Diskussion:Kopenhagener Deutung

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Dieser Artikel wurde ab Mai 2012 in der Qualitätssicherung Physik unter dem Titel „Kopenhagener Deutung“ diskutiert. Die Diskussion kann im Archiv nachgelesen werden. Anmerkung: Gewünscht ist weiterhin eine, trotz Eintragung auf der QS nicht stattgefunden habende, differenzierte Darstellung der Wissenschaftsgeschichte der Kopenhagener Deutung, die aber nicht Bestandteil einer physikalischen QS ist. Eine Skizze zum möglichen Ausbau des Artikels findet sich in der QS. --Blaues-Monsterle (Diskussion) 17:31, 23. Okt. 2018 (CEST)

Aussagen zur Nicht-Lokalität sind widersprüchlich; Belege fehlen

Der Artikel widerspricht sich bzgl. seiner Aussage zur Nicht-Lokalität der Quantenmechanik in der Kopenhagener Interpretation selbst:

  • Kapitel Deutung des Zufalls in der Quantenphysik: Nichtlokalität würde bedeuten, dass ein Ereignis Ursache einer sofortigen Wirkung in beliebiger Entfernung sein könnte. ... Das ist unerwünscht.
  • Kapitel Deutung des Formalismus der Quantenphysik: ...Ferner ist sie nichtlokal, weil der Zustandsvektor gleichzeitig überall die Wahrscheinlichkeitsamplituden festlegt ...

Was stimmt denn nun? Beide Aussagen sind leider -wie der gesamte Artikel- nicht mit Quellen belegt, sodass nichts überprüfbar ist.--Belsazar 21:29, 13. Feb. 2008 (CET)

Hi Belsazar, du hast das ja auch aus dem Zusammenhang gerissen. Das "Das ist unerwünscht" sollte man vielleicht ersetzen durch so etwas wie "Den Kausalitätsbegriff möchte man nicht aufgeben, und wegen der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit geht das auch nicht." Das mit der Nicht-Lokalität bedeutet folgendes: Die Quantenmechanik ist nicht-lokal, weil der Zustandsvektor unabhängig von der Zeit ist, also nur gilt. Auch wenn der Artikel nicht mit Quellen belegt ist, er zeigt ein tiefes Verständnis (man muss es vieleicht zweimal lesen). Würde ich nicht löschen! Manchmal ist der Autor selber die Quelle...--FranzHi 19:48, 18. Feb. 2008 (CET)

Hallo FranzHi, Deine Anmerkung zur Nichtlokalität bzw. Zeit-Unabhängigkeit von Ψ(x,y,z) habe ich nicht verstanden. Die Kopenhagener Interpretation kennt ja sogar gleich zwei dynamische Gesetze, zum Einen die zeitabhängige Schrödingergleichung und zum Anderen den Kollaps der Wellenfunktion. Der Kollaps ist ein instantaner nicht-lokaler Effekt, weshalb die Frage nach der Verträglichkeit der Quantenmechanik mit der Relativitätstheorie auch in der Kopenhagener Interpretation eine schwierige ist (siehe z.B. [1]). Heisenberg argumentierte zur Rettung der Kopenhagener Interpretation, dass die Wellenfunktion nicht die Realität beschreibt, sondern "unsere Kenntnis des Systems", und -so Heisenberg- die Kenntnis unterliegt ja nicht den Einschränkungen der Relativitätstheorie.
Zu Deiner letzten Anmerkung "Manchmal ist der Autor selber die Quelle": Das wäre schlecht. Die Artikel in der Wikipedia sollen "darstellen, wie das Thema von überprüfbaren, verlässlichen Quellen „da draußen in der Welt“ gesehen wird. " (siehe WP:TF und WP:BLG).
Langer Rede kurzer Sinn: Speziell im Kapitel Kapitel Deutung des Zufalls in der Quantenphysik tendiere ich zu einer Straffung / Bereingigung des Textes..--Belsazar 22:40, 18. Feb. 2008 (CET)

Ich habe den Absatz, der mit "Die Quantenmechanik ist nach der Kopenhagener Interpretation nicht nur nichtreal, sondern auch nichtlokal." beginnt gelöscht, keine fünf Minuten drauf war er wiederhergestellt. Der Text ist ohne diesen Absatz folgerichtiger, aber scheints will jemand das umbendingt drin stehen haben. Die englischsprachige Wikipedia ist da nicht so festegelegt: Dort wird auf den Einwand hingewiesen und die Entgegnung der Kopenhagener referiert. In der deutschen Wikipedia ist man klüger und weiß mehr, als die damals wussten. Der Absatz gehört weg, er ist einfach nur eine Gemeinheit, nichts mehr. (nicht signierter Beitrag von Hungerburg (Diskussion | Beiträge) 01:30, 18. Dez. 2014 (CET))

Es ist Sinn und Zweck der Wissenschaft, heute mehr zu wissen als früher. Der englische Artikel behandelt das nur im Satz "However, proponents of many worlds[42] and the transactional interpretation[43][44] (TI) maintain that Copenhagen interpretation is fatally non-local.", ohne Widerspruch von anderen. Im Übersichtsartikel wird "local?" klar als nein beschrieben. --mfb (Diskussion) 11:14, 18. Dez. 2014 (CET)
Ich bleibe dabei, dieser Absatz ist POV: Wenn Sie bei "Local?" (Link im Spaltenkopf) weiterlesen kommen Sie auf Copenhagen interpretation und dort steht genau, warum dieser Absatz nicht hier her gehört: If the wavefunction is assumed to physically exist in real spacetime, the principle of locality is violated… Dieses IF geht ins Leere; wegen dem, was in diesem Absatz selber steht: Die Quantenmechanik ist nichtreal. Nicht viel anderes steht im Hauptartikel, einen Absatz weiter als zitiert: the displayed non-locality is not at odds with special relativity. Kurz, die Nichtlokalität ist nur eine scheinbare.
PS: Ich hab nicht geschrieben, dass Wissenschaft nicht Wissen schaffen dürfe, ich finde nur, die deutsche Wikipedia solle sich mehr bemühen, wenn sie dies für sich beansprucht. --Hungerburg (Diskussion) 21:03, 26. Dez. 2014 (CET)
"the displayed non-locality" ist real, dass sie nicht gegen die spezielle Relativitätstheorie verstößt ist selbstverständlich (sonst wäre Kopenhagen keine gleichberechtigte Interpretation, sondern eine Theorie mit abweichenden Vorhersagen) und davon unabhängig. Die Kopenhagener Interpretation hat einen Kollaps der Wellenfunktion (egal ob man diese als real bezeichnet oder nicht, was physikalisch keinen Unterschied macht), das "if" trifft also voll. --mfb (Diskussion) 22:59, 26. Dez. 2014 (CET)
Vielleicht überzeugt Sie dies: http://arxiv.org/abs/1308.5290 Ich nehme nicht an, dass Sie über Quantenmechanik besser Bescheid wissen als der Autor. Hungerburg (Diskussion) 00:04, 27. Dez. 2014 (CET)
Mit der Meinung steht der Autor offenbar alleine da. --mfb (Diskussion) 00:32, 27. Dez. 2014 (CET)
Ich traue mich wetten, dass sie gar nicht gelesen haben, was er schreibt. Sie scheinen überhaupt sehr beschäftigt: Sie lesen weder die Texte aus denen Sie zitieren zu Ende noch lesen Sie die Texte, die Sie mir zu lesen aufgeben. Kann ich Ihren Vorgesetzten sprechen? Hungerburg (Diskussion) 00:41, 27. Dez. 2014 (CET)
Ich habe nicht den gesamten Text in der Veröffentlichung gelesen, das hielt ich auch nicht für nötig. Würde ich jeden Text lesen, den irgendwer irgendwo als die neue Wahrheit anpreist, bräuchte ich wesentlich mehr als 24 Stunden pro Tag. Ich habe bei der Redaktion Physik auf diese Diskussion hingewiesen, damit sich hoffentlich weitere Physiker dazu äußern.
Ich bin kein Wikimedia-Mitarbeiter, hier gibt es keine Vorgesetzten. --mfb (Diskussion) 00:52, 27. Dez. 2014 (CET)
Ich werde den Absatz mit Verweis auf das Paper von Englert wieder löschen. Sein Aufsatz ist sehr verständig geschrieben, wie man es von jemandem erwartet, der sein Leben damit zugebracht hat, die Sache zu erforschen. Ich nehme an, dass die Physikredaktion ihn wieder wieder einbaut, wenn sie findet, dass er für die Beschreibung der sogenannten Kopenhagen Intrepretation von unbedingter Wichtigkeit ist. Hungerburg (Diskussion) 01:16, 27. Dez. 2014 (CET)
@Hungerburg: Ja, bitte den Absatz wieder löschen. arxiv.org ist ein preprint server; erfolgreich peer reviewed ist der Aufsatz von Englert offenbar noch nicht. Bis das geschehen und der Aufsatz richtig "erschienen" ist, sollten wir besser noch warten.
Ja, wir wissen, peer reviewing ist nicht unfehlbar. So manches Richtige ist da schon unberechtigt zurückgewiesen worden, andere, falsche Sachen sind dafür als richtig durchgerutscht... Aber peer reviewing ist nun einmal das relativ Beste, was die community als Qualitätskontrolle hat.
...sehr verständig geschrieben, wie man es von jemandem erwartet, der sein Leben damit zugebracht hat, die Sache zu erforschen ist erfahrungsgemäß leider kein Kriterium, das falsche fixe Ideen u. ä. ausschließt. --UvM (Diskussion) 11:27, 28. Dez. 2014 (CET)
@UvM: Ich habe den Absatz ja nicht geschrieben, ich finde aber ebenfalls, dass er gelöscht gehört, nur - man lässt mich nicht--Hungerburg (Diskussion) 20:26, 31. Dez. 2014 (CET)
UvM: Der Aufsatz von Englert war nie im Artikel. Hungerburg will sich auf diesen Aufsatz berufen, um einen Abschnitt (der im Widerspruch zu Englerts Artikel steht) zu entfernen. --mfb (Diskussion) 16:28, 28. Dez. 2014 (CET)
Sorry, inzwischen selbst gemerkt. Hatte mich in dem Hin-und-her ein bisschen verirrt, d.h. Hungerburgs Ankündigung "... den Absatz mit Verweis auf das Paper von Englert wieder löschen" wohl falsch verstanden. --UvM (Diskussion) 18:17, 28. Dez. 2014 (CET)
@all: Nun kenne ich mich nicht mehr aus, also zum Obigen: Warum Englert 1) obwohl er das nicht ausdrücklich hinschreibt, vertritt er eine Auffassung der Quantenmechanik, die sich mit dem deckt, was hier als Kopenhagener Deutung behandelt wird. Ein Indiz, zB. schreibt er, dass sich an den Grundlagen in 80 Jahren nichts geändert hat. Der Artikel ist übrigens im peer reviewten EPJ erschienen.
Warum Englert 2) Den Artikel habe ich zum Lesen vorgeschlagen als Beispiel dafür, dass es sehr wohl, auch heutzutage noch, möglich ist eine den Anfängen (Kopenhagen) verbundene Auffassung der Quantentheorie zu vertreten, in der der sogenannte Kollaps der Wellenfunktion kein real-physikalisches Ereignis ist, das sich den Anforderungen der Lokalität stellen müsste (wie Mfb meint), sondern Reduktion unseres Wissensstandes. Und damit steht 1) Englert gewiss nicht allein da, vergleiche zB Heisenberg 1959. Und das ist 2) auch nicht bedeutungslos, wie Mfb meint, weil wenn es das nicht wäre, welchen Sinn hätte dann der geführte Beweis?
Ergo: im strittigen Absatz wird nicht die Kopenhagener Interpretation erläutert, sondern Kritik an einem Strohmann geübt. In der Zusammenfassung/Überschrift ist alles gesagt: Belege fehlen. Wo legen sich Bohr/Heisenberg/Pauli auf einen überlichtschnellen (d.h. nicht-lokalen) Wirkungsweg fest? Wie unbefriedigend diese Unbestimmtheit ihre Physik auch immer macht, genau das, sich nicht eindeutig festgelegt zu haben, war damals ja der Hauptkritikpunkt: die Theorie sei nicht vollständig hieß es, das kann nicht dazu berechtigen, sich an ihrer statt und in ihrem Namen festzulegen. --Hungerburg (Diskussion) 19:05, 31. Dez. 2014 (CET)
Der Artikel hat es auch durchs Peer Review geschafft. Und ich kann dir viele weitere ausgraben wenn du willst. Ich sage ja gar nicht, dass der Artikel zwangsläufig falsch sein muss, aber er vertritt eine extreme Außenseitermeinung. Die ganzen Paper rund um Interpretationen zur QM zeigen, dass die meisten Forscher eben nicht der Meinung sei, es sei so einfach wie Englert es darstellt. "Lokal" taucht in deinem neuen PDF gar nicht auf.
Dass sich seit 80 Jahren nichts an den Grundlagen geändert hat, bezieht sich auf die Formeln zur Vorhersage von Wahrscheinlichkeiten. Bei den Interpretationen hat sich viel getan. Dekohärenz war vor 80 Jahren beispielsweise unbekannt bzw. längst nicht so gut studiert wie heute, und die meisten Interpretationen gab es damals noch gar nicht. --mfb (Diskussion) 19:24, 31. Dez. 2014 (CET)
@Mfb: "Lokal" taucht nicht mehr auf meinen Sie: Wo haben Sie geschaut? Abstract: Quantum theory is a well-defined local theory with a clear interpretation. No “measurement problem” or any other foundational matters are waiting to be settled.--Hungerburg (Diskussion) 20:13, 31. Dez. 2014 (CET)
"in dem neuen PDF" = http://www.psiquadrat.de/downloads/Heisenberg-Kopenhagener-Deutung%20Kurz.pdf --mfb (Diskussion) 00:49, 1. Jan. 2015 (CET)
Hier eine vollständige Fassung Werner Heisenberg - Die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie - Übrigens, dort kommt auch das Wort "Kollaps" nicht vor! Der Begriff ja, aber man muss schon lesen um ihn zu finden. --Hungerburg (Diskussion) 20:34, 1. Jan. 2015 (CET)

Aussagen zur Nicht-Lokalität sind irrelevant

Der oben angesprochene Widerspruch im Abschnitt Deutung des Formalismus der Quantenphysik besteht in der Kopenhagener Deutung nicht. Vielmehr steht die im Absatz mit der Aussage „nicht nur nichtreal, sondern auch nichtlokal“ vertretene Auffassung im Widerspruch mit jener, weil sie keine Unterscheidung zwischen Resultat und zu erwartendem Resultat macht. Es handelt sich dabei also um eine konkurrierende Deutung des Formalismus, denn die Kopenhagener Interpretation besteht auf dieser Unterscheidung; siehe Heisenberg 1959 „Die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie“, Reclam, Stuttgart 1984. --Hungerburg (Diskussion) 16:01, 4. Jan. 2015 (CET)

Kompromissvorschlag: "Wenn man hingegen die Wellenfunktion als physikalisches Objekt betrachtet, ist die Kopenhagener Interprtation nichtlokal". Und den Rest unverändert lassen. --mfb (Diskussion) 16:59, 4. Jan. 2015 (CET)
IMHO ist die Formulierung "nonlocal Correlations" ein Terminus Technicus für die Korrelationen. Davon abgesehen: Die Nichtlokalität hat praktisch nichts mit Interpretationen zu tun. Tim Maudlin schreibt in seinem oft-zitierten Buch Quantum Non-Locality and Relativity: Metaphysical Intimations of Modern Physics:
„The observed facts, not merely some interpretation of the theory, stand against locality, so the thorny problems surrounding the interpretation of quantum formalism can be almost entirely avoided.“
Man sollte vielleicht eher genau diesen Sachverhalt erwähnen.--Belsazar (Diskussion) 00:43, 5. Jan. 2015 (CET)
Ich finde nach wie vor, dass es das Einfachste ist, den Absatz zu streichen: Wie Belsazar richtig erwähnt (vielen Dank) betrifft der Einwand nicht die KI sondern die QM als solche, er ist nämlich eine konkurrierende Interpretation. Frei nach Englert, stark verkürzend: Wenn sich heute Nacht beim Feiern einer der Favoriten der Vierschanzenskispringerei den Knöchel verstaucht, dann ändert das instantan, unstetig etc. die Aussichten/Erwartungen aller anderen Kandidaten auf den Tourneesieg; Da ist nichts metaphysich oder nicht-lokal (iS. der Relativitätstheorie) dabei. Wer das bestreitet muss sich gefallen lassen, zu den Professor Diehards zu gehören--Hungerburg (Diskussion) 01:09, 5. Jan. 2015 (CET)
Aussichten auf Turniersieg sind eben auch nichtlokal. Und? Der Turniersieg ist ein Ereignis in der Zukunft und die Verbindung zur Knöchelverstauchung ist zeitartig. Anders als bei der Vierschanzenturnee können die Messungen in der QM raumartig getrennt durchgeführt werden.
Es gibt lokale Interpretationen, der Gegensatz sollte durchaus erwähnt werden. --mfb (Diskussion) 01:19, 5. Jan. 2015 (CET)
Spielen sie auf Everett an? Seine Ansicht wird erwähnt. Halten Sie selbst Erwartungen für physikalische Objekte? Würden Sie Ihren Begriff von Lokalität klären?--Hungerburg (Diskussion) 01:56, 5. Jan. 2015 (CET)

Hier noch ein kleiner Ausschnitt aus dem bereits erwähnten Buch von Maudlin (S.134):

Most other “interpretations” of quantum mechanics glory in vagueness. The exact status of the wave-function and the nature of wave collapse are not made quite clear. The wave-function is at once both physically real (to explain interference effects) and merely epistemic (to avoid wave collapse as a real physical process and other embarrassments). When questions of ontology become acute the wave-function can be robbed of all physical significance, becoming a mere “calculational device.”
For our purposes none of this matters. Let the wave-function he a mere calculational device, let wave collapse be just a formal step in a mathematical procedure devoid of any direct physical significance. All that we have had to do with the calculational device is calculate with it. The device tells us that when the polarizers are aligned, had the photon behaved differently on the one side so would the other, distant photon. If we add to this that one of the photons behaved as it did through sheer chance, by a truly stochastic process, then we know that it could have reacted differently even though all of its causal antecedents had been the same. And so we get a counterfacrual-supporting causal connection between the photons which cannot be explained by a common cause.

Demnach rettet auch ein fliegender Wechsel zwischen physikalischer, epistemischer und instrumenteller Interpretation, wie er für die Kopenhagener Interpretation typisch ist, nicht vor der Klassifizierung als nichtlokale Theorie. Andererseits findet man sicher auch Vertreter der Kopenhagener Interpretation, die eine Nicht-Lokalität der KI verneinen. Mein Vorschlag wäre, dass man das Thema "Nichtlokalität" erwähnt, aber schreibt, dass es kontrovers ist.--13:47, 5. Jan. 2015 (CET)

Ergänzung: Mein Eindruck ist, dass die Klassifizierung als nichtlokal in der Literatur überwiegt.--Belsazar (Diskussion) 14:00, 5. Jan. 2015 (CET)

Die beiden Photonen stammen aus derselben Quelle. Kein bekannter Mechanismus erklärt die Korrelation. Die QM stellt die Korrelation fest und mehr nicht. Ihr Formalismus ist der einzige, der mit den Beobachtungen übereinstimmende Resultate vorhersagt. Was will man mehr? Es gibt da noch etwas zu erforschen!
Das erste Maudlin Zitat oben hat mich skeptisch gestimmt, was er mit „For our purposes…“ meint: Wenn es danach aussieht, dass gewisse Experimente nur den einen Schluss zulassen würden, dass die Zukunft auf die Gegenwart wirke (Nicht-Lokalität der Welt selbst), dann ist das eine weitverbreitete Ansicht mit der Maudlin sicher nicht allein dasteht. Allerdings gibt es auch Leute, die diese Ansicht nicht teilen, darunter einige hochdekorierte Koryphäen der Physik, wie zB. Sidney Coleman, der im Vortrag Quantum Mechanics in Your Face (oben unter "Professor Diehard" verlinkt) genau das aufgreift.
Betreffs Klassifizierung: Wenn Heisenberg im Aufsatz "Die Kopenhagener Deutung" erklärt, dass keine Probleme auftauchen, wenn man sich an gewisse Auflagen hält, dann glaub ich das vorerst einmal. Der angeführte Beweis widerlegt ihn jedenfalls nicht. (Ich bin mir gar nicht einmal sicher, ob er den Formalismus selbst richtig anwendet.) --Hungerburg (Diskussion) 14:31, 5. Jan. 2015 (CET)
Was wäre ein "bekannter Mechanismus"? Was soll das sein?
"Zukunft wirkt auf die Gegenwart" wäre eine Verletzung der Kausalität, mit nicht-lokalen Interpretationen hat das erstmal wenig zu tun. Und verletzte Kausalität will kaum jemand (es gibt auch keinen Nachweis davon).
Nicht-Lokalität ist kein grundsätzliches Problem. Es wäre nur eine (für die meisten Physiker) wünschenswerte Eigenschaft. --mfb (Diskussion) 16:54, 5. Jan. 2015 (CET)
Verstehe ich Sie so, dass Lokalität heißt, dass Vorgänge nur Auswirkungen auf ihre direkte räumliche Umgebung haben? Mir fällt da sofort das Radio als nicht-lokales Phänomen ein; Liege ich da richtig? --Hungerburg (Diskussion) 19:03, 5. Jan. 2015 (CET)
Ein Radio empfängt die Radiowellen in seiner unmittelbaren Umgebung. --mfb (Diskussion) 21:33, 5. Jan. 2015 (CET)
Und warum kann ich jemanden von andren Ende der Welt die Nachrichten lesen hören? (Bitte nicht böse sein wegen dieser Frage.) Ich vermute, es gibt da einen bekannten Mechanismus (wenn ich mich so salopp ausdrückend darf und das Inventar der klassischen Mechanik zusammenfassen) wie die Information durchgereicht wird. Wäre in diesem Fall die QM dann nicht genau dann nicht-lokal, wenn man versteckte Parameter annimmt? --Hungerburg (Diskussion) 11:42, 6. Jan. 2015 (CET)
Der "bekannte Mechanismus" beim Radio nennt sich elektromagnetisches Feld. Und wenn du dir die Maxwell-Gleichungen ansiehst, dann hängen die Felder immer nur vom Feld in der unmittelbaren Umgebung ab. Klassischer Elektromagnetismus ist also lokal. Newtonsche Gravitation ist nichtlokal, während die Allgemeine Relativitätstheorie wieder lokal ist.
QM-Interpretationen mit Kollaps einer Wellenfunktion sind nichtlokal, egal ob man versteckte Parameter nimmt (gibt das überhaupt Sinn zusammen?) oder nicht. Aber Diskussionsseiten sind eigentlich kein Physikkurs. --mfb (Diskussion) 11:48, 6. Jan. 2015 (CET)
Bleibt IMHO, dass im Heisenbergtext der Kollaps nicht vorkommt, sondern ein Sprung in unserer Kenntnis des Systems: Wir messen etwas und wenn wir dann davon erfahren wissen wir mehr darüber, ändert das unsere Erwartungen daran, was wir demnächst wo anders messen werden (Unstetigkeit in unserer Wahrscheinlichkeitsfunktion). Nichts lässt darauf schließen, dass die Änderung unserer Kenntnis in irgendeiner Weise das System verändert, also zB. das Photon auf Alpha-Centauri festlegen würde (wie es im WP-Artikel Lokalität heißt). Versteckte Parameter würden den subjektiven Teil der Wahrscheinlichkeitsfunktion verobjektivieren und deshalb Nicht-Lokalität nach sich ziehen. --Hungerburg (Diskussion) 12:44, 6. Jan. 2015 (CET)
Nein, versteckte Parameter waren ein alter Versuch, die Lokalität (und Realismus) zu retten, sinngemäß "das Teilchen hatte schon vor der Messung eine bestimmte Eigenschaft, die den Messwert festlegt" (unabhängig von anderen Messungen an anderer Stelle). Das klappt aber nicht -> Bellsche Ungleichung. Man hat die versteckten Parameter noch in der De-Broglie-Bohm-Theorie, aber die ist ebenfalls nicht lokal (dafür aber deterministisch). Zur weiteren Lektüre empfehle ich nun aber Physikbücher, nicht diese Diskussionsseite. --mfb (Diskussion) 14:24, 6. Jan. 2015 (CET)

Ich denke auch, es ist an der Zeit diese Diskussion zu beenden: ich habe viel gelesen und viel gelernt (@mfb, nicht von Ihnen, keine Angst:) Mein Resüme: Eine Quantentheorie ist dann nicht-lokal, wenn man den Quantenzustand für eine rein objektive Gegebenheit hält. Heisenberg tut das in seiner philosophischen Betrachtung "Die Kopenhagener Interpretation der Quantentheorie" meiner Lesart nach nicht. @Belsazar: Ich hoffe ich habe Maudlin nicht unrecht getan und ins falsche Eck gestellt. @all: Zum neuen Artikeltext: Würde es das dortige Argument präzisieren wenn man "und damit Zustände" zu "und damit mögliche Zustände" umschreibt? Noch ist ja nichts realisiert, sondern nur eine Einschränkung dessen vorgenommen, was realisiert werden wird; aber nur dann, wenn das nicht schon wieder kontrovers ist. --Hungerburg (Diskussion) 14:00, 7. Jan. 2015 (CET)