Carl Zytowski

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Carl Byrd Zytowski (* 17. Juli 1921 in Saint Louis, Missouri, Vereinigte Staaten; † 11. November 2018[1]) war ein US-amerikanischer Opernsänger in der Stimmlage Tenor, Dirigent, Komponist und Musikpädagoge.[2]

Leben

Carl Zytowskis Vater Dewey Carl Zytowski war im Rundfunk und als Sänger aktiv.[3][4] Carl Zytowski selbst hatte als Kind Klavier-, Violin- und Klarinettenunterricht. Er sang in einem Chor auf der High School, wirkte bei einer Musicalaufführung der Schule mit und sang in verschiedenen Kirchenchören.[3] 1941 besuchte er die William Jennings Bryan University in Dayton, Tennessee.[5] Nach dem Schulabschluss schloss er sich für eine Saison der St. Louis Grand Opera Company an. Hier sang er im Opernchor als Zweiter Tenor und wirkte bei Aufführungen mit bedeutenden Sängern der damaligen Zeit mit. 1942 wurde er zur United States Air Force einberufen. Er diente beim Chemical Warfare Service. 1943 wurde er nach England versetzt. In seiner freien Zeit verrichtete er in einer protestantischen Kapelle den Organistendienst. Des Weiteren gründete er ein Gesangsquartett, das einen Armeewettbewerb für Barbershop-Quartette gewann. Als Sieger gingen sie mit der achten Air Force Band auf Tournee. In London wurde ein Programm des Armed Forces Network über BBC gesendet. Nach dem Militärdienst studierte er ab 1945 am St. Louis Institute of Music Gesang. Hier hatte er auch erste professionelle Engagements als Sänger. Bei dem englischen Dirigenten Stanley Chapple (1900–1987) besuchte er einen Opernworkshop. Bei einer Produktion von The Rape of Lucretia sang er den Erzähler. Er beschäftigte sich auch mit den frühen Liederzyklen Benjamin Brittens. Nach Erreichen eines Bachelor of Music 1948 ging er zum weiteren Studium an die School of Music der University of Washington. Stanley Chapple war hier inzwischen Direktor geworden. Zytowski belegte Kurse in Gesang, Oper und Komposition. Von Chapple wurde Zytowski auf die Gründung einer neuen professionellen Opernschule in London aufmerksam gemacht. Er ging nach London und studierte neben Schauspiel und Regie Gesang bei Joan Cross. Darauf ging er nach Seattle zurück und schloss sein Studium mit dem Master of Arts ab. Bei seiner Abschlussarbeit beschäftigte er sich mit Giuseppe Verdis Macbeth. Er erstellte eine Kammerversion der Oper, fertigte eine englische Übersetzung an, verkleinerte das Orchester und sang selbst bei einer Aufführung die Rolle des MacDuff. Zytowski wirkte bei mehreren lokalen Operngruppen mit und trat als Solist mit der Seattle Symphony auf.

1951 wurde er an die Fakultät für Musik der University of California, Santa Barbara berufen. Er unterrichtete Gesang und Dirigieren, leitete aber auch den Men’s Glee Club. 1954 leitete er übergangsweise auch den Women’s Glee Club. Er arbeitete an der Music Academy of the West als Assistent von Lotte Lehmann[3][6] und leitete das UCSB Opera Theater.[2] Zwischen 1964 und 1995 leitete er The Schubertians, ein kleines Ensemble männlicher Sänger an der UCSB.[7] 1982 übernahm er die Leitung des Collegiate Chorale, des großen gemischten Chores der Universität.[8] Mit den Chören der Universität führte er in englischer Sprache unter anderem Arthur Honeggers Le Roi David, Igor Strawinskys Psalmensinfonie und eine Reihe der Oratorien Georg Friedrich Händels auf.[8] Daneben leitete er weitere Chöre, dirigierte über die Jahre über achtzig Opernproduktionen und arbeitete als Komponist und Arrangeur für seine Ensembles.[3] Ab den 1960er Jahren begann er eine langjährige Kooperation der Universität mit dem Santa Barbara Symphony Orchestra. 1959 wurde er mit dem Harold J. Plous Memorial Award für „herausragende Leistung in kreativer Arbeit oder für kreative Beiträge zum intellektuellen Leben der universitären Gemeinschaft“ ausgezeichnet.[8][9] Für bedeutende Beiträge im Bereich der Musik für Männerchöre wurde Zytowski 1990 mit dem Marshall Bartholomew Award ausgezeichnet.[10] Ab 1995 war er emeritierter Professor der Musik der University of California, Santa Barbara UCSB.[2][3]

Werke (Auswahl)

Church Operas

  • A medieval Triptych [Ein mittelalterliches Triptychon], Zyklus von drei Church Operas [Kirchenopern][11] OCLC 81686044
    • The play of Balaam and his Ass, a Church Opera [Kirchenoper] in einem Akt. Libretto: Carl Zytowski nach mittelalterlichen Mysterienspielen. Der Text basiert auf Num 22–23. Das Stück spielt auf einem Hügel in Moab während der Zeit des Königs Balak. Die Rollen sind Balaak (Tenor), Balaam [Bileam] (Bass), Asinus (Bariton), The Angelus (Countertenor)
    • The play of the Three Maries at the Tomb
    • The play of the Three Shepherds. Erste Aufführung am 13. November 1982 im Rahmen der National Convention of the National Opera im Lewis and Clark College in Portland.
  • Thomas of Canterbury. Church Opera inspiriert von Murder in the Cathedral von T. S. Eliot. Erste Aufführung am 6. Juni 1981 in der First Presbyterian Church in Santa Barbara durch die UCSB. OCLC 83527122[12]

Kinderoper

Chorwerke

Er verfertigte Übersetzungen einiger Opern und einiger Kunstlieder und schrieb Artikel und Buchrezensionen für The Choral Journal.[2][3]

Literatur

  • Carl Zytowski. In: Carl Gerbrandt: Sacred Music Drama: The Producer’s Guide. 2. Auflage. Author House, 2006. ISBN 978-1-4520-3257-3, S. 345f
  • Patricia A Snapp: The church operas of Carl Zytowski. University of Northern Colorado 1996 OCLC 78060818

Einspielungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Obituary: Professor Emeritus Carl Zytowski's lasting impact on the UC Santa Barbara Department of Music, abgerufen am 4. Dezember 2017
  2. a b c d Carl Zytowski. In: http://www.music.ucsb.edu. Department of Music – UC Santa Barbara, abgerufen am 22. Januar 2018 (englisch).
  3. a b c d e f Carl Zytowski: Carl Zytowski – A Career In Music. In: Rodney Punt (Hrsg.): An Invitation to a Schubertiad. 2009, S. 40 (snowcrest.net [PDF]).
  4. Dewey C Zytowski in the 1940 Census | Ancestry. Abgerufen am 23. Januar 2018 (englisch).
  5. Bryan College Library: Commoner, 1941. Bryan College, 1941 (archive.org [abgerufen am 23. Januar 2018]).
  6. Lehmann Foundation Newsletter, Summer 2001. (PDF) In: http://www.lottelehmannleague.org. Lotte Lehmann Foundation, 2001, abgerufen am 23. Januar 2018 (englisch).
  7. The Schubertian Page. In: https://www.snowcrest.net. SnowCrest Inc, abgerufen am 22. Januar 2018 (englisch).
  8. a b c Carl Zytowski: History of the Department – The Music Department Through the Years. In: http://www.music.ucsb.edu. UCSB Department of Music, abgerufen am 23. Januar 2018 (englisch).
  9. News from the campusses – Awards. In: University of California (Hrsg.): University Bulletin. Band 7, Nr. 22, 22. Juni 1959, S. 192 (englisch, google.de).
  10. The Marshall Bartholomew Award. In: http://www.imci.us. Intercollegiate Men's Choruses, Inc., abgerufen am 23. Januar 2018 (englisch).
  11. Carl Gerbrandt: Sacred Music Drama: The Producer's Guide Second Edition. AuthorHouse, 2006, ISBN 978-1-4520-3257-3 (google.de [abgerufen am 22. Januar 2018]).
  12. The Opera Journal. National Opera Association, 1980 (google.de [abgerufen am 23. Januar 2018]).