Diskussion:Ethnozentrismus/Archiv/Archiv1

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Rasse

In der ursprünglichen Version:

Ethnozentrismus bezeichnet in der Sozialpsychologie und der Soziologie die Tendenz, dass Menschen ihre Mitmenschen im Allgemeinen an dem eigenen Lebensstil messen und beurteilen. Dabei werden im Allgemeinen die (vorgeblichen) Merkmale der Eigengruppe (eigene Rasse, Kultur, Gesellschaft, usw.) als die höherwertigen wahrgenommen.

wurde "Rasse" herausgelöscht. Daraus hat sich bereits folgende Diskussion ergeben: Benutzer_Diskussion:Trockennasenaffe#Ethnozentrismus Ich bitte um Mitarbeit! --meffo 09:56, 21. Jan. 2012 (CET)

Die Weiterverlinkung auf Rasse#Anthropologie ist in meinen Augen nur ein augenblicklicher Notbehelf. Denn was Soziologen in bezug auf "Rasse" theoretisch implizieren, wird durch den Text unter diesem Link kaum abgedeckt. Ich denke dabei an Howard S. Becker mit seinem labeling approach (Etikettierungsansatz), oder an Konstruktivismus oder Phänomenologie.

Vgl. hierzu auch die Verwendungsweise von David Theo Goldberg:

“By ‘race’ and ‘racial’ I will refer throughout to the various designations of group differentiation invoked in the name of race throughout modernity. The appearance of circularity here, I will argue in chapter 4, is avoidable only in one of two problematic ways: either by wrongfully assuming racial reality or by admitting racial fabrication. I will use ‘racialized’ to include any and all significance extended both explicitly and silently by racial reference over discursive expression and practice. Further, ‘racist’ will always be made to invoke those exclusions prompted or promoted by racial reference or racialized significance, whether such exclusions are actual or intended, effects or affects of racial and racialized expression.” (Racist Culture. Philosophy and the Politics of meaning. Blackwell Oxford UK Cambridge USA. 1993. ISBN 0-631-18077-X. S. 2.)

--meffo 10:57, 25. Jan. 2012 (CET)

Über das Wort mag man streiten, aber der Link auf den Artikel Rasse passt dann ja eben nicht, oder? Besser währen Ethnie, Milieu, vielleicht sogar Subkultur etc. Wichtig ist doch, dass es sich um eine soziale Gruppe handelt, die als solche klar zwischen innen und aussen unterscheidet und ihre Struktur nach innen reproduziert.-- Leif Czerny 15:38, 29. Jan. 2012 (CET)
Während der Terminus "Sozialdarwinismus" bei Sumner nicht zu finden ist, ist es der Terminus "Rasse" sehr wohl, und steht auch in dem Sumner-Zitat wie in dem Lexikon-Zitat, die beide entfernt worden sind. Das sieht mir sehr danach aus, als ob hier auf eine bestimmte Lesart hin retuschiert worden ist. Ich bin relativ wenig begeistert davon, dass hier statt sozialwissenschaftlicher Quellen philosophische Allerwelts-Wörterbücher herangezogen werden. Zum Beispiel fehlen hier Bezüge zur empirischen Sozialforschung, wie etwa die Ethnozentrismus-Skala. Ich schlage eine Anmeldung auf dem Soziologie-Portal vor. --meffo 08:35, 1. Feb. 2012 (CET)
Verstehe nicht ganz, was Sumner mit moderner empirischer Sozialforschung zu tun haben soll, aber ein Eintrag in der Sozio-QS nur helfen. Ein Link auf Rasse ist unpassend, der korrekte WP-Artikel wäre wohl Rassentheorie.-- Leif Czerny 09:07, 1. Feb. 2012 (CET)
Ich bin davon ausgegangen, dass dieser Begriff wiki-bekannt sei; allerdings ist er es selbst in der englischen Version anscheinend nicht ganz. "Ethnozentrismusskala" wird als Unterteil der bekannteren Faschismusskala benutzt, geht aber auf Levinson (1950) zurück; siehe Schmidt/Heyder. Diese Skala wurde späterhin in der Umfrageforschung weitgehend weiterhin verwendet. Ich schlage vor, Soziologen zu fragen. --meffo 09:38, 1. Feb. 2012 (CET)
Hat mit dem Problem Rasse oder mit Sumner nicht soviel am Hut. Mach doch bitte mal den QS.Eintrag und formuliere dort die Ergänzungswünsche.-- Leif Czerny 10:10, 1. Feb. 2012 (CET)
Tut mir leid, anscheinend sind QS-Bausteine neuerdings zu leserunfreundlich. Ich hoffe, dass dennoch ein paar Kolleginnen von der Soziologie vorbei schauen -- Leif Czerny 18:59, 1. Feb. 2012 (CET)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: -- Leif Czerny 12:00, 3. Feb. 2012 (CET)

Qualitaetsprobleme und URV

Der Artikel ist wohl ein Paradebeispiel dafuer, wie WP nicht funktioniert. Bearbeiter, von denen sich keiner des Themas wirklich annehmen moechte, stoppeln ihre mehr oder meist minder kompetenten Texthaeppchen aneinander bzw. durcheinander oder steuern die eine oder andere geringfuegige Berichtigung oder Teilloeschung bei. Der Artikel ist ausserdem schon seit dieser [1] Bearbeitung vom 28.3.2005 durch die heute nicht mehr aktive Benurtzerin CO-RE in seiner Einleitung woertlich abgekupfert aus der (erst nachtraeglich auch im Artikel verlinkten) Magisterarbeit von Mamadou Adama Sow, Ethnozentrismus als Katalysator bestehender Konflikte in Afrika südlich der Sahara, am Beispiel der Unruhen in Côte d`Ivoire (EPU 2005), p.15:

  • Quelle [2]:
    Ethnozentrismus meint die Beurteilung anderer Völker und Kulturen vom Standpunkt der eigenen Kultur und die mit ihr verbundenen Wertmaßstäbe. Ethnozentrisch ist der "normale" Standpunkt des Alltagsmenschen. Aufgrund unserer Eingebundenheit in die eigene Lebenswelt wird jede Betrachtung von Kultur ethnozentrisch sein. Ethnozentrisch ist jeder traditionelle Standpunkt wie z. B. der Blick der Griechen auf andere Völker, die unverstanden und ungeachtet ihrer "Leistungen" einfach als Barbaren bezeichnet wurden. Sehr stark ethnozentrisch sind die Nationalismen des 19. und 20. Jahrhunderts. Werden andere Kulturen oder deren Produkte auf der Grundlage eigener Werte und Normen gemessen, kommt es häufig zu einer Überhöhung der eigenen Kultur. So spricht man auch vom Kulturzentrismus. Diese Tendenz wird durch den unmerklichen und unreflektierten eigenen Kulturerwerb, die Enkulturation gefördert.
  • CO-RE [3]:
    Ethnozentrismus meint die Beurteilung anderer Völker und Kulturen vom Standpunkt der eigenen Kultur und der mit ihrer verbundenen Wertmaßstäbe aus. Ethnozentrik ist der "normale" Standpunkt des Alltagsmenschen. Aufgrund unserer Eingebundenheit in die eigenen Lebenswelt wird jede Betrachtung von Kultur ethnozentrisch sein. Ethnozentrisch ist jeder traditionelle Standpunkt wie z. B. der Blick der Griechen auf andere Völker, die unverstanden und ungeachtet ihrer "Leistungen" einfach als Barbaren bezeichnet wurden. Sehr stark ethnozentrisch sind die Nationalismen 19. und 20. Jahrhunderts[.] Werden andere Kulturen oder deren Produkte auf der Grundlage eigener Werte und Normen zu bewertet, kommt es ziemlich häufig zu einer Überhöhung der eigenen Kultur. Heute spricht man auch vom Kulturzentrismus. Diese Tendenz wird durch den unmerklichen und unreflektierten eigenen Kulturerwerb, die Enkulturation gefördert.
  • Aktuelle Artikelversion [4]:
    Ethnozentrismus ist die Beurteilung anderer Völker und Kulturen vom Standpunkt der eigenen Kultur und der mit ihr verbundenen Wertmaßstäbe. Ethnozentrisch ist der „normale" Standpunkt des Alltagsmenschen und andere Kulturen werden als Abweichungen klassifiziert. Aufgrund unserer Eingebundenheit in die eigene Lebenswelt wird jede Betrachtung von Kultur ethnozentrisch sein. Ethnozentrisch ist jeder traditionelle Standpunkt wie z. B. der Blick der Griechen auf andere Völker, die unverstanden und ungeachtet ihrer „Leistungen" einfach als Barbaren bezeichnet wurden. Berühmte Beispiele von Ethnozentrismus sind die Zurschaustellungen von Angelo Soliman, Sarah Baartman und von Minik Wallace und seinen Angehörigen, außerdem die berüchtigten Völkerschauen, bei denen der Ethnozentrismus unmittelbar in Rassismus überging. Sehr stark ethnozentrisch sind die Nationalismen des 19. und 20. Jahrhunderts. Werden andere Kulturen oder deren Produkte auf der Grundlage eigener Werte und Normen bewertet, kommt es häufig zu einer Überhöhung der eigenen Kultur. So spricht man auch vom Kulturzentrismus. Diese Tendenz wird durch den unmerklichen und unreflektierten eigenen Kulturerwerb, die Enkulturation gefördert.

Fachlich fuehle ich mich als Philologe nicht besonders zustaendig fuer das Thema, aber vielleicht erbarmt sich ja doch mal einer von unsereren kompetenteren Sozialwissenschaftlern und schreibt den Artikel komplett neu. --Otfried Lieberknecht 08:34, 11. Mai 2008 (CEST)

Ich habe die URV-Versionen versteckt. --tsor 00:19, 10. Feb. 2012 (CET)
Danke-- Leif Czerny 08:44, 10. Feb. 2012 (CET)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: -- Leif Czerny 08:44, 10. Feb. 2012 (CET)

Textverschiebung

Dieser Text stand im Artikel, passt hier aber besser hin

Ein weiterer Ansichtspunkt,der komischerweise NOCH NICHT GENANNT WURDE ist wie die Deutschen in der Hitlerzeit über andere Völker gedacht haben.Die eigene Rasse,das eigene Volk als erstrangig zu sehen und den anderen angeblich überlegen zu sein. Mein Kommentar zu der Definition da oben : Was bringt ein Beispiel wie dort oben und vergleicht das altgriechische Volk mit z.b. den Germanen. Leute suchen Beispiele mit denen man sich identifizieren kann.Also bitte die Wahrheit einfach aktzeptieren und auch mal hinschreiben,wenns sein muss. 84.135.222.114 07:30, 4. Nov 2005 (CET)

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Sumner

"Sumner vertrat den Sozialdarwinismus[2]." ist so nicht richtig, oder zumindest umstritten. Siehe z.B. hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Richard_Hofstadter#cite_ref-5 (Fußnote 6) (nicht signierter Beitrag von 132.199.34.67 (Diskussion) 16:44, 21. Sep. 2011 (CEST))

Tatsächlich ist der als Begriff umstrittene Sozialdarwinismus hier zum Verständnis nicht unbedingt erforderlich und führt eher vom Thema ab. Ob oder inwieweit Richard Hofstadter: William Graham Sumner, Social Darwinist. The New England Quarterly, Vol. 14, No. 3 (Sep., 1941), S. 457–477</ref> mit seiner Charakterisierung Sumners Recht hatte, sollte besser unter William Graham Sumner abgehandelt werden. --meffo 09:59, 24. Jan. 2012 (CET)

Ob ein Konzept allerdings auf der Basis bestimmter Wertungen geprägt wurde, ist doch nicht irrelevant?-- Leif Czerny 10:23, 29. Jan. 2012 (CET) Wenn man die Fußnote im en-Artikel allerdings liest, scheint es jedoch unumstritten, das Sumner in einer Phase seines Werkes klar Sozialdarwinismus war. Gibt es wirklich eine Debatte zu diesem Thema? -- Leif Czerny 10:33, 29. Jan. 2012 (CET)
Mir geht es darum, alles an seinem Ort, und in geziemendem Maße. Ich meine, dass "Ethnozentrismus" begriffslogisch unabhängig von "Sozialdarwinismus" ist und dass der Begriff "Sozialdarwinismus" eine eigenes kontroverses Thema für sich darstellt. Erst wenn beides geklärt ist, kann angemessener Weise Sumners Beitrag zu beiden gesichtet und beurteilt werden. Ansonsten liefert man die Debatte an Äquivokationen aus. --meffo 11:57, 29. Jan. 2012 (CET)
Das kann ich so nicht nachvollziehen. Ob man Sozialdarwinismus gut findet oder nicht ist hier doch gar nicht die Frage. Wohl aber, dass es eine sozialdarwinistische Schule gab, für die Ethnozentrismus ein natürlich gebotenes Merkmal "gesundner", d.h. konkurrenz-, reproduktions- und überlebensfähiger Ethnien ist, und das die diesen Begriff geprägt hat. Natürlich kann man Ethnoszentrimsus a) auch anders, z.B. wissenssozilogisch erklären und b) auch anders bewerten (als konservativ, statisch, rückschrittlich), aber das macht Sumner doch wohl nicht? Oder täusche ich mich in ihm? -- Leif Czerny 15:31, 29. Jan. 2012 (CET)
"Sozialdarwinismus" bezieht sich nach meinem Verständniss auf Individuen. Wenn ein derartiger "Darwinismus" auf Gruppen/Ethnien bezug nimmt, sprechen wir nicht mehr von "Sozialdarwinismus" sondern von Rassismus oder Klassenkampf. Deswegen passt hier mMn Ethnozentrismus und Sozialdarwinismus begrifflich garnicht zusammen. --Kharon 23:11, 30. Jan. 2012 (CET)
Jein: Dein Begriffsverständnis ist nun mal nicht das einzige (weiß sogar WP: [5] ;). Aber wenn man Sumner in praktisch jeder populären Darstellung als einen der wichtigsten amerikanischen Sozialdarwinisten bezeichnet findet, bezieht sich das durchaus auf seine Thesen zum survival of the fittest von Individuen. Es ist gerade Sumner einer derjenigen, welche maßgeblich die Übertragung von Biologie => Individuen in der Gesellschaft vornehmen ([6]). Und auch in der Beschreibung der Konkurrenz sozialer Gruppen usw, wie in den folkways beschrieben, appliziert er darwinistische theoretische Begriffe, Erklärungsmethoden usw. ([7]). Gleichwohl ist hier Rezeptions- inkl. Editionsgeschichte und tatsächliche Meinungsbildung Sumners zu unterscheiden; gerade Sumner selbst hat darauf hingewiesen, dass "societal selection" etc in den folkways ein bloß metaphorischer Gebrauch sei ([8]). Insofern: vielleicht mehr ja als nein, aber ganz so einfach ist es gerade bei Sumner auch nicht; auch die Sekundärliteratur ist da m.W. bislang etwas unentschieden; einen früheren wichtigen Titel hat ja Leif Czerny bereits ins Spiel gebracht. Beste Grüße, ca$e 01:31, 31. Jan. 2012 (CET)
Ich halte es schlicht für Unsinn und überflüssig in einem Artikel über Ethnozentrismus den Sozialdarwinismus anzustreifen. Welchen Informationswert soll das haben? Das verwirrt höchstens unbedarfte Leser. --Kharon 05:56, 31. Jan. 2012 (CET)
Meine Rede. Welche theoretische Beziehung gibt es zwischen "Ethnozentrismus" und darwinistischen Gedankengängen bei Sumner? Die einzige, die ich gefunden habe, liegt in dem funktionalistischen Argument, dass Ethnozentrismus den Gruppenzusammennhalt stärke und damit positiv zu deren Überlebenskampf beitrage. Mit einer solchen funktionalistischen ex-post-Begründung ist bekanntlich alles zu erklären; vgl. Ernest Nagels Funktionalismuskritik. Genauso könnte man "begründen", dass alles, was die Gruppe nicht umbringt, sie umso stärker mache. Dass solche Diskussion heutzutage unter dem Label "Ethnoz." geführt werden, wäre erst einmal zu belegen. Es scheint ja dieser Begriff ebenso wie "Soziald." einer zu sein, wo ein jeder Bescheid weiß, ohne auch nur die betreffende Literatur im Einzelnen studiert zu haben. Immerhin freue ich mich über das rege Interesse hier an Soziologie, hier auch der Geschichte der Soziologie, auch von Nicht-Soziologen, darunter vielleicht auch von Leuten, die andernorts Soziologie für Pseudowissenschaft oder Sozialismus deklarieren. --meffo 06:20, 31. Jan. 2012 (CET)
Hört mal: Natürlich geht es im Sozialdarwinismus nicht nur um Individuen, sondern sogar vordringlich um Populationen mit bestimmten Eigenschaften. Klassenkampf oder Rassismus stammen aus ganz anderen Themenfeldern (obwohl man Sozialdarwinismus meinetwegen als speziellen biologistischen Rassismus bezeichnen und als ideologisches Mittel im Klassenkampf begreifen kann). Kharons Begriffsverständnis ist m.E. schlicht falsch. Natürlich findet die Selektion auf der Ebene von Individuen statt, Ziel und Zweck ist allerdings die Arterhaltung. Meine Inhaltlichen Argumente habe ich oben dargelegt. Das ihr beide etwas für unnötig haltet, kann erst dann berücksichtigt werden, wenn ihr dafür auch inhaltliche Gründe bietet (die nicht Privattheorien über Begriffe sind). Sicherlich kann man den Ethnozentrismus auch generell in einen Anderen Kontext stellen (z.B. den des Kulturrelativismus und des Historismus). Wenn die Wortgeschichte aber nun mal bei Sumner beginnt, so sind dessen Ansichten, Motive und Kontext bei der Wortprägung nun einmal relevant.-- Leif Czerny 09:54, 31. Jan. 2012 (CET)
Dem stimme ich zu. Ich habe obige Verweise nicht ohne Grund angebracht. wg. Beschwerde auf WP:AAF --MBq Disk 11:56, 1. Feb. 2012 (CET) @Kharon: Lies dir bitte diese die von mir angeführten - relativ beliebig nur zur Illustration herausgegriffenen - Darstellungen einmal durch, bei [9] bitte auch einige Seiten davor und danach. Eine Ergänzung um u.a. die obig skizzierten Detailprobleme fände ich hilfreich, eine Entfernung der Kontextualisierung kommt indes nicht in Frage, allein schon, weil im Gegensatz zu wirren Theoriefindungen eines Meffo völlig konform mit der einschlägigen Fachliteratur. ca$e 10:24, 31. Jan. 2012 (CET)
Ich kenne Meffo ganz anders als du ihn darstellst Ca$e. Deine persönlichen Anwürfe transportieren nur persönliche Konflikte, keine sachliche Argumentation zum Artikel. Sozialdarwinismus über selbstgestrickte Gedankenbrücken wie "biologistischen Rassismus" zum essenziellen Bestandteil von Ethnozentrismus zu machen ist Theoriefindung die sich durch die Begründungskrücke gleich selbst als solche überführt. --Kharon 23:54, 31. Jan. 2012 (CET)
Hört nochmal: das ist doch Hofstadters Meinung. Die ist im angemessenen fachlichen Kontext veröffentlicht. Diese Meinung wurde durch die Fußnote im en. Artikel, auf die Meffo oben verweist, nicht widerlegt, sondern nur dahingehend eingeschränkt, dass Sumner sozialdarwinistische Ansätze später wieder verlassen hat. Sozialdarwinismus bezieht sich nicht ausschließlich auf Individuen. Warum also hier der Zank? -- Leif Czerny 18:56, 1. Feb. 2012 (CET)
Die Opfer von Sozialdarwinismus bilden sich selbst apriori nicht als Gruppe. Sie sind eine fremdbestimmte Kategorie. Die Darstellung hier impliziert das aber und bildet damit einen Widerspruch zu der Definition im Artikel Soziale Gruppe (Zitat:"Nach der soziologischen Definition müssen die Gruppenmitglieder in einer unmittelbaren Beziehung zueinander stehen. Jedes Mitglied muss sich dabei der anderen Mitglieder bewusst sein."). Ergo ist Sozialdarwinismus etwas essenziell anderes als Rassismus und eine Gleichsetzung somit falsch. Eure Darstellung des Sozialdarwinismus (hier) beruht genau darauf und erscheint mir deswegen ebenso falsch. --Kharon 19:43, 1. Feb. 2012 (CET)

Lieben Kharon, das verstehe ich nicht. Wodurch siehst du im Artikel Sozialdarwinismus mit Rassismus gleichgesetzt? Wen meinst Du mit den Opfern? Was genau sollte deiner Ansicht nach über Sumner im Artikel stehen? Beruft sich Sumner auf die Definition der sozialen Gruppe? -- Leif Czerny 09:29, 2. Feb. 2012 (CET)

Ich finde die Diskussion echt verwirrend. Oder verwirrt. Hat Darwinismus für manchen hier mit anderem zu tun, als mit (natürlich individuell) durch DNA vererbten Merkmalen? Dazu gehören m.E. aber nicht die kulturell vermittelten Merkmale, die eine Ethnie bilden (oder unmodern gesagt: ein Volk, eine Nation = Gruppierung von Genträgern, die sich manchmal trotz großer genetischen Heterogenität zusammengehörig fühlen, manchmal auch über große Distanzen hinweg ("jüdisches Volk", "Latinos", "Buten-Friesen", "Sinti" u.a.), manchmal aber regional versammelt sind (Stammesgebiet, Teilstaat (Flamen, Basken), Staat). Potentiell können solche Kultur-Merkmale in Durchmischungszonen zu selektivem Erfolg bestimmter Genvarianten beiragen, wenn sie sich im darwinistischen Sinne rege vermehren. In den modernen Gesellschaften mit geringer Reproduktionsquote ist dies eher nicht der Fall.--Michaoje (Diskussion) 23:57, 14. Jan. 2017 (CET)

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Ethnozentrismus ein natürliches psychisches Phänomen?

Ein wenig liest sich die Einleitung so. Zumindest sagt sie nichts über die Gründe für Ethnozentrismus aus (außer die psychologische Voreingenommenheit ist die Erklärung). Es wird auch nicht klar, ob Ethnozentrismus ein notwendiges Phänomen wäre/ist. --Tets 17:19, 6. Feb. 2012 (CET)

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Ethnozentrismus Ideologie oder Psychologie?

Ich wage mich zu behaupten, in der Politikwissenschaft wird Ethnozentrimus meistens als Ideologie definiert/betrachtet, wobei dabei freilich noch nicht ausgesagt ist, inwiefern Ideologie auch psychologisch definiert wird. --Tets 17:19, 6. Feb. 2012 (CET)

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Rasse ein obsoletes Konzept?

In antirassistischen Diskursen (die z.B. eben auch gerade mit dem Konzept des Ethnozentrismus arbeiten) ist die Kategorie keineswegs obsolet, sondern ZENTRAL. Das ethnozentristische Weltbild ist eben ein latent rassistisches Weltbild. --Tets 17:19, 6. Feb. 2012 (CET)

Steht da auch nicht. Da steht, dass Rassenlehre heutzutage nicht mehr als Wissenschaft gilt. Oben gibt es bereits einen Thread nur zu diesem einen Wort an der nämlichen stelle, du kannst ihn ja gerne wieder eröffnen.-- Leif Czerny 17:51, 6. Feb. 2012 (CET)

RASSE ist ein konzept von RASSISTEN um RASSISMUS zu verbreiten, wissenschaftlich war es noch nie, man hat es lediglich durch biologismus zu rechtfertigen versucht. (nicht signierter Beitrag von 46.115.64.20 (Diskussion) 11:42, 17. Dez. 2013 (CET))

Aha.-- Leif Czerny 16:21, 18. Dez. 2013 (CET)
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Ethnozentrismus und Herrschaft

Statt auf Machtverhältnisse verweisende Begriffe zu nutzen wie Klasse, Rasse, Nation, Ideologie usw. wurden die ausgetauscht durch weichgewaschene Soziologen- bzw. Ethnologenkategorien. Dass es beim Konzept des Ethnozentrismus meistens um Herrschaft geht, fällt dabei vollkommen aus den Blick. Damit möchte ich nicht behaupten, es gebe keinen Ethnozentrismus der Beherrschten, ich will auch nicht sagen, das hier ganz allgemein beschriebene Phänomen würde immer und ausschliesslich mit herrschaftsfragen zusammenhängen, jedoch wird das Konzept Ethnozentrismus eben auch kritisch genutzt, was derzeit in der Einleitung doch etwas untergeht. Ich würde sogar sagen, die herrschaftskritische Nutzung ist zentral. mfg --Tets 17:19, 6. Feb. 2012 (CET)

begriffe bzw. wertungssysteme wie klasse, rasse und nation haben ihre wurzel im ethnozentrismus und lassen sich mit ihm als die eigentliche ursache ihres wesens erklären. ideologien hingegen können auch einen anderen ursprung haben, sie müssen es aber nicht. ethnozentrismus war natürlich häufig werkzeug zur herrschaft, vor allem aber beherrscht er das denken und verhindert die unvoreingenommene beurteilung der realen gegebenheiten, was ihn, unabhängig von seiner ausrichtung oder zielsetzung, als lösungsansatz immer diskreditiert. (nicht signierter Beitrag von 46.115.64.20 (Diskussion) 11:42, 17. Dez. 2013 (CET))
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Aktuelle, übliche Begriffsverwendung

Ethnozentrismus ganz einfach eine Weltsicht, die das eigene Land, die eigene Kultur als Ausgangspunkt nimmt, die Welt aus dieser Perspektive sieht, und diese Perspektive als die einzig Wahre, oder zumindest die beste Perspektive empfindet. Beispiele für dieses Verständnis des Begriffes:

  • "ethnozentrisch - mögliche strategische Grundhaltung international tätiger Unternehmungen gegenüber dem Ausland bzw. ihren Auslandstochtergesellschaften. Die ethnozentrische Unternehmung verfolgt eine weitestgehende Entscheidungszentralisierung im Heimatland und versucht Konzepte, Strategien und Praktiken, die sich im Stammland als erfolgreich erwiesen haben, auch im Ausland zu realisieren. Dabei werden Unterschiede in der Kultur zwischen Heimatland und Gastländern weitgehend vernachlässigt. Vgl. auch EPRG-Modell, geozentrisch, polyzentrisch, regiozentrisch" http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/ethnozentrisch.html
  • "Das ist ein ehrgeiziges Unterfangen, das der Autor mit einer ungewöhnlichen These verknüpft. »Reform«, schreibt er, sei »ein deutscher Mythos« (so der Untertitel des Buchs), sie komme – im Gegensatz zur »Revolution« – als »Reform von oben« daher, »oktroyiert«. Top-down, würde man auf Neudeutsch sagen, allerdings nicht nur in Deutschland. Insofern mutet die von Bollmann mitgelieferte These etwas willkürlich ethnozentrisch an." http://www.zeit.de/2008/51/P-Bollmann

Der Artikel leidet derzeit daran, dass er seine Definitionen im Wesentlichen aus US-amerikanischer Fachliteratur ableitet, und sich bei der Übersetzung bzw. Interpretation dieser Textstellen eher schwer tut (weil z.B. mit "ethnic group" in der US-Fachliteratur nicht einfach "Ethnie" gemeint ist in dem Sinne wie es bei uns von Spiegel, Zeit und Tagesschau verwendet wird usw). Dadurch werden die nicht unmittelbar mit Belegen unterlegten Teile des Artikel sehr unscharf und beschäftigen sich hauptsächlich mit Dingen die irgendwie mit Ethnozentrismus zu Rande zu tun haben, aber den Begriff nicht treffen - und eigentlich nicht in den Artikel gehören.

Dabei wäre es so einfach.

62.178.12.228 02:09, 23. Mai 2012 (CEST)

Vielen Dank für die Definitionen, magst Du das nicht selbst im Artikel umsetzen? -- Leif Czerny 10:05, 23. Mai 2012 (CEST)
Ich habe die Diskussion oben gelesen und bin nicht sicher ob ich ein Teil davon werden will - was vermutlich passieren würde wenn ich den Artikel verändere. Die Teile die sich auf Rasse beziehen (Rasse im Sinne der biologischen Anthropologie) gehen meiner Meinung nach am Konzept des Ethnozentrismus vorbei:
Ja, es gibt natürlich z.B. in der Medizin bzw. Pharmakologie die Frage ob es richtig ist anzunehmen, dass z.B. ein Medikament das ausschliesslich an weissen Männern getestet ist automatisch auch die gleiche Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Asiaten usw. hat. Die gleiche Frage stellt sich aber auch in Bezug auf Frauen (sprich: Medikament nur bei Männern getestet -> Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Frauen?). Dazu kommt, dass biologische Varianten (z.b. auch anatomisch - Verlauf von Blutgefässen usw.) nicht unbedingt von aussen leicht erkennbar sind was es noch schwieriger macht Medikamente so zu testen, dass es an "allen" Menschen getestet ist Das sind aber mMn alles Fragen bzw. Probleme in Bezug auf die biologische Vielfalt beim Menschen und wie man damit aus biologischer (d.h. z.B. physiologischer) Sicht umgehen soll. Ein ähnlich gelagerter Fall (Erkenntnis, dass die eigene Sichtweise möglicherweise beschränkt ist), aber auch anders (weil Referenz ist biologisch gegeben, nicht im Erleben anderer Menschen).
Interessant dabei scheint mir der Gedanke, dass man auch erst einmal drauf kommen muss, dass die eigene Sichtweise beschränkt ist. Das ist uns ja nicht immer schon klar (weder persönlich, quasi von Geburt aus, noch als Gesellschaft). Damit sind Begriffe wie Ethnozentrismus natürlich einem zeitlichen Wandel unterworfen (z.B. Verstehensprozess), und auch gesellschaftlich nicht universell (d.h. kann z.B. in anderen "Ländern" anders verstanden werden oder ist vielleicht sogar unbekannt oder wird als "sinnlos" verworfen).
Beim Ethnozentrismus geht es mMn um etwas anderes also in dem biologischen Beispiel oben, und das ist an den Schlüsselstellen des Artikel (Absatzanfänge usw) auch (finde ich) gut dargestellt: Man nimmt die eigene Gruppe als Referenz und erklärt sich daraus die Welt. "Gruppe" ist dabei recht groß, es geht also nicht um eine Gruppe im Sinne von Familie, Freundeskreis, Arbeitskollegen sondern um das, was man als "alle Menschen" so erlebt (z.B. alle Menschen die ich jemals getroffen habe und die ich auch "verstanden" habe), aber eben dann doch nicht alle Menschen sind. Diese Gruppe lässt sich gut mit dem Begriff "Volk" fassen, solange man nicht dazu neigt dem etwas im Sinne von Nationalstaat (iSv rechtliches Gebilde), biologischer Ähnlichkeit oder Sonstiges, Zusätzliches mit anzuhängen.
Ein ganz einfaches Beispiel für Ethnozentzrismus wäre mMn die Aussage "Es heisst 'das Cola', nicht 'die Cola'" (wenn sie ausserhalb des schulischen Unterrichts etc. verwendet wird). Dahinter steckt die Annahme, es gäbe ein überall geltendes und grundsätzliches Richtig und Falsch. Die Situation, dass der Sprachgebrauch z.B. in einigen Regionen anders ist als in anderen führt dann zu Verwirrung. Etwas komplizierter die Aussage "Amerikaner können keine richtigen Freundschaften aufbauen". Dahinter steckt die Vermutung, es gäbe nur eine einzige, universell geltende Form von Freundschaft. Anhand dieses Konzeptes wird nun jeder beurteilt. Problem dabei: Man übersieht Aspekte die in der eigenen Referenz (d.h. eigenem "Volk" - Volk im Sinne wie oben) nicht vorkommen, und die man sich demzufolge auch nicht anschaut.
Wieder ein anderes Phänomen ist, dass man diese Universalität nicht für alle alle heute lebenden Menschen annimmt, sondern auch im historischen Zusammenhang für gültig hält. Also z.B. die Annahme, dass das Konzept "Freundschaft" immer schon existiert hat, und mit genau den gleichen Ausprägungen. Und das selbst dann, wenn man z.B. bereits "weiss" (d.h. z.B. gelernt hat) dass das was wir heute unter "Land", "Staat", "Volk" usw. verstehen eben auch "erfundene" Konzepte sind, d.h. Konzepte die erst in der Diskussion bzw. durch Bücher entwickelt und festgeschrieben sind (wie z.B. auch der Begriff der "Liebe" im Sinne der romantischen Liebe - stark durch die Literatur geprägt, "Verwandtschaft" - heute vor allem stark durch die Gesetzgebung des jeweilgen Landes geprägt usw).
Sehr gut und leicht zu verstehen finde ich die Erklärung des Ethnozentrismus, seiner Probleme (und auch Vorteile) sowie der Gegenpositionen aus soziologischer und philosophischer Sicht hier Kulturrelativismus und für die wirtschaftliche Verwendung hier EPRG-Typologie.
62.178.12.228 13:08, 24. Mai 2012 (CEST)
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Heilbar oder nicht?

Unglücklicher Beginn des Artikels mit der Betonung auf psychological

a) Wenn Ethnozentrismus als "falsches Bewußtsein," Ideologie heilbar wäre oder sich in der geschichtlichen Entwicklung irgendwann auswüchse, dann ist er nicht auf Psychologie (1. Satz) zu reduzieren. Vorurteile sind im Grunde keine Frage der Individualpsychologie - wie ja auch in den weiteren Zitaten des 1. Absatzes ganz deutlich wird: viele/alle? Völker auch prä-staatlicher Gesellschaften halten sich selbst für den Nabel des Universums und die lieben Nachbarn für wenig menschlich und bringen das manchmal bereits im Eigennamen zum Ausdruck (Diné). b) Aber wenn Ethnozentrismus in der Psychologie des Tieres Mensch angelegt wäre, als dann quasi "natürliche" Reaktion auf Eigenes und Fremdes, dann wären Ethn. und zumindest milder Nationalismus unhintergehbar - allenfalls im Stil der sozialistischen Zweiten Internationale krampfhaft negierbar - diese Notlüge hatte, auch in Frankreich, sehr kurze Beine (1914). Auch für die verkrampfte BRD-LInke 1968 waren alle anderen Völker ja (theoretisch) besser als das eigene - bei gleichzeitigem praktischen grenzenlosem Erstaunen über den zurückgebliebenen Nationalismus der Franzosen, Engländer, Amerikaner - der Nationalismus und Rassismus der Chinesen und Russen fiel der Linken nicht weiter auf, aber die waren als reale Menschen ja eh völlig uninteressant. Der Regionalismus der Italiener, Franzosen etc. wurde Mitte der 70er dagegen bejubelt - bis einigen auffiel, was sie da taten. MMn deuten ethnologische Untersuchungen darauf, daß zumindest "schwacher" Ethn. ein universeller Wert ist - u.a. basiert meine Ansicht auf Phänomenen wie dem Hineinwachsen in Sprache: die Muttersprache oder einen Dialekt richtig und vor allem akzentfrei zu lernen ist einem Einwanderer schon als älteres Kind praktisch unmöglich. Jeder Fremde fällt, aus biologischen Gründen, überall sofort auf, wenn er nur den Mund aufmacht. --Radh (Diskussion) 10:59, 16. Jul. 2012 (CEST)

Das verstehe ich nicht ganz - verwechselst Du vielleicht Psychologie und Psychatrie? Es ist mE nicht gemeint, dass es sich um einen "seelischen Defekt" handele. Schließlich gibt es ganze zweige der Sozialpsychologie, die sich mit Einstellungen befassen, und gab es früher auch Massen- und Völkerpsychologie. Das sind Bereiche, bei der es nicht unbedingt um "natürliche" Abwehrreaktionen von Individuen geht. Was ethnozentristischer Befindlichkeiten verschiedener Linker Milleus betrifft, kann diese Artikeldisk wohl ehre nicht weiterhelfen Liebe Grüße-- Leif Czerny 10:16, 17. Jul. 2012 (CEST)
OK, aber Massenpsychologie war auch Ideologiekritik und diese und Aufklärung allgemein (enzyklopädische Aufgaben) können aber doch nur erfolgreich sein, wenn die Vorurteile und Irrtümer und falschen Einstellungen abstellbar sind, also wenn sie nicht von Natur des Menschen herrühren, sondern irgendwann mutwillig entstanden sind (Priesterherrschaft etc.) und also zu beseitigen wären, durch Gesellschaftsanalyse und die kommunistische Revolution. Was ich darüber denke ist natürlich völlig egal - aber dieser Unterschied notwendig - zufällig erscheint mir allgemein wichtig, wenn man über Rassismus, Nationalismus usw. nachdenkt. Das Problem an dem Zitat im 1. Absatz ist natürlich, daß es im weiteren Verlauf ganz gut und klar ist - und vielleicht verstehe ich Psychologie ja einfach falsch.--Radh (Diskussion) 10:41, 17. Jul. 2012 (CEST)
Wieso meinst Du, dass sich Effekte, die auf einer wie auch immer zu bestimmenden Natur des Menschen beruhen, nicht abstellen oder doch zumindest im Grad kulturell beeinflussen lassen? Aus dem Artikel stammt das aber nicht...-- Leif Czerny 10:49, 17. Jul. 2012 (CEST)
Nicht nur rhetorische Gegenfrage: sollte man diese unerwünschten Effekte immer abstellen? Die Reste der bösen Natur des Menschen (und es gibt ja sicher auch ein gute Natur des Menschen) könnte sich ja auf Dauer als gut herausstellen? Es gibt schon Ethnologen, die Ethnozentrismus für normal halten, es gibt auch genügend Positionen anscheinend rein asoziales Denken für letztlich sozial und gut zu halten. Man kann den Menschen, in Grenzen, sicher auch erziehen. Man weigert sich aber mMn in Wikipedia zu oft über die unfreundlichen Aspekte des Menschen ernsthaft und möglicherweise mit nicht apriori festgelegtem Ergebnis nachzudenken. Der umfassende Erfolg der Aufklärung ist auch auf lange Sicht weder garantiert, noch auch (jedenfalls immer und automatisch) wünschenwert.--Radh (Diskussion) 12:25, 17. Jul. 2012 (CEST)
Naja, es gibt schon eine Dialektik der Aufklärung. Aber wie soll sich dass auf diesen Artikel auswirken? -- Leif Czerny 12:35, 17. Jul. 2012 (CEST)
Auch wieder wahr! Und was diesen Artikel angeht: das "psychologisch" im ersten Satz stört mich immer noch (vgl. diesen Artikel in der engl. WP), auch wenn es wohl nicht zu ändern ist. Ich muss Ethnologen, die von einem "normalen" Ethnozentrismus ausgehen heraussuchen, es gibt sie auch heute noch, ich weiß allerdings nicht als wie bedeutendend diese Leute im heute sehr "liberalen" Fach sind. Sumner war natürlich sehr angesehen, ich finde seine Darstellung völlig korrekt, neutral und unproblematisch, zumindest in dem verlinkten Ausschnitt. Boas war sicher gegen den Ethnozentrismus des Ethnologen (vgl. en-WP Art. Ethn.) aber das ist doch ein irgendwie anderes Problem. Boas war auch militant gegen Rassismus und gegen den US-Nationalismus im 1. Weltkrieg - aber das war andererseits auch nicht unbedingt 100% seine Kultur. Malinowski mit seiner (privaten) Erwähnung von Niggers ist nochmal ein anderes Problem.--Radh (Diskussion) 12:56, 17. Jul. 2012 (CEST)

Also gut, es gibt also A) Ethnozentrismus als Psychologie und Einstellung; B) urspr. artikuliert von einem Folkloristen. C) Ethnozentrismus ist aber auch ein internes Problem der Ethnologie.

Feldforschung wird ja von Fremden durchgeführt/im Grunde den Studienobjekten oktroyiert, früher im Schatten des Kolonialismus; unterstützt oft zunächst nur von Außenseitern in den zu untersuchenden Gesellschaften.
E. war ein Produkt des europäischen Kolonialismus und ist allein als Wissenschaft für schriftlose Gesellschaften eine im Grunde völlig unbegreifliche Sache.

Das allgemeine Problem, Gesellschaften von außen wissenschaftlich-systematisch einzuordnen oder aus sich heraus verstehen zu wollen; ist von dem strukturalistischen Linguisten und Missionar Kenneth L. Pike berühmterweise als emic - etic Dialektik artikuliert worden (analog zu PhonEMIK - PhonETIK). Sehr interessant, aber letztlich nur im Rahmen von Pikes eigener komplizierter linguistisch-sozialbehavioristischen Lehre (Tagmetics) zu verstehen .--Radh (Diskussion) 18:32, 31. Jul. 2012 (CEST)

Ich fürchte, ich kann dazu nicht mehr sagen. Wenn man dich so hört, klingt es so, als müsste der Artikel eigentlich neu geschrieben werden. Nur Mut! -- Leif Czerny 18:56, 31. Jul. 2012 (CEST)
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