Bischöfliches Palais (Mainz)

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Bischöfliches Palais
Ort Mainz
Bauherr Johann Georg von Schönborn
Baustil Spätrenaissance
Baujahr 1663–1666
Abriss 1962
Koordinaten 49° 59′ 52,1″ N, 8° 16′ 17,1″ OKoordinaten: 49° 59′ 52,1″ N, 8° 16′ 17,1″ O
Besonderheiten
Abriss der wiederaufbaufähigen Reste des Palais zu Gunsten eines Parkhauses.

Das Bischöfliche Palais am Bischofsplatz in Mainz erlitt 1942, im Zweiten Weltkrieg, einen Bombentreffer. 1962 wurde an seiner Stelle ein Parkhaus errichtet.

Geschichte

Das Gebäude wurde in den Jahren 1663 bis 1666 in den Formen der Spätrenaissance vom Domkustos Johann Georg von Schönborn, dem ältesten Bruder des Mainzer Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn, als Domstiftskurie errichtet. Durch Abriss der dort stehenden Häuser wurde vor dem Palais der heutige Bischofsplatz geschaffen. Bis 1857 hieß der Platz allerdings noch Domkustorie-Platz. Ab 1802 residierte hier der Bischof des neuumschriebenen Bistums Mainz Joseph Ludwig Colmar.

Nach Bombentreffern im August 1942 brannte das Gebäude aus. Bereits in den direkten Nachkriegsjahren wurde der noch stehende Südgiebel abgebrochen, und die verbliebenen Reste wurden 1962 zu Gunsten eines Parkhausneubaus beseitigt. Wegen des großen bauhistorischen Wertes baute man jedoch die Sandsteinportale vorher aus. Das Hauptportal erhielt einen neuen Standort im Bockshöfchen, ein weiteres Portal wurde am Nordende der Domstraße aufgestellt. 1993 wurde im Rahmen der Umgestaltung des Bischofsplatzes das Gartenportal unter weitgehender Verwendung von originalen Sandsteinteilen am historischen Standort errichtet. Besondere Merkmale des Bischöflichen Palais waren das hohe Satteldach zwischen zwei Volutengiebeln, sowie die beiden Zwerchgiebel über dem Haupt- und Gartenportal. Dach und Giebel sowie Grundrissanlage ließen das Vorbild des wenige Jahre vorher am Liebfrauenplatz errichteten Römischen Kaisers erkennen.

Bislang scheiterten mehrere Versuche seitens Mainzer Bürger, die Fassade des Gebäudes zu rekonstruieren.[1][2]

Bilder

Einzelnachweise