Diskussion:Inflektiv

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Beiträge aus der Steinzeit

Will uns da jemand verarschen? Wir wissen jetzt (z.t.), was ein I. nicht ist. Was isses denn? Wie wär's mit einem Beispiel? Wie ist eigentlich der I. von LÖSCHEN? Zoelomat 6. Jul 2005 23:50 (CEST)

Ich habe mal versucht, diesen recht unverständlichen Artikel zu überarbeiten und klarer haerauszuarbeiten, um was es eigentlich geht. Die Beispiele habe ich rausgeschmissen, da sie im Text eingebettet mehr Sinn machen. Den Absatz mit der Wortform habe ich aber selber nicht verstanden, das ist ein völlig unverständlicher Kauderwelsch von Pseudo-Fachwörtern. Und was ein UK sein sol, weiß ich auch nicht, United Kingdom wird's ja wohl nicht sein. --Kuli 15:03, 29. Jul 2005 (CEST)

Der Abschnitt zur Wortform verwendet die üblichen linguistischen Fachbegriffe zur Wortbildung, die unter anderem in Fleischer/Barz: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache nachzulesen sind. AKW 11:26, 15. Aug 2005 (CEST)

Meinst du, ich renn' jetzt los und kauf mir den Fleischer/Barz ;-? Wäre nicht Hausmeister Krauses Sohn eine gutes Beispiel? Bin da nicht so sicher, es gibt auch die dort erwähnte Verbform Erikativ, die sehr ähnlich klingt. Zoelomat 20:36, 7. Sep 2005 (CEST)

Abgrenzung *ZweifelHab*

Wieso „geh!“ finit/unflektiert sein soll, wie bei Abgrenzung behauptet wird, begreife ich nicht ganz. Natürlich kann ich "geh" nicht in den Dativ setzen, auch nicht ins Plusquamperfekt, aber trotzdem kann man es flektieren, und das besser als den Werwolf: geht (Plural) - schon ist dem Morgenstern'schen Wunsch des "bitte beuge mich" entsprochen und die Theorie widerlegt.(Sollte sie anders gemeint gewesen sein, müßte sie besser ausgedrückt werden.)
Da ich kein Linguist bin, möge (Exhortativ/Optativ) ein/e Fachmann/frau (deutscher Sexualparitätsherstellungsschrägstrich) das bitte zurechtrücken ;-) --FotoFux 00:54, 13. Dez 2005 (CET)

ich glaube du verwechselst den Inflektiv mit dem Imperativ --84.155.246.60 16:00, 10. Feb. 2007 (CET)

Programmiersprachen

Ohne dem Autor zu Nahe treten zu wollen: HTML und XML sind keine Programmiersprachen, sondern Auszeichnungssprachen. Programmiersprachen sind solche, mit denen man Ablauflogik definieren kann, das kann HTML/XML nicht. Mit letzteren kann man nur Strukturen (statisch) beschreiben. Nachgetragene Signatur: 84.57.102.197, 2006-12-07T23:51:00

Wie wärs mit Computersprachen, würde Beschreibungssprachen und Programmiersprachen umfassen. Oder ist dieser Ausdruck schon altmodisch? Zoelomat 00:17, 8. Dez. 2006 (CET)
Nun ja, ganz so statisch ist HTML auch nicht mehr (wenn man DOM oder JavaScript hinzunimmt), aber ich habe jetzt "andere Programmiersprachen" zu "Programmiersprachen" verkuerzt, so dass XML/HTML nicht mehr mitbezeichnet sind: "nachgeahmte Elemente aus XML/HTML oder Programmiersprachen". Danke fuer den Hinweis!--Otfried Lieberknecht 12:09, 8. Dez. 2006 (CET)

Gibt's den Erikativ auch im Englischen und anderen Sprachen? -- CdaMVvWgS 21:02, 8. Jun 2004 (CEST)

Teilnehmer des LEO Englisch-Forums haben den Erikativ regelrecht zu einer Kunzstform entwickelt. Das sind wohlgemerkt deutsche Erikative, wenn auch mit gelegentlichen "Einschlüssen". Der "Erikativrätsel-Thread", Folge 13: http://forum.leo.org/cgi-bin/dict/forum.cgi?action=show&sort_order=&list_size=30&list_skip=&group=forum004_general_c&file=20040716231413

Wirkliche englische Erikative gibt's eigentlich selten, und wenn, verwenden sie gewöhnlich die dritte Person Singular (oder, noch seltener, das Gerund); Beispiele: *singsjoyfully*, *dancing*, *cheering(ly)* <- Ich weiß allerdings nicht mal, ob die in Sternchen gesetzt werden. --FAR 20:07, 9. Jun 2005 (CEST)
Der Erikativ ist ja aus den (eh schon endungslosen) englischen Infinitiven wie „sob“, „cough“ usw. hervorgegagen - es kann ihn also nur dort geben, wo der Infinitiv wie im Deutschen eine Endung hat, die man weglassen kann. --Olaf Studt 23:28, 27. Jun 2006 (CEST)
Tolle kleine Erklärung (wollte ich nur mal eben anmerken) --77.180.172.172 16:46, 12. Sep. 2014 (CEST)

"Erikativrätsel"

Bin dafür, diesen Absatz zu streichen. Das war eine Mode in einem EINZELNEN Internet-Forum (LEO), die sich schon seit ca. 1 Jahr totgelaufen hat. Allgemeine Relevanz hat das wohl kaum ... --84.172.245.213 11:57, 20. Dez 2005 (CET)

Wenn das so ist, habe ich keine Einwände. --Neitram 16:06, 20. Dez 2005 (CET)
Das ist absolut nicht wahr, jeder der scho sich auch nur ein wenig in Internet foren und Instant Messaging auskennt, weiss das der Erikativ sehr weit verbreitet ist. Michajl 16:08, 17. Jan 2006 (CET)
Es geht hier, wenn ich das richtig sehe, nur um den Abschnitt Erikativrätsel, nicht um den gesamten Artikel Erikativ. Gruß, -- Laudrin 14:15, 25. Jan 2006 (CET)

"Erika Fuchs Buch"

Was soll das darstellen? Hat das Ding nen Titel? -- JensMueller 22:30, 9. Aug 2004 (CEST)

ist der hinweis auf die "quasselecke dse leo-forums" nciht etwas zu speziell für eine enzyclopädie?


"Ausnahmen"

Bei den meisten der genannten Ausnahmen handelt es sich um Präteritopräsentien (siehe Präteritopräsens), die ohnehin in der deutschen Sprache einen ganz eigenen Fall darstellen.

Analogie

Ich hab mal einen Abschnitt über die Analogie zwischen Erikativen und der japanischen Satzstruktur eingfügt, da mir dieser Seinerzeit eklatant ins Auge gesprungen ist. Eventuell wären da natürlich auch Beispiele nicht schlecht, außerdem ist es noch recht unsauber geschrieben. Wen's interessiert: Ich fand es verwunderlich, dass die viele Deutsche zwar kein Problem damit haben, überflüssige Information im Erikativ unter'n Tisch fallen zu lassen, andererseits aber äußerst konsterniert sind, wenn man sie hören, dass man im Japanischen häufig Satzteile weglässt. Hm... wenn ich jetzt Linguist bzw. Psycholinguist wäre, würde ich das sofort untersuchen - bin ich aber nicht, also überlasse ich's einfach mal wem anders ;) --FAR 20:07, 9. Jun 2005 (CEST)

Fachbegriff Inflektiv

Der Fachbegriff für die hier vorgestellten Ausdrücke ist Inflektiv. Der Begriff Inflektiv umfasst auch die komplexen Ausdrücke wie "lachendausdemHausgeh" und ist auch in der Forschung schon ein paar Jahre im Gebrauch. (vgl. Schlobinski 1999)

Mich würde interessieren, wie man gerade auf den Terminus "Inflektiv" gekommen ist. Lat. "inflectere" bedeutet soviel wie "nach innen biegen" oder "zur Seite biegen". Es handelt sich doch beim Inflektiv entweder um eine verkürzte Verlaufsform (bei reflexiven Handlungen, vergleichbar mit dem present continuous im Englischen, nur ohne Personalpronomen - Bsp: "sichwegduck", "bibber") oder um eine Art Interjektion (Bsp. "schepper!", "tröööt!"). Es wird nichts zur Seite gebogen. Soll der Begriff die im Weglassen des infinitivischen -en liegende Reduktion zum Ausdruck bringen? Wäre toll, wenn jemand das hier erklären könnte. (nicht signierter Beitrag von 193.116.24.237 (Diskussion | Beiträge) 18:24, 4. Aug. 2009 (CEST))

Denke das "in-" hat hier eher die Bedeutung von "un-" bzw. "nicht-" wie z.B. indiskutabel oder instabil. Dementsprechend wäre die Bedeutung un- oder nichtgebeugt. --92.206.124.136 17:20, 29. Aug. 2011 (CEST)

kein Emoticon

Emoticons setzen sich aus Zeichen des ASCII-Zeichensatzes zusammen, jedoch nicht aus Wörtern. Daher sind Erikative bzw. Inflektive nicht zu den Emoticons zu zählen. Hier ist Überarbeitung nötig.

Finde ich auch, das Wort "Text-Emoticon" ist doch schon ein Widerspruch in sich. Emoticons sind doch kleine "Bildchen", wie auch im Emoticon-Artiekl beschrieben. --DerPaul 12:24, 23. Sep 2006 (CEST)

Präteritopräsentien

Bezieht sich auf obigen Einwand.

Dass die Ausnahmen allesamt Präteritopräsentien sind ist ein weiteres Kriterium, mittels dessen die Erikative systematisiert werden können, keine Einschränkung der Ausnahmen. Insofern verstehe ich den Einwand "ohnehin" nicht.

Pseudo und Wissenschaft

Dass man der Erikativ meist erikativ gebraucht und deshalb so betont, das zu erwähnen ist hier nicht die richtige Stelle, das möchte ich mal hier betonen. Wenn schon pseudowissenschaftlich, dann aber auch richtig und stilecht, sonst macht's doch keinen Spaß! Erikativ ist das Dingwort, zu dem das Wie-Wort erikativ heißt, steht demnächst noch hier...? Nachdem der Ausdruck von einer Person abgeleitet wurde und nicht auf wissenschaftlicher Systematik basiert, die hinwiederum sich gerne griechisch-lateinischer Wortstämme bedient (und wo Erika ganz etwas anders bedeutet), ist es nicht direkt verwunderlich, dass das nicht der akzeptierte wissenschaftlich-seriöse Ausdruck sein kann. *ohne4TildenLeiseLächelndAusDemEditFensterGeh*

"MMORPG"

Die flektierte Regieanweisung ist KEIN Erikativ. Mag sein, dass sie sich (neu) entwickelt hat auf der Grundlage des in Sternchen gesetzten Inflektivs, aber dann besteht das Bindeglied zwischen beiden in den Sternchen und nicht in der Unflektiertheit. Daher ist die "MMORPG"-Regieanweisung keine grammatische Unterkategorie des Erikativs und hat somit im Absatz "Bildung" nichts verloren.

*schreienddurchdiewohnungrenn*

Ohh ist das alles ein Unfug. Kann den Artikel gar nicht zu Ende lesen, ohne ständig zwischen Lachen und Heulen zu sein. Ich stamme eben nicht aus der NBC-Giga-Generation mit ihren ebensolchen gehirnmasseabbaufördernden "knuuuutsch" "knuddel" Chats. -andy 80.129.104.182 15:17, 21. Jul 2006 (CEST)

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, mein Freund, das ist wurscht! Sprache pflegt sich dynamisch zu entwickeln und täte sie es nicht, so hätten wir erst gar keine. Dazu gehört auch die kontinuierliche Erweiterung der Ausdrucksmittel.
Die Diskussion ist durchaus nicht neu: Wir Rheinländer z.B. sind die deutsche Verlaufsform immer fleißig am verwenden, auch wenn unverbesserliche Germanisten davon Magenkrämpfe bekommen. Wissen wir doch wohl, daß deren Verdikte nur vertuschen sollen, daß Goethe und Schiller zu dumm waren, die Verlaufsform zu verwenden. *zwinker*
Gruß, Martin 62.80.59.31 04:31, 5. Okt 2006 (CEST)


Über-den-gelungenen-Kommentar-freu, 88.152.14.217 08:45, 29. Jun. 2009 (CEST) ;)

"Einführung" im Deutschen

"Inflektive wurden im Deutschen eingeführt durch die Übersetzungen englischer Comics seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts." Das kann kaum stimmen, meine ich. Warum sollte es davor keine Inflektive gegeben haben? (Nein, ich habe jetzt keine bestimmten Quellen im Sinn.)(Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von 85.127.240.51 (DiskussionBeiträge) 0:11, 10. Feb 2008) -- Blah 11:20, 10. Feb. 2008 (CET)

Ist ja mittlerweile geändert in "Inflektive gewannen im Deutschen durch die Übersetzungen englischsprachiger Comics seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an Popularität.", aber da drückt sich der Artikel um die Fakten herum. Entweder hat Erika Fuchs den Inflektiv populär gemacht, dann war das erst in der zweiten Häfte des Jahrhunderts, oder es gab vorher Inflektive in den Comics. Da nur sehr wenige englischsprachige Comics übersetzt wurden (Prince Valiant ala Prinz Waldemar und Blondie sind die einzigen, die mir spomntan einfallen), müßte sie entweder zu finden sein oder sie gab es nicht bzw. dies Comicse haben nichts zur Populrität des Inflektivs beigetragen. –– Burkhard Ihme (Diskussion) 17:41, 23. Sep. 2014 (CEST)
Weil sie erst bei der Übersetzung besagter Comics erfunden wurden. Wenn Du aber nachweisen kannst, daß Inflektive schon früher verwendet wurden, werden wir den Artikel gerne ändern. Gruß, Franz Halač 14:55, 19. Feb. 2008 (CET)
Bin zwar nicht die IP, aber in der FAQ ("Sahara") von de.etc.sprache.deutsch [1] wird ein älterer Erikativ erwähnt. --Schuetzm 19:29, 9. Sep. 2009 (CEST)
Das Beispiel unter de.etc.sprache.deutsch, nämlich „Schließ(!)“, ist zwar sehr interessant, aber nicht wirklich eindeutig. Man könnte es mit einiger Berechtigung auch als (vielleicht umganssprachlichen) Imperativ deuten. Grüße, --ᛏᛟᚱᚨᚾᚨ 23:57, 13. Dez. 2011 (CET)

Die Beweislast liegt wohl beim Einfügen in den Artikel, nicht beim Herausnehmen unbequellter Behauptungen. Ich habe die Behauptung erst mal etwas abgeschwächt. (Der Hinweis auf Knusper, knusper, knäuschen ist nicht als Beweis gemeint, sondern als Indiz dass die Existenz des umgekehrten Beweises unwahrscheinlich ist. Falls er doch existiert, kann er natürlich gerne erbracht werden.) --SpecMade (Diskussion) 20:04, 26. Dez. 2013 (CET)

In anderen Sprachen

Wie sieht das denn in anderen Sprachen aus? gibt es da ähnliche Formen, wenn ja, wie werden sie gebildet, wo werden sie verwendet? Nur in Comics und in Chats oder auch in "etablierten" Medien? --RokerHRO 09:12, 4. Jun. 2010 (CEST)

Sprachwidrig/wider die Norm

Um einem Editwar vorzubeugen… Im Satz Vom Inflektiv können solche meta-kontextuellen Parenthesen aber beeinflusst sein, wenn darin das flektierte – also nicht inflektive – Verb abweichend von der Sprachnorm in der für den Inflektiv typischen Schlussstellung erscheint (*Nick1 Nick2 knuddelt*). stand zunächst „sprachwidrig“ statt den "abweichend von der Sprachnorm", was ich rausgenommen habe. Grade hat ein IP-User die oben stehende Version eingefügt. Ich bin dafür, sämtliche Referenzen auf irgendwelche standardsprachlichen Normen zu entfernen, aus folgenden Gründen: Die SOV-Stellung ist im Deutschen nichts ungewöhnliches, man denke an subordinierte Nebensätze (ich möchte, dass Nick1 Nick2 knuddelt). Zum zweiten glaube ich nicht, dass Duden und co. expliztit eine Konstruktion wie die im Artikel beschriebene verbietet, demnach ist keine Norm verletzt (Hab grade keine Dudengrammatik zur Hand, wer eine hat möge nachschauen und die entsprechende Norm als Quelle eintragen, dann kann der Zusatz imhho bleiben). Ich werden die entsprechende Phrase wieder entfernen.--Mrmryrwrk'soch'os! 14:38, 4. Jun. 2010 (CEST).

Lieber Mrmryrwrk, ich kenne Deine WP-Arbeit schon etwas länger und weiß deshalb, daß Du von solchen Themen bei weitem genug verstehst, um in einer solchen Frage tatsächlich keinen Editwar führen zu müssen! Bitte beachte deshalb, daß "Nick1 Nick2 knuddelt" gerade kein Nebensatz, sondern ein Hauptsatz ist und deshalb mit der Stellung SOV tatsächlich von den beiden in der deutschen Standardsprache für den Hauptsatz möglichen -- seit dem Ende des Mittelalters möglich gebliebenen -- Optionen (Grundstellung SVO, emphatisch OVS) abweicht. Das Deutsche ist nun mal nach der Typologie Greenbergs ([2]. [3], etc. pp.) in Hinsicht auf die Grundstellung eine VO- und keine OV-Sprache, dafür braucht's keine Verbote und keinen Duden! Auf die insofern durchaus fundamentale Abweichung hinzuweisen ist auch kein irgendwie wertender POV, sondern es handelt sich um den insoweit durchaus deskriptiven Hinweis auf eine für die Markierung und Wirkung konstitutive Abweichung, die dem normwidrigen OV-Typ von Inflektivkonstruktionen des Typs "die Tür knall" entspricht. "Sprachwidrig" war in der Tat blöd formuliert, weil das eine grundsätzliche Sprachwidrigkeit nahelegen konnte, "abweichend von der Sprachnorm" sollte dagegen eigentlich deutlich genug sein, aber wenn das immer noch derart falsch ankommen kann, dann halt "abweichend von der deutschen Sprachnorm". Herzlich, Deine "irgendeine" IP: 195.233.250.6 11:26, 8. Jun. 2010 (CEST)
Also nach Bierwisch (1963) und einigen Anderen ist die Grundwortstellung im Deutschen SOV, eine Auffssung, die inzwischen selbst nicht-generative Linguisten oder gar Typologen teilen. Der WALS geht sogar davon aus, dass das Deutsche überhaupt keine dominante Wortstellungsfolge hat. Wir können hier nicht festlegen, wer "mehr Recht" hat, Bierwisch, Greenberg oder Dreyer (zuindest ist es nicht die Aufgabe der WP-Autoren). Es geht mir auch vielmehr um den Verweis auf eine „Norm“, die es mW nicht gibt, nämlich dass SOV im Hauptsatz verboten/schlecht/nicht-standard sein soll. Man kann ergänzen, dass die SOV-Stellung in diesen Konstruktionen von der üblichen Hauptsatzstellung abweicht, aber sie ist nicht "normwidrig" oder sowas… außer, wie gesagt, jemand liefert die verletzte Norm, was aber schwer fallen dürfte, da auch der Duden streng genommen keine Sammlung von Sprachnormen darstellt.--Mrmryrwrk'soch'os! 17:44, 8. Jun. 2010 (CEST).
Auf Anhieb gelingt es mir nicht, einen Hauptsatz mit der Stellung SOV zu bilden, den ich nicht als syntaktisch fehlerhaft ansehen würde. Hast du mal ein Beispiel? --Jossi 19:56, 8. Jun. 2010 (CEST)
Das wären dann wohl Sätze wie: "Ich Pause machen und Bier trinken, Du weiter Sand schippen!" Oder Beispiele aus neuhochdeutscher Reimversdichtung, die zuweilen Endstellung des Verbs als poetische Lizenz, aus Gründen des Reimzwangs oder als archaisierendes Stilmittel, praktiziert ("Viel tausend Leut so manche Meil / Ihr zu Gefallen reisen").
Aber im Ernst: mein Hinweis auf Greenberg war ein friendly reminder, offensichtlich vergeblich, aber ich habe nicht vor, akademische Debatten der 60er-/70er-Jahre über die Tiefenstruktur des Deutschen aufzurollen. Dort ging es um die Frage, ob das übergreifende Prinzip in der Tiefenstruktur, auf das die im neuzeitlichen Deutschen an der Oberfläche für Haupt- (SVO) und Nebensatz (SOV) je verschiedenen Stellungsarten (dazu auch VSO im Frage- und Ausrufesatz) zurückzuführen sind, besser (d.h. ökonomischer, in besserer Übereinstimmung mit erhobenen sprachspezifischen Daten oder mit postulierten sprachlichen Universalien) als SVO oder aber SOV anzusetzen sei. Siehe z.B. Marga Reis, Sytaktische Hauptsatzprivilegien und das Problem der deutschen Wortstellung, ZGL 2.1974:299:
Sieht man von ausklammerungs- und topikalisierungserscheinungen ab, so weist im deutschen der hauptsatz grundsätzlich SVO-, der nebensatz SOV-stellung auf. Will man die verhältnisse auf der basis einer einheitlichen tiefenstrukturellen ordnung beschreiben, scheinen, zumindest auf den ersten blick, sowohl SVO als auch SOV und offenbar sogar VOS dafrür in frage zu kommen, mit dem dann einzigen unterschied, daß im falle zugrunde gelegter SVO- und VSO-ordnung eine regel angesetzt werden muß, die das verb in nebensätzen in endstellung bringt, im falle von SOV-ordnung eine regel, die die zweitstellung des verbs in hauptsätzen besorgt.
Auch Bierwisch & Co. haben aber keineswegs behauptet, daß speziell für den Hauptsatz an der Oberfläche SOV oder freie Stellung festzustellen wäre, sondern haben vielmehr plausibel zu machen versucht, daß die an der Oberfläche als solche unbestrittene Zweitstellung des Verbs im Hauptsatz als Transformation einer tiefenstrukturellen Endstellung zu erklären sei. Welche Algorithmen der WALS anwendet, weiß ich nicht, aber wenn er für den deutschen (und den niederländischen) Sprachraum "no dominant order" erkennt, dann kann das eigentlich nur heißen, daß er Satztypen nicht unterscheidet, also -- genau wie Du, Mrmryrwrk -- den Unterschied zwischen Haupt-, Neben-, Frage- und Ausrufesatz vernachlässigt. Auf den kommt es hier aber an. SOV im Hauptsatz ist im neuzeitlichen Deutschen ungrammatisch, und wenn es wie im gegebenen Fall in bestimmten Sprechergruppen und deren spezifischen Medien trotzdem mit einer gewissen Häufigkeit quasi als eines ihrer Ingroup-Merkmale vorkommt, dann handelt es sich um eine sondersprachliche Abweichung von der standardsprachlichen Norm. Ob Duden, Bierwisch (Grammatik des deutschen Verbs, 1963; Psychologische Effekte sprachlicher Strukturkomponenten, 1980, p.42) oder wo auch immer Du nachschlagen magst, Du wirst nirgendwo SOV als standardsprachliche Stellungsvariante des heutigen deutschen Hauptsatzes beschrieben finden. Können wir diese Quatsch-Diskussion also bitte beenden? --195.233.250.6 12:41, 9. Jun. 2010 (CEST)
@Jossi: "Ich habe das Buch gelesen": SHOV, wobei H = Hilfsverb. Mir ist schon klar, dass das Beispiel etwas hinkt, da zwar im Beispiel das Hauptverb satzfinal ist, und das flektierte Verb tatsächlich zwischen S und O steht. Informationsstrukturalistisch ist das relevante Verb aber am Ende des Satzes, das Auxiliar in Wackernagel trägt selbst keine Bedeutung (sehen wir mal von einer rein formalen Tempusinformation ab). Übrigens; was machen wir denn jetzt: “Gestern las ich ein Buch”: VSO-Stellung…
@195.233.250.6 Wie gesagt, es geht mir nicht um die Frage, ob das Deutsche SOV oder SVO (oder sonstwas) hat, das können wir hier eh nicht entscheiden. Mir geht es um eine „Norm”, die es imho nicht gibt bzw nicht nachweisbar ist.--Mrmryrwrk'soch'os! 16:06, 9. Jun. 2010 (CEST).
"Informationsstrukturalistisch ist das relevante Verb aber am Ende des Satzes": mit der Meinung stehst Du allein. Die Sprachwissenschaft entscheidet den Stellungstyp nach der finiten Verbform, und zwar gerade darum, weil diese die syntaktisch relevanten semantischen Informationen enthält: Person, Agens, Tempus, Modus (ob das "Buch" hingegen "gelesen", "gekauft" oder "wegegeworfen" wurde ist syntaktisch irrelevant). Dein Beispiel und Deine Erläuterungen hinken nicht nur, sie sind ein Offenbarungseid, ich muß Dich demnach verwechselt haben, als ich oben von Deiner Erfahrung mit solchen Themen schrieb. "Ich habe das Buch gelesen" ist SVO und entspricht der standardsprachlichen Norm, "Ich das Buch gelesen habe" wäre normabweichend SOV, und wenn bei der fraglichen Chat-Konstruktionsweise überhaupt Hilfswerben verwendet werden, dann eher keine temporalen, sondern z.B. etwas wie "nick1 nick2 knuddeln will".
"ob das Deutsche SOV oder SVO (oder sonstwas) hat, das können wir hier eh nicht entscheiden". Es geht hier, wie gesagt, nicht um "das Deutsche", sondern und den (neuhoch-) deutschen Hauptsatz. Und was der "hat" brauchen wir nicht zu entscheiden, der "hat" standardsprachlich SVO oder als Ausdrucksvariante OVS, aber nicht SOV. Da gibt's nix zu entscheiden, denn darüber gibt es keinerlei wissenschaftlichen Meinungsverschiedenheiten, auch Quellen im Verständnis von WP:Q wurden von mir bereits genug angeführt, aber als Kurzfassung mit geschichtlicher Perspektive, die den Status Quo als Ergebnis einer Reglementierung beschreibt, siehe noch hier [4]. --195.233.250.6 18:34, 9. Jun. 2010 (CEST)
195.233.250.6, deine ebenso klaren wie präzisen Erläuterungen sind für mich uneingeschränkt überzeugend. --Jossi 20:41, 9. Jun. 2010 (CEST)
Ich merk schon, meine didaktischen Fähigkeiten reichen nicht aus, mich verständlich auszudrücken und beim eigentlichen Thema zu bleiben… Vielleicht so: Wenn es um die Bewertung der Grammatikalität einer Konstruktion geht, haben Begriffe wie "Norm", "normwidrig" oder gar „sprachwidrig“ nichts verloren, eben weil Sprachen nicht normiert sind, auch wenn es sog. Standardvarietäten sind. Was anderes wäre es, wenn Konstruktionen verwendet würden, die in der Sprache überhaupt nicht auftauchen, dann gibt es grammatikinterne Beschränkungen oder Regeln, die verletzt sind; dann könnte man in der Tat von Regelwidrigkeiten sprechen, das ist hier aber nicht der Fall. Alle deine Quellen geben Beobachtungen wider, nicht aber Normen, an die man sich zu halten hat. Man kann hinschreiben, dass SOV nicht der üblicherweise verwendeten oder beschriebenen Wortstellung in einem standardneuhochdeutschen Hauptsatz entspricht, aber mehr nicht.--Mrmryrwrk'soch'os! 01:04, 10. Jun. 2010 (CEST).
Im Hinblick auf „sprachwidrig“ gebe ich dir recht. Etwas, das in der Sprache tatsächlich vorkommt, kann eo ipso nicht „sprachwidrig“ sein. Wenn du aber mit dem Konzept der Grammatikalität operierst, das es ermöglicht, Sätze als grammatisch korrekt oder als ungrammatisch zu beurteilen, was ist denn das anders als eine Norm? (Möglicherweise beruht unsere Differenz aber auch nur darauf, dass wir ein unterschiedliches Verständnis von „Norm“ haben.) --Jossi 01:50, 10. Jun. 2010 (CEST)
Gut möglich. Für mich ist eine Norm etwas, was irgendwo festgeschrieben ist und woran man sich zu halten hat, wenn man dem normierten Standard entsprechen will. Aber meines Wissens gibt es keine Norm, die besagt, dass SOV in deutschen Hauptsätzen „verbietet“ (Ich kann mich aber auch irren…).--Mrmryrwrk'soch'os! 11:07, 10. Jun. 2010 (CEST).
Allerdings, Du irrst in jeder nur denkbaren Hinsicht.
Was die präskriptive Normierung der Wortstellung angeht -- die einzige, die Dir überhaupt vorschwebt --, so schreiben tonnenweise Sprachlehrbücher, Stillehren etc SVO unanimiter als Grundwortstellung (mit Topikalisierungsvariante OVS) des deutschen Hauptsatzes vor, und jeder Sprachlehrer wird seinem Schüler SOV als Fehler anstreichen: selbst auf der Grundlage Deines vorwissenschaftlichen Normverständnisses ist es deshalb einfach nur Unsinn, die Normwidrigkeit dieser Wortstellung zu bestreiten, bloß weil Du der präskriptiven Norm selbst irgendwie ablehnend gegenüberstehst. Aber auch aus deskriptiver Sicht, auf der Grundlage nicht Deines, sondern eines sprachwissenschaftlichen Normbegriffs, ist SOV weder in der geschriebenen noch in der gesprochenen Standardsprache noch in den dialektalen Varietäten der Norm zuzurechnen (d.h. keine in allen Varietäten einer Gemeinsprache feststellbare Stellungsart, wie es dem Normbegriff Coserius entspräche), sondern eine Abweichung von dieser Norm, die man am z.B. mit Plett [5] als intentionale Abweichung von der primären standardsprachlichen Norm zugunsten sekundärer Normen beschreiben kann, um Verwendungen wie die in neuhochdeutscher Reimversdichtung oder in der Sprache des Chat zu erklären: im Fall der Reimversdichtung ist diese sekundäre Norm eine poetische, die archaisierend auf freiere Wortstellungen der mittel- und frühneuhochdeutschen Sprachperiode rekurriert, im Fall des Chats handelt es sich dagegen eher um eine sondersprachliche Norm, die -- insoweit auch sie eine im weiteren Sinn poetische oder rhetorische -- die Endstellung der infinit-inflektiven Verbform aus der Sprache des Comics imitiert.
"nick1 nick2 knuddelt" ist klar normwidrig im Sinne eines präskriptiven Verständnisses, aber auch aus sprachwissenschaftlich deskriptiver Sicht eine Abweichung von der deutschen Sprachnorm (im Sinne Coserius) und speziell von der standardsprachlichen Norm (was die Zuordnung zu sekundären Normen nicht ausschließt und, ebenso wie im Fall der Reimversdichtung, nicht mit "schlecht/verboten" gleichzusetzen ist). Und damit ist diese Diskussion für mich auch wirklich beendet, denn auf dem Level "weil Sprachen nicht normiert sind" und "Für mich ist eine Norm etwas, was irgendwo festgeschrieben ist" möchte ich mich nicht weiter auseinandersetzen müssen. --195.233.250.6 13:55, 10. Jun. 2010 (CEST)
Meinst du, ich hätte diese Diskussion vom Zaun gebrochen, wenn ich mir meiner Sache so sicher gewesen wäre? Ich hab mir Mühe gegeben, meine Beiträge als Meinung auszuzeichnen, tut mir leid, wenn das nicht so rüber gekommen ist. Egal. Wenn du diesen Normbegriff in den entsprechenen Abschnitt im Artikel erläuternder Weise einbauen kannst/willst, würde ich ein „normwidrig“ nicht mehr revertieren--Mrmryrwrk'soch'os! 04:10, 11. Jun. 2010 (CEST).
OK, danke, Entschuldigung meinerseits für den immer gereizter gewordenen Ton. Ich habe eine entsprechende Formulierung eingefügt. Die verlinkten Artikel könnten übrigens Bearbeitung vertragen. --195.233.250.6 12:02, 11. Jun. 2010 (CEST)

Pigdin

Ein Link zu http://de.wikipedia.org/wiki/Pidgin-Sprachen wäre passend. Und zu welcher Kategorie gehört der zur Zeit um sich greifende Ausdruck des Erstaunens "und ich so: Boh ey!" ? --Laufe42 22:45, 19. Sep. 2010 (CEST)

An welcher Stelle würde ein Link auf Pidgins deiner Meinng nach passen? Inflektiv ist eine Statuskategorie bei Verben, steht also auf einer Stufe mit Partizip, Infinitiv oder Konjunktiv. Da dein Beispielsatz kein Verb enthält, wäre er hier ziemlich Fehl am Platze.--Mrmryrwrk'soch'os! 15:35, 20. Sep. 2010 (CEST).
Richtig, diese beiden Inhalte sind dem Inflektiv nicht untergeordnet, es gibt aber Parallelen. Deswegen will ich sie auch nicht in diesen Text einbauen, sondern nur als Link anfügen. Die Stelle, die m. E. passen würde, wäre "Siehe auch". Alle drei sind Weiterentwicklungen einer Sprache durch Anleihen bei einer anderen hin zu einem niedrigeren Niveau. Bei Pidgin ist mir das Linkziel klar, aber ich weiß nicht, wie "und ich so:..." systematisiert wird. --Laufe42 15:52, 21. Sep. 2010 (CEST)
Oje, "Niveau" und "Sprache" in einem Satz… So ziemlich alles ist eine Weiterentwicklung einer Sprache durch Anleihen bei einer anderen, sowas nennt man gemeinhin Sprachkontakt. Mit derselben Argumentation müssten wir hier auch Links zu Entlehnung, lallen oder Fachausdruck setzen. Eine Auswahl wäre nie neutral. Und wegen "und ich so", schlag mal unter Ellipse (Sprache) nach. Noch was zum Thema „Niveau“: Ellipsen, ebenso wie tun-Konstruktionen („Ich tu das Bier holen“) oder eben (komplexe) Inflektive (*dichknuddel*) sind aus strukturalistischer Sicht alles andere als primitive Vereinfachungen, auch wenn sie gelegentlich (oft) als solche verrufen werden.--Mrmryrwrk'soch'os! 02:56, 22. Sep. 2010 (CEST).

Erikativ vs. Inflektiv

Mann sollte, wie de.etc.sprache.deutsch, zwischen der Verbform des Inflektiv (= Verbstamm) und der Verwendung desselben als Erikativ, also als onomatopoetische Interjektion, unterscheiden: „Ein Erikativ ist somit ein als Interjektion gebrauchter Inflektiv; »Inflektiv« beschreibt die grammatikalische Form, »Erikativ« die Funktion.“ Solange für den Erikativ keine bessere („wissenschaftliche“) Bezeichnung vorliegt, halte ich sie für durchaus ernstzunehmend. --ᛏᛟᚱᚨᚾᚨ 00:15, 14. Dez. 2011 (CET)

Der Artikel Inflektiv macht auf mich einen sehr ordentlichen Eindruck, da ist viel mehr linguistischer Sachverstand drinnen als in Artikeln zu anderen Grammatikthemen *seufz*. Es wird auch gesagt, dass der Inflektiv eine Form ist, die einen Gebrauch in der Art einer Interjektion hat. Ob für den Ausdruck "Erikativ" wirklich eine so präzise Definition gegeben werden kann, wie du anregst, ist mir nicht klar. Da er als scherzhafte Bezeichnung gilt, vermute ich eher dass er eine lockere Anwendung hat. Es geht ja nicht darum hier Begriffe zu normieren, sondern der Artikel sollte den Sprachgebrauch von "Erikativ" dokumentieren so wie er ist, und das Wort wird ja mehr so von linguistischen Laien benutzt? --Alazon (Diskussion) 08:58, 3. Sep. 2013 (CEST)

deverbale Reduktion

Gleich im ersten Satz ist ein Link auf eine BKS, der in diesem Kontext nicht hilfreich ist, da die BKS keinen passenden Eintrag enthält. Mein Vorschlag wäre, anstatt auf Reduktion auf den thematisch passenden Artikel Rückbildung (Linguistik) zu verlinken. Was meint Ihr? --Winof (Diskussion) 14:20, 6. Apr. 2018 (CEST)

PS: Es wäre natürlich auch zu überlegen, zusätzlich Rückbildung (Linguistik) als Eintrag in die BKS Reduktion aufzunehmen, sofern der Begriff tatsächlich in dieser Bedeutung verwendet wird. Ich selbst bin kein Experte auf dem Gebiet der Linguistik, daher bin ich mir nicht sicher, ob ich mit meiner Einschätzung richtig liege. Vielleicht mag sich ein anderer dieses Punktes annehmen? --Winof (Diskussion) 14:31, 6. Apr. 2018 (CEST)

Inflektiv von sein

Gibt es einen Inflektiv von "sein"?

Evtl. "Froh sei" = "ich bin froh",

Gibt es eine Verneinung?

"Auf Spagetti Keine Lust hab" - "Ich habe keine Lust auf Spaghetti" ? - "Ich mag heute keine Spaghetti"

Oder sind diese Wendungen schon zu kompliziert für diese Fälle?

--2003:F1:33CD:BA99:C920:2887:5A5:4B4D 00:25, 20. Feb. 2019 (CET)

Rein formal kann man den Inflektiv so bilden, wie Du es schreibst, aber in Comics oder Chats ist das eher unüblich. Anstelle von „froh sei“ würde man dort einfach „freu“ schreiben. Was die Sache mit den Spaghetti betrifft: Das ist eigentlich kein typischer Anwendungsfall für einen Inflektiv. In einem Comic zum Beispiel würde die Figur einfach eine Sprechblase bekommen (oder eine Gedankenblase, wenn sie es nicht laut ausspricht), in der steht: „Ich habe keine Lust auf Spaghetti“ (o. ä.) – Warum sollte man hier einen Inflektiv verwenden wollen? Ein Inflektiv ist nicht für komplexere Sätze geeignet, sondern soll ja eher eine einfache Lautäußerung, einen Gefühlszustand oder einen wortlosen Vorgang auf möglichst knappe Art (idealerweise mit nur einem Wort) darstellen. Wenn man das im Fall der unerwünschten Spaghetti machen möchte, würde ich als Comic-Autor einfach „bäh!“ o. ä. hinschreiben. Es gibt sicherlich noch kreativere Möglichkeiten. --Winof (Diskussion) 14:51, 20. Feb. 2019 (CET)


Inflektiv von sein: Das ist eine interessante Frage. Der Inflektiv lautet in der Tat *sei*, was auch zur Ableitungsregel paßt (vom Infinitiv bzw. der ungebeugten Form die Endung "en" bzw. "n" zu entfernen). Das heißt, man würde das obige Beispiel von "froh sein" bei genauer Anwendung *frohsei* schreiben. Allerdings meine ich auch schon öfter die Formen *bin* gelesen zu haben (*frohbin*). Da der Inflektiv ja aber sowieso nur ein scherzhafter (und eigentlich deutschsprachlich falscher, weil nicht offiziell definierter) Fall ist, würde ich da kein Drama bzw. keine Richtig-Falsch-Diskussion draus machen.
Es wäre sinngemäß auch ok, *freu* zu schreiben, genaugenommen ist das zwar der Inflektiv von "freuen". Das allerdings nur zur Info, ich würde auch hier nicht dogmatisch werden wollen.
Zur Verneinung: Einfach das "nicht" einfügen, bspw. *nichtfrohsei* *nichtschönfind*, im Spaghetti-Beispiel *aufSpaghettikeineLusthab* *heutekeineSpaghettimag*.
Klar wäre das für einen Comic viel zu lang, aber in diversen Chats/Foren wurden solche Konstruktionen gerne mal verwendet. Was zur nächsten Feststellung führt: Der Inflektiv wird im Internet/Handychats heutzutage kaum noch verwendet und klingt hier etwas altmodisch. Bei Comics hat sich meiner Meinung nach nichts geändert, aber da fehlt mir momentan das spezielle Fachwissen. :) Das könnte auch noch in den Artikel mit eingeflochten werden. s.u. -- 2003:C6:8F18:7B0A:3CD7:1B49:8623:5021 02:08, 15. Jun. 2021 (CEST)

regnen, ordnen

Ist der Inflektiv von "regnen" regn und von "ordnen" ordn? Das sieht für mich etwas komisch aus, aber die Regel lautet doch, wenn ich sie recht verstehe, dass immer die Endung "-n" oder "-en" weggelassen wird. --Neitram  11:49, 29. Mär. 2019 (CET)

Sieht komisch aus, ist aber einwandfrei aussprechbar. In Wirklichkeit genauso ausgesprochen werden die Wörter "Orden" und "Regen", nämlich mit silbischem Nasal. Eine Aussprache exakt wie [re:gən] kriegst du mit Sicherheit nur in Düsseldorf zu hören ;-) --Alazon (Diskussion) 12:06, 29. Mär. 2019 (CET)
PS: Insofern spräche nichts dagegen, die Inflektive auch orden! und regen! zu schreiben. Man hätte dann das "mobile schwa" eingesetzt, das kann das Deutsche auch. Das passiert bei den Stämmen "ordn-" und "regn-" auch sonst immer wieder, siehe die Alternationen "Regen / regnen, regnerisch", "ordnen / ordentlich, ordenbar". --Alazon (Diskussion) 12:12, 29. Mär. 2019 (CET)
Danke für deine Antworten. --Neitram  15:12, 1. Apr. 2019 (CEST)
Meiner Erfahrung nach würde es *regne* bzw. *ordne* heißen. Widerspricht allerdings, wie schon bemerkt, der Regel. Interessant. Vielleicht ist ja die Regel falsch? (Ist ja auch nur empirisch abgeleitet, d.h. sie erklärt nur später, wie man zur Bildung des Inflektiv gekommen sein könnte.) Vielleicht bildet sich ja der Inflektiv stattdessen aus dem Imperativ? Meinungen dazu? -- 2003:C6:8F18:7B0A:3CD7:1B49:8623:5021 02:27, 15. Jun. 2021 (CEST)

Max und Moritz?

Ist das angeführte Beispiel wirklich ein Inflektiv? "Und geschwinde, stopf, stopf, stopf! Pulver in den Pfeifenkopf" - klingt das nicht eher nach Imperativ? Gestumblindi 01:16, 4. Dez. 2020 (CET)

Interessant...ein Mittelding? Grammatisch halte ich es auch eher für einen Imperativ, weil man "Pulver" als Objekt zu "stopfen" auffassen möchte. Die Schreibung suggeriert hingegen Inflektiv, weil ein Satzzeichen die beiden trennt. Und die dreifache Wiederholung suggeriert eine Interjektion, also Inflektiv, weil so eine mehrfache Bewegung beim Stopfen illustriert wird. --Alazon (Diskussion) 08:30, 4. Dez. 2020 (CET)
Das ist wirklich schwierig. Habe die Frage auch im Kopf gehabt. Wegen des Ausrufezeichens nach dem 3. "stopf" hatte ich das auch erst als Imperativ verstanden, aber die Einordnung als Interjektion - wegen der Illustration der Bewegung - scheint mir sehr sinnvoll und damit richtig.
Bei "Knusper, knusper" ist es noch deutlicher. Die Hexe fordert die Kinder in dieser Szene ja (noch) nicht dazu auf, die Lebkuchen zu essen, sondern beschreibt nur, was sie hört. -- 2003:C6:8F18:7B0A:3CD7:1B49:8623:5021 02:38, 15. Jun. 2021 (CEST)

Aktuelle Verwendung

Seit einigen Jahren wird der Inflektiv kaum noch in Internetforen oder Chats verwendet und klingt etwas altmodisch. So schnell ändert sich Sprache! Allerdings wird er meiner Meinung nach in Comics noch genauso oft wie früher verwendet. Bin mir bei letzterem aber nicht sicher. Hat jemand mehr Comic-Wissen? Wäre nach Klärung dieser Einzelheit dafür, das dem Artikel hinzuzufügen. -- 2003:C6:8F18:7B0A:3CD7:1B49:8623:5021 02:20, 15. Jun. 2021 (CEST)

Würde subjektiv sagen, dass auf Twitter zumindest ironisch immer noch häufig Inflektive gebraucht werden. Zum Erikativ bei Max Goldt bzw. Katz & Goldt habe ich einiges ergänzt. --ChickSR (Diskussion) 18:07, 13. Jun. 2022 (CEST)