Christoph Maier (Politiker, 1984)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Christoph Maier (* 16. August 1984 in Schwabmünchen[1]) ist ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker (AfD). Er ist seit November 2018 Mitglied des Bayerischen Landtags.

Leben

Maier studierte Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Er ist Mitglied der Münchener Burschenschaft Sudetia,[2] laut Augsburger Allgemeine ein Umfeld stramm rechtsnationaler Burschenschaften. Von 2004 bis 2006 leistete er einen Wehrdienst als Soldat auf Zeit bei Gebirgspionierbataillon 8 in Brannenburg/Inntal ab und machte eine Ausbildung zum Reserveoffizier.[3] Bis 2015 gehörte er dem Landesschiedsgericht der AfD an. Im Mai 2016 absolvierte er das Zweite Staatsexamen. Er ist als Rechtsanwalt in Bayern tätig.

Maier ist Mitglied der bayerischen AfD. Im Jahre 2016 kandidierte er erfolglos für das Amt des Memminger Oberbürgermeisters. Bei der bayerischen Landtagswahl 2018 kandidierte er als Stimmkreisabgeordneter im Stimmkreis Memmingen auf Listenplatz 5 der AfD in Schwaben und zog in den Landtag ein.[4] Dort ist Maier Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Verfassung, Recht, Parlamentsfragen und Integration. Nach dem Einzug der AfD in den Landtag wurde er als Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion gewählt.[5] Maier ist alleinstehend und wohnt in Memmingen.

Medien bezeichnen Maier als dem völkisch-nationalistischen Flügel Der Flügel der Partei um Björn Höcke angehörend. Während Angela Merkels Besuch in Ottobeuren bei Memmingen beteiligte sich Maier an der Merkel-kritischen Demonstration im Umfeld von bekannten rechten bzw. konservativen Burschenschaftern sowie Anhängern der rechtsextremen neonazistischen Kleinpartei Der III. Weg.[6] Maier erlaubte ihnen hierbei die Teilnahme an der Demonstration der AfD. Als Redner in Ottobeuren beauftragte Maier den ebenfalls zum rechten Flügel der Partei gehörenden Bundestagsabgeordneten Johannes Huber.

Bei einem Treffen des „Flügels“ am 4. Mai 2019 im oberbayerischen Greding sang Maier auf dem Podium mit einer Gruppe von rund 15 Personen die erste Strophe des Deutschlandliedes, die auf Grund ihrer Nutzung in der Zeit des Nationalsozialismus umstritten ist.[7] In einem Interview mit der Memminger Zeitung bezeichnete er das Singen der ersten Strophe des Deutschlandliedes als „politisch unklug“, aber im Grunde „nicht verwerflich“.[8]

Am 23. Januar 2019 störte Maier eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus im Bayerischen Landtag, indem er zusammen mit den meisten seiner Fraktionskollegen während der Rede der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern Charlotte Knobloch demonstrativ das Plenum verließ, nachdem diese die AfD als rechtsextrem bezeichnet hatte.[9][10][11]

Einzelnachweise

  1. Mit Überraschungen in den Wahlkampf. In: Kurier, 4. Juli 2016.
  2. AfD in Bayern, Die Law and Order Fraktion, Bayerischer Rundfunk.de
  3. Abgeordnete(r) Christoph Maier. Bayerischer Landtag, abgerufen am 20. Juni 2021.
  4. Christoph Maier. Alternative für Deutschland, abgerufen am 21. Oktober 2018.
  5. Abgeordnete(r) Maier, Christoph. Bayerischer Landtag, abgerufen am 22. Februar 2019.
  6. Rechtsextreme Partei „III. Weg“ in der Region aktiv. Kurierverlag.de, 24. November 2018, abgerufen am 22. Februar 2019.
  7. Erste Strophe des Deutschlandlieds bei AfD-Treffen mit Björn Höcke. In: Die Welt. 5. Mai 2019, abgerufen am 17. September 2019.
  8. Michael Böhm, Johann Stoll: Deutschlandlied: AfD-Abgeordneter Maier rechtfertigt sich. In: Augsburger Allgemeine. Abgerufen am 17. September 2019.
  9. Eklat im Landtag: AfD-Abgeordnete verlassen Gedenkfeier für NS-Opfer, Augsburger Allgemeine, 23. Januar 2019.
  10. Sebastian Lipp: AfD stört Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus. In: Allgäu ⇏ rechtsaußen. 24. Januar 2019, abgerufen am 17. September 2019.
  11. Bayerischer Landtag: AfD-Abgeordnete verlassen Gedenkfeier für NS-Opfer. In: Die Zeit. 23. Januar 2019, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 17. September 2019]).