Christian August Volquardsen
Christian August Volquardsen (* 6. Oktober 1840 in Hadersleben; † 1. August 1917 in Kiel) war ein deutscher Althistoriker.
Leben
Christian August Volquardsen, Sohn des Rektors der Gelehrtenschule Hadersleben, Peter Volquardsen (1797–1852), entstammte dem deutschsprachigen Bürgertum seiner Heimatstadt. Er studierte zunächst in Kopenhagen, dann in Kiel bei Alfred von Gutschmid. Während seines Studiums wurde er 1863 Mitglied der Burschenschaft Teutonia zu Kiel.[1] Nach seinem Studium war er von 1864 bis 1869 Lehrer am Gymnasium seiner Vaterstadt Hadersleben, die seit 1867 zu Preußen gehörte. Während dieser Zeit wurde er 1866 in Kiel mit einer Studie zu Diodor promoviert. Anschließend lehrte er bis 1874 an einem Gymnasium in Potsdam und wurde dann als ordentlicher Professor für Alte Geschichte an die Universität Kiel berufen.
Zum Wintersemester 1879 wechselte Volquardsen an die Universität Göttingen. Hier jedoch begann er zu trinken und verlor zusehends das Interesse an der Lehr- und Forschungstätigkeit: Er war am Seminar wegen seines Alkoholismus verpönt, verfasste kaum noch Schriften und war bald auch mit der Lehre überfordert. Darum übernahm der Klassische Philologe Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff die althistorischen Lehrveranstaltungen und bemühte sich beim Ministerium um Volquardsens Versetzung an eine andere Universität. 1897 gelang es, Volquardsen mit einer Gehaltserhöhung nach Kiel zurückzukomplimentieren. Der dortige Lehrstuhlinhaber Georg Busolt wechselte gleichzeitig auf Wilamowitz’ Empfehlung nach Göttingen. In Kiel beschäftigte sich Volquardsen vorrangig mit der Landesgeschichte statt mit der Antike, wurde 1909 zum Geheimen Regierungsrat ernannt und 1912 emeritiert.
Schriften (Auswahl)
- Untersuchungen über die Quellen der griechischen und sicilischen Geschichten bei Diodor, Buch XI bis XVI, Kiel 1868. in der Google-Buchsuche. Schwers, Kiel 1868.
- Festrede zur Feier des 50jährigen Gedächtnisses der Erhebung Schleswig-Holsteins. Universitäts-Buchhandlung, Kiel 1898.
- Über die Ereignisse des Jahres 1721 in schleswigscher Geschichte. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Bd. 33 (1903), S. 286–324.
- Aus schleswig-holsteinischer Geschichte, Leipzig 1907. in der Google-Buchsuche. Avenarius, Leipzig 1907.
- Rom im Übergange von der Republik zur Monarchie und Cicero als politischer Charakter: Rede. Lipsius & Tischer 1907.
- Erinnerungen aus schleswig-holsteinischer Geschichte. Haessel, Leipzig 1915 (Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins ; 3,2).
Literatur
- Carl Rodenberg: † Christian August Volquardsen. In: Kunstkalender Schleswig-Holstein, 1920, S. 161f.
- Jochen Bleicken: Die Herausbildung der Alten Geschichte in Göttingen. Von Heyne bis Busolt. In: Carl Joachim Classen (Hrsg.): Die klassische Altertumswissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen. Eine Ringvorlesung zu ihrer Geschichte. Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen 1989, S. 98–127, ISBN 3-525-35845-8.
- Mortimer H. Chambers: Georg Busolt. His career in his letters. Brill, Leiden 1990, S. 108 ff., ISBN 90-04-09225-0.
- Friedrich Volbehr, Richard Weyl: Professoren und Dozenten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 1665–1915. Schmidt & Klaunig, Kiel 1916, S. 111.
Einzelnachweise
- ↑ Hugo Böttger (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande des Wintersemesters 1911/12. Berlin 1912, S. 211.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Volquardsen, Christian August |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Althistoriker |
GEBURTSDATUM | 6. Oktober 1840 |
GEBURTSORT | Hadersleben |
STERBEDATUM | 1. August 1917 |
STERBEORT | Kiel |