DMK Deutsches Milchkontor

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DMK Deutsches Milchkontor GmbH

DMK GROUP Logo.png
Rechtsform GmbH
Gründung 1. Juli 2010
Sitz Zeven, Deutschland Deutschland[1]
Leitung
  • Ingo Müller[2]
  • Frank Claassen
Mitarbeiterzahl 7800[3]
Umsatz 5,6 Mrd. Euro[3]
Branche Molkereien
Website www.dmk.de
Stand: 31. Dezember 2020
Standort Coesfeld (Luftbild, 2014)

Die DMK Deutsches Milchkontor GmbH (kurz: DMK) ist eines der größten deutschen Molkereiunternehmen. Sie entstand durch Fusion der beiden genossenschaftlich organisierten norddeutschen Unternehmen Humana Milchunion und Nordmilch, die bereits zuvor die größten deutschen Milchverarbeiter waren.

Geschichte

Am 3. Februar 2011 stimmten die landwirtschaftlichen Vertreter der Nordmilch eG mit 98,5 % der Fusion der Nordmilch AG und der Humana Milchindustrie GmbH zur DMK Deutsches Milchkontor GmbH zu. Bereits zuvor hatten die Genossen der Humana eG und die Erzeugergenossenschaft Bad Bibra als Miteigentümer der Humana Milchindustrie GmbH der Verschmelzung ihrer betrieblichen Tochtergesellschaft zum größten deutschen Milchverarbeiter zugestimmt.[4] Der Zusammenschluss erfolgte rechtlich rückwirkend zum 1. Juli 2010. Der gemeinsame Geschäftsbetrieb wurde zum 1. Mai 2011 aufgenommen. Nach Presseangaben wurden zum Zeitpunkt der Fusion in den unter DMK vereinten Betrieben rund 6,7 Mrd. kg Milch, erzeugt von über 11.000 Bauern, verarbeitet.[5] Bereits im Jahre 2004 hatten die beiden Unternehmen eine Fusion geplant, die jedoch gescheitert war. Dennoch arbeitete man eng zusammen, unter anderem durch Bündelung des Vertriebs in der Nordkontor-Milch GmbH im Jahre 2009.[6]

Am 10. März 2012 wurde bekannt, dass auch die genossenschaftlichen Gesellschafter mit ihren rund 11.000 Mitgliedern verschmolzen werden sollten.[7] Am 20. Juni 2012 stimmten die Vertreter der Nordmilch eG und Humana Milchunion eG mit 100 bzw. 98,2 % für die Fusion. Im Mai 2012 hatten sich bereits die Vertreter der Molkereigenossenschaft Bad Bibra eG mit rund 92 Prozent für ein Verschmelzen ausgesprochen.[8]

Im November 2012 erwarb das Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung am nordrhein-westfälischen Unternehmen Rosen Eiskrem, die mittelfristig mit der DMK Eis GmbH verschmolzen werden soll. DMK stieg damit zum größten Eisproduzenten Deutschlands auf. Das Bundeskartellamt stimmte der Übernahme der Rosen Eiskrem GmbH in Waldfeucht und der Rosen Eiskrem Süd GmbH mit Sitz in Nürnberg am 27. März 2013 zu.

2013 wurde das Unternehmen auf der Internationalen Grünen Woche Berlin von der DLG mit dem „European Dairy Award 2013“ für unternehmerische Leistung geehrt.

Im März 2016 erteilte die Europäische Kommission ohne Auflagen die Freigabe zur Übernahme des zweitgrößten niederländischen Käseerzeugers DOC Kaas im Wege einer Fusion. DOC Kaas wird ein vollständiges Tochterunternehmen, operiert aber eigenständig und behält seine genossenschaftliche Struktur.[9]

Als Reaktion auf verringerte Milchmengen teilt die DMK Group im Juni 2017 mit, dass die Werke in Rimbeck und Bad Bibra nicht mehr weitergeführt werden sollen. Auch soll am Standort Nordhackstedt in Schleswig-Holstein die Konfektionierung von Käseaufschnitt eingestellt werden. Als Grund werden Kündigungen von Milcherzeugern bis zu 1,7 Milliarden Kilogramm Milch in den kommenden beiden Jahren genannt.[10]

Das Deutsche Milchkontor hat den Anteil an gentechnikfreier Milch erheblich ausgeweitet. Bei der gentechnikfreien Milch wird ausgeschlossen, dass die Milch von Kühen stammt, die derartige Futtermittel bekommen.[11]

Am 28. Februar 2020 gab das Deutsche Milchkontor die Rückkehr der Marke Bremerland bekannt.[12][13]

Eigentümer

Inhaber der DMK Deutsches Milchkontor GmbH sind:[14]

  • Deutsches Milchkontor eG (92,22 %)
  • Milchwerke Thüringen GmbH (7,78 %)

Tochtergesellschaften

DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Zeven (100 %)

  • DMK Versicherungskontor GmbH, Bremen (100 %)
  • DMK Baby GmbH, Bremen (100 %)
  • Milchhof Magdeburg GmbH (100 %)
  • DP Supply GmbH (100 %)
  • wheyco GmbH (100 %)
  • Humana GmbH (100 %)
  • sanotact GmbH (100 %)
  • sunval Nahrungsmittel GmbH (100 %)
  • Euro Cheese Vertriebs-GmbH

Die Beteiligung an der Fude + Serrahn Milchprodukte GmbH & Co. KG wurde Ende 2021 von 51 % auf 10 % reduziert.

DMK Eis GmbH, Everswinkel (100 %)

Geschäftsfelder

Das DMK ist u. a. auf nachfolgenden Geschäftsfeldern aktiv:[15]

  • Käse
  • Molkereiprodukte
  • Ingredients
  • Babynahrung und Diätetik
  • Speiseeis
  • Contract Manufacturing
  • Gesundheitsprodukte
  • Spezialfuttermittel

Standorte

Die Deutsches Milchkontor GmbH verfügt über 20 Standorte in Deutschland, 2 in den Niederlanden und 1 im Oblast Woronesch (Russland).[16][17]

Bei Produktionsstandorten steht hinter dem Standortnamen das Genusstauglichkeitskennzeichen.

Marken

Dem DMK gehören u. a. nachfolgende Marken:[19]

  • Bremerland
  • Milram (Hauptmarke)
  • Milram Food Service
  • Osterland
  • Oldenburger
  • Oldenburger Professional
  • Uniekaas
  • Humana
  • Alete
  • intact
  • sanotact

Kritik

Milcherzeuger kritisieren, dass durch die neue Marktmacht des Unternehmens mit über 6.000 Milcherzeugern und mit 8 Mrd. kg Milch[20] pro Jahr für sie kaum noch Vermarktungsalternativen bestehen.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Deutsches Milchkontor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DMK GROUP auf einen Blick (Memento vom 13. Juli 2015 im Internet Archive), abgerufen am 7. August 2015.
  2. Impressum auf dmk.de, abgerufen am 23. April 2022
  3. a b Konzernjahresabschluss per 31. Dezember 2020, veröffentlicht auf dmk.de, abgerufen am 1. November 2021
  4. http://www.presseportal.de/pm/59769/1759871/weg-frei-fuer-fusion-humana-und-nordmilch-schliessen-sich-zu-deutschlands-groesstem
  5. http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/fusion-nordmilch-humana-deutsches-milchkontor-startet-am-1-mai/4116840.html
  6. Archivlink (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)
  7. DMK: Jetzt kommt die Vollfusion. In: topagrar.com. 10. März 2012, abgerufen am 10. März 2012.
  8. http://www.topagrar.com/news/Rind-News-DMK-Genossenschaften-fusionieren-865748.html
  9. Archivlink. FAZ, 4. März 2016, archiviert vom Original am 5. März 2016;.
  10. DMK GROUP will sich schlanker aufstellen. In: PM der DMK Group, 28. Juni 2017.
  11. Molkereikonzern DMK setzt auf gentechnikfreie Milch. In: sueddeutsche.de. 6. Januar 2018, abgerufen am 7. August 2020.
  12. WESER-KURIER: Traditionsmarke Bremerland kehrt zurück
  13. Bremerland
  14. Konzernstruktur Deutsches Milchkontor eG Konzern (Memento vom 16. Juli 2015 im Internet Archive), abgerufen am 14. August 2015
  15. Geschäftsfelder. Abgerufen am 29. Dezember 2019.
  16. Standorte. Abgerufen am 22. April 2019.
  17. https://www.govvrn.ru/novost/-/~/id/4115020
  18. DE NW-85511 EG. Abgerufen am 1. Dezember 2020 (englisch).
  19. Unsere Marken. Abgerufen am 29. Dezember 2019.
  20. Umsatz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: topagrar.com. Ehemals im Original; abgerufen am 4. Juli 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.topagrar.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Koordinaten: 53° 16′ 46,4″ N, 9° 18′ 22,8″ O