Cannone da 90/53

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Cannone da 90/53


Cannone da 90/53 in El Alamein

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung Cannone da 90/53
9 cm Flak 309/1 (i)
Entwickler/Hersteller Ansaldo, Turin
Stückzahl 539
Waffenkategorie Flugabwehrkanone
Technische Daten
Rohrlänge 4,77 m
Kaliber

9 cm

Kaliberlänge L/53
Kadenz 20 Schuss/min
Höhenrichtbereich −2° bis +85 Winkelgrad
Seitenrichtbereich 360

Die Cannone da 90/53 war eine italienische Flugabwehrkanone des Zweiten Weltkrieges.

Geschichte

Die Cannone da 90/53 entstand auf Anweisung des italienischen Kriegsministeriums hin, eine Flugabwehrkanone zur Abwehr hochfliegender Flugzeuge zu entwickeln. Als Maßstab galten vor allem die Leistungen der deutschen 8,8-cm-Flugabwehrkanone und des US-amerikanischen 90-mm-Geschützes M1.

Die 90/53 war eine robuste Konstruktion. Zur Stabilität wurde die Waffe auf eine Kreuzlafette gestellt, was einen Seitenrichtbereich von 360° erlaubte. 1087 Stück wurden bestellt; bis zum September 1943, dem Zeitpunkt der Kapitulation Italiens, konnten 539 Geschütze ausgeliefert werden. Die Waffe wurde zumeist zum Schutz von norditalienischen Industriebetrieben eingesetzt. Zum Feuern wurden die Räder abgenommen, wonach die vier Streben auf dem Boden aufsaßen. Das verlieh der Waffe eine außerordentliche Stabilität, schränkte aber ihre Transportfähigkeit ein. Eine schnelle Verladung der Waffe und der Transport in eine neue Feuerstellung war damit stark eingeschränkt. Dies stellte jedoch seltener ein Problem dar, da die Waffe in ihrer Flugabwehrrolle eher stationär gehalten wurde. 48 Stück wurden als Semovente 90/53 auf Panzerchassis montiert, andere wurden auf Lkw installiert.

Die deutsche Wehrmacht entwaffnete im September 1943 nach dem Waffenstillstand von Cassibile die italienische Armee („Fall Achse“). Sie erbeutete die 90/53 und verwendete sie bis zum Kriegsende unter der Bezeichnung 9-cm-Flak 309 (i) („i“ für italienisch).[1]

Ähnlich wie die deutsche 8,8-cm-Flak erwies sich die 90/53 als eine sehr gute Panzerabwehrkanone. Nach der italienischen Kapitulation konnten sowohl die Deutschen wie auch die Briten einige dieser Geschütze erbeuten und verwendeten sie weiter.

Literatur

  • Alexander Lüdeke: Waffentechnik im Zweiten Weltkrieg. Infanteriewaffen, ungepanzerte Fahrzeuge, gepanzerte Fahrzeuge, Artillerie, Spezialwaffen, Flugzeuge, Schiffe. Parragon Verlag, Bath 2007, ISBN 978-1-4054-8584-5.
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. Spezialausg. 2. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. 1978. Übersetzt von Herbert Jäger).

Einzelnachweise

  1. Eintrag: "9 cm Flak 309/1 (i)" in Dienstvorschrift D 50/4, (siehe auch Liste von Flugabwehrkanonen gemäß den Kennblättern fremden Geräts D 50/4)