Deep Impact (Film)
Deep Impact ist ein im Jahr 1998 erschienener Katastrophenfilm. Für die beiden Hollywood-Studios Paramount Pictures und Dreamworks führte Mimi Leder Regie. Der Kinofilm erzählt verschiedene parallel ablaufende Geschichten von Menschen auf der Erde, die von einem Kometen bedroht wird. Der Film startete am 14. Mai 1998 in den deutschen Kinos.
Zwischen Deep Impact und Armageddon bestand ein Wettlauf um den früheren Kinostart, da beide die gleiche Bedrohung schildern. Deep Impact gewann zwar dieses Duell, zog aber im Vergleich der weltweiten Zuschauerzahlen den Kürzeren.
Handlung
Leo Biederman,[Anm.] ein jugendliches Mitglied eines Hobbyastronomenvereins, entdeckt einen ungewöhnlichen hellen Fleck am Nachthimmel und der Verein teilt diese Entdeckung dem Astronomen Dr. Marcus Wolf mit. Der erkennt, dass es sich um einen Kometen handelt, der sich auf Kollisionskurs mit der Erde befindet. Er will die Welt warnen, aber er hat einen Unfall mit einem schlingernden Sattelschlepper und stürzt mit seinem Auto, das dabei Feuer fängt, einen Abhang hinab, wobei Dr. Wolf ums Leben kommt.
Ein Jahr danach stößt die Reporterin Jenny Lerner bei Untersuchungen zum Rücktritt des Finanzministers Alan Rittenhouse auf eine scheinbare Affäre zu einer Geliebten namens Ellie. Der US-Präsident spricht bei einem geheimen Treffen mit ihr und erklärt die bisherige Geheimhaltung mit der benötigten Zeit zur Erhaltung der nationalen Sicherheit. Zwei Tage später wird die Öffentlichkeit auf einer Pressekonferenz des Präsidenten darüber informiert, dass sich ein (nach seinen Entdeckern Wolf-Biederman benannter) Komet auf Kollisionskurs zur Erde befindet; Ellie war kein Personenname, sondern die Abkürzung E.L.E., für Extinction-Level Event. Präsident Beck friert Preise und Löhne ein, verbietet Hamsterkäufe und jegliche Panikaktionen. Bis zum errechneten Einschlagstermin ist noch etwa ein Jahr Zeit.
Ein von den USA und Russland im Orbit gebautes Raumschiff namens Messiah landet etwa zwei Monate später auf dem ca. 11 km großen Kometen. Den Landeanflug steuert der ehemalige Apollo-Astronaut Spurgeon Tanner, der anfänglich aufgrund seines hohen Alters von den jüngeren Crew-Mitgliedern belächelt wurde. Dem Landungsteam bleiben etwa sieben Stunden Zeit, vier ca. 100 m tiefe Löcher zu bohren und darin vier Nuklearsprengköpfe zu platzieren, bevor die Sonne an den Bohrlöchern aufgeht und die Oberfläche verdampfen lässt. Das Team beginnt sofort mit den Bohrungen, muss aber bald merken, dass der Boden völlig anders zusammengesetzt ist. Der Spezialbohrer bleibt stecken und kann erst nach Zeitverlust wieder in Gang gesetzt werden, er schafft aber nicht mehr die erforderliche Tiefe. Als sich die Sonne nähert, lösen Tanner und die ebenfalls im Raumschiff zurückgebliebene Pilotin die Halteseile, die das Raumschiff auf der Kometenoberfläche festhalten, um der Bodenmannschaft entgegenzufliegen und sie noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu holen. Auf dem Rückweg zum Raumschiff geht die Sonne auf und Gase treten aus der Oberfläche aus. Gaseruptionen schleudern Eis- und Felsstücke in die Höhe, wobei der Astronaut Gus Partenza von einer Gasfontäne plötzlich verdampfenden Eises ins All geblasen wird und stirbt; gleichzeitig erblindet Oren Monash, der Kommandant der Mission, durch das intensive Sonnenlicht und die Reflexionen des Kometen. Das Raumschiff startet in letzter Sekunde und Tanner übernimmt das Kommando über die Mission. In sicherer Entfernung zündet er die Nuklearsprengköpfe (je 5000 Kilotonnen). Die Explosionskraft reicht zwar aus, um den Kometen in ein 2,5 km großes Stück und den weit größeren Rest zu spalten, nicht aber, um den Kometen zu zerstören oder aus der Kollisionsbahn zu bringen.
Währenddessen haben auf der Erde vorbereitende Maßnahmen für den Fall des Einschlags begonnen: Im Lotterieverfahren werden Menschen in den USA ausgewählt, die in einem „Arche“ genannten Bunker in den Bergen Schutz finden dürfen, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Auch andere Nationen treffen ähnliche Maßnahmen. Neben 200.000 Soldaten, Wissenschaftlern und Regierungsbeamten haben nur weitere 800.000 Menschen Platz. Hierbei werden viele Familien und Beziehungen auseinandergerissen. So sind auch Leos Freundin Sarah und ihre Familie zunächst gezwungen, auf die Ergebnisse der Lotterie zu hoffen. Nach ihrer Spontanhochzeit mit Leo darf sie zwar mitkommen, ihre Eltern jedoch wider Erwarten nicht. Sarah bleibt daher mit diesen zurück. Nachdem die Biedermans in der Bunkeranlage angekommen sind, entscheidet Leo sich doch noch, seine junge Frau zu suchen, und trampt mit anderen Flüchtlingen wieder zurück in seine Heimat, wo er Sarah und deren Familie auf einer Autobahn finden kann. Weil die Auslosung Menschen über 50 Jahre ausschließt, entschließt sich Jennys Mutter Robin aus dem Leben zu scheiden, statt den Weltuntergang mitzuerleben.
Die führenden Weltraum- und auch Atomwaffennationen unternehmen einen weiteren Versuch, mit Interkontinentalraketen die Kometenbruchstücke aus ihrer Bahn zu lenken. Allerdings scheitert der Versuch, da die Raketen kaum Schaden anrichten können.
Jenny überlässt ihren Platz in einem Evakuierungshelikopter einer Kollegin mit Kleinkind und fährt zu ihrem Vater Jason Lerner und dessen Strandhaus, um gemeinsam das Ende abzuwarten. Das kleinere, 2,5 km große Kometenstück (Biederman) kann nicht mehr aufgehalten werden und tritt über dem Mittleren Westen in die Atmosphäre ein, was von zahlreichen Flüchtenden beobachtet wird, und stürzt vor der nordamerikanischen Ostküste in den Atlantik. Es löst dabei einen gewaltigen ringförmigen Tsunami aus, der sich mit Überschallgeschwindigkeit auf die US-Ostküste, sowie Europa und Afrika zubewegt, und sich in flacheren Küstengewässern auf 400 bis 450 m auftürmt. New York City wird vollständig zerstört und Hunderttausende werden getötet. Die vernichtende Flutwelle bricht bis tief in die Appalachen ein, wobei die Schwiegereltern Leo Biedermans umkommen. Leo, Sarah und deren jüngere Schwester im Säuglingsalter sowie viele andere können durch eine Flucht ins Gebirge den Fluten entgehen und so überleben.
Inzwischen hat Kapitän Tanner mit seiner Mannschaft die Entscheidung gefasst, in einem letzten Versuch unter Opferung ihres Lebens das große Bruchstück Wolf des Kometen zu zerstören. Nachdem die Erde darüber informiert worden ist, stürzt sich die Besatzung mitsamt dem Schiff in einen gasgefüllten Krater. Durch die vier restlichen Nuklearsprengköpfe kommt es zu einer Explosion, die den Kometen in unzählige Bruchstücke sprengt, die ohne weiteren Schaden anzurichten in der Erdatmosphäre verglühen.
Der Film endet mit einer Ansprache des US-Präsidenten. Die Folgen des Kometeneinschlages und die Opfer sollen nicht vergessen werden. Die Überlebenden sollen die Mannschaft des Raumschiffes mit jedem Bauvorhaben in den zerstörten Gebieten ehren, da die Menschen mit deren Opfer ihre Heimat, den Planeten Erde, wiedergewonnen haben. In der letzten Einstellung ist zu sehen, dass die Rede vor dem noch völlig zerstörten, aber schon im Wiederaufbau befindlichen Kapitol in Washington, D.C. stattgefunden hat.
Kritiken
„Nach Motiven eines Films aus den 50er Jahren schildert der langatmige Film in allzu gefühlsbetonten und psychologisch unglaubwürdigen Episoden die Erlebnisse einer Reporterin, die dem Phänomen auf die Spur kommt, eines Schülers, der den Kometen entdeckt hat und der Astronauten an Bord des Raumschiffes. Auch die Spezialeffekte können nicht überzeugen.“
„Trotz Kometen und Riesenwellen geht hier nicht die gesamte Menschheit unter, aber die Katastrophe wird groß genug für ein paar ansehnliche Tricks. Nicht so knallig wie der fast zeitgleich erschienene ‚Armageddon‘, dafür eine Spur intelligenter.“
Auszeichnungen
Der Film war für viele Auszeichnungen nominiert und konnte einige gewinnen, darunter einen ASCAP-Award für die Musik, einen Image Award für Morgan Freeman und einen YoungStar Award für Elijah Wood.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.
Synchronisation
Die deutschsprachige Synchronisation entstand durch die Berliner Synchron nach einem Dialogbuch von Oliver Rohrbeck unter der Dialogregie von Tobias Meister.[3]
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Anmerkung
Weblinks
- fehlende IMDb-Kennung (Fehler 1: IMDb-Kennung weder in der Vorlage noch in Wikidata vorhanden)
- Deep Impact in der Online-Filmdatenbank
- (Fehler, keine Kennung für Rotten Tomatoes in Wikidata hinterlegt.)
Einzelnachweise
- ↑ Deep Impact. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Deep Impact. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 30. Januar 2022.
- ↑ a b Deep Impact. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 9. Februar 2021.
- ↑ Deep Impact in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 11. Februar 2021.