Diskussion:Diamant/Archiv/2014

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Startzeiten zur Oxydation in normaler Atmosphäre

Aus allen Fachbüchern wurde gegenseitig abgeschrieben das Diamanten in Sauerstoffatmosphäre ab 720°Celsius mit der Oxydation beginnen jedoch erst ab 800°C in normaler Atmosphäre. Als zu Beginn der 80er Jahre das Verfahren zum eingiessen von Diamanten in Schmuckformen bekann wurde haben viele, die es probiert haben und sich darauf verlassen haben Ihre Diamanten mit milchiger Oberfläche erhalten, also leicht angeätzt. Die Küvetten zum ausbrennen der Formen wurden standardmäßig auf 750°C erhitzt und das über mehrere Stunden bis die Hitze komplett eingedrungen war. Fast jeder Goldschmied hat schon an einer Fassung mit Diamant gelötet und festgestellt das kurzfristiges erhitzen weit über 720°C seinen Diamanten nicht geschadet hat, bei länger dauernden Lötungen jedoch schon. So konnte ich bei Reihentests den Zusammenhang zwischen Startzeit auch bei häufigen Wiederholungen unterhalb der Startzeit und deren Dauer in Abhängigkeit der Haltetemperatur verifizieren und in Seminaren in den 80igern in der Schmuckindustrie verbreiten. Seitdem werden die Ausbrenntemperaturen, wenn Diamanten eingegossen werden sollen, auf maximal 700°C gestellt um im sicheren Bereich zu bleiben. Probleme gibt nur noch hin und wieder wenn die Temperaturfühler altern und eine niedrigere Temperatur (falsch) anzeigen.--Heinrich Butschal (Diskussion) 07:33, 29. Mär. 2014 (CET)

Die Aussage im Artikel bezieht sich aber nicht auf die Temperatur einer externen Wärmequelle, sondern auf die Temperatur des Diamanten selbst. Da wird nicht auf irgendwas gewartet mit der Reaktion. Wie schnell der Diamant in einem bestimmten Aufbau eine bestimmte Temperatur erreicht, ist eine davon unabhängige Frage. --mfb (Diskussion) 15:02, 29. Mär. 2014 (CET)

Ich verstehe die Skepsis. Die praktische Erfahrung ist jedoch das kleine Diamanten, die ja sehr gute Wärmeleiter sind und anhand der Glühfarbe in der erreichten Temperatur gut beurteilt werden können auch bei (in meinen Tests) bis zu 15x Erhitzen auf über 800°C jeweils für 30 bis 40 Sekunden keinen Anflug von Schatten auf der Oberfläche haben. Aber im Emailofen 1x bei 15 Minunten bei 750°C mit einer milchig angeätzen Oberfläche rauskommen. Beim Ausbrennen in Küvetten in Luftamospäre haben sie in viele Reihentests erst Ihre Oxdationsschäden nicht mehr gehabt wenn die Temperatur unter 720°C gestellt wurde. Die 800°C Grenztemperatur ist einfach falsch weil sie schon früher brennen. Diejenigen die sich darauf verlassen haben haben viel Geld verloren. Kompromissvorschlag: Wir lassen das mit der Startzeit weg weil es sonst auch nirgends in der Literatur belegt ist und schreiben das sie in normaler Atmosphäre langsamer oxydieren aber eben auch ab 720°C.--Heinrich Butschal (Diskussion) 08:46, 30. Mär. 2014 (CEST)

Das sollte passen. --mfb (Diskussion) 17:48, 30. Mär. 2014 (CEST)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Xeno06 (Diskussion) 17:42, 26. Sep. 2014 (CEST)

Mikronkörnungen oder Mikrokrönungen?

Im Unterabschnitt "Weiterverarbeitung" von "Synthetische Herstellung" steht: Die Klassierung erfolgt bei gröberen Körnungen durch Siebung. Mikronkörnungen hingegen müssen sedimentiert werden. Mein Sprachgefühl sagt mir, dass es keine Mikronkörnungen gibt, sondern höchstens Mikrokörnungen. Da ich aber kein Naturwissenschafter bin, möchte ich das, zumal in einem prämierten Artikel, nicht undiskutiert ändern. Eure Meinung?--Xeno06 (Diskussion) 20:08, 7. Feb. 2014 (CET)

Gemäß Google-Suche wird beides verwendet, auch beides hauptsächlich im Zusammenhang mit Diamanten. "Mikron" könnte vom englischen en:micron kommen, wäre dann aber wohl eher eine Fehlübersetzung. Ich habe es auf Mikrokörnungen geändert, da stolpert man (oder zumindest ich) sprachlich weniger darüber und es wird wohl häufiger verwendet. --mfb (Diskussion) 17:49, 1. Mär. 2014 (CET)
Ich sehe das auch so.--Xeno06 (Diskussion) 22:12, 22. Sep. 2014 (CEST)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Xeno06 (Diskussion) 16:10, 9. Okt. 2014 (CEST)

Kunst-Diamant / Schulversuch?

Es ist ziemlich lange her, aber das spielt keine Rolle. In die Schule kam ein Mann, der sich durch eine neue, spektakuläre Art von Unterricht den SchulerInnen unvergesslich gemacht hat. U. a. war da die Diamantherstellung mit folgenden Schritten: Graphitstück, in Eisenfeilspäne eingpackt, durch Papier drumm. Ein kleiner Sandsack, oben offen. Auf den Sand Thermit (?) gehäufelt. Graphitpäckchen drauf. Anzünden. Heller, schneller Brand. Der Mann nimmt das Packerl mit einer Zange. Wenn man jetzt 3 Tage warte / abkühlen lasse, dann ziehe sich das geschmolzene Eisen zusammen, übe extremen Druck auf das Graphit aus und verwandle es durch diesen Druck in Diamant. -- Der Mann hatte keine Zeit. Er warf das glühende Stückchen in einen Wassereimer. Schlug den Klumpen mit einem Hammer auf und behauptete, diese kleinen Stücken, das seien Diamant-Splitter. -- Frage: Ist das ein ernsthafter Schulversuch oder war das Humbug? Wenn nicht Humbug, lässt sich das zur Anregung der LehrerInnen hier einbauen? ;-) --Delabarquera (Diskussion) 16:37, 6. Jul. 2014 (CEST)

Imho Humbug, kann mir nicht vorstellen dass hier die notwendigen Drücke erreicht werden. BTW Wenn es so einfach wäre, dann wären Diamanten wohl wesentlich billiger --Christian b219 (Diskussion) 17:15, 6. Jul. 2014 (CEST)
Siehe Diamant#Synthetische_Herstellung - Drücke von 6 GPa, 1500°C, Katalysator - und dennoch dauert der Prozess Wochen. 6GPa können Eisen bzw. Stahl nicht als Zugfestigkeit aushalten, bei 1500°C ist das Material nahe am Schmelzpunkt, der Katalysator war offenbar nicht da, und Wochen hat er auch nicht gewartet. Unfug. --mfb (Diskussion) 18:12, 6. Jul. 2014 (CEST)
Danke, Christian / Mfb. Damit hat sich mal wieder herausgestellt, a) dass man in der Schule so manches erzählen kann, und b) dass die Überprüfung der Dinge irgendwann doch kommt. -- Nachtrag: Weil es mich plötzlich interessiert hat, wie viel Industriediamanten kosten, ein wenig gesucht. Dabei gefunden: "Was in der Natur mitunter mehrere Millionen Jahre dauert, braucht in der Fabrik Stunden, höchstens Tage. "Wir können hier mehrere hundert Karat auf einmal produzieren. Das kriegt die Natur nicht hin", sagt Walter Hühn." (Die Welt) -- Bei allem, oft begründeten, Misstrauen gegen Journalisten: Hier spricht der Hersteller selbst. -- P.P.S. Ich hab mir den Artikel noch mal mit Blick auf das Stichwort "Preis" angesehen und finde, da könnte noch nachgebessert werden. Meine sich widersprechenden Funde: "Künstliche Diamanten werden [...] sehr wohl als Schmuck verwendet. Man kann sich sogar seinen geliebten Ehegatten verkohlen und in einen Diamanten umwandeln lassen. Billiger als ein gleich großer Naturdiamant ist das aber auch nicht." // "Der New Yorker Diamant-Händler Royal Asscher [...] brachte kürzlich die Marke "Rebel Chique" auf den Markt, die ausschließlich Schmuck aus synthetischen Diamanten anbietet. Ein Stein kostet im Schnitt 1000 bis 3000 Dollar, 40 bis 90 [!] Prozent weniger als ein Naturstein." (s. oben, Die Welt) --Delabarquera (Diskussion) 08:55, 7. Jul. 2014 (CEST)
Die künstlichen Diamanten werden hauptsächlich für den Industriebedarf produziert. Dort besteht keine besondere Anforderung an CCCC wie bei Schmuckdiamanten. Der größte Teil dieser meist kleinen und grauen Diamanten hat ungefähr Sandkorngröße und wandert in die Produktion von Schleifmitteln, Trennscheiben, Sägeblättern, Bohrköpfen etc. wo es einen riesigen Bedarf gibt. Bei Schmuckdiamanten kommen als preistreibende Faktoren noch der Zwischenhandel und der Schliff hinzu, die in erheblichem Maß zum Preis beitragen. Aufwendig schleifen muss man die Teile in jedem Fall, womit das Rohmaterial zwar günstiger ist, die Verarbeitung jedoch gleich teuer bleibt und der Handel in jedem Fall seinen Anteil nimmt. --Giftzwerg 88 (Diskussion) 10:52, 7. Jul. 2014 (CEST)
Dank zunächst noch einmal für die Hinweise! - Was den Artikel angeht: Wenn jemand Quellen kennt, in denen das durchschnittliche Verhältnis in der Reihe 'Schmuckdiamant' "Preis Rohdiamant > Zwischenhandel > Bearbeitung > Verkäufermarge > Verkaufspreis" augeschlüsselt ist, es würde wahrscheinlich nicht nur mich interessieren. Wobei natürlich schon klar ist, dass es in jedem Punkt Spannweiten gibt, einerseits nach Marktlage, andererseits nach Kompliziertheit des Schliffs, u. ä. Aber vernünftige Näherungswerte wären hilfreich. --Delabarquera (Diskussion) 15:49, 8. Jul. 2014 (CEST)
Der Hersteller selbst spricht nur in Zitaten, ob die Zeitangabe vom Journalisten korrekt wiedergegeben wurde ist fraglich. Natürlich brauchen kleinere Diamanten weniger Zeit. --mfb (Diskussion) 13:31, 7. Jul. 2014 (CEST)
Die Gewinnmmargen sind sicherlich gut gehütete Geheimnisse. Bei Schmuckdiamanten steht zudem zu Beginn noch nicht fest, wie wertvoll das Endergebnis ist. Je weniger Einschlüsse, desto höher der Preis, aber andererseits muss man mehr wegschleifen, was das Teil wieder kleiner macht. An den Rohdiamanten lässt sich das nur erahnen, was für ein Schmuckstein herauskommt. Es hängt auch von der Erfahrung und Geschicklichkeit des Schleifers ab. Ein besserer Schleifer kriegt einen größeren und schöneren Stein heraus.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 16:14, 8. Jul. 2014 (CEST)

Ist da noch Diskussionsbedarf?--Xeno06 (Diskussion) 23:35, 27. Nov. 2014 (CET)

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Xeno06 (Diskussion) 14:10, 23. Dez. 2014 (CET)