Chronik der Stadt Osnabrück/1926–1950
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Diese Liste ist eine Teilliste der Chronik der Stadt Osnabrück. Sie listet datierte Ereignisse von 1926 bis 1950 in Osnabrück auf.
1926
- Das Licht- und Freiluftbad nach Vincenz Prießnitz in der Weststadt wird um ein Schwimm- und ein Plantschbecken ergänzt und somit ein reguläres Freibad.[1]
- Durch den Thor´schen Durchbruch an der Großen Straße entsteht der Jürgensort.[2]
- 25. März: Stadtsyndikus Wilhelm August Julius Max Reimerdes wird zum Ehrenbürger der Stadt Osnabrück ernannt.
- 17. Juni: Adolf Hitler besucht eine Parteiveranstaltung in Osnabrück.
- 7. August: Das Moskaubad wird eröffnet.
- 10. September: Besucherrekord von 10.000 Besucher im Moskaubad.
1927
- Das Freibad Wellmannsbrücke wird errichtet, die gleichnamige Flussbadestelle in der Hase wird zeitgleich aufgegeben.[3]
- 17. Juni: Oberbürgermeister Justus Julius August Rißmüller wird zum Ehrenbürger von Osnabrück ernannt.
- 30. Juni: Vom Katholischen Fürsorgeverein für Frauen und Mädchen, dem Vorläufer des SkF, wird am Neuen Graben 15 das Heim für ledige Mütter eröffnet.[4]
1928
- 1. Juli: Grundsteinlegung des Ebert-Erzberger-Rathenau-Mahnmals.
- 29. Juli: Einweihung des Ebert-Erzberger-Rathenau-Mahnmals. Die Weihrede hielt der SPD-Politiker Hans Vogel.
- 4. November: Sanitätsrat Dr. med. Siegfried Pelz wird zum Ehrenbürger von Osnabrück ernannt.
1931
- 21. November: Erster Spatenstich zum Bau des Stadions an der Bremer Brücke.
1933
- 3. März: Flaggenverbrennung durch die Nationalsozialisten auf dem Neumarkt.
- 27. April: 11 der 13 lutherischen Pastöre der Stadt unterzeichnen das Osnabrücker Bekenntnis, welches an das Altonaer Bekenntnis angelehnt ist.
- 15. Mai: Zerstörung des Ebert-Erzberger-Rathenau-Mahnmals durch die Osnabrücker-SA.
- 22. Mai: Eröffnung des Stadions an der Bremer Brücke.
- Das Moskaubad wird von den Nationalsozialisten in Neustädter Freibad umbenannt.
1935
- 30. März: Die umgespurte Tecklenburger Nordbahn nimmt den Betrieb bis zum Hauptbahnhof auf. Bis dahin lagen die Schmalspurgleise nur bis zum Bahnhof Eversburg.
1936
- Eröffnung des Heimtiergartens, aus dem sich später der Zoo Osnabrück entwickelt.
- Das alte Krematorium am Heger Friedhof nimmt seinen Betrieb auf.[5]
1937
- 10. Oktober: Das Krematorium am Heger Friedhof wird eingeweiht.
1938
- 9. November: Die Alte Synagoge wird während des Novemberpogroms in Brand gesetzt.
- Herbert Eklöh eröffnet am Jürgensort 6/8 den ersten deutschen Supermarkt.
1939
- Bau einer 500 Personen fassenden Sitzplatztribüne im Stadion an der Bremer Brücke.
- Die Gaststätte Ratskeller im Keller des Rathauses wird eröffnet.[6]
1940
- 1. April: Eingemeindung der bis dahin selbstständigen Gemeinde Haste.
- Die Osnabrücker Gestapo zieht bis 1943 in das Hotel Schaumburg am Schillerplatz.
1941
- 13. Dezember: Am Hauptbahnhof hält ein aus Münster kommender Deportationszug, mit diesem werden 200 Juden aus Osnabrück und dem Umland nach Riga deportiert. Unter ihnen war Ewald Aul, der den Holocaust als einer der wenigen des Transports überlebte.[7]
1942
- 20. Juni: Der 13. Luftangriff auf Osnabrück ist die erste schwere Bombardierung der Stadt. Der Luftalarm beginnt um 1:10 Uhr, ab 1:40 Uhr fallen 52 Spreng-, 8790 Brandbomben und 2 Luftminen. 10 Menschen starben.[8]
1945
Februar
- 23. Februar: Im 70. Luftangriff auf die Stadt, welcher im Rahmen der Operation Clarion durchgeführt wurde, sind durch 50 Bomber rund 100 Sprengbomben abgeworfen worden. Die geringe Anzahl der Bomben ist darauf zurückzuführen, dass Osnabrück als Ausweichziel für nicht abgeworfene Bomben anderer Primärziele genutzt wurde. Bei dem Angriff starben ein Kind sowie ein Zwangsarbeiter.[9]
März
- 25. März: Palmsonntag, die 79. und letzte Bombardierung der Stadt geht als Qualmarum in die Stadtgeschichte ein.
April
- 3. April: Der flüchtende Oberbürgermeister Erich Gaertner, NSDAP-Kreisleiter Fritz Wehmeier und Wilhelm Münzer ermorden in Lüstringen die Bäuerin Anna Daumeyer, die eine weiße Flagge gehisst hatte.
- 4. April: Britische Truppen nehmen die Stadt ein.
- 4. April: Als eines der wenigen Opfer der Eroberung der Stadt wird Wilhelm Schreck von britischen Soldaten erschossen. Der ehemalige Bürgermeister von Bad Ems (bis 1933) winkte den Soldaten zu, welche ihn für eine Bedrohung hielten.
Juni
- 23. Juni: Bernhard Schopmeyer wird im Bürgerpark ermordet.
1946
- 2. April: Der Stadtrat erkennt Adolf Hitler, Paul von Hindenburg und Hans Gronewald die Ehrenbürgerschaft ab.
- 7. April: In der Reithalle der Von-Stein-Kaserne am Westerberg wird die Osnabrücker SPD wiedergegründet.[10]
1947
- August: Das Neustädter Freibad (Moskaubad) ist nach behobenen Kriegsschäden wieder nutzbar.
1948
- Juli: Ein Starkregen verursacht Schäden in Osnabrück.[11]
1949
- 2. Dezember: Die erste O-Buslinie in Osnabrück geht in Betrieb.
Literatur
- Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land, Heimat-Jahrbücher für Stadt und Land Osnabrück, seit 1974
- Ludwig Hoffmeyer: Chronik der Stadt Osnabrück. 6. Auflage. Osnabrück 1995.
Weblinks
Commons: Osnabrück in the 1920s – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Osnabrück in the 1930s – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Osnabrück in the 1940s – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ Joachim Dierks: Ex-Prießnitzbad in Osnabrück ist heute Fußballplatz. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 28. Juli 2015, abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Joachim Dierks: Wie 1926 der Osnabrücker Jürgensort entstand. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 10. Oktober 2017, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Joachim Dierks: Früher war die Wellmannsbrücke in Osnabrück ein Bad. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 30. Juli 2014, abgerufen am 21. Juni 2022.
- ↑ 100 Jahre SkF in Osnabrück 1916–2016. In: skf-os.de. Sozialdienst katholischer Frauen, 2016, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Wilfried Hinrichs: Mehr Platz, mehr Pietät: Krematorium Osnabrück wächst mit seinen Aufgaben. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 25. März 2022, abgerufen am 25. März 2022.
- ↑ Joachim Dierks: Osnabrücker Ratskeller war schon Lager und Polizeirevier. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 10. Juli 2018, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ Joachim Dierks: Vor 75 Jahren wurden die ersten Osnabrücker Juden deportiert. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 13. Dezember 2016, abgerufen am 10. Dezember 2021.
- ↑ 13. Luftangriff auf Osnabrück. In: osnabruecker-bunkerwelten.de. 2021, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ Wido Spratte: Im Anflug auf Osnabrück. Die Bombenangriffe 1940–1945. 2. Auflage. H. Th. Wenner, Osnabrück 2004, ISBN 3-87898-292-5, S. 128.
- ↑ Heiko Schulze: Vor 75 Jahren gründet sich die Osnabrücker SPD neu. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 7. April 2021, abgerufen am 30. August 2021.
- ↑ Joachim Dierks: Als in Osnabrück Straßen zu Flüssen wurden. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 24. Juli 2018, abgerufen am 24. Juli 2022.