Dr. Pop
Dr. Pop (* als Markus Henrik 1. Juli 1982 in Essen) ist ein deutscher Musikkabarettist, Stand-Up-Comedian, Moderator, Autor und Musikwissenschaftler. Er lebt in Berlin. Bekanntheit hat er unter anderem durch seine eigene Fernsehsendung im Rundfunk Berlin-Brandenburg[1], Auftritte in Kabarett- und Comedy-Fernsehsendungen, durch seine wöchentliche Radiokolumne Dr. Pops Tonstudio bei radioeins sowie durch Bücher wie Dr. Pops musikalische Sprechstunde erlangt.
Kennzeichnend für das Werk von „Dr. Pop“ sind Analysen und Persiflagen von musikbezogenen Phänomenen der Kultur und Gesellschaft sowie von Werken und Interpreten der Popmusik, die dann ihrerseits in Form von satirischen Kolumnen, Songs und Videos dargeboten werden.[2] Zentral für seine Arbeit ist zudem das Aufzeigen positiver Wirkungen von Musik auf die Gesundheit des Einzelnen und die Gesellschaft insgesamt.[3]
Leben & Wirken
Nach seinem Abitur am Gymnasium an der Wolfskuhle in Essen studierte er an der Universität Paderborn und Hochschule für Musik Detmold den Bachelor-Studiengang Populäre Musik und Medien. Währenddessen absolvierte er ein Auslandssemester an der University of Salford Manchester und schloss im Anschluss sein Master-Studium im Fach Popular Music Studies an der University of Liverpool ab. Beide Studiengänge absolvierte er mit Auszeichnung. Während seines Studiums wurde er als Stipendiat von der Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. An der Humboldt-Universität zu Berlin promovierte er bei Peter Wicke zum Thema „Orientalismus in der Popmusik“. Die Doktorarbeit wurde 2013 im Tectum Wissenschaftsverlag publiziert.[4] Er arbeitete als Dozent der Humboldt-Universität zu Berlin für Medien- und Musikwissenschaften und wurde als Vortragender zu wissenschaftlichen Konferenzen innerhalb Deutschlands sowie nach Finnland, Norwegen, Dänemark und Großbritannien eingeladen. Als Musikexperte wurde er u. a. von der Gewerkschaft der Polizei konsultiert.[5]
Radio & Fernsehen
Unter dem Namen Markus Henrik und später als Dr. Pop hat er zahlreiche Radiokolumnen veröffentlicht. Zunächst bei 1 Live vom WDR und N-Joy vom NDR unter dem Namen Markus Henrik in der Radiocomedy „Generation Protest“. Anschließend als Dr. Pop bei WDR2, hr1 und SWR3. Für seine wöchentliche Radiokolumne Dr. Pops Tonstudio bei radioeins vom RBB wurde er 2019 von der Jury des Grimme-Institut beim Deutschen Radiopreis in der Kategorie „Beste Comedy“ nominiert.[6] Seit Juni 2022 ist er zudem einmal monatlich bei radioeins vom RBB live im „studioeins“ auf Sendung. 2020 moderierte er die Musiksendung Dr. Pops Sprechstunde im RBB Fernsehen. Er trat in mehreren TV-Formaten auf. In der ZDF-Sendung „Comedy for Future“[7], im BR bei „Asül für alle“, beim großen Kleinkunstfestival vom RBB, in „Olafs Klub“ beim MDR, bei „Drei. Zwo. Eins Michl Müller“ in der ARD oder beim „Prix Pantheon“ des WDR. Zudem ist er als Gesprächspartner bei Musikdebatten gefragt. Im Zuge der Kontroverse um den Song Layla gab er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland ein ausführliches Interview.[8] Er wurde im Deutschlandfunk, bei WDR5, im BR2-Tagesspräch und in der Nachrichtensendung BR24 live als Experte zur Causa befragt.
Bücher
Sein Romandebüt Copy Man: Ein Praktikantenroman erfolgte 2010 im Eichborn Verlag. Die Literaturfachzeitschrift Literaturen kommentierte: „In Form einer Satire und mit viel Wortwitz bringt Henrik ein ernstes und aktuelles Thema zur Sprache.“ Das Buch wurde von der Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. in Braille übersetzt. Anschließend veröffentlichte Henrik 2012 „Das WG-Lexikon: Party, Protest und Prokrastinieren“ Eichborn Verlag, zu dem SPIEGEL ONLINE eine achtteilige Serie mit Buchauszügen herausgab. 2013 erschien „Orientalismus in der Popmusik“ im Tectum Wissenschaftsverlag. 2021 publizierte Markus Henrik das Buch „Dr. Pops musikalische Sprechstunde“ im Heyne Verlag. Die Buchpremiere fand am 12. Juli 2021 im Tipi am Kanzleramt statt und wurde live im Radio übertragen. Das gleichnamige Hörbuch erschien bei Wort-Art. Das Buch wurde auf Koreanisch übersetzt und erschien im März 2022 in Südkorea im Verlag Whale Books.
Bühne
Dr. Pop steht mit seinem ständig aktualisierten Solo-Programm „Hitverdächtig: Die Musik-Comedy-Stand-up-Show“ regelmäßig auf der Bühne. Auftritte u. a. im Theaterhaus Stuttgart, in der KÄS Frankfurt a. M., im Unterhaus Mainz, Savoy Theater Düsseldorf, im Pantheon-Theater Bonn, in der Comedia in Köln, im Schlachthof München, im Central-Kabarett Leipzig oder Ebertbad Oberhausen. 2022 gewann er den seit 1980 stattfindenden Kabarett-Wettbewerb „Lüdenscheiner Lüsterklemme.“ In Mix-Shows ist er in Formaten wie Night-Wash, Quatsch Comedy Club oder bei der Komischen Nacht zu sehen. Als Support-Act ist er bei Carolin Kebekus‘ Solo-Show „Pussy Nation“ in Münster in der Messehalle, in Düsseldorf in der Mitsubishi-Halle sowie mehrfach in München im Circus Krone aufgetreten. 2021 war er Moderator beim großen radioeins-Abend in der Waldbühne Berlin. Im Juni 2022 Laudator beim LEA-Award in der Festspielhalle Frankfurt. Am Bochumer Schauspielhaus hat Dr. Pop gemeinsam mit Frank Goosen das Format „Goosens neue Bücher“ zwischen 2013 und 2018 gestaltet. Beide Bühnenpartner machen weiterhin vereinzelt gemeinsame Veranstaltungen. Regelmäßig tritt Dr. Pop im Berliner-Kabaretttheater Die Wühlmäuse auf.
Preise und Nominierungen
- 2019: Nominierung von Dr. Pops Tonstudio von der Jury des Grimme-Instituts für den Deutschen Radiopreis als „Beste Comedy“
- 2020: Finalist beim Bonner Prix Pantheon des WDR
- 2022: Gewinner der Lüdenscheider Lüsterklemme[9]
Sonstiges
In seiner Jugend wurde er zweimal deutscher U20-Meister im Schach mit der SG Bochum 31.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Pop bittet zur Sprechstunde. In: DWDL.de
- ↑ Interview mit Markus Henrik alias Dr. Pop. In: Berliner Zeitung
- ↑ Droge ohne Nebenwirkung: Was die Macht der Musik bewirkt. In: Die Zeit, 1. Februar 2022.
- ↑ Orientalismus in der Popmusik. (397 Seiten) In: Verlag C.H. Beck
- ↑ (Seite 30 bis 24) Für die Musik taugt die Polizei sehr gut als Feindbild. In: DP Magazin der Gewerkschaft der Polizei
- ↑ Nominierung Deutscher Radioeins. In: Deutscher Radiopreis
- ↑ Dr. Pop im ZDF. In: ZDF Mediathek
- ↑ Sexismus auf Platz eins der Charts. In: RND Redaktionsnetzwerk Deutschland
- ↑ Note 1,4 für den Gewinner. In: Come On
Personendaten | |
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NAME | Pop, Dr. |
ALTERNATIVNAMEN | Henrik, Markus (Geburtsname); Tonstudio, Dr. Pops (vollständiger Name); Sprechstunde, Dr. Pops musikalische (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musikkabarettist, Stand-Up-Comedian, Moderator, Autor und Musikwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 1. Juli 1982 |
GEBURTSORT | Essen |