Triphenylbleichlorid

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Strukturformel
Strukturformel von Triphenylbleichlorid
Allgemeines
Name Triphenylbleichlorid
Andere Namen
  • Triphenylblei(IV)chlorid
  • Chlorotriphenylplumban
  • Chloridotriphenylblei
Summenformel C18H15ClPb
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1153-06-6
EG-Nummer 214-572-6
ECHA-InfoCard 100.013.247
Eigenschaften
Molare Masse 473,96 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

207 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302+332​‐​360Df​‐​373​‐​410
P: 201​‐​261​‐​273​‐​304+340+312​‐​308+313​‐​501 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Triphenylbleichlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der bleiorganischen Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung

Triphenylbleichlorid lässt sich durch Umsetzung der entsprechenden Tetraorganylverbindung Tetraphenylblei mit alkoholischem Chlorwasserstoff gewinnen:[2][3]

Im Labormaßstab erhält man Triphenylbleichlorid in guter Ausbeute auch durch Umsetzung von Tetraphenylblei mit einem vierfachen Überschuss an Ammoniumchlorid bei 170 °C.[4]

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Triphenylbleichlorid kristallisiert als farblose Nadeln monoklin in der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14 mit den Gitterparametern a = 12,214(3) Å, b = 13,031(3) Å, c = 10,406(3) Å und β = 101,35(5)° und vier Einheiten pro Elementarzelle.[5] Die Moleküle bilden ein kettenförmiges Koordinationspolymer mit einer kaum verzerrten trigonal bipyramidalen Koordination des Bleiatoms mit Bindungswinkeln von 119.7° (C-Pb-C) und 179,5° (Cl-Pb-Cl').

Chemische Eigenschaften

Durch Hydrolyse von Triphenylbleichlorid mit Kalilauge erhält man Triphenylbleihydroxid:[3]

Durch Umsetzung mit Alkylmagnesiumbromiden erhält man gemischte Bleiorganlye.

Verwendung

Triphenylbleichlorid ist ein Zwischenprodukt zur Herstellung von Diphenylbleidichlorid.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Datenblatt Chlorotriphenyllead(IV) bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. September 2018 (PDF).
  2. Bernard Jousseaume: Organometallic Synthesis and Chemistry of Tin and Lead Compounds. In: Microchimica Acta. Band 109, Nr. 1–4, 1992, S. 5–12, doi:10.1007/BF01243203 (englisch).
  3. a b G. Bähr: Zur rationellen Darstellung metallorganischer Basen. I. Gewinnung von Triphenylbleihydroxyd aus Tetraphenylblei. In: Zeitschrift für anorganische Chemie. Band 253, 1947, S. 330–336, doi:10.1002/zaac.19472530510.
  4. Erich Krause, Otto Schlöttig: Darstellung einer krystallisierbaren organischen Bleiverbindung mit vier verschiedenen Liganden. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft (A and B Series). Band 58, Nr. 2, 11. Februar 1925, S. 427, doi:10.1002/cber.19250580242.
  5. H. Preut, F. Huber: Die Kristall- und Molekülstrukturen von Triphenylbleichlorid und Triphenylbleibromid. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 435, Nr. 1, November 1977, S. 234–242, doi:10.1002/zaac.19774350131.
  6. F. Just: Chemisches Colloquium der Universität Berlin. In: Angewandte Chemie. Band 59, Nr. 5-6, Mai 1947, S. 176, doi:10.1002/ange.19470590510 (deutsch: Untersuchungen über blei- und zinnorganische Verbindungen.).