Diphenylbleidichlorid

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Strukturformel
Strukturformel von Dichlorodiphenylblei
Allgemeines
Name Diphenylbleidichlorid
Andere Namen
  • Diphenylblei(IV)dichlorid
  • Dichlordiphenylplumban
  • Dichloridodiphenylblei
Summenformel C12H10Cl2Pb
Kurzbeschreibung

Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2117-69-3
EG-Nummer 218-325-3
ECHA-InfoCard 100.016.660
PubChem 75032
Eigenschaften
Molare Masse 432,31 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

250 °C[2]

Siedepunkt

362,3 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302+332​‐​360Df​‐​373​‐​410
P: 201​‐​261​‐​273​‐​304+340+312​‐​308+313​‐​391 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Diphenylbleidichlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der bleiorganischen Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung

Diphenylbleidichlorid lässt sich aus Tetraphenylblei z. B. durch Umsetzung mit alkoholischer Chlorwasserstoff-Lösung herstellen. Dabei werden die Phenylgruppen unter Abspaltung von Benzol sukzessive durch Chloridliganden ersetzt. Als Zwischenstufe entsteht zunächst Triphenylbleichlorid:[3]

Eine andere Möglichkeit zur Herstellung von Diphenylbleidichlorid ist die Umsetzung von Tetraphenylblei mit Thionylchlorid:[4]

Eigenschaften

Diphenylbleidichlorid hat einen Flammpunkt von 172,9 °C und zersetzt sich bei 250 °C.[2]

Verwendung

Wie andere bleiorganische Verbindungen, z. B. Tetraphenylblei, wurde auch Diphenylbleidichlorid als Abwehrstoff für Nagetiere, insbesondere für Saatgut, 1970 zum Patent angemeldet.[5]

Sicherheitshinweise

Organobleiverbindungen, wie Diphenylbleidichlorid, sind giftig und können aufgrund ihrer Lipophilie leicht über die Haut oder die Lunge in den menschlichen Körper gelangen.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c d Datenblatt Dichlorodiphenyllead bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. September 2018 (PDF).
  2. a b c Datenblatt Diphenyl lead dichloride (PDF) bei Pfaltz & Bauer, abgerufen am 30. April 2018.
  3. F. Just: Chemisches Colloquium der Universität Berlin. In: Angewandte Chemie. Band 59, Nr. 5-6, Mai 1947, S. 176, doi:10.1002/ange.19470590510 (deutsch: Untersuchungen über blei- und zinnorganische Verbindungen.).
  4. Rolf Gelius: Reaktionen von Organobleiderivaten mit Schwefelverbindungen. I. Die Umsetzung von Organobleiverbindungen mit Thionylchlorid. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 334, Nr. 1-2, Dezember 1964, S. 72–80, doi:10.1002/zaac.19643340111.
  5. Patent US3683090: Methods of repelling rodents using tetravalent organo-lead compounds. Veröffentlicht am 8. August 1972, Erfinder: Malcolm C Henry, Adolf W Krebs.
  6. Hermann M. Bolt, Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund (IfaDo): Toxikologie von Arbeitsstoffen (PDF; 2,1 MB), abgerufen am 30. April 2018.