Benutzer:Wolfgang Rieger/Leah Hirsig

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Hirsig vor einem Gemälde von Aleister Crowley, um 1920

Lea (Leah) Hirsig (geboren am 9. April 1883 in Trachselwald, Kanton Bern; gestorben am 22. Februar 1975 in Meiringen, Schweiz) war eine Schweiz-Amerikanerin, die als Lebensgefährtin des britischen Okkultisten Aleister Crowley sieben Jahre lang die Verkörperung von Babalon war. Babalon – meist auch Scarlet Woman („scharlachrote Frau“) genannt – ist das weibliche Prinzip im magischen System von Thelema. Als solche trug sie im System von Thelema die Namen Alostrael und Ape of Thot („Affe des Thot“).

Leben

Hirsig war die Tochter von Gottlieb Hirsig und dessen Frau Magdalena, geborene Luginbühl, und das achte von insgesamt neun Geschwistern.[1] Sie war Trachselwald in Schweiz zur Welt gekommen, die Mutter hatte die Familie aber auf der Flucht vor ihrem tyrannischen und trunksüchtigen Ehemann nach New York gebracht, als Leah noch ein Kind war. Als sie Crowley kennen lernte, war sie 35 und unterrichtete an der Public School No. 40 in der Bronx. Der Crowley-Biograph Sutin schreibt:

„For over seven years, shw would remain with him [Crowley] – as lover, magical consort, confidante, and aide de camp in the battles to establish the magical law of Thelema in the world. Never before – and never after her – would a Scarlet Woman play as deeply fundamental a role in the life of the Beast.“

„Sieben Jahre lang sollte sie bei ihm bleiben – als Geliebte, spirituelle Gefährtin, Vertraute und Kameradin in den Kämpfen um die Durchsetzung des magischen Gesetzes von Thelema in der Welt. Nie zuvor – und nie danach – würde eine Scarlet Woman eine für Crowley so zentrale Rolle spielen.“[2]

Leah lernte Crowley durch ihre am Okkultismus stark interessierte Schwester Alma kennen. Diese sollte später eine Anhängerin des als Oom the Omnipotent („Oom der Allmächtige“) auftretenden Yoga-Gurus und Sexualmagiers Pierre Bernard werden und in dessen Secret Order of Tantricks als „Hohepriesterin von Oom“ eine ähnliche Rolle spielen wie Leah für Crowley. Ähnlich desillusioniert am Ende würde sie ein Buch über ihre Erfahrungen schreiben.[3][2]

Alma hatte einen Vortrag von Crowley gehört und besuchte ihn im Frühjahr 1918 zusammen mit Leah in seinem Studio in 1 University Place, Washington Square North.

Ein Jahr später wurde sie Mutter eines unehelichen Sohns (Hans, von Crowley „Dionysus“ genannt). Der Vater, ein Edward Hammond, war verschwunden.[4]

Mit Crowley hatte Hirsig eine Tochter, Anna Leah Crowley, genannt Poupée.

Sie und ihre ältere Schwester Alma interessierten sich für Okkultismus. Im Frühjahr 1918 besuchten sie Aleister Crowley, der zu dieser Zeit in Greenwich Village, Manhattan wohnte. Crowley fühlte sich Hirsig tief verbunden und malte mehrere Portraits von ihr.

Ab 1921 figurierte sie als Crowleys siebente „Scarlet Woman“ (Scharlachrote Frau) unter dem rituellen Namen Alostrael. Sie begleitete Crowley unter anderem zur Weida-Konferenz.

In Cefalù, Italien half sie Crowley bei der Gründung der Abtei Thelema.

Nachdem Crowley sie verlassen hatte, heiratete sie William George Barron, mit dem sie einen Sohn, Alexander Barron, hatte. Später nahm sie in den USA ihren Beruf als Lehrerin wieder auf. Hirsig starb am 22. Februar 1975 in Meiringen, Schweiz.

Populärkultur

  • In Robert Garofalos Dokumentarfilm In Search of the Great Beast wird Leah Hirsig von Nathalie Hughes gespielt.
  • Im Film Perdurabo (2003) von Carlos Atanes wird sie von Marta Timon gespielt.
  • Lynn Mastio Rice spielt sie in Vincent Jennings Film Abbey of Thelema (2007).

Literatur

  • Tobias Churton: Aleister Crowley. The Biography. Spiritual revolutionary, romantic explorer, occult master – and spy. Watkins, London 2011, ISBN 978-1-78028-012-7.
  • Lawrence Sutin: Do what thou wilt. A life of Aleister Crowley. St. Martin's Press, New York 2000, ISBN 0-312-25243-9.
  • John Symonds: The great beast. The life and magick of Aleister Crowley. Mayflower, St. Albans 1973, ISBN 0-583-12195-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Churton: Aleister Crowley. London 2011, S. 240.
  2. a b Sutin: Do what thou wilt. New York 2000, S. 274
  3. Alma Hirsig Bliss: My life in a love cult. A warning to all young girls, my true life story. Better Publishing Company, Dunellen, N.J. [1928].
  4. Symonds: The great beast. St. Albans 1973, S. 254.


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