Cheinitz
Cheinitz Stadt Kalbe (Milde) Koordinaten: 52° 42′ 12″ N, 11° 15′ 11″ O
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Höhe: | 37 m ü. NHN |
Fläche: | 6,21 km²[1] |
Einwohner: | 84 (31. Dez. 2018)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1973 |
Eingemeindet nach: | Zethlingen |
Postleitzahl: | 39624 |
Vorwahl: | 039001 |
Lage von Cheinitz in Sachsen-Anhalt |
Cheinitz ist ein Ortsteil der Ortschaft Zethlingen und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geographie
Das altmärkische Rundplatzdorf Cheinitz mit Kirche ist als wendischer Rundling angelegt, der in dieser Form bis heute gut erhalten ist. Das Dorf liegt zwischen Apenburg, Zethlingen und Winterfeld an der Bundesstraße 71. Im Süden fließen die Untermilde (früher auch Obere Milde genannt) und der Moorgraben nach Osten in die Milde.[3] [4]
Geschichte
Das Dorf Cheinitz wird erstmals 1370 urkundlich erwähnt als Markgraf Otto der Witwe des Busso von Alvensleben ein Leibgedinge in dem dorfe zu Cheinize verschreibt.[5] Weitere Erwähnungen sind 1397 cheinitz, 1506 Chonitze und 1687 Cheinitz. Die Familien von Alvensleben und die von der Schulenburg hatten hier Einkünfte.[1]
Der Ort wurde noch um 1900 vom Postamt Kalbe betreut.
Nordwestlich des Dorfes an der Landesstraße 11 am Waldrand stand eine Abdeckerei. Noch im Jahre 1986 war dort der VEB Fleischkombinat Salzwedel Schlachthof, Notschlachtung Cheinitz aktiv.[1] Das Gelände gehört heute zu Apenburg und wird als Sportplatz genutzt.
Aus der mündlichen Überlieferung berichten Kuhn und Schwartz im Jahre 1848 in einer Sage über eine Laus, die auf dem Lüsberg zwischen Apenburg und Cheinitz in Ketten gelegen habe und bei einem benachbarten Teich zum Saufen gangen sei.[6] Die Sage ähnelt der von der „Goldenen Laus“ in Bismark (Altmark).
Namensherkunft
Franz Mertens vermutet die Wortstämme chein und witze in der gemeinsamen Bedeutung für Haindorf.[7]
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde aus dem Landkreis Gardelegen in den Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Am 1. August 1973 wurde Cheinitz in die Gemeinde Zethlingen eingemeindet.[8] Am 1. Januar 2011 wurde der Ortsteil Cheinitz der neu gebildeten Ortschaft Zethlingen und der Stadt Kalbe (Milde) zugeordnet.
Einwohnerentwicklung
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Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Cheinitz gehörte früher zur Pfarrei Zethlingen[9] gehört heute zum Pfarrbereich Kalbe–Kakerbeck[10] im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Cheinitz ist ein im Kern mittelalterlicher (romanischer) Feldsteinsaal, der an der Südseite ein vermauertes Spitzbogenportal trägt. 1907 wurde ein quadratischer Westturm aus Backstein angebaut.[1] Portale und Rundbogenfenster stammen aus neuerer Zeit.
- Der Ortsfriedhof liegt im nördlichen Teil des Rundlings.
Wirtschaft und Infrastruktur
Es gibt einen Fahrzeughändler im Ort und etliche Windkraftanlagen einer Bremer Firma.
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, G.m.b.H., Salzwedel 1928, S. 158.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 328 ([Digitalisat Online]).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 421–424, doi:10.35998/9783830522355.
- ↑ Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
- ↑ Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 77 (Digitalisat).
- ↑ Adalbert Kuhn, Wilhelm Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, Nr. 147 Der Lüsberg bei Cheinitz ([Digitalisat Online]).
- ↑ Franz Mertens: Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB 1015184308, S. 213.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 361.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 52 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 6. Januar 2019]).
- ↑ Pfarrbereich Kalbe–Kakerbeck. Abgerufen am 6. Januar 2019.