Boblitz (Lübbenau/Spreewald)
Boblitz Bobolce Stadt Lübbenau/Spreewald Koordinaten: 51° 50′ 30″ N, 13° 58′ 58″ O
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Höhe: | 53 m ü. NN |
Fläche: | 7,56 km² |
Einwohner: | 723 (14. Apr. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 26. Oktober 2003 |
Postleitzahl: | 03222 |
Vorwahl: | 03542 |
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Boblitz, niedersorbisch Bobolce, ist ein Ortsteil der Stadt Lübbenau im nördlichen Teil des Landkreises Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg. Bis zum 26. Oktober 2003 war Boblitz eine eigenständige Gemeinde im Amt Lübbenau/Spreewald.
Lage
Boblitz liegt im Süden des Spreewald in der Niederlausitz. Der Ort liegt östlich des Naturparks Niederlausitzer Landrücken.
Der größte Ortsteil der Stadt Lübbenau/Spreewald liegt 2,5 Kilometer südöstlich der Stadt. Nördlich von Boblitz liegt das aus zahlreichen Kaupen bestehende Dorf Lehde, im Nordosten Leipe. Im Osten des Ortes befinden sich der Ortsteil Raddusch, Radduscher Kaupen, Radduscher Buschmühle sowie die Dubkow-Mühle. Im Süden grenzt Boblitz an Groß Lübbenau. Im Westen folgen Groß Klessow und Klein Klessow.
Geschichte
Ortsgeschichte
Der Name des Angerdorfs ist einer der wenigen patronymischen Namen in der Niederlausitz. Er bezeichnet eine Siedlergruppe, die sich nach einer Person – vermutlich Bobola benannte. Die deutsche Namensform wurde 1461 als Babelicz und 1591 als Bobelitz genannt, der niedersorbische Name im Jahr 1761 als Bobolze.
Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Boblitzer Bevölkerung überwiegend sorbischsprachig;[2] der Sprachwechsel erfolgte im Wesentlichen – beschleunigt durch deutschen Schulunterricht und die Abschaffung sorbischer Gottesdienste – bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.
Im Ergebnis des Wiener Kongresses kam Boblitz mit der gesamten Niederlausitz an das Königreich Preußen und gehörte zum Landkreis Calau. Mit der brandenburgischen Kreisreform 1950 schied Boblitz mit weiteren Gemeinden aus dem Landkreis, der in den Landkreis Senftenberg umgewandelt wurde, aus und wurde dem Landkreis Lübben (Spreewald) angegliedert. Im Jahr 1952 kamen die Orte an den neu gegründeten Kreis Calau. Die Raschkonitza-Mühle bestand bis ins 19. Jahrhundert. Ab den 1960er-Jahren wurde südlich von Boblitz Braunkohle bis zum Anfang der 1990er-Jahre in den Tagebauen Seese-West und Seese-Ost abgebaut. Boblitz gehört zum Kirchenkreis Niederlausitz und ist in die Gemeinde der Sankt-Nikolai-Kirche in Lübbenau eingepfarrt. Am 26. Oktober 2003 wurden Boblitz und die Orte Bischdorf, Groß Beuchow, Groß Lübbenau, Groß Klessow, Hindenberg, Kittlitz, Klein Radden, Leipe sowie Ragow in Lübbenau/Spreewald als Ortsteile eingegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Boblitz von 1875 bis 2002[4] | |||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1875 | 582 | 1933 | 642 | 1964 | 723 | 1989 | 709 | 1993 | 662 | 1997 | 696 | 2001 | 788 |
1890 | 627 | 1939 | 630 | 1971 | 818 | 1990 | 691 | 1994 | 658 | 1998 | 728 | 2002 | 776 |
1910 | 663 | 1946 | 845 | 1981 | 734 | 1991 | 662 | 1995 | 669 | 1999 | 764 | ||
1925 | 643 | 1950 | 819 | 1985 | 714 | 1992 | 676 | 1996 | 711 | 2000 | 773 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
An der Landesstraße 49 in Boblitz befindet sich ein Preußischer Meilenstein bei Kilometer 116,34. Dieser gehört zu den Baudenkmalen der Stadt Lübbenau.
Boblitz verfügt über einen Kahnhafen, von dem aus man über die Boblitzer Kahnfahrt auf den Fließen des Spreewalds fahren kann. Im Ort gibt es unter anderem eine Freiwillige Feuerwehr und einen Schützenverein.
Wirtschaft und Infrastruktur
Durch Boblitz führt die Landesstraße 49, die Landesstraße 55 nach Calau zweigt im Ort ab. Direkt südlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 15, an die Boblitz über die gleichnamige Anschlussstelle angebunden ist.
In Boblitz ist die RABE Konserven GmbH ansässig, die unter anderem Spreewälder Gurken verarbeitet.
Einzelnachweise
- ↑ Ortsteile: Boblitz (Bobolce). Stadt Lübbenau, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Arnošt Muka: Pućowanja po Serbach. Nakład Domowiny, Budyšin 1957, S. 69
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Statistik Brandenburg (PDF)
Literatur
- Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.
- Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7 (erschienen im Auftrag des Statistischen Bundesamtes).
Weblinks
- Homepage der Stadt Lübbenau/Spreewald – Darstellung des Ortsteils Boblitz, abgerufen am 7. Dezember 2009.
- Boblitz in der RBB-Sendung Landschleicher vom 21. Juli 2002