Carl Thies

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Das Atelier von Thies in der Höltystraße, gesehen von der Hildesheimer Straße;
Ansichtskarte von Ludwig Hemmer, um 1900

Carl Thies[1] (auch: Karl Thies;[2]1930)[1] war ein deutscher Fotograf im 19. und 20. Jahrhundert in Hannover.[3]

Leben

Handkoloriertes und lackiertes Foto im Kabinettformat eines blumengeschmückten Kraftfahrzeuges des Hannoverschen Automobil-Clubs zum 20. Juni 1913 – dem Tag der Einweihung des Neuen Rathauses in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II.

Bereits um 1875 bis 1878 bestand ein Fotostudio der Herren Thies & Nordahl in Hannover, deren Arbeiten auf der Gewerbeausstellung 1878 in der Ausstellungs-Zeitung gewürdigt wurden.[4] 1880 begründete Carl Thies seine Firma als alleiniger Inhaber.[5]

Der Fotograf und Papierwarenhändler Leonhard Wachenfeld (* 25. September 1868 in Kassel; † 24. November 1941 in Hofgeismar) arbeitete von 1888 bis 1911 im Atelier von Carl Thies.[3]

1893 bis 1897 ging der Kameramann Friedrich Paulmann (* 8. November 1878; † 10. März 1958 in Berlin) zu Carl Thies in die Fotografenlehre.[6]

Posthum verzeichnete das Adressbuch der Stadt Hannover von 1932 für das von der Hildesheimer Straße gesehen rechte Eckgebäude zur Wilhelmstraße, das Haus Höltystraße 15, zwei Frauen als Eigentümerinnen; die Gewerbelehrerin E. Thies und die Musiklehrerin K. Thies, während im Erdgeschoss noch weiterhin das Photographische Atelier Carl Thies firmierte – ohne einen neuen Inhaber zu nennen.[7]

Ateliers

Blick auf das von Georg Ludwig Friedrich Laves als erste eigene Villa am Schwarzen Bären in Linden errichtete Gebäude, später die Lederfabrik August Söhlmann, noch später „Photographisches Atelier“ verschiedener Fotografen;
noch unidentifizierter Fotograf, vor 1890
Revers einer Ansichtskarte vom Henriettenstift: „Verlag: Carl Thies Nflg., Hannover, Höltystr. 15“

Von Carl Thies sind zwei Ateliers bekannt:[8]

  • Das Atelier in der Deisterstraße 1, an der Ihmebrücke in Linden.[8] Es war damit dem Wohnhaus von Georg Ludwig Friedrich Laves in Linden benachbart, der zuvor das Grundstück an der Deisterstraße 2 (heute: Schwarzer Bär 2, Standort des Capitol) 1819 dem Fabrikanten Johann Egestorff abgekauft hatte.[9] Um 1900 hatte in dem Laves-Bau, der bereits 1913 abgerissen war, der Fotograf Otto Kamm sein Atelier.[10]
  • Ein weiteres Atelier hatte Thies in der „Höltystrasse 13, nahe dem Ägidienthorplatz.“[8] Fotos des Atelierhauses mit der Vor- und Rückseite des Gebäudes stehen im Eigentum des Historischen Museums Hannover.[11] Inhaber dieses Ateliers, nun aber Höltystraße 15, war um 1925 Wilhelm Lange.[12]

Bekannte Werke

Weblinks

Commons: Carl Thies – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Nachrichtenblatt für das Photographenhandwerk, Band 38, S. 177
  2. Vergleiche die Angaben im Stadtbuch Adreß- und Geschäftshandbuch von Hannover 1923
  3. a b Reinhard Glaß: Leonhard Wachenfeld (1868–1941) Fotograf und Papierwarenhändler, auf dem glas-portal
  4. Ludwig Hoerner: Der „Photographische Verein zu Hannover“, 1888 bis 1903. In: Photographie und Photographen in Hannover und Hildesheim. Festschrift zum 150jährigen Geburtstag der Photographie, hrsg. von den Photographen-Innungen Hannover und Hildesheim, hergestellt im Berufsförderungswerk Bad Pyrmont in den Ausbildungsberufen Schriftsatz, Reprofotographie, Druckformherstellung, Flachdruck und Buchbinder im Rahmen der Umschulung, 1989, hier: S. 12.
  5. Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. 1975, S. 135.
  6. Biographie Friedrich Paulmann. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 23. Februar 2020.
  7. Vergleiche Adreßbuch der Stadt Hannover von 1932, Abt. II, S. 119
  8. a b c Danuta Thiel-Melerski: Carl Thies. in ihrem Lexikon der Fotografen auf fotorevers.eu
  9. Klaus Siegner: G. L. F. Laves, Hannover, Wohnhaus Laves I, früher Deisterstr. 2, 1819-21. In: Harold Hammer-Schenk, Günther Kokkelink (Hrsg.): Laves und Hannover, Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert. rev. Neuauflage des Kataloges zur Ausstellung Vom Schloß zum Bahnhof, Bauen in Hannover des Landes Niedersachsen, Institut für Bau- und Kunstgeschichte der Universität Hannover, Historisches Museum, vom 13. Oktober 1988 bis zum 8. Januar 1989. Verlag Th. Schäfer, Hannover 1989, ISBN 3-88746-236-X, S. 496.
  10. Vergleiche die Fotos in: Andreas Urban: Stadtbilder. Hannovers Moderne 1900–1939. „Begleitbuch zur Ausstellung im Historischen Museum Hannover / 21-9-2011 bis 26-2-2012“, in der Reihe Schriften des Historischen Museums Hannover, Bd. 40, ISBN 978-3-910073-41-8, S. 111 oben, sowie ebd. S. 104.
  11. Ludwig Hoerner: Das photographische Gewerbe in Deutschland 1839–1914. GFW-Verlag, Düsseldorf 1989, ISBN 3-87258-000-0, S. 231 Abb. 262 und 263.
  12. GenWiki: Thies (Hannover)/Fotostudio
  13. Abb. in: Ludwig Hoerner: Hannover in frühen … S. 174.
  14. Eintrag in der Archivdatenbank der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF/DIPF), Eintrag in der Archivdatenbank der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF/DIPF).
  15. Ludwig Hoerner: Hannover in frühen Photographien. 1848–1910. Schirmer-Mosel, München 1979, ISBN 3-921375-44-4, Abb. S. 54.
  16. ebay: Hannover Stephansstift Foto v. Carl Thies um 1900 26x20. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)