David Warner

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David Warner (2013)

David Warner (* 29. Juli 1941 in Manchester, England; † 24. Juli 2022 in London) war ein britischer Schauspieler. Der Charakterdarsteller trat ab den 1960er Jahren in Kinofilmen wie Das Omen (1976), Tron (1982), Star Trek V: Am Rande des Universums (1989) oder Titanic (1997) in profilierten Nebenrollen in Erscheinung.

Leben

Warner wurde im englischen Manchester als Sohn einer britischen Mutter und eines russisch-jüdischen Vaters geboren. Seine Kindheit bezeichnete Warner als sehr chaotisch, da sein Vater sehr oft seinen Arbeitsplatz wechselte und die Familie häufig von einer Stadt in die nächste zog. Warner besuchte acht verschiedene Schulen und fiel laut eigener Aussage in allen durch die Prüfungen. Seine Eltern trennten sich, als er ein Jugendlicher war, und Warner sah seine Mutter erst sieben Jahre später auf ihrem Totenbett wieder.

Nach einer Reihe verschiedener Berufe wurde er an der Royal Academy of Dramatic Art (RADA) aufgenommen, wo er sich sehr unglücklich fühlte. Nach der RADA wurde er Mitglied der Royal Shakespeare Company und begann seine Arbeit im Royal Court Theatre, wo er 1962 eine erste kleine Nebenrolle in einer Aufführung von Shakespeares Ein Sommernachtstraum spielte. Es folgten weitere Theaterauftritte in Stücken wie Der Sturm, Julius Caesar und Richard II. In Letzterem verkörperte Warner die Hauptrolle.

Sein Leinwanddebüt hatte Warner 1963 mit dem Film Tom Jones – Zwischen Bett und Galgen. Mit der Hauptrolle in Protest im Jahr 1966 und zwei Jahre später in Peter Halls Ein Sommernachtstraum wurde er im Alter von 24 Jahren einem größeren Publikum bekannt. In den 1970er Jahren spielte er in Filmen wie Das Omen, Die 39 Stufen (1978) und Flucht in die Zukunft jeweils größere Rollen. In den 1980er Jahren folgten Produktionen wie Time Bandits, Tron und Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte.

Warner im Juli 2008

In den 1990er Jahren hatte Warner einige seiner bekanntesten Kinorollen in erfolgreichen Filmproduktionen wie Star Trek VI: Das unentdeckte Land (1991) und Titanic (1997). Seit 2000 war Warner seltener in Kino- und vorwiegend in Fernsehproduktionen zu sehen. Er trat unter anderem in vereinzelten Episoden von Serien wie Mad Dogs, Doctor Who und Penny Dreadful auf. Seit 2001 wurde er auch wieder stärker auf der Theaterbühne aktiv und spielte wieder in Shakespeare-Stücken wie König Lear und Heinrich IV. mit.

Warner spielte dreimal in Filmen mit, die den Untergang der Titanic zum Thema hatten: 1979 in S.O.S. Titanic als Lawrence Beesley, 1981 in Time Bandits als Das Böse und 1997 in James Camerons Titanic als Spicer Lovejoy, der Diener des Bösewichts Caledon „Cal“ Hockley (Billy Zane). Des Weiteren verkörperte Warner zweimal die Rolle des Reinhard Heydrich: 1978 in der Mini-Serie Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss und 1985 in dem Fernsehfilm Hitler’s SS. Daneben war Warner auch des Öfteren als Synchronsprecher tätig und lieh Figuren in diversen Zeichentrickserien wie Batman: The Animated Series, New Spider-Man und Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit seine Stimme. Insgesamt war er an mehr als 220 Film- und Fernsehproduktionen beteiligt.

Von 1969 bis 1972 war Warner mit Harriet Lidgren verheiratet. Aus der von 1979 bis zur Scheidung 2005 bestehenden Ehe mit Sheilah Kent ging 1982 ein Sohn hervor. Warners letzte Lebensgefährtin war Lisa Bowerman.

Warner starb am 24. Juli 2022 fünf Tage vor seinem 81. Geburtstag in der Londoner Denville Hall, einem Pflegeheim für Menschen aus der Unterhaltungsbranche.[1][2]

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Commons: David Warner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise