Burg Pfalzpaint

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Burg Pfalzpaint

Der Kirchturm von Pfalzpaint mit Resten des ehemaligen Herrensitzes

Staat Deutschland
Ort Walting-Pfalzpaint
Entstehungszeit 13. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg, Ortslage
Erhaltungszustand Verbaute Reste
Ständische Stellung Adlige, Ministeriale
Bauweise Quader
Geographische Lage 48° 56′ N, 11° 19′ OKoordinaten: 48° 55′ 59,1″ N, 11° 19′ 29,6″ O
Höhenlage 388 m ü. NHN
Burg Pfalzpaint (Bayern)

Die Burg Pfalzpaint ist die Ruine einer Burg unmittelbar südlich der Kirche in dem Ortsteil Pfalzpaint, Kirchweg 3, der Gemeinde Walting im Landkreis Eichstätt in Bayern.

Geschichte

Die Burg, die mit der Dorfkirche eine Wehreinheit bildete, wurde im 13. Jahrhundert von den seit 1194 erwähnten Herren von Pfalzpaint, die Ministeriale der Grafen von Hirschberg waren, als Stammsitz erbaut. 1452 verkaufte Heinrich von Pfalzpaint die Burg an seinen Schwager Michael Muggenthaler und trat in den Deutschen Orden ein, wo er 1460 die „Wundarznei“, das älteste chirurgische Lehrbuch in deutscher Sprache schrieb. 1538 gelangte die Burg an den Nürnberger Feldhauptmann Haug von Parsberg, der 1539 sie zum Schloss ausbaute und in den Friedhof hinein erweiterte. Als seine Witwe 1578 starb, ging das Schloss als Lehen an Georg Wurmrauscher. 1659 verkaufte Maria Sponica Wurmrauscher das Schloss an das Hochstift Eichstätt, und 1690 wurde in der ehemaligen Burg eine Forstei eingerichtet. 1707 wurde die Kirche St. Andreas von Jakob Engel neu erbaut und lässt noch die Verbundenheit mit dem Schloss erkennen. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Burg als 1779 der Bergfried reduziert wurde, die restlichen Wehranlagen entfernt und die Reste der Burg in den Neubau eines Wohngebäudes verbaut wurden. 1807 wurde die Forstei aufgelöst und die ehemaligen Burggebäude verkauft.

Beschreibung

Der Stumpf des romanischen, quadratischen, dreigeschossigen Bergfriedes ist der einzige sichtbare Rest der Burgruine. Er ist mit dem heutigen Wohngebäude, in dem sich noch Reste der Burganlage mit dem einstigen Palas befinden, verbaut. Über das dritte Obergeschoss des Wohngebäudes, mit Legschieferdach, ist der Turm auf der Höhe seines ursprünglichen Hocheinganges erreichbar.

Die ehemalige befestigte Dorfkirche, die mit der Burg eine wehrhafte Einheit bildete, ging jedoch beim Umbau der Kirche 1707 gänzlich verloren. Die Kirchenausstattung, schwerpunktmäßig im Stil des Barocks, stammt aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.

Literatur

  • Werner Meyer: Burgen in Oberbayern – Ein Handbuch. Verlag Weidlich, Würzburg 1986, ISBN 3-8035-1279-4, S. 95–96.
  • Karl Zecherle (Redaktion): Burgen und Schlösser. Kreis Eichstätt im Naturpark Altmühltal. Hrsg.: Landkreis Eichstätt. 2. unveränderte Auflage. Hercynia-Verlag, Kipfenberg 1987, DNB 944206697, S. 30–31.

Weblinks