wie Unterbrechung, Störung, Bruch, Unordnung oder Zerstörung bedeutet.

Es wird verwendet

  • in der Technologie (für eine Innovation, die eine bestehende Technologie, ein bestehendes Produkt oder eine bestehende Dienstleistung möglicherweise vollständig verdrängt)


Siehe auch


Einzelnachweis
  1. a b Sarah Churchwell: Der amerikanische Faschismus: Vom Ku-Klux-Klan zu Trump. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 9/2020, S. 57–68 (online).
  2. Die fragwürdigen Methoden des Nils Melzer[1]
  3. UN-Vertreter kritisiert Süddeutsche Zeitung: "Fragwürdige Methoden"[2]
  4. Offensive Junger Christen: Der Dreiklang unseres Lebens, christuszentriert leben schöpferisch denken gesellschaftlich handeln
  5. Bodo Hechelhammer (Hrsg.): Nachrichtendienstliche Begriffsbestimmungen der „Organisation Gehlen“ und des frühen Bundesnachrichtendienstes (Memento vom 10. Februar 2016 im Internet Archive). Bundesnachrichtendienst, Berlin 2012, ISBN 978-3-943549-03-4.
  6. „Konspiration“ in: Helmut Roewer, Stefan Schäfer, Matthias Uhl: Lexikon der Geheimdienste im 20. Jahrhundert. F.A. Herbig, München 2003, ISBN 3-776-62317-9.
  7. Hierzu siehe „Dekonspiration“ in: Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.): Das Wörterbuch der Staatssicherheit. Definitionen des MfS zur „politisch-operativen Arbeit“. Reihe A, Dokumente, Nr. 1/93², Abteilung Bildung und Forschung, Berlin 1993.
  8. Peter Knight: Making Sense of Conspiracy Theories. In: derselbe (Hrsg.): Conspiracy Theories in American History. An Encyclopedia. ABC Clio, Santa Barbara, Denver und London 2003, Bd. 1, S. 15 f.
  9. „An die Stelle der Utopie der „Brüderlichkeit“ setzte sich eine Ordnung der Unterdrückung und Herrschaft.“[3].
  10. Ulrike Herrmann: Beispielloser Justizskandal in der taz[4] abgerufen am 11. Februar 2021
  11. Ermittlungen gegen Staatssekretär von Scholz. FAZ.net, 14. September 2021.
  12. Razzia in SPD Ministerien. ZDF, 10. September 2021.
  13. "Twitter Tweet", Twitter, 12. September 2021.
  14. [5]
  15. [6]
  16. Hajo Funke, Micha Brumlik: Auf dem Weg zum „tiefen Staat“? Die Bundesrepublik und die Übermacht der Dienste. Blätter für deutsche und internationale Politik. Nr. 8, 2013, S. 77–84.
  17. Rechtsextremismus „arg unterschätzt“: Verfassungsschutzchef vergibt schlechte Noten für NSU-Aufklärer. MiGAZIN, 25. Oktober 2016.
  18. „Junge Muslime in Auschwitz“, in WDR 5 „Neugier genügt“, 27. Januar 2020
  19. [7]
  20. Interview bei t-online am 4. November 2021: Etliche Merkwürdigkeiten und kaum noch erklärbare Zufälle.[[8]]
  21. Marc Ottiker: Kanzler Aalglatt in der Freitag 43/2021.[9]
  22. Brockhaus Handbuch des Wissens in vier Bänden Leipzig 1923, 4. Band S. 245 f.
  23. Meyers Kleines Lexikon in drei Bänden Leipzig 1969, 3. Band S. 469.
  24. Kleines Politisches Wörterbuch Berlin 1973, S. 813 - 815.
  25. Meyers Grosses Taschenlexikon in 24 Bänden Mannheim/Wien/Zürich 1981, Bd. 21 S. 45.
  26. Helmut Rumpf: Die Staatsräson im Demokratischen Rechtsstaat, Duncker & Humblot, Berlin 1980
  27. Roman Schnur: Staatsräson. Studien zur Geschichte eines politischen Begriffs, 1975. zit.nach: Helmut Rumpf: Die Staatsräson im Demokratischen Rechtsstaat], Duncker & Humblot, Berlin 1980.
  28. GG Art. 1 - 17.
  29. Haarmann, Harald: Auf den Spuren der Indoeuropäer. Von den neolithischen Steppennomaden bis zu den frühen Hochkulturen. C.H. Beck, München 2016, S. 270 - 273.
  30. Özgür, M. E.: Perge Istanbul (2. Aufl.) 1989, S. 14. zitiert nach Haarmann, Harald: Auf den Spuren der Indoeuropäer. Von den neolithischen Steppennomaden bis zu den frühen Hochkulturen. C.H. Beck, München 2016, S. 273.
  31. artedea [10]
  32. Gantz, Timothy: Early Greek Myth. A Guide to Literary and Artistic Sources. Johns Hopkins University Press, Baltimor und London, 1993, S. 54.
  33. Haarmann, Harald: Auf den Spuren der Indoeuropäer. Von den neolithischen Steppennomaden bis zu den frühen Hochkulturen. C.H. Beck, München 2016, S. 157.
  34. artedea [11]
  35. Haarmann, Harald: Auf den Spuren der Indoeuropäer. Von den neolithischen Steppennomaden bis zu den frühen Hochkulturen. C.H. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-68824-9.
  36. startupwissen.biz:„Wirtschaftswort des Jahres“ 2015[12]

Disruption (Gesellschaft und Politik)

Der Begriff Disruption trat vereinzelt erstmals Mitte der 1990er Jahre in Printmedien im Kontext Mikrobiologie bzw. Werbung auf. Etwa ein Jahrzehnt wurde es gelegentlich im Zusammenhang mit technologischen Neuerungen erwähnt. 2015 häufte sich der Gebrauch des Begriffs Digitale Disruption im Kontext von Wirtschaft und Gesellschaft, besonders in der Start-up-Szene.[1]

1997 legte Clayton M. Christensen in seinem Buch The Innovator's Dilemma seine Theorie der disruptiven Technologie dar. Er behauptete, jedes etablierte Unternehmen werde irgendwann durch eine existenzvernichtende Revolution bedroht, doch seien diese disruptiven Prozesse in funktionierenden Märkten unvermeidlich und notwendig für den Fortschritt.[2]

Disruption als Kriterium für Startup-Unternehmen

Das Wort Start-up wird in der Gründerszene fast inflationär benutzt, doch nicht jedes junge und innovative Unternehmen ist ein Start-up. Die Besonderheit, die ein solches ausmacht, ist die Kraft zur Disruption. Ein Startup muss eine disruptive Idee besitzen, die dafür sorgt, dass bestehende Strukturen und Organisationen aufgebrochen und im Erfolgsfall zerstört werden. Das ist jedoch keineswegs negativ und destruktiv gemeint, sondern vielmehr positiv und progressiv. Start-ups sollen durch neue, ganz besondere Konzepte die bisherigen Produkte, Arbeitsweisen und Abläufe derart optimieren, dass diese obsolet werden, was zur Folge hat, dass sie mangels Konkurrenzfähigkeit untergehen und verschwinden. Die Disruption soll alte Strukturen durch komplett neue – meist einfachere oder bequemere, vor allem effektivere – ersetzen. Eine disruptive Idee bedeutet nicht eine simple Weiterentwicklung eines Produktes, sonden stattdessen eine komplette Neuentwicklung mit ganz neuen Ansätzen. Durch Disruption schlägt die Evolution um in Revolution.[3]

Disruption durch Digitalisierung

Durch die fortschreitende Digitalisierung geschehen heutzutage mehr Umbrüche als früher – und diese erfolgen oft auch deutlich schneller.Da deshalb ein bislang analoges Produkt oder eine meist analoge Struktur oft durch digitale Abläufe oder eine rein digitale Dienstleistung ersetzt werden, spricht man bei disruptiven Konzepten häufig auch von einer „digitalen Revolution“. Diese oder andere ähnlich klingende Wortschöpfungen werden gebraucht, weil es noch keine richtige deutsche Übersetzung für das gibt, was mit Disruption gemeint ist.[4]

Beispiele für Disruption

Digitalisierung der Medien

Einst schlossen Musiker und Bands Verträge mit Verlagen, die Werbung und Marketing betrieben und über einen Vertriebspartner die LPs oder Kassetten in den Einzelhandel und an die Verbraucher brachten. Die Entwicklung der CD in den 1970er Jahren führte noch nicht zu einer Disruption, denn die Hersteller von LPs und Plattenspieler konnten die Produktion auf die neue Technologie umstellen und für den Handel änderte sich wenig.[5] Ein erster disruptiver Umbruch kam durch MP3-Dateien. Nun konnten Musikstücke über Internet verkauft und getauscht werden, wodurch CD-Presswerke und -Vetrieb, Plattenläden und andere Zwischenschritte wegfielen. Dann erlebte auch diese Form des Musikbusiness eine disruptive Verdängung durch das Streaming.[6]

Bei Videos, Computerspielen, Software und Büchern gab es ähnliche Entwicklungen.

Wissenserwerb

Wollte man früher etwas detailgenau und garantiert sicher wissen, musste man es in Fachbüchern oder Lexika nachschlagen. Wenn man diese nicht besaß, musste man sie sich im Buchhandel kaufen oder eine Bibliothek aufsuchen. Heute ersetzt das schier unendliche Internet mit einer Unzahl von Informationen, beispielsweise in dem kostenlosen Wikipedia das gedruckte Wissen. Auch wenn die Suche im Internet mühsam und die Richtigkeit der Informationen ungewiss sein mögen, sind sie aktueller als jedes Bücherwissen. Die gedruckte 30-bändige Brockhaus Enzyklopädie jedenfalls wird nicht mehr verlegt.[7]

Telekommunikation

Wer unter jungen Leuten kennt noch das Einheitstelephon der Post mit Wählscheibe? Selbst die Handys sind mehr als überholt von Smartphones mit ihrer Vielfalt mobiler Apps: neben Telefonie auch als Notizbuch, Pulsmesser, Foto- und Videokamera, Musikspieler, Spielekonsolen, Informationsmedium etc.[8]

Auswirkungen auf die Gesellschaft

Zwar geht die Disruption von der Technologie aus, doch werden davon auch Verfahren, Denkweisen, Prozesse, Systeme und ganze Kulturen betroffen.[9] Wenn Industrien und Handelszweige erheblich geschwächt oder gar zerstört werden, hat dies Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft und ist damit auch für die Politik relevant.

Literatur

  • Galloway, Scott: The Four: Die geheime DNA von Amazon, Apple, Facebook und Google. Plassen Verlag, Kulmbach, 2017. ISBN-10: 3864704871; ISBN-13: 978-3864704871.
  • Meyer, Jens-Uwe: Digitale Disruption: Die nächste Stufe der Innovation. BusinessVillage GmbH, Göttingen 2016. ISBN-10: 3869803452; ISBN-13: 978-3869803456.
  • Mutius, Bernhard von: Disruptive Thinking: Das Denken, das der Zukunft gewachsen ist. GABAL Verlag GmbH, Offenbach 2017. ISBN-10: 9783869367903; ISBN-13: 978-3869367903


Weblinks

  • Der Mythos Disruption [24]

Einzelnachweise

  1. startupwissen.biz[13]
  2. gruenderszene[14]
  3. startupwissen.biz[15]
  4. startupwissen.biz[16]
  5. Gruenderszene [17]
  6. startupwissen.biz[18]
  7. startupwissen.biz[19]
  8. startupwissen.biz[20]
  9. Der Mythos Disruption [21]