Diskussion:Oberkochen

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Angebliche 10.000-Einwohner-Grenze und Ampelfreiheit laut Guinessbuch der Rekorde

Für das „ohne Ampeln“ wäre eine Quellenangabe hilfreich, sonst wird sicher früher oder später jemand die Aussage entfernen.

Was „unter 10.000“ angeht, konnte ich zwar keine Liste finden, ich bezweifle aber, dass es so wenige sind. Alleine im Ostalbkreis sind es noch Lauchheim (4.661) und Neresheim (8.271) laut Ostalbkreis#Städte_und_Gemeinden. --dealerofsalvation 08:29, 2. Okt 2006 (CEST)

Nach Entdeckung dieses Diskussionsbeitrags bin ich dem nachgegangen:
a) Die 10.000er Grenze ist ein Märchen. Siehe Gemeindeordnung für Baden-Württemberg (GemO) § 5 Abs. 2: "Die Bezeichnung »Stadt« führen die Gemeinden, denen diese Bezeichnung nach bisherigem Recht zusteht. Die Landesregierung kann auf Antrag die Bezeichnung »Stadt« an Gemeinden verleihen, die nach Einwohnerzahl, Siedlungsform und ihren kulturellen und wirtschaftlichen Verhältnissen städtisches Gepräge tragen. Wird eine Gemeinde mit der Bezeichnung »Stadt« in eine andere Gemeinde eingegliedert oder mit anderen Gemeinden zu einer neuen Gemeinde vereinigt, kann die aufnehmende oder neugebildete Gemeinde diese Bezeichnung als eigene Bezeichnung weiterführen."
b) Da es sehr viele kleinere Städte als Oberkochen gibt, ist die angeblich einzigartige „Ampelfreiheit“ Oberkochens, ob es nun tatsächlich im Guinessbuch stehen mag oder auch nicht, zweifellos ein Fake (ersatzweise: nicht nachgewiesen).
Dabei spielt es auch keine Rolle, dass diese Märchen in dem 2018 erschienenen Buch über Oberkochen offensichtlich ungeprüft übernommen wurden. Ich arbeite diese Erkenntnisse jetzt in den Artikel ein.--Geak (Diskussion) 18:37, 8. Jan. 2019 (CET)
Ganz so einfach ist es nicht.
1. Die 10.000-Einwohner-Grenze wurde meines Wissens als Verwaltungsvorschrift erlassen, somit Innenrecht des Ministeriums (und entsprechend nicht öffentlich) und daher notwendige jedoch nicht hinreichende Voraussetzung für die Verleihung der Bezeichnung "Stadt". Es finden sich aber - trotz der fehlenden Publikation der Norm - immer wieder hinweise darauf, wie zum Beispiel hier,hier oder hier.
2. Auf wenn die Einzigartigkeit der Ampelfreiheit fraglich ist, so ist es dennoch erwähnenswert, dass sich die Stadt als solche darstellt (wirbt) und es damit ins Guinessbuch geschafft hat. Beste Grüße --Gmünder (Diskussion) 05:19, 9. Jan. 2019 (CET)
Lauchheim (1431) und Neresheim (1350) sind auch historische Städte, oder im Amtsdeutsch eben „denen diese Bezeichnung nach bisherigem Recht zusteht“, Oberkochen hat dies ja erst vor 50 Jahren verliehen bekommen. Das ist ja auch noch ein kleiner Unterschied. --Vexillum (Diskussion) 06:36, 9. Jan. 2019 (CET)
1. Alles richtig. Ich denke dennoch, es ist kein Verlust für den Artikel, wenn man die 10.000-Grenze weglässt. Wenn man sie aber doch einbaut, müsste das wesentlich differenzierter geschehen und das hat dieser Punkt m. E. nicht verdient.
2. Wenn man die Ampelfreiheit einbaut, dann aber differenzierter: Nicht "einzige deutsche Stadt ohne Verkehrsampel" (das ist Unfug) und mit Beleg (der bisherige Link ist tot). --Geak (Diskussion) 06:49, 9. Jan. 2019 (CET)

Was die 10.000er Marke anbelangt, habe ich mal einen Blick in die Schwäbische Zeitung geworfen. 27. März 1968: „Die Gemeinde Oberkochen im Landkreis Aalen wird am 1. Juni dieses Jahres zur Stadt erhoben. Die Landesregierung hat in ihrer Sitzung am Dienstag (das war dann der 26. März) unter Vorsitz von Ministerpräsident Dr. Filbinger einen entsprechenden Beschluß gefaßt. Vorausgegangen ist die gesetzliche Prüfung, ob die Kommune nach der Einwohnerzahl, der Siedlungsform und den kulturellen wie wirtschaftlichen Verhältnissen die Bedingungen erfüllt, die an die Stadt zu stellen sind“ und 27. Juni 1968: „Die Zehntausender-Grenze, die im allgemeinen bei Stadterhebungen zur Bedingung gemacht wird, hat Oberkochen nicht ganz geschafft. Es hat aber in den vergangenen Jahren einen solchen Aufschwung genommen, daß die neue Würde der Gemeinde wohl ansteht. Was im März dieses Jahres von der Landesregierung beschlossen wurde, hat am 1. Juni Wirksamkeit erlangt: Oberkochen ist Stadt geworden“. Vielleicht lässt sich ja noch ein Sitzungsprotokoll vom 26.03.68 auftreiben. Irgendwas muss es ja gewesen sein, dass man damals gemeint hat, zwei von drei Kriterien reichen zur Stadterhebung - erwähnt wurde natürlich der Zeiss'sche Einfluss in Wirtschaft und Kultur (Ernst-Abbe-Stiftung). So unerheblich finde ich das jetzt nicht für den Geschichtsabschnitt, und da die Gemeindeordnung ausdrücklich von „Und-Kriterien“ spricht, würde ich das schon als „unter den Tisch kehren“ sehen, wenn man den Abschnitt weglässt. Um es differenzierter zu machen, kann ich ja noch einfügen, dass nach Ansicht der Landesregierung aber die wirtschaftlichen und kulturellen Bedingungen erfüllt waren, und Vorraussetzungen für eine Weiterentwicklung durch das Neubaugebiet Heide geschaffen waren. 1968 arbeiteten 4.650 Menschen bei Zeiss, 1.860 davon wohnten in Oberkochen, das 8.600 Einwohner zählte, „noch viele wollen dem Arbeitsplatz näher sein“ (27.06.68). Diese 1.400 „fehlenden“ Neubürger wären zum damaligen Zeitpunkt keine Utopie gewesen. Wäre das ein tragbarer Kompromiss für Dich? --Vexillum (Diskussion) 09:56, 9. Jan. 2019 (CET)

Bezüglich der Ampelgeschichte: Oberkochen hat tatsächlich keine Ampeln (der Link lässt sich über Wayback-Archiv abrufen Was hat Oberkochen nicht?), und es gibt in der Stadt Diskussionen, ob auf dem Schulweg nicht in Ampeln invesiert wird. Jedoch stimme ich zu, dass der Rest der Quelle ziemlich obskur und nicht nachprüfbar ist, und es daher tatsächlich vernachlässigenbar ist. --Vexillum (Diskussion) 10:05, 9. Jan. 2019 (CET)
Zu beidem ist der Artikel der SchwäPo Die Stadt ohne Verkehrsampeln (20. August 2015) als (teilweise) Quelle auch tauglich. Darin ist zu lesen:
1. "In Oberkochen gibt’s keine Verkehrsampel. Nicht mal eine Drückampel für Fußgänger, im gesamten Stadtgebiet nicht. Das macht Oberkochen zur einzigen Stadt weit und breit, die keine Verkehrsampel hat. Ob es tatsächlich so ist, dass die junge Stadt Oberkochen die einzige Stadt in Deutschland ist, die keine Verkehrsampel hat, sei mal dahingestellt."
2. "Zur Stadt erhoben 1968 unter dem damaligen Bürgermeister Gustav Bosch, erwartete jedermann, Oberkochen werde binnen weniger Jahre die 10 000-Einwohner-Marke überspringen, die eigentlich zur Stadterhebung nötig war. Tatsächlich erreichte die Stadt 1970 den seitherigen Höchststand mit 8750 Einwohnern."
Das Plenarprotokoll wäre spannend. leider ist BW noch nicht soweit, diese zu digitalisieren...
Beste Grüße --Gmünder (Diskussion) 10:37, 9. Jan. 2019 (CET)
In ihrer Imagebroschüre (pdf) wirbt die Stadt mit dem Hinweis, sie sei einzige Stadt Deutschlands ohne Verkehrsampeln. Dies könnte man ja analog zu „älteste Stauferstadt“ ja durchaus - wie von Dir angeregt - belassen, jedoch würde ich den vermeintlichen Guinessrekord ohne valide Quelle weglassen und es natürlich vermeiden, diese Eigenwerbung als Fakt hinzustellen. --Vexillum (Diskussion) 11:13, 9. Jan. 2019 (CET)
Das - denke ich - ist eine sinvolle Lösung. Ich habe auch zum Guinnessbuch nach etwas Internetrecherche nichts gefunden (wenn gleich mir der Eintrag vom Hörensagen zwar bekannt ist, aber Gerüchte halten sich ja bekanntlich hartnäckig). Beste Grüße --Gmünder (Diskussion) 11:19, 9. Jan. 2019 (CET)
Tatsächlich steht in dieser Imagebroschüre auf S. 4 recht unauffällig: "Sie sehen: Alle Ampeln stehen hier auf Grün – und das ohne eine einzige Ampel. Denn Oberkochen ist zudem die einzige Stadt Deutschlands ohne." Abgesehen davon, dass das eine unbewiesene und irgendwie auch naive Behauptung ist (womöglich, wie es immer so schön heißt, "aus Wikipedia abgeschrieben" !!), scheint mir dies nicht gerade der Dreh- und Angepunkt des Oberkochener Stadtmarketings zu sein. Also nicht zu vergleichen mit GD. --Geak (Diskussion) 11:54, 9. Jan. 2019 (CET)
Sorry. Nicht gesehen, dass doch noch eine Erwiderung kam. Habe gesehen, dass du bearbeitet und auf unsere Ausführung trotzdem nicht reagiert hast. Ich belibe jedoch dabei, dass ich es für erwähnenswert halte. Beste Grüße --Gmünder (Diskussion) 12:08, 9. Jan. 2019 (CET)

Ich möchte die Ergänzung zu Nittenau so formuliert nicht sichten. Sie sollte Anlass sein, diesen Absatz mit diesem offensichtlichen Ampelunfug komplett zu entfernen.—Geak (Diskussion) 14:50, 12. Apr. 2019 (CEST)

Guiness-Buch

Sollte man die Ampellosigkeit denn nicht ohne Bezug auf die doch recht obskure Quelle benennen, falls dies dennn stimmt. Und ob Oberkochen dann wirklich die einzige ampellose Stadt in D wäre? Es gibt schließlich recht kleine Städtchen, etwa Langenburg. Wären die Sammler von Rekorden nicht zufrieden über jeden weiteren, unerachtet dessen, dass sie die anderen Städte nicht sämtlich überprüft haben? -- Silvicola Diskussion Silvicola 19:36, 17. Okt. 2010 (CEST)

Hat Langenburg keine Ampeln? Hat jemand ein Guinnessbuch der Rekorde und könnte den entsprechenden Abschnitt mir mal per EMail schicken? Es gibt übrigens auch die Formulierung "größte Stadt ohne Ampeln" .. die wäre vielleicht zutreffender. --Serpentiner 10:51, 26. Dez. 2010 (CET)--Serpentiner 10:55, 26. Dez. 2010 (CET)
Siehe oben den umbenannten Beitrag "Angebliche 10.000-Einwohner-Grenze und Ampelfreiheit laut Guinessbuch der Rekorde". --Geak (Diskussion) 19:16, 8. Jan. 2019 (CET)

Hohe Selbstmordrate

Stimmt es, dass es in Oberkochen eine der höchsten Selbsmordraten gibt (hat `ne Lehrerin von mir behauptet), und warum; und sollte das dann nicht auch in den Artikel eingefügt werden? Danke für die Infos schon im Vorraus und schöne Weihnachten--Highmemphis weisi 14:20, 15. Dez. 2010 (CET)

Von der hohen Selbstmordrate hört man immer wieder. Allerdings geht sie VERMUTLICH auf einen obskuren "Selbstmordtourismus" zurück, der als "guten" Ort für den Selbstmord wohl die hier verlaufende Bahnstrecke nannte und so Selbstmörder aus anderen Städten anlockte. So etwas muss nicht durch Erwähnung gefördert werden, zumal es absolut unbewiesen ist und nichts eigentlich mit der Stadt Oberkochen zu tun hat. Frohe Weihnachten -- Serpentiner 09:56, 26. Dez. 2010 (CET)