Diskussion:Hörtypologie

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Adorno : nicht beweisen??

Zunächst ist zu bemerken, dass Adorno im Laufe seines Lebens eine Menge Erfahrungen mit Musik, Musikinterpretation, Musikkritik und Musikhörern gemacht hat. Als Soziologe hat er an Studien mit Hörerbefragungen teilkgenommen, als Pianist auf professionellen Niveau und als ebensolcher Komponist waren ihm auch die Aspekte des Musikschaffens aus eigener Anschauung bekannt. Der Mann war gleichzeitig Philosoph, Soziologe, Komponist und Musiker. So einen Glücksfall hat es weder davor, noch danach gegeben (Nietzsche konnte z. B. recht gut Klavier spielen und war Philosoph, konnte aber nicht komponieren).

Weiters sind auch alle anderen Einteilungen in Hörertypen nicht beweisbar, sondern Hypothesen. Man kann leider nicht in der Anatomie die Hörer aufschneiden und das Typenmerkmal aus dem Gehirn sezieren (eher zum Glück).

Angesichts der reichen Erfahrung, die Adorno am Ende seines Lebens gesammelt hatte, traue ich seinen Hypothesen eher, als denen der "empirisch gesicherten" Soziologen ohne Musikkenntnisse, die dadurch nicht Insider sind.

Wer hat eigentlich den Unsinn aufgebracht, dass Adorno sich der reinen Spekulation hingegeben hatte? Die Untersuchungen zum "Radio-Research", zum "Autoritären Charakter" und zu den Überbleibseln faschistischer Ideologie in bundesdeutschen Normalbürgern sind Beispiele, dass dies einfach nicht stimmt.

Wenn man schon aus der "Einführung in die Musiksoziologie" von Adorno abschreibt, so sollte man es richtig tun. Sprachlich und auch inhaltlich.

--Herbert Eppler 20:26, 9. Feb. 2008 (CET)

Verschiebung nach Hörertypen

Wäre das nicht das treffendere Lemma? Adornos Text befasst sich genau damit. 1. "Hörtypologie" ist unverständlich und irreführend. 2. Dass es sich um eine "Typenlehre" handelt, geht aus dem Artikel nicht hervor. Oder habe ich eine Quelle dazu übersehen?--ChickSR (Diskussion) 18:02, 30. Jun. 2022 (CEST)

@Mirkur, vielleicht hast du dazu eine Meinung? --ChickSR (Diskussion) 18:02, 30. Jun. 2022 (CEST)
Ja, hab ich: Beide im Lemma angegebenen Begriffe sind etwas unterschiedlich zu verstehen als Typologie der Hörer und Typologie des Hörens. Das ist nicht dasselbe. Dein Vorschlag würde letzteres nicht mehr umfassen. Außerdem ist der Begriff in der Musikwissenschaft üblich und etalbiert, kannst z.B. mal als Suchbegriff ins MGG eingeben, vermutlich auch Riemann, aber auch in den angegebenen Quellen, natürlich nicht immer gleich im Titel. Sehe also keinen Grund für eine Verschiebung. Es ist natürlich nicht eine Typologie, sondern es sind mehrere. Der Singular als Lemma ist aber in der Wikipedia üblich. --Mirkur (Diskussion) 19:14, 30. Jun. 2022 (CEST)
Ja, dann müsste die Einleitung überarbeitet werden, so etwa "Hörtypologien sind musikwissenschaftliche Typologien von Hörern bzw. des Hörens" (bei Lehmann 1994 ist auch von Hörtypologien im Plural die Rede). Die Einleitung vermittelt bisher den Eindruck, es handelt sich um eine Art Disziplin oder eben "Typenlehre". --ChickSR (Diskussion) 07:36, 1. Jul. 2022 (CEST)

Habe das mal so umgesetzt, dass formal der Singular des Lemmas erhalten bleibt. Ist ja manchmal schwierig... In der Einleitung war zwischenzeitlich auch begründungslos das "verschiedene" gestrichen worden, was ich gar nicht mitbekommen hatte, weil ich das Lemma nicht mehr auf meiner BEO hatte. Also danke fürs Anpingen. Werde die Tage auch noch einmal etwas aus dem neuen Lexikon Musikpsychologier ergänzen. Gruß --Mirkur (Diskussion) 11:18, 2. Jul. 2022 (CEST)

Sehr gut, vielen Dank! --ChickSR (Diskussion) 13:30, 2. Jul. 2022 (CEST)