Diskussion:Sprachgebrauch in der DDR
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Bärenvotze
Wurde die Pelzmütze tatsächlich Bärenvotze genannt, bzw. so geschrieben? Müsste es nicht richtigerweise Bärenfotze heißen, oder waren die Begrüßungsgeldtouristen sogar dafür zu blöd? --2003:C1:671D:BA42:8C5B:6925:F3BC:DD36 11:56, 26. Jun. 2021 (CEST)
- Ja. Nein. Nein. -- Glückauf! Markscheider Disk 12:11, 26. Jun. 2021 (CEST)
- Die Pelzmütze wurde tatsächlich “Bärenfotze“ genannt. Allerdings wurde der Begriff wohl nur mündlich gebraucht. Geschrieben wird es natürlich mit “f“. Was sollen die Beleidigungen als “Begrüßungsgeldtouristen“ und zu blöd? (nicht signierter Beitrag von 2.247.249.209 (Diskussion) 13:07, 8. Jul. 2021 (CEST))
- Ja, aber auch BV, ausgesprochen BeVo. Damals habe ich mir um solche Details keine Gedanken gemacht, das war eben so. Evtl. gab es einen Bezug oder gewollten Anklang an Besonderes Vorkommnis, wurde ja auch - und hier offiziell als BV abgekürzt. -- Glückauf! Markscheider Disk 13:19, 8. Jul. 2021 (CEST)
- Kann die übliche Ausdrucksform „BeVo“ bestätigen, möglicherweise gleichzeitig anzügliche Anspielung auf einen Uniformhersteller BeVo für die Wehrmacht. Weiß ich auch nicht genau, wo das herkam, fiel mir aber früher schon auf. (nicht signierter Beitrag von LS (Diskussion | Beiträge) 18:53, 14. Jan. 2022 (CET))
- Und ich bestätige gern die Blödheit der IP 2003:C1:671D:BA42:8C5B:6925:F3BC:DD36 und setze sie "ins Quadrat". So sieht die deutsche Einheit im Jahr 32 aus: Nach Status der GeoIP ist sie im Raum Leipzig zu verorten. Und der Schreiberling ist demzufolge wohl selbst "Begrüßungsgeldtourist" gewesen.--Rote4132 (Diskussion) 23:11, 14. Jan. 2022 (CET)
- PS: (Teil-)Löschung wegen Verstoß gegen WP:DISK? Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 23:11, 14. Jan. 2022 (CET)
- Und ich bestätige gern die Blödheit der IP 2003:C1:671D:BA42:8C5B:6925:F3BC:DD36 und setze sie "ins Quadrat". So sieht die deutsche Einheit im Jahr 32 aus: Nach Status der GeoIP ist sie im Raum Leipzig zu verorten. Und der Schreiberling ist demzufolge wohl selbst "Begrüßungsgeldtourist" gewesen.--Rote4132 (Diskussion) 23:11, 14. Jan. 2022 (CET)
- Kann die übliche Ausdrucksform „BeVo“ bestätigen, möglicherweise gleichzeitig anzügliche Anspielung auf einen Uniformhersteller BeVo für die Wehrmacht. Weiß ich auch nicht genau, wo das herkam, fiel mir aber früher schon auf. (nicht signierter Beitrag von LS (Diskussion | Beiträge) 18:53, 14. Jan. 2022 (CET))
- Ja, aber auch BV, ausgesprochen BeVo. Damals habe ich mir um solche Details keine Gedanken gemacht, das war eben so. Evtl. gab es einen Bezug oder gewollten Anklang an Besonderes Vorkommnis, wurde ja auch - und hier offiziell als BV abgekürzt. -- Glückauf! Markscheider Disk 13:19, 8. Jul. 2021 (CEST)
- Die Pelzmütze wurde tatsächlich “Bärenfotze“ genannt. Allerdings wurde der Begriff wohl nur mündlich gebraucht. Geschrieben wird es natürlich mit “f“. Was sollen die Beleidigungen als “Begrüßungsgeldtouristen“ und zu blöd? (nicht signierter Beitrag von 2.247.249.209 (Diskussion) 13:07, 8. Jul. 2021 (CEST))
sorbisch
Ich weiß nicht, ob das Bescherkind als ursprünglich sorbische Bezeichnung hierher gehört, da ja nur regional gebräuchlich. --Rita2008 (Diskussion) 19:17, 16. Dez. 2021 (CET)
- „Bescherkind“ ist kein DDR-spezifisches Wort, d. h. es ist weder zu DDR-Zeiten entstanden, noch hat es seine Bedeutung erst in dieser Zeit erhalten.
„Bescherkind“ ist ein nur regional bekanntes Wort, vergleichbar z. B. mit dem halleschen „kleechen“.
Mit einem wikigerechten Beleg, wonach „Bescherkind“ in Lexik und Stilistik ausschließlich oder besonders in der DDR dort als ein Begriff der Alltagssprache üblich oder als staatlich definiert bzw. mittels subtilem Anpassungsdruck („Empfehlungen“) bis 1990 gebräuchlich war, kann „Bescherkind“ wieder in die Liste.--Gloser (Diskussion) 19:49, 16. Dez. 2021 (CET)
DDR-Sprachgebrauch
Da sind aber reichlich Sachen dabei, die kein besonderer DDR Sprachgebrauch sind. z.B.: "Wendehals", "schau", "Pappe" für Führerschein, "Vitamin-B2" für Beziehung (das hab ich sogar mal rausgenommen) sind alles Dinge, die auch in der Vorwende-BRD in der gleichen Bedeutung verwendet wurden. --192.166.198.53 01:06, 12. Jan. 2022 (CET)
Wohnraumlenkung
Zunächst setze ich die erneute Revertierung von Kollegen Benutzer:Gloser erneut zurück. Ihm ist offensichtlich entgangen, dass meine Bearbeitung auch weitere "DDR-Begriffe" betrifft.
Sachlich zu Wohnraumlenkung: Der Kollege meint, das "Wohnraumlenkung" kein DDR-typischer Begriff im Sinne des Artikels sei, dies ja auch seit 1937 praktiziert werde und in den "AlBuLä" ja auch bekannt sei.
Dem ist folgendes entgegenzuhalten:
- "Wohnraumlenkung" - oder korrekt: "Staatliche Wohnraumlenkung" - beherrschte das Leben sämtlicher DDR-Bürger vom Beginn ihres Lebens (als Baby gewährte es seinen Eltern einen besonderen Anspruch) und selbst die "Wessis", die 1990/1991 (zum Teil auch noch 1992) eine Wohnung erhalten wollten, hatten diese der "staatlichen Wohnraumlenkung" (nach 1990 etwas "demokratisierte Begriffe") für die "Abteilungen" bei den "Räten der Kreise und Gemeinden" "zu verdanken".
- "Seit 1937" - jein. Die "Wohnraumlenkung" - besser: "staatliche Wohnraumlenkung" - betraf nicht mehr allgemein "Mietverhältnisse", sondern regelte in der DDR auch (unter dem Deckmantel der Weitergeltung von 1937, was aber in der DDR nie kommuniziert wurde), die "Deckelung der Miethöhe auf dem Niveau von 1937" - was genügend private Eigentümer in den Ruin trieb und einen (faktischen) "Zwangsverkauf an den Staat" bedeutete, was mit den damaligen Mitteln auch extensiv betrieben wurde ("Erbausschlagung" als das probateste Mittel), die Akquirirung "konspirativer Wohnungen" und die Zuweisung von Wohnungen ausgewiesener Personen an Dritte.
- Mit dem letzten Punkt habe ich einen völlig offenen und auch in der Forschung mir nicht bekannten, aber offensichtlichen Punkt anzusprechen: "Plünderung der Wohnung".
- Der DDR-Bürger war "Bittsteller": Die "staatliche Wohnraumlenkung" kannte zwar mehrere Kriterien für eine "bevorzugte Zuweisung", wie eben Heirat, Kinder - usw.: Am ziemlich straff organisierten System änderte sich gar nichts. Parteikader wurden bevorzugt, die Stasi bekam ihre "konspirativen Wohnungen", die (teilweise) auferlegten "Untermietverhältnisse" in den 1940er Jahren wurden erst ab den 1970ern gelockert. Dass sich gleichwohl in dem System genügend Leute "bedient" haben, ist nachweisbar, in Dresden wurden rund um den Altmarkt schätzungsweise >40 % der neu gebauten Wohnungen - entgegen der öffentlich gemachten Linie - an Parteikader vergeben.
- Die "staatliche Wohnraumlenkung" führte den Unterzeichner zu einem Kuriosum: Dem dafür zuständigen "Wohnraumlenker", einem Genossen B., konnte, auch durch eigene Aktivitäten, 1989 nachgewiesen werden, dass er ihm zugeteilte Neubauwohnungen, die ausdrücklich "Opfern des Naziregimes" (also VdN) vorbehalten waren, nota bene gegen Geld (der Verfasser hat tatsächlich einen nachweisbaren Korruptionsfall in der DDR miterlebt- und auch dessen Erledigung) an Menschen vergab, die nachweislich erst nach 1945 geboren wurden.
- Oder die "Untervermietung", die als so eine Art "Beiwerk" ausgegliedert, wie das die damalige TU Dresden handhabte - unwürdig, kann man historisch in Rückschau darstellen (ob man dazu Belege noch findet, ich bezweifle es - aber als Junge stand ich ratlos da, es ging um meine Patentante, die eigentlich, mit 70 Jahren, einfach nur in ihrer eigenen Wohnung allein sein wollte).
Ich habe wenig Lust, das alles noch weiter auszubreiten, aber Kollege Gloser ist nach eigener Angabe Historiker und kann demzufolge gern einen diesbezüglichen Artikel Wohnraumlenkung kreiiern, ich stehe da gern beratend zur Verfügung: Seine Belegforderung geht an der Sache gänzlich vorbei, da der Eintrag nur ein "Schlaglicht", wie sehr dieses Thema in der DDR ein ernstes und allbeherrschendes - aber gleichzeitig öffentlich totgeschwiegenes - Thema war. Und das hat sachlich - gebe ich zu - mit 1937 zu tun. "Sprachgebrauch der DDR" war es allerdings permanent. Dass hier weitergehender "Forschungsbedarf" für den Historiker ist, habe ich explizit dargestellt. Eintrag von Kollegen Gloser deshalb revertiert, es sind nur "Schlaglichter" - wie man einen expliziten WP:Artikel anlegt, dafür habe ich gerade eine "Grobstruktur" vorgelegt.
Viele Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 02:19, 15. Jan. 2022 (CET)
- Das Wort ist keine DDR-Erfindung, wurde aber im Gegensatz zum Westen noch 40 Jahre weiter verwendet. Es sollte unter dem Lemma nicht nur um DDR-Neuerfindungen gehen, sondern um DDR-typische Sprache. Sonst müsste man auch andere Begriffe weglassen (wie die gerade hinzu gefügte „Zuckertüte“), das wäre aber dann schade um die Gesamtaufstellung. Das Lemma sollte daher entsprechend weiter gefasst werden.LS (Diskussion) 18:00, 17. Jan. 2022 (CET)
Ausbau der Liste DDR-typischer Wörter und Neuschöpfungen
Hallo, wie weiter oben schon diskutiert, sollte die Liste auch DDR-typischen Wortschatz enthalten, wenn hiermit eine spezifisch DDR-typische Konnotation verbunden ist. Daher habe ich solche typischen Worte wiederhergestellt, die gestern Abend gelöscht wurden. Wir sind mit dieser Liste auch Chronisten gegenüber den Jüngeren.
Was m. E. bisher noch fast vollständig fehlt, ist eine Liste der DDR-typischen Verben, die zum Verständnis der damaligen Ausdrucksweise anschaulich wären. Ich fürchte nur, dafür müsste hier erst einmal in einer Diskussion der Boden bereitet werden, dass zwischen reinem Vorhandensein des Wortes im Deutschen (auch außerhalb der DDR) und der DDR-typischen Konnotation ein Unterschied besteht. Ich fange mal mit drei Beispielen von Verben mit „A“ an. Leute die damals dabei waren werden wissen was gemeint ist: abfassen, abfaulen, abkeimen.
Da ich keine Lust habe, dass andere Leute Axt im Walde spielen, weil sie das Lemma strenger auslegen, stelle ich diese Sachen hier erst einmal zur Diskussion. Ich habe im übrigen auch keine Lust auf Edit-Wars, falls einige hier schon mal propylaktisch ihren Adrenalinpegel hochfahren wollen. Sprich: Wenn es Heckmeck gibt, steige ich aus der Bearbeitung dieser Seite wieder aus.LS (Diskussion) 11:37, 22. Jan. 2022 (CET)
- Die Liste existiert nun schon etliche Jahre. Wieso soll nun plötzlich die Definition geändert werden, die heißt: "die in Lexik und Stilistik nur oder besonders in der Deutschen Demokratischen Republik gebräuchlich waren". Und wenn Du tatschlich der Meinung bist, dass die Definition geändert werden sollte, dann bitte erst hier ausdiskutieren bevor es zu einem Edit-war kommt. --Rita2008 (Diskussion) 19:21, 22. Jan. 2022 (CET)
- Das Lemma heißt Sprachgebrauch in der DDR. Ob der Einleitungssatz so oder ein bisschen anders heißt, dürfte keine große Rolle spielen, denn das ließe sich jederzeit ändern. Es geht doch darum, Eigentümlichkeiten der Wörter mit DDR-spezifischer Konnotation zu konservieren. Demnach ist Aufklärung als Stasi-Codewort unbedingt dabei, auch wenn es ein Dutzend andere Konnotationen gibt. Ich habe seit ein paar Tagen das hervorragende Buch „Der wahre E“ von Klaus-Peter Möller, ein Wörterbuch der DDR-Soldatensprache. Dort sind geschätzt zur Hälfte Verben dabei, die eine spezielle NVA-spezifische Umdeutung erfahren haben. Das würde hier in der Liste sicher zu weit führen, aber ohne allgemein deutsche Wörter - auf den ersten Blick harmlose Allgemeinplätze - mit DDR-Umdeutung ist das Ganze hier langweilig und wird eigentlich dem Genre nicht gerecht. Ich hoffe zumindest, dass nun hier nicht mehr kleinlich rumgelöscht wird, liebe Rita. LS (Diskussion) 21:46, 22. Jan. 2022 (CET)
- Im Lemma Spionage kommt der Begriff Aufklärung sechs mal in den unterschiedlichsten Bedeutungen vor. Und es gibt sogar ein Aufklärungsgeschwader der Bundeswehr. Was soll also daran DDR-typisch sein. Der Begriff Matte kommt im Duden als umgangssprachlich vor https://www.duden.de/rechtschreibung/Matte_Decke_Belag_Unterlage . Da steht nichts von nur in der DDR gebräuchlich. Was soll das also hier? Agitprop gab es schon in der Weimarer Republik und später vermutlich in allen sozialistischen Ländern, also auch nicht DDR-spezifisch. Ledigenwohnheim siehe dort, besonders die Beispiele. So das reicht erst mal als Begründung für meine Revertierungen. Im übrigen weiß ich auch nicht, ob alle Begriffe der speziellen Soldatensprache hierhergehören. --Rita2008 (Diskussion) 23:15, 22. Jan. 2022 (CET)
- Zumindest "Soldatensprache in der NVA" ist ein ganz spezifisches Thema. "Zweitaktsuppe" ("ansaugen - ausspucken"), "Glasmantelgeschoss" (für die 0,7-l-Wodka-Flasche) und "Klarsichtwurst" (für die Sülzwurst, weil meist mit viel Gelatine und wenig Fleisch) fallen mir nicht nur sofort ein, sie sind auch seriös belegbar. Dass sie aber "'allgemeiner' Sprachgebrauch in der DDR" geworden wären, ist nicht gegeben.
- Das an sich für "langen, dichten Haarwuchs" bekannte Wort "Matte" würde ich eher Slang, Jugendsprache oder Regiolekt zuordnen: Das verschwand auch wieder und ist auch nur zeitlich abgrenzbar als Sprachgebrauch nachweisbar und in dieser Form auch in der damaligen BRD bekannt, also keineswegs "DDR-spezifisch" (ist also löschwürdig), den "Interzonenzug" habe ich - siehe Versionsgeschichte - ja selbst gelöscht.
- Es geht hier nicht um etwaigen "Edit-War", sondern auch um (seriöse) Nachweise, mithin die allseits bekannte Belegpflicht. Und insofern bin ich zwar einerseits durchaus bereit, auch ungewöhnliche Einträge zu tolerieren.
- Aber andererseits, Kollege/Kollegin LS, abfaulen, abkeimen sind Jugendsprache (Ost, wie West). Abfassen (im Sinne von Essen (ab-)fassen)) (militärisch) uralt und (mindestens) schon in den 1920er-Jahren nachweisbar (eher noch weiter zurückliegend): DDR-Sprachgebrauch zeichnete sich auch durch die Wiederbelebung längst vergangener Sprach- und Redewendungen aus. Sollte man beachten, ehe man hier das Thema (wahllos) "auffüttert".
- Insofern unterstütze ich Kollegin Rita2008, die eher eine vorherige Vorstellung hier auf der Diskussionsseite präferiert, als ein wahlloses Einfügen im Artikel selbst (Ausnahme: jeweils mit Einzelnachweis, z.B. "Lexikon des DDR-Alltags, Hüben wie drüben, Berlin laufendes Jahr, ISBN XXX, S. 982") - Wikipedia ist gerade hier kein "Schnellschuss-Projekt". Viele Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 00:18, 23. Jan. 2022 (CET)
- Danke für Rückmeldungen. Habe gerade das Referenzbuch zur NVA-Sprache im Artikel eingefügt, damit kann ggf. das eine oder andere belegt werden. Bisher habe ich auch nur eine kleine Auswahl an NVA-Sprache im Artikel eingebeut, das sind bewusst ausgewählte Begriffe, die auch nach draußen transportiert wurden. Das Thema Belegpflicht sollte man hier übrigens besser nicht aufmachen, denn wo sind die ganzen anderen Belege?
- quetsch: Das ist ein Problem aller "alten Seiten", diese wurde (siehe Seiteninformationen, links bei Werkzeuge anklicken) halt 2002 erstellt, erster Edit von Kollegin Rita2008 hier ist inzwischen auch über 15 Jahre her - und damals war die "Belegpflicht" bei weitem nicht so streng (was ja der de:WP ja auch einige Jahre ziemliche Einbußen an Renomée brachte): Was also damals "läßliche Sünde" war, gilt heute so nicht mehr, zumal es inzwischen recht gute Literatur zum "DDR-Alltag" gibt. Nun muss man nicht "Bilderstürmerei" betreiben, und alles unbelegte rauslöschen oder nachbelegen, aber im Sinne von Qualität könnte der Artikel schon ein paar Einzelnachweise mehr als derzeit vertragen. Meint, mit vielen Grüßen,--Rote4132 (Diskussion) 22:29, 23. Jan. 2022 (CET) Ende quetsch.
- Zugunsten einer interessanten Wortsammlung ist jetzt noch die Zeit, wo mit etwas Erinnerung und Sprachverständnis vieles beigetragen werden kann, was in ein paar Jahrzehnten vergessen sein wird. Es ist auch normal, dass es dazu verschiedene Ansichten geben kann, denn Wahrnehmung war damals wie heute etwas sehr Subjektives. Allerdings möchte ich betonen, dass ich Spracherinnerungen aus TH, SA, MV und „Ostberlin“ vergleiche, in denen ich zu Ostzeiten gelebt habe. Ich kann also regionale Begriffe und allgemein gebräuchliche ganz gut unterscheiden. Nach der Wende habe ich in mehreren Regionen im Westen gelebt. Ich verteidige daher aus eigenem Sprachverständnis zum Bsp. das Wort Matte, in der DDR überall geläufig, im Westen unbekannt.
- PS:Rita, wenn Du damals nie über die Bolschewisten hergezogen bist, dann hast Du zumindest in einer völlig anderen Welt gelebt als ich… LS (Diskussion) 11:36, 23. Jan. 2022 (CET)
- Die Bezeichnung „Bolschewisten“ dürfte als allgemeine Bezeichnung für die Rote Armee aus der Nazi-Propaganda im Zweiten Weltkrieg vielen Deutschen in Ost und West in Erinnerung geblieben sein. An ihre Verwendung zu DDR-Zeiten kann ich mich nicht erinnern, auch fehlt der Info ein Nachweis. Hingegen hörte ich manchmal „Bolschewiki“ in ehrendem oder ironischem Zusammenhang, letzteres, wenn besonders treue SED-Genossen gemeint waren.--Gloser (Diskussion) 12:20, 23. Jan. 2022 (CET)
- Meiner Ansicht nach ist entscheidend die DDR-typische Konnotation von Begriffen, das kann ich hier nur als Mantra wiederholen. Ich weiß hundertprozentig, in welchen Gegenden fast ausschließlich von den Bolschewisten für SED-Kader gesprochen wurde, natürlich maximal abfällig. Genau so haben die älteren Leute absichtlich bis weit in die 80er Jahre Interzonenzug gesagt. Von Mumienexpress wollten die natürlich nicht sprechen, wenn sie selbst drin saßen… :) LS (Diskussion) 13:51, 23. Jan. 2022 (CET)
- Ja, aber "Interzonenzug" war auch typischer Sprachgebrauch in der Alt-Bundesrepublik, deshalb nichts "DDR-spezifisches".--Rote4132 (Diskussion) 22:29, 23. Jan. 2022 (CET)
- Das stimmt, nur war die gesamtdeutsche Konnotation bis in die 50er Jahre noch eine offizielle, später war es in der DDR vor allem sowas wie „Schwejkscher Widerstandsgeist“, die Züge weiter so zu nennen. Das lässt sich auch beim Konnotationswandel des Wortes Zone sagen, in den 70er und 80er Jahren innerhalb der DDR ein geläufiger Code dafür, was man vom System hält. Da das bei der Zone aber noch ein bisschen komplizierter ist (erzreaktionäre Westheinis sagten ja auch bis zum Schluss „Zone“), habe ich das Wort in der Liste weggelassen. LS (Diskussion) 10:48, 24. Jan. 2022 (CET)
- Ja, aber "Interzonenzug" war auch typischer Sprachgebrauch in der Alt-Bundesrepublik, deshalb nichts "DDR-spezifisches".--Rote4132 (Diskussion) 22:29, 23. Jan. 2022 (CET)
- Meiner Ansicht nach ist entscheidend die DDR-typische Konnotation von Begriffen, das kann ich hier nur als Mantra wiederholen. Ich weiß hundertprozentig, in welchen Gegenden fast ausschließlich von den Bolschewisten für SED-Kader gesprochen wurde, natürlich maximal abfällig. Genau so haben die älteren Leute absichtlich bis weit in die 80er Jahre Interzonenzug gesagt. Von Mumienexpress wollten die natürlich nicht sprechen, wenn sie selbst drin saßen… :) LS (Diskussion) 13:51, 23. Jan. 2022 (CET)
- Die Bezeichnung „Bolschewisten“ dürfte als allgemeine Bezeichnung für die Rote Armee aus der Nazi-Propaganda im Zweiten Weltkrieg vielen Deutschen in Ost und West in Erinnerung geblieben sein. An ihre Verwendung zu DDR-Zeiten kann ich mich nicht erinnern, auch fehlt der Info ein Nachweis. Hingegen hörte ich manchmal „Bolschewiki“ in ehrendem oder ironischem Zusammenhang, letzteres, wenn besonders treue SED-Genossen gemeint waren.--Gloser (Diskussion) 12:20, 23. Jan. 2022 (CET)
- Danke für Rückmeldungen. Habe gerade das Referenzbuch zur NVA-Sprache im Artikel eingefügt, damit kann ggf. das eine oder andere belegt werden. Bisher habe ich auch nur eine kleine Auswahl an NVA-Sprache im Artikel eingebeut, das sind bewusst ausgewählte Begriffe, die auch nach draußen transportiert wurden. Das Thema Belegpflicht sollte man hier übrigens besser nicht aufmachen, denn wo sind die ganzen anderen Belege?
- Im Lemma Spionage kommt der Begriff Aufklärung sechs mal in den unterschiedlichsten Bedeutungen vor. Und es gibt sogar ein Aufklärungsgeschwader der Bundeswehr. Was soll also daran DDR-typisch sein. Der Begriff Matte kommt im Duden als umgangssprachlich vor https://www.duden.de/rechtschreibung/Matte_Decke_Belag_Unterlage . Da steht nichts von nur in der DDR gebräuchlich. Was soll das also hier? Agitprop gab es schon in der Weimarer Republik und später vermutlich in allen sozialistischen Ländern, also auch nicht DDR-spezifisch. Ledigenwohnheim siehe dort, besonders die Beispiele. So das reicht erst mal als Begründung für meine Revertierungen. Im übrigen weiß ich auch nicht, ob alle Begriffe der speziellen Soldatensprache hierhergehören. --Rita2008 (Diskussion) 23:15, 22. Jan. 2022 (CET)
- Das Lemma heißt Sprachgebrauch in der DDR. Ob der Einleitungssatz so oder ein bisschen anders heißt, dürfte keine große Rolle spielen, denn das ließe sich jederzeit ändern. Es geht doch darum, Eigentümlichkeiten der Wörter mit DDR-spezifischer Konnotation zu konservieren. Demnach ist Aufklärung als Stasi-Codewort unbedingt dabei, auch wenn es ein Dutzend andere Konnotationen gibt. Ich habe seit ein paar Tagen das hervorragende Buch „Der wahre E“ von Klaus-Peter Möller, ein Wörterbuch der DDR-Soldatensprache. Dort sind geschätzt zur Hälfte Verben dabei, die eine spezielle NVA-spezifische Umdeutung erfahren haben. Das würde hier in der Liste sicher zu weit führen, aber ohne allgemein deutsche Wörter - auf den ersten Blick harmlose Allgemeinplätze - mit DDR-Umdeutung ist das Ganze hier langweilig und wird eigentlich dem Genre nicht gerecht. Ich hoffe zumindest, dass nun hier nicht mehr kleinlich rumgelöscht wird, liebe Rita. LS (Diskussion) 21:46, 22. Jan. 2022 (CET)