Bunsoh

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Wappen Deutschlandkarte
Bunsoh
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bunsoh hervorgehoben

Koordinaten: 54° 10′ N, 9° 19′ O

Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Dithmarschen
Amt: Mitteldithmarschen
Höhe: 9 m ü. NHN
Fläche: 11,75 km2
Einwohner: 771 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25767
Vorwahl: 04835
Kfz-Kennzeichen: HEI, MED
Gemeindeschlüssel: 01 0 51 015
Adresse der Amtsverwaltung: Hindenburgstraße 18
25704 Meldorf
Website: www.bunsoh.de
Bürgermeisterin: Ingrid Del Bufalo (KWV)
Lage der Gemeinde Bunsoh im Kreis Dithmarschen

Bunsoh ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein.

Geografie

Geografische Lage

Der Ort liegt auf der Dithmarscher Geest in der Nähe von Albersdorf in waldreicher Umgebung und zieht sich bis zum Nord-Ostsee-Kanal hin.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Bunsoh gehört der Ortsteil Westerau.[2]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend die Gemeinden Immenstedt, Osterrade, Offenbüttel (alle im Kreis Dithmarschen), Steenfeld und Beldorf (beide im Kreis Rendsburg-Eckernförde) sowie Wennbüttel, Albersdorf, Arkebek und Schrum (alle wiederum im Kreis Dithmarschen).

Geschichte

Mehrere Steingräber wie das Großsteingrab von Bunsoh geben Zeugnis für die frühe Besiedlung des Ortes und seiner Umgebung. Anhand gefundener Grabbeigaben, insbesondere Tongefäße, wurde dieses auf 3500–2800 v. Chr. datiert und sind der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur zuzurechnen.

Weitere archäologische Funde, die auf 560 bis 620 n. Chr. datiert sind, sind die Moorleiche von Bunsoh und die dazugehörige Halsschnur von Bunsoh.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bunsoh 1450.

Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Albersdorf aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Bunsoh.[3]

Politik

Gemeindevertretung

Von den elf Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft KWV seit der Kommunalwahl 2018 sechs Sitze und die Wählergemeinschaft FWB hat fünf Sitze.[4]

Wappen

Blasonierung: „Von Grün und Silber im Wellenschnitt geteilt. Oben ein aus drei Tragsteinen und einer Deckplatte bestehendes silbernes Steingrab, unten ein unterhalbes blaues Mühlrad. An der rechten Seite der Deckplatte des Steingrabes mehrere schalenförmige Einkerbungen und das eingemeißelte Zeichen eines Radkreuzes.“[5]

Die obere Hälfte des Gemeindewappens zeigt den Schalenstein von Bunsoh, den man unter einem der vielen Grabhügel im Gemeindegebiet entdeckt hat. Dieser Stein ist durch zahlreiche schalenförmige Einkerbungen gekennzeichnet, außerdem mit Doppelringen, flachen Rillen, Radkreuzen und Darstellungen von Händen. Die Deutung dieser Zeichen ist nicht voll geklärt. Ein Radkreuz ist stellvertretend für alle anderen Zeichen in das Wappen aufgenommen worden, wobei das ganze Steingrab Zeugnis für die frühe Besiedlung des Ortes und seiner Umgebung ablegen soll. Die untere Wappenhälfte zeigt ein halbes Mühlrad, welches als „Teil des Ganzen“ die alte noch bestehende Wassermühle von Bunsoh repräsentiert.

Gemeindepartnerschaften

Bunsoh ist mit der französischen Gemeinde Manneville-sur-Risle in der Normandie als „Gemeinde Europas“ verschwistert.

Persönlichkeiten

  • Rudolf Seck (1908–1974), SS-Führer, Kommandant des KZ-Sammellagers Jungfernhof, Mitorganisator der Ermordung der lettischen Juden von 1941 bis 1944, in Bunsoh geboren

Weblinks

Commons: Bunsoh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 2: Boren - Ellerau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2002, ISBN 978-3-926055-68-2, S. 179 (dnb.de [abgerufen am 11. Juni 2020]).
  3. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 250.
  4. Gemeinde Bunsoh (Hrsg.): Sitzverteilung. abgerufen am 28. Juni 2019.
  5. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein