Diskussion:Pronominale Anredeform

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Reihenfolge

Schon ein toller Anfang! Aber wäre die Reihenfolge nicht besser: du - er / sie - Wir - Ihr - Sie? --Berliner76 17:22, 16. Apr. 2007 (CEST)

Nach der Reihenfolge der "normalen" Personalpronomina schon, ja. Aber darum geht's hier ja nicht. Ich habe das sortiert nach der Gebrauchshäufigkeit der Anredeformen. Und da steht "du"/"Sie" eben weit vor den anderen, veralteten Formen. --Katzenmeier 19:00, 17. Apr. 2007 (CEST)
Okay, macht auch Sinn. Grüsse, Berliner76 19:06, 17. Apr. 2007 (CEST)
Nein, Sinn macht es nicht - es ist sinnvoll oder es ergibt Sinn, jedenfalls im Deutschen! (nicht signierter Beitrag von 87.168.208.40 (Diskussion) 01:01, 31. Okt. 2015 (CET))

Wir

Es fehlt der Plural majestis, eine Wir-Form, die von Kaisern/Königen und anderen hochgestellten Personern verwandt wurde. -- 62.206.8.5 11:58, 5. Mai 2007 (CEST)

Das ist keine Anrede (es steht anstelle von ich) und gehört deshalb nicht hierher. -- Brudersohn 19:15, 29. Dez. 2010 (CET)

Regionale Beispiele fuer Ihr/Er

Weiss jemand, in welchen Regionen "Ihr"/"Er" noch gegenueber Einzelpersonen verwendet wird? Das "Er" als Anrede wuerde ich am ehesten dem Raum Berlin/Brandenburg zuordnen, bin mir aber nicht ganz sicher. Und: Wurde frueher auch "sie" (weibliche 1. Pers. Sing.) als Anrede fuer Frauen verwendet, also z.B. "kann Sie mir bitte ihren Namen nennen"? Suburbicarius 19:18, 8. Nov. 2007 (CET) 8. Nov. 2007

Das „Ihr“ wird noch in Teilen Hessens und der Pfalz verwendet.--H2OMy 16:17, 18. Aug. 2010 (CEST)
Südbaden/Schwarzwald: Mein Vater und seine Geschwister haben ihre Mutter bis zu deren Ableben Anfang der 90er stets nur mit Ihr angesprochen. (nicht signierter Beitrag von 79.219.114.190 (Diskussion) 15:43, 11. Okt. 2013 (CEST))
Das "Er" ist auch im Raum Görlitz heute noch sehr verbreitet, die Verbreitung reicht dann ins Brandenburgische hinein. Üblicherweise sind die Leute, die so sprechen, über 50, 60 Jahre alt, habe es aber auch schon von jüngeren Leuten gehört.Skjölding (Diskussion) 23:26, 24. Okt. 2014 (CEST)
"Er" ist mir auch in Mecklenburg öfter (bei ca. über 40-jährigen) untergekommen. -- megA (Diskussion) 13:14, 24. Feb. 2015 (CET)
Wenn man den Verkäufer fragt, "Können Sie mir sagen, was Ihr verkauft", dann ist er mit "Ihr" gar nicht gemeint sondern das Etablissement, für das er arbeitet und das er vertritt, es ist keine(!) Anrede "pars pro toto". In der Werkstatt wäre das noch klarer "Könnt Ihr mein Auto reparieren", kein Mensch würde die Sekretärin fragen, ob "Sie" das kann. Würde man den kleinen Mechaniker in der Werkstatt fragen, "können Sie mein Auto reparieren", könnte dies als Angebot der Schwarzarbeit an der Firma vorbei verstanden werden. Ra-raisch (Diskussion) 19:35, 19. Apr. 2021 (CEST)

Text von Artikel „Duzen“

Der Text des Artikels „Duzen“ gehört hierher, wie ich dort schon in der Diskussion angemerkt habe. Deshalb habe ich ihn nun hier eingefügt. -- Brudersohn 15:27, 18. Jan. 2011 (CET)

Duzen in der SPD

wenn schon die KOmmunisten eräwhnt werden sollte die älteste deutsche Partei - die SPD - auch erwähnt werden. [http://www.spd-fürstenfeldbruck.de/?q=node/5 "Die Mitglieder der SPD duzen sich. Das hat seine Wurzeln in der sozialdemokratischen Geschichte und symbolisiert unser Zusammengehörigkeitsgefühl. ") --Neun-x 14:07, 5. Jul. 2011 (CEST)

Auch das wird aber in der Praxis keineswegs durchgängig so gehandhabt. Um ein Beispiel zu zitieren, das ich selbst so schon erlebt habe: Ein SPD-Kleinstadtbürgermeister, der einen SPD-Bundeskanzler oder -Minister zu Besuch empfängt, wird diesen mit großer Wahrscheinlichkeit siezen, wenn sich die beiden nicht gerade tatsächlich persönlich kennen sollten. Ein "du" unter Berufung auf die gemeinsame Parteimitglieschaft würde hier als anbiedernd empfunden. --SchnitteUK (Diskussion) 10:34, 14. Dez. 2021 (CET)

Kurios

[1] (nicht signierter Beitrag von 82.113.99.149 (Diskussion) 16:01, 12. Jul 2011 (CEST))

Internet

Wie ist das mit dem Duzen im Internet. In der WP:AU gab es dazu am 25. Dezember 2012 ein Anfrage unter dem Titel DuSie mit einer interessanten Diskussion dazu. (liegt jetzt wahrscheinlich irgendwo im Archiv der WP:AU. --Bin im Garten (Diskussion) 18:14, 27. Dez. 2012 (CET)

Ich finde, der Artikel könnte sich mehr mit dem Netz befassen. Und zudem empfinde ich das Siezen bei Twitter beispielsweise als Provokation, die meist von einer bestimmten politischen Seite ausgeht. Mit dem Duzen als Affront beschäftigt sich der Artikel ja, aber dass das Siezen ebenso provokativ sein kann, fehlt hier. 89.204.138.164 12:45, 23. Aug. 2020 (CEST)

Das Duzen bei Twitter war in der Frühzeit des Internets (vielleicht) angemessen, als dies noch eine Domäne der Jüngeren war. Heutzutage ist das Internet ein allgemeiner Kommunikationsweg, und da ist Duzen unangebracht, es sei denn, es handelt sich um einen Dienst speziell für Jüngere. (nicht signierter Beitrag von 87.163.166.178 (Diskussion) 18:31, 14. Feb. 2021 (CET))

Duzen als Beleidigung

In welchen Paragraf steht, daß Duzen als Beleidigung gewertet werden kann? Könnte innerhalb eines Bundeslands oder einer Gemeinde beschlossen werden, daß im Gebiet dieses Bundeslands oder dieser Gemeinde geduzt werden darf? (nicht signierter Beitrag von 109.193.203.56 (Diskussion) 10:23, 31. Jul 2013 (CEST))

Studenten duzen sich

Da hätte ich gern einen Beleg für, ansonsten ist das nur eine Behauptung! Ich denke zwar, daß dies mehrheitlich so ist, aber nicht zwangsweise. Bei uns war das z. B. nicht in allen Fällen so! (nicht signierter Beitrag von 87.168.208.40 (Diskussion) 01:01, 31. Okt. 2015 (CET))

Tirol, Ausseerland, Land (Österreich)

Am Land wurde früher eher geduzt als in der Stadt.

Regional in Tirol (hier besonders einseitig von Alt zu Jung) und im Ausseerland (um Bad Aussee) und in/um Ebensee, sowie vielleicht auch im gesamten Salzkammergut.

"Am Berg", also auf über 1000 m Höhenmeter (sofern selbst hinaufgestiegen und nicht mit der Seilbahn rauf) unter Bergwanderern/Bergsteigern. --Helium4 (Diskussion) 03:35, 9. Feb. 2016 (CET)

"Religion"

"In den christlichen Religionen ist es in der deutschen Sprache allgemein üblich, Gott, Jesus, den Heiligen Geist und alle Heiligen im Gebet und in Predigten zu duzen, im Unterschied beispielsweise zum Niederländischen und älter im Englischen." Einer der vielen ewas konfusen Sätze in dem Artikel. Im englischen Vaterunser wird Gott "thou" geduzt. Also ändere ich den Satz mal, bis uns J'emand das Gegenteil beweist.HJJHolm (Diskussion) 16:09, 21. Jun. 2016 (CEST)

Im Englischen gilt heute weit verbreitet you. Neuere Bibelübersetzungen haben das thou durch you ersetzt: die Revised English Bible 1989, die New Revised Standard Version ebenfalls 1989 und die New American Standard Bible 1995. Das Argument ist, dass im Originaltext kein Unterschied zwischen der Anrede zwischen Mensch und Gott einerseits und zwischen Menschen anderseits besteht, also hat ein solcher auch in der Übersetzung nichts zu suchen. Es gibt natürlich gewisse Gemeinschaften, die das thou weiter pflegen, aber der Durchschnittsengländer und -amerikaner spricht Gott längst nicht mehr mit thou an, wenn er betet. Gruss, --Freigut (Diskussion) 17:29, 21. Jun. 2016 (CEST) – Nachtrag: Aber das bezüglich des Englischen und des Niederländischen gehört ohnehin nicht in das Kapitel über den Gebrauch im Deutschen, weshalb ich die beiden Passagen in die jeweiligen Sprachkapitel verschoben habe. --Freigut (Diskussion) 17:51, 21. Jun. 2016 (CEST)

Bei Trauungen duzt der Pastor auch das Brautpaar: "Willst du...?".Das könnte auch im Kapitel 1.1.3 erwähnt werden. --Abubiju (Diskussion) 22:00, 13. Aug. 2016 (CEST)

Danke, guter Hinweis, baue ich ein. Obwohl ich, meine ich, auch schon sinngemäß gehört habe "Wollen Sie?" Es könnte sein, dass hier das einseitige Duzen entgegen dem gesellschaftlichen Trend beim wechselseitigen Duzen doch etwas zurück geht, vielleicht weil der Pastor die Eheleute heute oft kaum noch kennt oder weil das einseitige Duzen als nicht mehr zeitgemäß gilt. Fritz Händel (Diskussion) 04:18, 14. Aug. 2016 (CEST)

@Fritz Händel: Mensch, bist du aber fleißig! Schreibst du deine Diss über das Thema? --Abubiju (Diskussion) 12:49, 15. Aug. 2016 (CEST)
Hallo, Abubiju, freue mich natürlich über Resonanz, danke! Nein, eine Diss. schreibe ich nicht :-) Bin Naturwissenschaftler mit Hobbies u.a. im Sprachwissenschaftlichen, war über das Lemma Höflichkeitsform oder Pronominale Anredeform gestolpert und dachte, ich könnte ja die beiden inhaltlich-stilistisch-layoutmäßig abrunden und aufeinander abstimmen, so wie es die Wikipedia-Red. vorschlägt. Zumal ich als in Dtld lebender Schweizer schon mal 2 Länder vergleichen kann, nur über die Österreicher weiß ich nicht viel .... Naja, ist zwar recht aufwändig, hatte aber grad mal ein bisschen Zeit und Lust und werde gelegentlich noch weiter glätten, warte aber auch mal kurz ab, ob kritisches oder ergänzendes Feedback kommt, denn das Thema ist komplex und nicht einfach zu recherchieren.

Spanisch

also Kastilisch vor allem in Europa wäre interessant (in Lateinamerika als Abweichung dazu ebenfalls).

Erzen

Meiner Meinung nach ergibt sich aus der angeführten Quelle Journal des Luxus und der Moden aus dem spätern 18. Jahrhundert keineswegs die Aussage, daß das Erzen als besonders höflich erachtet worden wäre und Adlige vorzugsweise Handwerker oder höhere Diener geerzt hätten, um diese als über dem gemeinen Pöbel stehend auszuzeichnen. Wie ich die im ganzen eher milde ironisch bzw. satirisch wirkende Quelle lese, klingt das eher so, als wenn dort über die Handwerker hergezogen wird, die jeden außer sich selber von oben herab behandeln und daher eben erzen, während andersrum Adlige Handwerker wie ebenso alle anderen Mitglieder niederer Stände traditionell erzen. Und dieses eigentliche adlige Vorrecht des Erzens haben sich nun die arroganten Handwerker abgekuckt, weil sie sich für was besseres halten. Dabei sind sie so blöd, nicht nur offensichtlich Rangniedere zu erzen, sondern sogar die eigenen Standesgenossen.

Daß das Erzen eine Herabstufung bedeutet und eben keineswegs eine besondere Höflichkeitsformel ist, steht dagegen tatsächlich in der Quelle, wo immer wieder erwähnt wird, wie diese oder jene Gruppe verzweifelt dem Stigma zu entkommen versucht, von jedermann oder überhaupt von jemandem einfach hinterrücks geerzt werden zu können ("verächtlich dünkendes Alloquium", "diese Erniedrigung", usw.). Zuletzt folgt sogar eine Anekdote, daß sich selbst nichtadelige Räte und Beamte am heilig-römischen Kaiserhofe inzwischen beleidigt fühlen, wenn sie noch von der Majestät geerzt werden ("Beschämung", "Unschicklichkeit"). Was dann noch unter der Überschrift: "Vertraulichkeit" zum Erzen unter Eheleuten (und eben nicht gegenüber Dienern!) folgt, klingt eher spöttisch als intim ("Mehrentheils liegt [... dabei] eine gewisse Ironie oder Laune versteckt"), ähnlich wie der ärztliche Plural ("Was fehlt uns denn?"). --46.93.158.170 05:51, 10. Jan. 2019 (CET)

Frankreich

Sartre und de Beauvoir und Jacques Chirac und seine Frau Bernadette haben sich meines Wissens nach gesiezt. Weiß nicht, ob das für den Artikel interessant genug ist. 89.204.138.164 12:52, 23. Aug. 2020 (CEST)

Wiener Polizei: 150 Euro Verwaltungsstrafe für "Du"

Wegen Anstandsverletzung verfügte das Strafamt der Polizei Wien 150 Euro Strafe gegen einen Mann für "wiederholtes, lautstarkes Duzen von amtshandelnden Organen des öffentlichen Sicherheitsdienstes"

Polizisten mit „Du“ angesprochen: 150 Euro Strafe orf.at, 3. September 2020.

(Laut https://twitter.com/fasommavilla/status/1301147925968564225 ist der Sozialarbeiter nicht der Beanstandete.)

Strafen gab es 2020 von derselben Behörde auch schon für Furzen und die Anrede "Oida".

--Helium4 (Diskussion) 10:31, 3. Sep. 2020 (CEST)

Duzen im Nationalsozialismus

Auch im Nationalsozialismus wurde in der Propaganda geduzt, um damit die "Volksgemeinschaft" zu unterstreichen. So lautet der Stimmzettel der Reichstagswahl 1938: "Bekennst Du Dich zu unserem Führer Adolf Hitler ...., und gibst Du Deine Stimme dem Wahlvorschlag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei? Es stimmt also nicht, dass in der NS-Zeit das Siezen durchgängig üblich war. Hierin liegt auch das Problem des Werbe-Geduzes: Es wirkt faschistoid. Diktaturen wollen immer plump-vertraulich sein. Rechtsstaaten wollen eine respektvolle Distanz. (nicht signierter Beitrag von 87.163.166.178 (Diskussion) 18:21, 14. Feb. 2021 (CET))