Diskussion:Massenmedien/Archiv

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Probleme des Begriffs

Gerhard Maletzkes definition scheint doch eher auf die Benutzung der Medien durch "Massen" hinauszulaufen als darauf, das eine "homogene Masse" hier erreicht wird. Masse heißt nicht zwangsläufig einheitlich, sondern ist ein beschreibendes Wort für "große Menge", daher verstehe ich die Überschrift "Probleme" nicht ganz. (siehe auch [1])Bitte um Meinungen. Gruß Humanoider 10:06, 12. Mai 2005 (CEST)

Moin! Gemeint ist eigentlich, dass es nicht um eine ausgewaehlte Gruppe von Adressaten geht, sondern ne offene Zielgruppe, die gar nicht namentlich angesprochen werden kann, die keine konkrete postalische Adresse hat, sozusagen. Hab das versucht, darzustellen. --J.f.dittmar 12:03, 27. Jan. 2010 (CET)
Dass die Rezipienten inhomogen sind, stimmt nicht immer - viele der vermeintlichen Massenmedien haben ihre ganz spezielle Nische (so wird beispielsweise ein "Grüner" eher die "taz" als die "FAZ" lesen, ein ähnliches Phänomen gibt es bei den verschiedenen Kanälen des öffentlich-rechtlichen Hörfunks). "arte" ist nach der Definition ein Massenmedium, spricht aber kein Massenpublikum an. Hier gibt es eine fehlende Auswahl der Empfänger nur auf der technischen Ebene, nicht jedoch auf der inhaltlichen. Ich weiß, das ist Korinthenkackerei, aber wir sind hier in einer Enzyklopädie... -- S. Schürger Disk. 09:57, 17. Dez. 2010 (CET)
Außerdem hat für mich der Begriff einen gewissen pejorativen Charakter, so wie "Massengeschmack". -- S. Schürger Disk. 09:58, 17. Dez. 2010 (CET)
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Artikelzustand

Die letzten änderungen und revertierungen haben ein Chaos hinterlassen. Welche Version sollte man denn wohl wiederherstellen? Ich würde 09:10, 23. Jan 2006 Rdx vorschlagen, die sieht einigermaßen aus -- Smial 10:15, 22. Feb 2006 (CET)

Habe den ruinösen Zustand jetzt erst mal per Baustein markiert. -- Mermer 11:03, 26. Jun. 2007 (CEST)
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Definition falsch; und warum allein die Darstellung von Wolkenkuckucksheim ?

Fällt eigentlich niemandem mehr auf, daß Luhmanns Definition falsch ist??

Große Zeitungen sind zweifellos Massenmedien; sie sind aber keine Einrichtungen DER Gesellschaft, sondern Einrichtung einzelner Personen oder Personengruppen, mit denen diese große Teile der Gesellschaft beharken. Von einer Einrichtung der Gesellschaft als (auch nur halbwegs) ganzem kann überhaupt keine Rede sein. So könnten sich allenfalls Regierungsbroschüren nennen, oder Bundesgesetzblätter (und die liest kein Schwein).

Gleiches gilt für die Werbesender und das Internet von heute (im Gegensatz zum Arpanet und Instinet). Gesellschaftlich aufgestellt wurde nur der öffentliche Rundfunk.

Akzeptabel wäre allenfalls die Formulierung "...Einrichtungen IN der Gesellschaft...".

Ansonsten überlasse ich das Definieren der Diskussion.

Im ersten Teil von "Inhalt" ist sehr gut herausgearbeitet, wie sehr die Massenmedien die Vorstellung der Massen von "Wirklichkeit" prägen.

In "Aufgaben der M." dagegen wird einfach nur blauäugig beschworen, welche Funktionen die M. im abgehobenen Idealbild erfüllen SOLLTEN. Die Wirklichkeit spielt hier keine Rolle. So trefflich läßt es sich schwafeln.

Denen, die gern wüßten, wie es damit in der WIRKLICHKEIT bestellt ist, empfehle ich den berühmten Ausspruch von Paul Sethe. Der Mann, Mitgründer der FAZ und langjähriger hochkarätiger Mitarbeiter der WELT - also ein Experte, wie man ihn damals nicht besser finden könnte - hat 1955 in einem Leserbrief an den SPIEGEL eine Äußerung getan, die in einem einzigen Satz die Wirklichkeit der BRD so auf den Punkt brachte wie wohl keine sonst: "PressDatei:Efreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten." (Diese Diagnose ist berühmt. Daß sie hier nicht mal _erwähnt_ wird, ist schlicht erbärmlich.)

Jetzt braucht man nur noch zwei und zwei zusammenzuzählen (d. h. diese Erkenntnis zu verbinden mit der Funktion der M. wie in "Inhalt" beschrieben), und - unter Berücksichtigung des großen Zeitungssterbens (oder Übernahmen, was auf's Gleiche rausläuft) in den letzten fünf Jahrzehnten - weiß man, wie Deutschland tickt: WAS HIERZULANDE GEDACHT (UND GEWÄHLT) WIRD, BESTIMMEN 10 BIS 20 REICHE LEUTE (Springer, ...)

Das Fernsehen als Korrektiv kann man vergessen: das Öffentliche mit seinem ewigen Eiertanz um "politische Korrektheit" (sprich: man verharrt auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner der abgesteckten politischen Claims aller im Fernsehrat sitzenden Parteien und Lobbygruppen) ist wenig mehr als der Durchschnitt der herrschenden öffentlichen Meinung.

Und den Reklamesendern ist völlig wurscht, was sie bringen, solange niemand geschäftsschädigend meckert oder die Zuschauer gar wegzappen und so die Quote beeinträchtigen - das würde ja das höchste Gut, die Werbeeinnahmen, schädigen!! Die hängen sich also an Trends dran, egal worin sie bestehen, und verstärken sie dadurch nur. Von aufklärerischer Wirkung träumt allenfalls Alexander Kluge; ansonsten: Vernuttung an die dumpfen Trends pur (und somit deren Verstärkung).

Letztlich läuft es also doch wieder auf die Vorgaben der großen Zeitungen raus; d. h. auf deren Besitzer bzw. Mehrheitsaktionäre.

Aber reiche Leute sehen über ihre Interessen ja bekanntlich edel hinweg...

Josef (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 213.102.106.245 (DiskussionBeiträge) 30. Jan. 2007)

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Lemma

Gibt es einen bestimmten Grund, warum das Lemma im Plural steht? Man beachte die Wikipedia:Namenskonventionen#Singularregel. --Michael Fleischhacker 12:48, 26. Aug. 2010 (CEST)

Ja, weil der Plural und Singular sich semantisch unterschieden. Die Medien sind etwas anderes als das Medium, so ähnlich wie Wald nicht der Plural von Baum ist. -- 7Pinguine 14:20, 26. Aug. 2010 (CEST)
Wiktionary kennt das Wort aber auch in dieser Bedeutung (also als Singular von Massenmedien). --Michael Fleischhacker 16:53, 26. Aug. 2010 (CEST)
Das habe ich nicht bestritten. Wiktionary kennt auch Wald und Baum ;) Beim Wiktionary Eintrag von Messenmedium steht übrigens, das der Begriff überwiegend im Plural (Massenmedien) verwendet wird. Die Pluralverwendung bei Medien steht für das Kollektiv welches die Interaktion zwischen den Medien beinhaltet. OK, das mag TF sein, es ist meine Begründung dafür, dass Medien in der Regel im Plural verwendet werden. Entscheidend ist aber, das die Verwendung der Plural-Form eben die Regel ist. Das wurde immer wieder, auch für die Bezeichnung der Kategorien festgestellt. -- 7Pinguine 17:44, 26. Aug. 2010 (CEST)
Es ist der gleiche Grund, aus dem das Studienfach Medienwissenschaft und nicht "Mediumwissenschaft" heißt. --Kolja21 02:07, 27. Aug. 2010 (CEST)
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Inhaltlicher Fehler

Zitat aus dem aktuellen Artikel:

„Unter Massenkommunikation verstehen wir jene Form der Kommunikation, bei der Aussagen öffentlich (also ohne begrenzte und personell definierte Empfängerschaft) durch technische Verbreitungsmittel (Medien) indirekt (also bei räumlicher oder zeitlicher oder raumzeitlicher Distanz zwischen den Kommunikationspartnern) und einseitig (also ohne Rollenwechsel zw. Aussagenden und Aufnehmenden) an ein disperses Publikum vermittelt werden.“
Diese Definition schließt z. B. Theaterveranstaltungen als Massenkommunikation aus, da das Publikum nicht ausreichend verteilt (dispers) ist. Sie erlaubt aber die Einbeziehung von Graffiti und Tattoo, da diese über einen langen Zeitraum ein disperses Publikum erreichen können.

Diese Bemerkung ist inhaltlich falsch: zur genannten Definition gehört ausdrücklich: "durch technische Verbreitungsmittel (Medien)" - dies ist Im Fall Graffiti/Tattoo bei der Kommunikation durch Schrift/Bild ohne zusätzliche technischen Verbreitungsmittel nicht der Fall. --Typojägerin (Diskussion) 21:19, 13. Nov. 2012 (CET)

Schon die Definition ist problematisch: 1) nicht omatauglich, 2) veraltet, da noch ohne Berücksichtigung des Internets (Stichwort: Web 2.0) zu Papier gebracht. Falls du Lust hast, den Artikel zu überarbeiten, kannst du den Absatz gerne komplett durch einen neuen Text ersetzen. Gruß --Kolja21 (Diskussion) 14:14, 14. Nov. 2012 (CET)
Die Kritik an der Definition (nicht omatauglich u.ä.) sollte sich dann aber auch an vorhandener Literatur richten. Zum Mindesten sollten aber eigene Einfälle von Autoren nicht auch noch derartig fehlerhaft/unlogisch sein wie aktuell (und dass sich die Definition in dieser Form angeblich auch auf Tattoos erstrecke, hat unter Garantie kein Medienwissenschaftler behauptet). Mitschreiben gerne: wie geht das dann technisch, kann man Leute als Mitschreiber "dazuschalten"? Der Artikel scheint geschützt zu sein... --Typojägerin (Diskussion) 02:17, 15. Nov. 2012 (CET)
update: ah, jetzt darf ich wohl. Ich hab das mit den Tattoos mal rausgemacht und stattdessen einen leichten Bogen von dem etwas angeschwurbelten Definitionskritikabsatz zu Kunczik gemacht. Falls irgendjemand Einwände hat - gerne hier aufschreien. --Typojägerin (Diskussion) 00:38, 16. Nov. 2012 (CET)
Kl. Anm.: Die Literaturangaben sollten noch vereinheitlich werden (siehe Wikipedia:Literatur); ein paar habe ich schon korrigiert. --Kolja21 (Diskussion) 03:44, 16. Nov. 2012 (CET)
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Internet

ähm... ist das Internet (noch) kein Massenmedium? Unter die Definition würde es passen, unter "Arten von Massenmedien" taucht es aber nicht auf. Ich will da nicht rumpfuschen, ich habe keine Ahnung, was Stand der Theorie ist; es fiel mir nur auf, zumal wir hier für ein Internet-Massenmedium schreiben... ;-).

Ich würde sagen: jein. Das Internet ist insofern eine Sonderform, als dass es nicht die übliche Massenmedien-Struktur aufweist: einer (bzw. wenige) senden an viele. Wie wie es hier ja auch tun, ist die Struktur eigentlich zu offen, um von einem klassischen Massenmedium sprechen zu können. Aber prinzipiell hast du natürlich Recht (bzw. recht?)!
In der Regel wird das Internet nicht als Massenmedium klassifiziert; in moderneren Medientheorien werden eher Computer (also die Hardware) als Medien bezeichnet, aber auch nicht als Massenmedium; m.E. ist das Internet eine Informationsinfrastruktur und das Web ein Medium, aber zumindest noch kein Massenmedium. Wikipedia ist in keinem Fall ein Massenmedium; vgl. das zu Definition von Massenkommunikation von Maletzke: Bei uns findet dieser "Rollenwechsel zwischen Aussagenden und Aufnehmenden" ja permanent statt. --asb 15:18, 30. Apr 2004 (CEST)
Das Internet fällt unter Individualkommunikation und ist kein Massenmedium im eigentlichen Sinne. Maletzke hat unter Massenmedien diejenigen Medien verstanden, die nach dem Prinzip "nur ein Sender -> viele Empfänger" funktionieren.
Hallo! Habe das Thema gerade für eine meiner Diplom-Prüfungen gelernt: Das Medium Internet hat durch seine Besonderheit der Kommunikationsform (es ist z.B. reziprok, also wechselseitig im Vergleich zu anderen Massenmedien und funktioniert teilweise - wie hier - nach dem many-to-many Prinzip) das Massenmedienmodell von Maletzke komplett ins Wanken gebracht. Neuere Definitionansätze sprechen von sog. Medialer Kommunikation, Merkmale sind: Vermittlung von Zeichen, privat oder öffentlich, analoge oder digitale Medien, anonym, verschlüsselt oder explizit, simultan oder zeitversetzt, bei räumlicher Distanz, ein- oder wechselseitig, an einen, mehrere oder viele Adressaten gerichtet. Das Modell der Medialen Kommunikation schließt also sowohl die klassischen Massenmedien, als auch das Internet mit ein. Individualkommunikation bezeichnet - glaube ich, bin mir aber nicht sicher - die direkte Kommunikation zwischen Menschen ohne zwischengeschaltetes Medium. --AntjeBrunner 23:08, 10. Jul 2005 (CEST)

Aus dieser Diskussion wird auch klar, dass der Absatz (die Masse kommuniziert untereinander) eigentlich hier fehl am Platze ist.

Kommunikationstechniken wie Chat oder Wikis ermöglichen eine Kommunikation vieler mit vielen und zählen somit nach Luhmann nicht zu den Massenmedien!

Schlage also vor den Absatz zu löschen und zu erklären warum Internet kein Massenmedium ist. --Ifrost 17:53, 20. Jul 2005 (CEST)

Die Fragestellung ist falsch! Das Internet ist nämlich kein Medium, sondern ein Übertragungskanal, wie z.B. Luft. Ist Luft ein Massenmedium? Daher: Um die Frage zu beantworten, muss man zwischen den verschiedenen Internet-Diensten (WWW, E-Mail, Usenet, usw.) unterscheiden. Weil ein VoIP-Telefongespräch hat mit einer Web-Visitenkarte medientechnisch genau nichts gemeinsam.

Moin! Die evolutionsbedingte Staffelung der Medien in primaere bis quartiaere (Zunahme der Technikabhaengigkeit usw.) loest das Problem vielleicht. Das Besondere ist ja, dass das Internet sowohl Kanal fuer Massenkommunikation sein kann, also Massenmedium, zugleich aber auch Kanal fuer Einzelkommunikationen ist. Wer kann, moege bitte Manuel Castells Argument zu "Mass Self Communication" ergaenzen, grins. --J.f.dittmar 12:08, 27. Jan. 2010 (CET)

Eben. Das Internet ist ein hyper-Medium, in dem sich verschiedene Medien finden. Darunter Massenmedien, die als Streumedien, also ohne Reziprozität, nur senden [nehmen wir beispielsweise die Tagesthemen in der ARD-Mediathek ohne Kommentarfunktion oder einen Artikel mit abgeschalteter Kommentarfunktion auf der Webseite einer überregionalen Zeitung] als auch reziproke Kommunikationsstrukturen. Das Medium selbst ist als Träger dieser Medien also nur als hyper-Medium, nicht als eigenständiges Medium zu verstehen.--Typojägerin (Diskussion) 21:31, 13. Nov. 2012 (CET)
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