Diskussion:Geschichte der Studentenverbindungen/Archiv/2006

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Der Progress und andere Formen des studentischen Zusammenschlusses

Der Artikel schreibt unter der Überschrift Veränderungen um 1848 u.a. von "Progressverbindungen" und verweist dabei beispielhaft auf "Turnerschaften, Sängerschaften und eine neue Art von Landsmannschaften". Meiner Meinung nach kann man aber im Zusammenhang mit dem Progress bei den beiden ersten nicht von "Verbindungen" sprechen. Natürlich ist um 1848 sowohl die Turn- als auch die Singbewegung aus dem Bürgertum an die Unis geschwappt, aber es haben sich daraus keine "Verbindungen" entwickelt, sondern interkorporative Vereine. Dass aus ihnen Verbindungen wurden, sie sich also "korporatisierten", ist erst eine Entwicklung, die nach 1871 anzusiedeln ist (siehe auch den Artikel "Akademischer Gesangverein"). In sofern ist die Darstellung in diesem Artikel meines Erachtens falsch. Gegenmeinungen? --- DerGoettinger 09:45, 12. Apr 2006 (CEST)

Meines Erachtens muss man das differenzierter sehen. Es gab Sängerschaften und Akademische Gesangvereine, es gab Turnerschaften und Akademische Turnverbindungen etc. Da kam wohl in zwei Wellen oder mit unterschiedlicher Wucht. --Rabe! 17:25, 14. Apr 2006 (CEST)
Eben nicht: Die meisten der vor 1870 entstandenen Akademischen Gesangvereine, und unter ihnen die älteren ausnahmslos, sind als interkorporative Vereine entstanden und erst im Zuge einer "Korporatisierungsbewegung", die im großen Stile nach 1871 einsetzt, zu geschlossenen Verbindungen geworden. Dies betrifft auch die heute in der DS zusammengeschlossenen Sängerschaften und nicht nur die SV-Verbindungen. Außerdem ist der Begriff "Sängerschaft" erst eine Erfindung des späten Kaiserreiches. Lange Zeit hießen nämlich auch die (späteren) Sängerschaften einfach nur Gesangverein (ähnlich war die Entwicklung in der Turnbewegung: erst studentischer Verein (für alle Studenten), dann erst geschlossene Verbindung). Was letztendlich ja auch logisch ist, denn besonders die studentische Gesangsbewegung war eine Adaption der bürgerlichen Gesangsbewegung. Und deswegen ist es auch eine Bewegung, dessen Wurzeln im Progress anzusiedeln ist, weil der Progress auch als eine "Schwächephase" der eingeführten Verbindungsarten "Burschenschaft" und "Corps"/"Landsmannschaft" zu sehen ist. Erstere waren durch die vorhergehende Verfolgung noch zu geschwächt, zweitere hatten es nicht geschafft, das durch die Verfolgung der B!B! entstandene Vakuum wieder auszufüllen. Gerade dieses Vakuum aber schafft Raum für den Progress und damit "neue Formen" der Vereinigung = neue Inhalte. Und es gibt noch einen wichtigen Punkt: Wenn man sich die Gesangsbewegung in Deutschland ansieht, wird man feststellen, dass sie schon in den ersten 20 Jahren des 19. Jahrhunderts einen enormen Aufschwung erlebt hat, und zwar genau in den Bevölkerungsschichten, aus denen auch die Studenten kamen. Mit anderen Worten: die in der Zeit des Progress' Studierenden gehören quasi zur ersten Generation, die in ihrer Jugend ein nachhaltiges "Gesangvereins-Engagement" der Eltern erfahren haben. Und als sie auf der Suche nach "neuen Inhalten" sind, ist für sie ein "Gesangverein", der - wie im Bürgertum - möglichst breite Kreise der Studentenschaft einschließt (die burschenschaftliche Bewegung, die 1815 ja genau dieses wollte, hatte es ja nicht umsetzten können), durchaus naheliegend. Außerdem bot gerade die (scheinbar unpolitische) Gesangsbewegung die Chance zu einem Zusammenschluss ohne drohender Verfolgung. Und letztendlich: es ging darum, gemeinsam zu singen, nicht darum, sich durch neue korporative Formen von Studenten in anderen Verbindungen abzugrenzen. Desweiteren ist die Aufteilung in (farbentragende) Sängerschaften und (nichfarbentragende SV-Sängerverbindungen) eine Entwicklung, die erst im letzten Quartal des 19. Jahrhunderts einsetzt, der Begriff "Sängerschaft" sogar noch jünger (Quellen gerne auf Nachfrage) -- DerGoettinger 22:54, 15. Apr 2006 (CEST)

Liste von wichtigen Korporierten im Dritten Reich

Beim Überfliegen dieser Liste sollte man sich immer vor Augen führen, dass vor und während der Weimarer Republik mehr als 80% der Studenten in Verbindungen organisiert waren. Also konnte es kaum anders sein, dass die meisten NS-Aufsteiger mit akademischer Ausbildung einer Studentenkorporation angehörten. Insofern muss man sich fragen, ob es berechtigt ist, bis zu 150 Jahre alte Verbindungen auf die 12 Jahre des Tausendjährigen Reiches zu reduzieren und ihre Verdienste um die Erkämpfung der Demokratie in den Revolutionen von 1848 zu vergessen. (nicht signierter Beitrag von 84.163.101.247 (Diskussion) )

Bitte nach und nach vervollständigen:

definitiv korporiert gewesene Nazis (mit Quellenangabe)
  • Viktor Arājs - Lettonia - 1941 Anführer eines Spezialkommandos unter Lange und Stahlecker, das nach 1941 in eroberten Ostgebieten Juden umbrachte und zu dem zahlreiche lettische Verbindungsstudenten gehörten - Quelle: Richard Rhodes: Masters of Death, S.119 - Andrew Ezergailis: The Holocaust in Latvia, S.48
  • Harald Askevold - Corps Alemannia Karlsruhe im WSC - NSDStB, stellv. Vorsitzender der Dt. Studentenschaft 1931/32 - Quelle: Einst und Jetzt, Jahrbuch für Corpsstudentische Geschichtsforschung, Ausgabe 2001
  • Albert Derichsweiler - Sauerlandia im CV, bis 1935, dann ausgetreten, Stabsleiter des CV 1933/34 - NSDStB-Kreisführer Westdeutschland; 1934–1936 NSDStB-Bundesführer - Quelle u.a. Pöppinghege, Absage an die Republik, Münster 1994, S. 209 (mit Angabe der Orig. quellen), ferner Grüttner, Biogr. Lex. der NS-Wissenschaftspolitk, Heidelberg 2004, S. 38f sowie durch http://www.sauerlandia.de/html/infos/geschichte.
  • Irmfried Eberl - Burschenschaft Germania Innsbruck - Kommandant von Treblinka - Quelle: Michael Gehler, Studenten und Politik, S. 454-455, 565, Hans Henning Scharsach, Die Ärzte der Nazis, Wien 2000, S. 119,121,123, 224, Helge Dvorak, Biographisches Lexikon, Band 1, Teil A-E, S. 230-231
  • Dietrich Eckart - ?: Corps in Erlangen - NS-Dichter - Quelle: Nachruf zu seinem Todestag in der letzte Ausgabe der Frankfurter Zeitung von 1943, der zum Verbot der Zeitung führte
  • Heinrich Glasmeier - KStV Cimbria im KV zu Münster - Zunächst Direktor der Vereinigten Westfälischen Adelsarchive und Herausgeber des Westfälischen Adelsblattes bis er 1938 Reichsintendant des Großdeutschen Rundfunks wurde - Quelle: Festgabe zum 100. Stiftungsfestes der Cimbria auf den Seiten 103 ff.
  • Hans Glauning (NS-Funktionär) - Marburger Burschenschaft Germania Ss. 1925. Glaunig wurde am 15.10.1936 ausgeschlosen - Stv. Vorsitzender des NSDStB - Quelle: Holger Zinn, Dissertation
  • Joseph Goebbels - rec.: 22.5.1917 Unitas (jetzt RKDB) Sigfridia zu Bonn, ausgetreten WS 1918/1919; Unitas-Verein Freiburg (Er ist seinem drohenden Ausschluß in Freiburg durch einen Ortswechsel zum Unitas-Verein Würzburg zuvorgekommen.) (Verbandszeitung Unitas Jg 59 S. 209: Unitas Würzburg ... Nachtrag zum WS 18/19: Herr Göbbels ausausgetreten.) - Reichspropagandaminister - Quelle: Unitas-Handbuch Band I (Hg.: W. Burr) S. 376 ff.
  • Fritz Hartung (Jurist) - Burschenschaft Germania Marburg - Reichsgerichtsrat und Stellvertreter des Reichsgerichtspräsidenten Bumke während der Nazizeit - Quelle: Fritz Hartung, Jurist unter vier Reichen
  • Heinrich Himmler - Apollo München ab 1919, heute Franco-Bavaria - Quelle: Richard Rhodes: Masters of Death: The SS-Einsatzgruppen and the Invention of the Holocaust Knopf 2002 ISBN 0375409009, S.78
  • Fritz Hippler - Landsmannschaft Arminia Berlin (CC), dann Landsmannschaft Teutonia Heidelberg-Rostock (CC). Hippler ist heute nicht mehr Mitglied im CC - NSDStB-Kreisführer X (Berlin); NSDStB-Hochschulgruppenführer Heidelberg 1934; 1939–1943 Reichsfilmintendant unter Josef Goebbels - Quelle: Grüttner; CCBl 4/93, S. 93–94; CCBl 3/96, S. 74–75.
  • Ernst Kaltenbrunner - Arminia Graz, ab 1930 NSDAP-Mitglied, 1931 SS, 1938/39 beteiligt am Aufbau der GESTAPO in Österreich/Ostmark und des KZ Mauthausen, 1943 an der Spitze von SD und RSHA, Verantwortlich für die Deportation von Juden, Oppositionellen in KZs, uws.; Quelle: [1]
  • Gerhard Krüger - 1927-29 und 33/34 Burschenschaft Arminia Greifswald (ADB), NSDStB-Hochschschulgruppenführer in Greifswald und Leipzig, 1931/33 Vors. der DSt , 33 "Führer" des ADB bis zu seiner Eingliederung in die DB, später noch diverse Partei- und SA-Ämter - Quelle: u.a. Grüttner, Biogr. Lexikon der NS-Wissenschaftspolitik, S. 100f.
  • Rudolf Lange (SS-Mitglied) - schlagende Verbindung - 1941 SS-Obersturmbannführer - Quelle: Andrew Ezergailis: The Holocaust in Latvia Latvijas Vestures Indtituts 1996 ISBN 9984905438, S.48
  • Otto Meißner - Burschenschaft Germania Straßburg 1898 - 1911 Regierungsrat der kaiserlichen Eisenbahndirektion. Im Ersten Weltkrieg Feldeisenbahnbeauftragter für die Ukraine. 1919 im Auswärtigen Amt. 1920 Ministerialdirektor. Seit 1924 Chef der Präsidialkanzlei. 1937 Rang eines Reichsministers - Quelle: Horst Grimm/Leo Besser-Walzel, Die Corporationen, Frankfurt am Main, 1986, S. 332
  • Konstantin Freiherr von Neurath - Corps Suevia Tühingen - Reichsminister des Auswärtigen, im sog. Kriegsverbrecherprozeß in Nürnberg verurteilt - Quelle: Handbuch des KSCV von 1985, S
  • Paul Wilhelm Heinrich Ritterbusch - Burschenschaft Alemannia Leipzig - Nationalsozialisitischer Staatsrechtslehrer und Wissenschaftspolitiker. 1925 Dr. iur., Leipzig. 1927 Habilitation, Leipzig. 1933 ordentl. Prof., Königsberg. 1935 ordentl. Prof., Kiel., 1941 ordentl. Prof., Berlin. 1937–1945 Rektor der Universität Kiel (1941 wurde sein Lehrstuhl gegen seinen Willen nach Berlin verlegt.) - Quelle: Fragebogen der NS-Dozentenschaft an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, 1.10.1942 (Archiv der Humboldt-Universität in Berlin, Bestand NS-Dozentenschaft, Nr. 213)
  • Gustav Adolf Scheel - VDSt Tübingen; VDSt Heidelberg - Hochschulgruppen-Führer des NSDStB in Heidelberg 1930–1935. Reichsstudentenführer ab 1936. Gauleiter und Reichsstatthalter von Salzburg - Quelle: Marc Zirlewagen, Der Kyffhäuser-Verband der Vereine Deutscher Studenten in der Wimarer Republik, 1999
  • Walter Schellenberg (SS-Mitglied) - Corps Guestphalia Marburg 1929 (KSCV; heute Corps Guestphalia et Suevoborussia zu Marburg - SS-Brigadeführer, Generalmajor der Polizei, Chef des Amtes VI (Auslands-SD) im RSHA, Gesandter - Quelle: Kösener Corpslisten 1981, 1996; Schellenberg Memoiren (Andre Deutsch) 1956; History of the Gestapo (R. Butler) 1993
  • Walther Stahlecker - schlagende Verbindung - 1941 SS-Brigadeführer - Quelle: Andrew Ezergailis: The Holocaust in Latvia, S.48
  • Oskar Stäbel - ab 1920 Landsmannschaft Suevia Karlsruhe - NSDAP seit 1929, 1933/34 Reichsführer NSDStB und DSt, 1934-37 Direktor des VDI - Quelle: Grüttner, Biogr. Lex. der NS-Wissenschaftspolitik, S. 164f.
  • Erich Ehrlinger - Er wurde am 14.10.1910 in Giengen an der Brenz geboren und kam wahrscheinlich 1928 nach Tübingen um Jura zu studieren und trug ab da das „schwarz-gold-rote“ Roigelband. Nach vier Semestern, im April 1930 wechselte er nach Kiel und ein Semester später nach Berlin (Studienortwechsel waren in der Weimarer Republik üblich). Dort schloss er sich im Mai 1931 dem Charlottenburger Sturm der SA an, der unter dem Gauleiter Joseph Goebbels mit äußerster Gewalt gegen Juden und Kommunisten vorging. Diese Strategie sollte die linke Hegemonie in der Reichshauptstadt brechen und erzeugte Verletzte und Tote (Saalschlachten, Schlägereien, Hetzjagden, Straßenkampf). Nach seinem „Gewaltsemester“ von Mai bis September kehrte der Korporierte nach Tübingen zurück und arbeitete ma¿geblich am Ausbau der Macht des Nationalsozialistischen Studentenbundes innerhalb der studentischen Gremien mit. Er gehÖrte während der Machtergreifung zu den Tübinger Aktivisten. 1933 absolvierte er sein erstes Staatsexamen und wurde Gerichtsreferendar am Amtsgericht in Tübingen und engagierte sich weiterhin in der SA. Aus einem SA-Zeugnis:
Durch seinen ehrlichen, offenen Charakter und sein strenges aber kameradschaftliches Auftreten hat sich Ehrlinger bei Führern und Männern beliebt gemacht. [...] Obersturmführer Ehrlinger ist der Typ des unbeirrbaren, überzeugten, kompromisslosen und vorwärtsdrängenden [...] und fähigen Führers. ;
Quelle: Schmidgall, Georg: Burschenschafterlisten. Geschichte und Mitgliederverzeichnisse burschenschaftlicher Verbindungen in Tübingen 1816 bis 1936. Görlitz, 1940 (zitiert nach Verbindungsreader, ungeprüft); Erich Ehrlinger gehörte mit einem weiteren ehemaligen Tübinger Jurastudenten (Dr. Martin Sandberger) zur Einsatzgruppe A. Deren Leiter Walter Stahlecker (ebenfalls promovierter Jurist aus Tübingen) wird dafür verantwortlich gemacht, zusammen mit seinem „Team“ nach eigenem Tätigkeitsbericht bis zum 01.02.1942 für die Ermordung von 240410 Menschen (!) verantwortlich zu sein. (Quelle:Junginger, Horst: Tübinger Exekutoren der Endlösung. www.homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon/exekutoren.pdf Recherchiert 28.09.03 14, zitiert nach Verbindungsreader, Seite 27, ungeprüft) Ehrlinger brachte es sogar bis zum Abteilungsleiter für Personal, Ausbildung, Organisation im Reichssicherheitshauptamt. (Quelle: Höhne, Heinz: Der Orden unter dem Totenkopf. Die Geschichte der SS. Hamburg und Gütersloh, 1966/67; zitiert nach Verbindungsreader, Seite 27, ungeprüft)
  • Eugen Steimle. Es müsste auch mit größter Wahrscheinlichkeit Eugen Steimle sein, über den es in der Tübinger Chronik vom 24.05.1933 heisst:
An Stelle des seitherigen Führers der Tübinger Studentenschaft [...] ist [...] der seitherige Leiter des Hauptamtes für politische Erziehung cand. Phil. Steimle – Normannia Tübingen zum Führer der Tübinger Studentenschaft ernannt worden;
Auch auf der Homepage der Normannia findet sich kein Hinweis darauf, dass Eugen Steimle Mitglied gewesen sein könnte bzw. als Normanne und gleichzeitiges Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes als Führer der Tübinger Studentenschaft an der Faschisierung der Studierenden mitgewirkt hat. Quelle: Tübinger Vereinigung für Volkskunde e.V. (Hg): O Alte Burschenherrlichkeit. Material zur Ausstellung des Ludwig-Uhland-Institutes für empirische Kulturwissenschaft. Tübingen, 1978, S. 164; (zitiert nach Verbindungsreader, ungeprüft); Steimle wurde in den Nürnberger Prozessen allein für die drei Monate in denen er das Sonderkommando 7a der Einsatzgruppe B befehligte, die Verantwortung für die Ermordung von 500 Menschen nachgewiesen.(zitiert nach Verbindungsreader, Seite 27; ungeprüft);
  • Gerhard Schumann (Politiker) von der studentischen Verbindung Luginsland. Er wurde als Landesführer des NSDStB im April 1933 zum Kommissar für die württembergischen Studentenschaften ernannt und besorgte ihre Gleichschaltung. Quelle: Tübinger Vereinigung für Volkskunde e.V. (Hg): O Alte Burschenherrlichkeit. Material zur Ausstellung des Ludwig-Uhland-Institutes für empirische Kulturwissenschaft. Tübingen, 1978, S. 165; (zitiert nach Verbindungsreader, Seite 27, ungeprüft)
vermutlich korporierte Nazis (bislang nicht belegt)
  • Wilhelm Frick - AGV München im SV - Reichsinnenminister - Vorsitzender der NSDAP-Fraktion. Nicht belegt.
  • Hermann Göring - Ehrenmitglied der Wehrschaft Markomannia Berlin in der deutschen Wehrschaft - Reichsminister ohne Geschäftsbereich und Reichskommissar für die Luftfahrt. Nicht belegt.
  • Hugo Jury - Burschenschaft Ghibellinia Prag - SS-Obergruppenführer. Gauleiter von Niederdonau. Nicht belegt.
  • Friedrich Rainer - Burschenschaft Ostmark Graz - SS-Obergruppenführer. Gauleiter von Kärnten. Nicht belegt.
  • Baldur von Schirach - Corps Transrhenania München - Reichsjugendführer der NSDAP. Gauleiter und Reichsstatthalter in Wien. Im Artikel Heidelberger Spargelessen erwähnt, jedoch nicht belegt.
  • Ferdinand Werner (Politiker) - Landsmannschaft Chattia Gießen - Politiker. NSDAP-Mitglied. 1931 hess. Landtagspräsident. 1933 erster hess. NSDAP-Staatspräsident und dann NS-Ministerpräsident in Hessen. Nicht belegt.
definitiv korporiert gewesene Angehörige des Widerstands (mit Quellenangabe)
  • Eugen Bolz - AV Guestfalia Tübingen - Zentrum, 1912 Mitglied des Reichstages, 1919 Innenminister in Württemberg, 1928–1933 Staatspräsident von Württemberg. Gegner des Nationalsozialismus. In Berlin-Plötzensee hingerichtet - Quelle: Horst Grimm/Leo Besser-Walzel, Die Corporationen, Frankfurt am Main, 1986
  • Dietrich Bonhoeffer - AV Igel Tübingen im MWR - Bekennende Kirche, am 05.04.43 verhaftet, kurz vor Kriegsende im KZ Flossenburg hingerichtet - Quelle: E. Bethge, D. Bonhoeffer, rororo 780, S.25; Lill, Rudolf / Oberreuter, Heinrich: 20. Juli 1944. Portrait des Widerstandes. Düsseldorf, Wien 1984. S.89-91. Ger van Roon, Widerstand im Dritten Reich. München 1998
  • Eduard Brücklmeier - Corps Bavaria München - Legationsrat, als Widerstandskämpfer hingerichtet - Quelle: Handbuch des KSCV von 1985
  • Georg Diederichs - Corps Hercynia Göttingen, Corps Teutonia-Hercynia Göttingen - SPD-Politiker, unterstützte Gesinnungsgenossen finanziell und organisatorisch, verbüßte eine KZ-Haftstrafe; nach dem Krieg erster Ministerpräsident von Niedersachsen - Quelle: Wir wollen Männer, wir wollen Taten, S.410
  • Otto Dibelius - VDSt Berlin - Ev. Bischof. Bekennende Kirche. 1925-33 Generalsuperintendent der »Kurmark«. 1945-66 Bischof von Berlin. Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland 1949–1961. 1954-61 Präsident des Ökumenischen Rates - Quelle: Praktisches Handbuch des VVDSt, 5. Auflage 1992
  • Alfred Etscheid - Corps Suevia München - 1944 in Gestapo-Haft ums Leben gekommen - Quelle: Wir wollen Männer, wir wollen Taten, S.440
  • Karl Fritsch (Politiker) - Corps Baruthia Erlangen - Innenminister in Sachsen, 1944 im Gefängnis ermordet - Quelle: Wir wollen Männer, wir wollen Taten, S.440
  • Clemens August Graf von Galen - Forstakademische Verbindung Rheno-Guestfalia zu Hann. Münden im CV - Katholischer Theologe. Bischof von Münster von 1933 - 1946, 1945 Erhebung zum Kardinal, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime - Quelle: Academia - Zeitschrift des Cartellverbandes der kath. deutschen Studentenverbindungen 2/2001 (April 2001) S. 110f.
  • Kurt Gerstein - Corps Teutonia Marburg - nach verbüßter KZ-Haft SS-Mitglied geworden, informierte den Vatikan sowie Diplomaten neutraler Länder über die Vergasungen in den Vernichtungslagern; bekannt durch Rolf Hochhuths Stück "Der Stellvertreter" - Quelle: Pierre Joffroy, Der Spion Gottes
  • Carl-Friedrich Goerdeler - Alte Turnerschaft Eberhardina Tübingen, heute Turnerschaft Eberhardina-Markomannia (verbandsfrei) - Widerstandskämpfer des 20. Juli, sollte nach dem Putsch Reichskanzler werden. Hingerichtet in Berlin-Plötzensee - Quelle: Jürgen Setter, Ulrich Becker, CC im Bild, Historia Academica, Band 32/33, Würzburg, 1994, S. , S. 264–265
  • Albrecht von Hagen, Syndikus in Berlin und Leutnant der Reserve, nach dem 20. Juli 1944 als Widerstandskämpfer hingerichtet, hatte den Sprengstoff für das Hitlerattentat beschafft, Corps Saxo-Borussia Heidelberg (Handbuch der Kösener Corpsstudenten 1985)
  • Nikolaus von Halem - Corps Saxo-Borussia Heidelberg - Mitglied der Abwehr und der Widerstandsgruppe im Auswärtigen Amt; 1944 hingerichtet - Quelle: Wir wollen Männer, wir wollen Taten, S.440
  • Ulrich von Hassell, Deutscher Botschafter in Belgrad und Rom, nach dem 20. Juli 1944 als Widerstandskämpfer hingerichtet, Corps Suevia Tübingen (Handbuch der Kösener Corpsstudenten 1985)
  • Volkmar Herntrich, Führender Kopf der Bekennenden Kirche, Landesbischof der evangelisch-lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate, Corps Borussia Tübingen( Handbuch der Kösener Corpsstudenten 1985)
  • Kuno Kamphausen - KDStV Nassovia Darmstadt im CV; als Zentrumsmitglied 1934 durch die SS ermordet.
  • Rupert Mayer - Teutonia Freiburg im CV, Aenania Müchen im CV, Guestfalen Tübingen im CV - Pater Präses der Marianischen Männerkongregation 1921. Widerstandskämpfer - Quelle: Horst Grimm/Leo Besser-Walzel, Die Corporationen, Frankfurt am Main, 1986, S. 331
  • Karl Sack (Jurist) - Burschenschaft Vineta Heidelberg 1914 - Chefrichter des deutschen Heeres. Widerstandskämpfer. Im Konzentrationslager Flossenburg hingerichtet - Quelle: Horst Grimm/Leo Besser-Walzel, Die Corporationen, Frankfurt am Main, 1986, S. 356
  • Paul Schneider - Gießener und Marburger Wingolf (in Marburg ausgetreten) - Der »Prediger von Buchenwald«. 1939 im KZ Buchenwald ermordet - Quelle: Vogel, Der Prediger von Buchenwald, 6. Auflage, Berlin (DDR), 1966, S.17 f. (später erschienen im Lettner-Verlag in Berlin-Dahlem)
  • Rudolf von Scheliha - Corps Saxo-Borussia Heidelberg - versuchte, den Befehl zur "Endlösung der Judenfrage" über die Schweiz an die USA zu übermitteln; 1942 hingerichtet - Quelle: Wir wollen Männer, wir wollen Taten, S.440
  • Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, Regierungspräsident, Oberst, der "rote Graf", nach dem 20. Juli 1944 als Widerstandskämpfer hingerichtet, Corps Saxonia Göttingen (Handbuch der Kösener Corpsstudenten 1985)
  • Herbert Mumm von Schwarzenstein - Corps Palatia Bonn - Legationssektetär, als Widerstandskämpfer hingerichtet - Quelle: Handbuch des KSCV von 1985, S.
  • Adam von Trott zu Solz - Corps Saxonia Göttingen - Widerstandskämpfer des 20. Juli - Quelle: http://www.die-corps.de/Beruehmte_Corpsstudenten.252.0.html
  • Leo Trouet (1887-1944) (Lebensbild), Rechtsanwalt und Notar zu Eupen, 1927 von der belgischen Regierung abgelehnter Bürgermeisterkandidat der Katholischen Partei, entschiedener Gegner der Nationalsozialisten, 1944 in der Haft in Köln zu Tode gefoltert, Märtyrer des Erzbistums Köln, Bonner Armine (KV)
  • Peter Graf Yorck von Wartenburg, einer der bekanntesten Widerständler des 20. Juli 1944, zentrale Figur des Kreisauer Kreises, Corps Borussia Bonn, (Handbuch der Kösener Corpsstudenten 1985)
  • Josef Wirmer - KStV Flamberg (Bonn), KStV Brisgovia (Freiburg), KStV Langemarck (?), Ehrenphilister bei KStV Semnonia (Berlin), Ehrenphilister bei KStV Guestphalia-Berlin - Entschlossener Gegner des Nationalsozialismus. Ab 1936 Kontakt zu dem Widerstandskreis um d. Gewerkschafter Jakob Kaiser. Als Beteiligter an dem Attentat von 1944 z. Tode verurteilt. »Wenn ich hänge, Herr Präsident, habe nicht ich die Angst, sondern Sie!« - Quelle: S. Koß/W. Löhr (Hrsg.), Biographisches Lexikon des KV, Teil 1–6; Akademische Monatsblätter, Ausg. Nov. 1984; K.-D. Bracher/A. Leber/W. Brandt, (Hrsg.), Das Gewissen steht auf. Lebensbilder aus dem deutschen Widerstand 1933-1945, Mainz, 1984 (Neuaufl.)
vermutlich korporierte Widerständler (bislang nicht belegt)
  • Dr. Wilhelm Abegg (Politiker) - DDP, DStP. Reichsbanner-Mitglied. Bis 20. Juli 1932 Staatssekretär im preußischen Innenministerium. Bemühte sich um den Zusammenschluß aller politischen Kräfte gegen den Nationalsozialismus. Floh im März 1933 in die Schweiz
  • Robert Bernadis - fachstudentische Burschenschaft Wiking zu Mödling im Conservativen Delegierten-Convent der fachstudentischen Burschenschaften Österreichs (CDC) - Widerstandskämpfer 20. Juli 1944
definitiv korporiert gewesene zwiespältige Personen (mit Quellenangabe)
  • Rudolf Diels - ?: schlagende Verbindung in Gießen und oder Marburg - Jurist, bis zum 1. April 1934 Chef der (preußischen) Stapo, die er zur Gestapo umformte, dann Regierungspräsident in Köln, wegen Beteiligung am Attentat auf Hitler 1944 in Haft, nach dem Krieg wieder im Staatsdienst - Quelle: R. Diels: Lucifer ante Portas, Stuttgard 1950; Rupert Butler: History of the Gestapo, Osceola (USA) 1993; Alan Bullock: Hitler und Stalin, Berlin 1991
  • Engelbert Dollfuß - Amelungia Innsbruck im MKV, Franco Bavaria im CV sowie 15 andere CV-Verbindungen - Österreichischer Politiker der Christlich-Sozialen Partei, heute ÖVP. 1919 Mitbegründer der Deutschen Studentenschaft, deren Kreis 8 Österreich war. Setzte sich 1920 im CV für den Ausschluß der Juden ein. 1934 als Bundeskanzler von NS-Putschisten ermordet - Quelle: Horst Grimm/Leo Besser-Walzel, Die Corporationen, Frankfurt am Main, 1986
  • Hanns-Martin Schleyer - PV Teutonia Rastatt von 1842, Corps Suevia Heidelberg im KSCV - SS-Kommandant. Vorstandsmitglied der Daimler-Benz AG, Präsident des Arbeitgeberverbandes und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Sozialtheoretische Schriften: Das soziale Modell. 1977 von der RAF ermordet - Quelle: Horst Grimm/Leo Besser-Walzel, Die Corporationen, Frankfurt am Main, 1986, S. 360
  • Kurt Schuschnigg - A.V. Austria Innsbruck im (Ö)CV sowie 8 andere ÖCV-Verbindungen - Österreichischer Politiker der Christlich-Sozialen Partei, heute ÖVP. 1934 als Bundeskanzler Nachfolger von Dollfuß.
  • Otmar Freiherr von Verschuer - aktiv in den Vereinen Deutscher Studenten in Marburg, Freiburg und München, AH in München - Rassehygieniker des Nationalsozialismus, Leiter des Instituts für Erbbiologie und Rassenhygiene in Frankfurt von 1935–1942, Erster Adjutant der Studentenkompanie Marburg (»Mechterstädt«) Seit 1934 Herausgeber der Zeitschrift Der Erbarzt und wurde zu Beginn der vierziger Jahre Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin-Dahlem. Verschuer war der Doktorvater von Joseph Mengeles zweiter Dissertation, und viel spricht dafür, daß Mengeles Tätigkeit in Auschwitz mit Verschuer abgestimmt war, da beide in der Zwillingsforschung tätig waren. Nach dem 2. Weltkrieg von allen Gerichten freigesprochen und bis an sein Lebensende hochgeachteter Medizinprofessor und Institutsleiter in Münster war. - Quelle: Marc Zirlewagen, Der Kyffhäuser-Verband der Vereine Deutscher Studenten in der Weimarer Republik, 1999
vermutlich korporierte zwiespältige Personen (Gerücht)
  • ...

Bei Quellenangaben wäre wichtig, dass der, der die Quelle angibt, sich ebenfalls als Quelle der Quelle zu erkennen gibt: also bitte unterschreiben! --Jesusfreund 19:30, 1. Dez 2004 (CET)

Das meiste ist von mir, das kannst Du anhand der Versionsgeschichte nachvollziehen. In diesem Fall nach jeder Zeile zu unterschreiben ist ja wohl ein bißchen übertrieben. Außerdem zitiere ich und andre ja nur andere Quellen. Ich habe auch darauf hingewiesen, dass nicht alle Quellen 100% koscher sind. Wo ich das meiste her habe, steht auch oben. Ich hoffe ich konnte helfen ;-) --ALE! 21:41, 1. Dez 2004 (CET)

Warum wird diese Liste eigentlich "nur" auf der Disku-Seite geführt und nicht im Artikel? --UweRohwedder 09:51, 10. Feb 2006 (CET)

Hallo Uwe! Meines Erachtens ist die Liste einfach zu lang und eine repräsentative Auswahl zu treffen wollte ich den Kritikern überlassen. --ALE! ¿…? 09:59, 10. Feb 2006 (CET)
Das war damals nur so eine Art von Materialsammlung, die dazu dienen sollte zu zeigen, dass bei den Verbindungsstudenten nicht nur böse Buben, sondern auch eine ganze Menge Widerständler dabei waren. Diese bunte Zusammenstellung sollte als Grundlage für die Akzeptanz allgemeingültiger, gestraffter Aussagen dienen. Das hat dann auch geklappt. So wurden Aussagen wie "das waren alle Nazis" oder "das waren alles Widerständler" verhindert. Das so in den Text reinzunehmen, wäre wohl falsch. --Rabe! 10:12, 10. Feb 2006 (CET)

Situation in Österreich

Im Gegensatz zum Artikel "Studentenverbindungen", in dem sich wenigstens ein kurzes Kapitel mit der Lage in Ö beschäftigt sucht man derartiges hierorts vergeblich. Der Begriff "deutschlandlastig" scheint deshalb geradezu untertrieben. Gerade die historische Entwicklung verlief aber in Österreich in vielen Belangen eigenständig (z.B.: Aspekt: Vielvölkerstaat). Hier gibt es noch viel zu tun! --Drmartinhirsch 17:35, 10. Sep 2006 (CEST)

Weibliche Chefs

Dann man raus mit der Sprache! Wann gab es denn die erste Vorortspräsidentin und in welchem Verband? Und wie hieß die Dame? Die Unitas-Präsidentin hat mal als besonderes Ereignis in den Medien gestanden, da bin ich drauf gekommen. Aber wenn das anders ist, muss noch mal recherchiert werden. Am besten von jemandem aus dem Schwarzburgbund.--Rabe! 16:18, 9. Nov. 2006 (CET)

Vielleicht können wir sogar mal die ersten drei Präsidentinnen recherchieren. Dann wirkt das nicht so Alibi-mäßig. --Rabe! 16:27, 9. Nov. 2006 (CET)

Ich meine, dass der Schwarburgbund im Jahre 1997 von einem weiblichen Bundes-X (Ostfranken Hannover) geführt wurde. Vielleicht war dies auch schon einmal davor der Fall. Wer bietet mehr? --ALE! ¿…? 17:56, 9. Nov. 2006 (CET)
Verband farbentragender Mädchen (Österreich) wurde 1989 gegründet, dementsprechend müsste die erste Präsidentin des Vfm spätestens die erste Vorsitzende eines Korporationsverbandes gewesen sein, wenn nicht der Schwarzburgbund oder der SchwStv vorher zugeschlagen haben! lg 62.47.9.32 21:30, 17. Nov. 2006 (CET)