Dag Baehr

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Dag Knut Baehr (* 30. August 1965 in Koblenz) ist ein deutscher Brigadegeneral des Heeres der Bundeswehr. Seit dem 1. Oktober 2018 ist er Stellvertretender Kommandeur und Kommandeur EloKa-Truppe im Kommando Strategische Aufklärung in Grafschaft.[1]

Leben

Militärische Laufbahn

Ausbildung und erste Verwendungen

1985 trat Baehr als Offizieranwärter der Gebirgsjägertruppe beim Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall in die Bundeswehr ein. Von 1987 bis 1989 war er Zugführer eines Gebirgsjägerzuges bevor er von 1989 bis 1992 an der Universität der Bundeswehr München ein Studium der Staats- und Sozialwissenschaften und der Philosophie absolvierte. Nach einer weiteren Verwendung als Zugführer durchlief Baehr von 1993 bis 1994 die Ausbildung zum Heeresbergführer und übernahm im Anschluss daran nach einer Zwischenverwendung als Zugführer eines Hochgebirgszuges die Führung einer Gebirgsjägerkompanie. Von 1996 bis 1999 diente Baehr nach Auswahl und Durchlaufen der Ausbildung zum Kommandosoldat als Kommandooffizier und Zugführer eines Kommandozuges im Kommando Spezialkräfte.

Dienst als Stabsoffizier

Von 1999 bis 2001 absolvierte Baehr den Nationalen General- und Admiralstabslehrganges (LGAN) an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und wurde während des Lehrgangs zum Major befördert. Nach einer Verwendung als Operationsstabsoffizier (G3) der Division Spezielle Operationen in Regensburg von 2001 bis 2003 und Beförderung zum Oberstleutnant wechselte Baehr 2003 ins Bundesministerium der Verteidigung, wo er im Führungsstab der Streitkräfte als Referent für Einsatzführung und Einsatz von Spezialkräften eingesetzt wurde. 2004 wurde Baehr nach Calw versetzt und übernahm dort das Kommando über die Einsatzkräfte des Kommando Spezialkräfte (KSK). Im Anschluss daran wechselte er 2007 als Branch Head, Special Operations Branch in das Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE) nach Mons in Belgien, bis er 2008 Adjutant des Inspekteurs des Heeres unter Hans-Otto Budde wurde.

2009 wurde Baehr unter Beförderung zum Oberst Abteilungsleiter G5 Plans & Policy im Allied Land Component Command in Heidelberg, woran sich 2010 eine erneute Verwendung im Bundesministerium der Verteidigung als Referatsleiter im Arbeitsbereich Landoperationen/Afghanistan im Einsatzführungsstab anschloss. Als Leiter des Einsatzteams Afghanistan war Baehr dabei für die ministerielle Führung des Engagements der Bundeswehr in Afghanistan verantwortlich. 2012 wechselte Baehr dann als Verbindungsoffizier beim Bundespräsidenten ins Bundespräsidialamt nach Berlin, wo er für die Bundespräsidenten Christian Wulff und Joachim Gauck arbeitete.

Dienst als General

Im März 2013 übernahm Baehr von Brigadegeneral Heinz Feldmann das Kommando über das Kommando Spezialkräfte.[2] Im August 2013 wurde er von Bundesminister Thomas de Maizière zum Brigadegeneral befördert.[3] Baehr ist damit der erste Kommandeur des Kommando Spezialkräfte, der selbst die Ausbildung zum Kommandosoldaten durchlaufen hat. Er hat seit Ende der 1990er Jahre an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilgenommen. Am 23. Juni 2017 wurde er als Kommandeur des Kommando Spezialkräfte von Alexander Sollfrank abgelöst.[4] Im Anschluss absolvierte Baehr am Royal College of Defence Studies in London einen Lehrgang.[5] Zum 1. Oktober 2018 wurde Baehr Nachfolger von Peter Richert als Stellvertretender Kommandeur im Kommando Strategische Aufklärung in Grafschaft. Als Kommandeur der EloKa-Truppe ist er für die Bataillone Elektronische Kampfführung 911, 912, 931 und 932, die Auswertezentrale Elektronische Kampfführung sowie die Zentrale Untersuchungsstelle der Bundeswehr für Technische Aufklärung verantwortlich.

Auszeichnungen

Baehr ist Träger des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie Kommandeur des Verdienstordens der Italienischen Republik.[6] Daneben wurde ihm u. a. das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold verliehen.

Baehr ist zum Tragen der Presidential Unit Citation berechtigt, die Präsident George W. Bush am 7. Dezember 2004 der zwischen Oktober 2001 und März 2002 in Afghanistan operierenden und u. a. aus Angehörigen des Kommando Spezialkräfte bestehenden Combined Joint Special Operations Task Force-SOUTH/Task Force K-Bar für „außerordentlichen Mut, Einfallsreichtum und aggressiven Kampfgeist im Gefecht gegen einen gut ausgestatteten, gut ausgebildeten und heimtückischen terroristischen Feind“ verliehen hat.

Weblinks

Einzelnachweise