Blue Wall

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Blue Wall (deutsch Blaue Wand oder Blaue Mauer) ist ein Terminus, der in der politischen Sprache der Vereinigten Staaten verwendet wird. Er geht davon aus, dass sich die Wählermehrheiten für die Demokratische Partei in einigen Staaten derartig verfestigt haben, dass es für die Republikanische Partei sehr schwer ist, diese Staaten für sich zu gewinnen.

Blue-Wall-Staaten 1992–2012

Der Ausdruck spielt auf die politische und kulturelle Unterteilung der USA in rote und blaue Staaten an. Dabei stehen die blauen Staaten für Staaten, die mehrheitlich für die Demokraten und rote Staaten für Staaten, die mehrheitlich für die Republikaner stimmen.

Entstehung des Begriffs

Der Begriff wurde zum ersten Mal vom Blogger des Houston Chronicle, Chris Ladd, verwendet.[1]

Ladd, ein Republikaner, schrieb im November 2014, dass die Erfolge der Republikaner 2014 das grundsätzliche Problem überlagerten, dass die Republikanische Partei die Interessen der weißen, ländlichen Wähler im Süden nicht genug beachteten. Ladds Analyse wurde vom Kommentator Lawrence O'Donnell von der MSNBC aufgegriffen und erlangte Bekanntheit.[2] Eine ähnliche „rote Mauer“, als Staaten, die solide republikanisch wählen, gibt es auch. Allerdings ist die Festigkeit nicht so ausgeprägt. Die republikanische Partei hat nur 13 Staaten in jedem der letzten sechs Wahlzyklen gewonnen, insgesamt 102 Wahlstimmen.

Staaten hinter der blauen Wand

Hinter dieser blauen Wand liegen mehrheitlich die Staaten an der Westküste, dem Nordosten und in der Region um die großen Seen. Als große Drei der Demokraten werden bezeichnet: Kalifornien, New York und Illinois. Bundesstaaten hinter der blauen Wand sind im Gemeinen die, die seit 1992 demokratisch wählten[3][4]. Die Staaten sind (nach der Größe der Einwohnerzahlen): Kalifornien, New York, Illinois, Pennsylvania, Michigan, New Jersey, Washington, Massachusetts, Maryland, Wisconsin, Minnesota, Oregon, Connecticut, Hawaii, Maine, Rhode Island, Delaware und Vermont, sowie der District of Columbia.

Ein Großteil dieser Staaten haben das letzte Mal “rot” gewählt, als George H. W. Bush Michael Dukakis deutlich besiegte. Natürlich wählten fast alle auch Ronald Reagan bei dessen Erdrutschsieg 1984 und damit rot. Nur Minnesota und der District of Columbia wählten damals nicht Reagan. Minnesota hat seit 1972 keinen Republikaner mehr gewählt.

Hinter der roten Wand

Die Staaten, die die Republikaner in den letzten sechs Wahlperioden gewonnen haben, sind: Texas, Alabama, South Carolina, Oklahoma, Mississippi, Utah, Kansas, Nebraska, Idaho, South Dakota, North Dakota, Alaska und Wyoming mit einer Gesamtzahl von 102 Stimmen. Staaten, die in den letzten sechs Wahlperioden fünfmal von den Republikanern gewonnen wurden, sind: Georgia, North Carolina, Arizona, Indiana und Montana.

Kritik

Das demokratische „Schloss“ über diese Staaten wurde in Frage gestellt, da mehrere in den letzten Wahlen umkämpft waren, und viele Republikaner gewählt haben, die gegenwärtig ein Amt innehaben wie US-Senator oder US-Gouverneur.[5]

Blue-Wall-Bundesstaaten, die einen republikanischen Senator stellen sind: Illinois, Pennsylvania, Wisconsin und Maine. Blue-Wall-Bundesstaaten, die einen republikanischen Gouvernor stellen sind: Massachusetts und Maryland

Von den blauen Staaten, die in den letzten sechs Zyklen nur einmal rot gewählt haben, sind: Iowa (zweimal), New Mexico und New Hampshire.

Nate Silver hat diese Theorie kritisiert. Er argumentiert, dass die „blaue Mauer“ bei den Wahlen einfach nur dafür stehe, dass die Demokraten einen „ziemlich guten Lauf“ hätten, und dass relativ geringe Gewinne in der Wahl die Wahl zugunsten der Republikaner kippen könnten.[6]

Weblinks

Einzelnachweise