Durango (Spanien)

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Gemeinde Durango
Vista Durango.jpg
Wappen Karte von Spanien
Durango (Spanien) (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Baskenland
Provinz: Bizkaia
Comarca: Durangaldea
Koordinaten 43° 10′ N, 2° 38′ WKoordinaten: 43° 10′ N, 2° 38′ W
Höhe: 119 msnm
Fläche: 10,91 km²
Einwohner: 29.791 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 2.731 Einw./km²
Postleitzahl(en): 48200
Gemeindenummer (INE): 48027
Verwaltung
Bürgermeisterin: Ima Garrastatxu Urbaneja (EH Bildu)
Website: www.durango-udala.net
Lage der Gemeinde
Karte Gemeinde Durango 2022.png

Durango ist eine Gemeinde in der nordspanischen Provinz Vizcaya im Baskenland (Spanien).

Geographie

Durango liegt am linken Ufer des Flusses Ibaizabal und bedeckt eine Fläche von 10,79 km². Nach Süden entstand durch Gesteinsfaltung ein sehr zackiges und bizarres Gebirgsmassiv, die sog. Peñas del Duranguesado (Alluitz, Amboto, Mugarra). Innerhalb der Gemeindefläche von Durango stechen vor allem die beiden Berge Peña de Mugarra (960 Meter) und der Monte Neberondo (453 Meter) hervor, die ein kleines Kalksteinmassiv mit zahlreichen Karstformationen bilden. Der Fluss Ibaizabal durchquert die Gemeinde von Nord nach Süd und wird dabei vom Fluss Mañaria und vom Bachlauf Larrinagatxu gespeist.

Bevölkerung

Die Bevölkerung Durangos ist seit 1940 stetig gewachsen, was an der Ansiedlung zahlreicher Industrieunternehmen in der näheren Umgebung der Gemeinde lag. In den 1980er Jahren geriet diese Entwicklung jedoch als Folge einer ökonomischen Krise ins Stocken. Ein Großteil der Zuwanderer kamen aus ländlichen Gebieten der Umgebung, insbesondere aus den Küstengebieten der Provinz Vizcaya und aus anderen Regionen Spaniens. Dies erklärt auch die relativ junge Bevölkerungspyramide. Von den 26.131 Einwohnern der Gemeinde sind 12.798 Männer und 13.333 Frauen.

Wirtschaft

Die Wirtschaft Durangos basiert sehr stark auf dem Sekundärsektor und dieser ist vollständig von der Industrie bestimmt. Im Primärsektor (Landwirtschaft) existieren heute nur noch einige wenige Familienbetriebe, die meist für den Eigenbedarf oder die lokalen Märkte produzieren und in den ländlichen Gebieten der Gemeinde Durango angesiedelt sind. Im Bereich der Dienstleistungen gab es einen starken Zuwachs Ende der 1990er Jahre und Anfang des 21. Jahrhunderts.

Der Sekundärsektor ist der Hauptträger der wirtschaftlichen Entwicklung Durangos und beschäftigt mit Abstand die meisten Einwohner der Gemeinde; die Industrie ist somit wichtigste Wohlstandsquelle Durangos. Hierzu gehören sowohl die Metallindustrie (v. a. Werkzeugherstellung wie Ona Electroerosión und Eisenwaren wie Ferretera Vizcaína) sowie Gießereibetriebe. Ebenso gehören Kunststoff verarbeitende Betriebe (wie Odi-Bakar S.A.) zu den Industriebetrieben Durangos. Aufgrund der gering verfügbaren Flächen im eigentlichen Stadtgebiet verlagern sich immer mehr Betriebe in die Industriezonen vor der Stadt.

Im Dienstleistungssektor stechen die öffentlichen Bereiche wie Bildung und Weiterbildung, die Kreisverwaltung sowie der Gesundheitssektor hervor. Der Handel hat sich zwar in den letzten Jahren entwickelt; dennoch dominiert weiterhin die nur 30 km entfernte Provinzhauptstadt Bilbao. In der Gastronomie existieren einige sehr gute Restaurants. Die Nähe zu Bilbao hat ebenfalls zur Ansiedlung einiger Hotels beigetragen.

Verkehr

Durango liegt an der S-Bahnlinie des EuskoTren zwischen Bilbao und San Sebastian. Derzeit befindet sich in Durango ein älterer oberirdischer Bahnhof. Die Bahnstrecke mitten durch die Stadt hat zu einer urbanen Zersiedlung geführt.

EuskoTren plant derzeit den Bau eines neuen Hauptsitzes inkl. eines unterirdischen Bahnhofs in Durango / Vizcaya. In das "operación Durango" bezeichnete Bauvorhaben sollen insgesamt etwa 150–160 Mio. Euro investiert werden. Die internationale Ausschreibung für den Bau gewann die renommierte irakische Architektin Zaha Hadid.

Das sehr moderne Bauvorhaben soll aus 5 architektonischen Achsen bestehen. Die erste Achse wird aus einem siebenstöckigen Gebäude bestehen, in das die Zentrale von EuskoTren einziehen soll. Die zweite Achse soll in der Entwicklung einer unterirdischen Ebene mit Einkaufszentrum, Theater, Kinos, Bars, Diskothek und einem großen Auto-Parkbereich bestehen. Die dritte Achse wird durch den neuen unterirdischen Bahnhof dargestellt. Er soll 12 Meter unter der Erde liegen und eine Bahnsteiglänge von fast 90 Meter aufweisen. Die vierte Achse wird in einer oberirdischen, 60.000 m² hohen Parkanlage bestehen, die über der eigentlichen Station angelegt werden soll. Schließlich werden als fünfte Achse in der Umgebung des insgesamt dreieckigen Baugeländes Wohnungsgebäude errichtet.

Ferner existieren von und nach Durango Busverbindungen. Alle halbe Stunde fährt der BizkaiBus nach Bilbao. Es gibt zwei Routen: eine führt über die Autobahn A8 und dauert 30 Minuten, die andere nimmt die Landstraße über Amorebieta-Etxano und benötigt etwa 50 Minuten für die 35 km lange Strecke.

Sprache

In Durango spricht man den Dialekt der Provinz Vizcaya der Baskischen Sprache, das sog. (bizkaiera), wiederum mit typischen Eigenarten des jeweiligen Kreises Durango.

Geschichte

Kreuz von Kurutzeaga

Der Ort, der ursprünglich Tabira de Durango, später Villanueva de Durango und heutzutage Durango hieß, verfügte im Mittelalter über keine Carta Puebla (eine Art Vertrag mit einem Herrscher (z. B. König), in dem im Mittelalter den Bewohnern eines Dorfes bestimmte Privilegien und Freiheiten zuerkannt wurden) wie andere baskische Dörfer. Dennoch wird von Historikern das Gründungsdatum der Gemeinde auf Anfang des 13. Jahrhunderts festgelegt. Vermutlich wurden die Stadtrechte im Jahr 1372 erteilt. Tavira, oder Tabira auf baskisch, ist vermutlich der Name der ursprünglichen Kernansiedlung am heutigen Ort von Durango. Im Stadtwappen erscheint der Bezug auf "Tabira" als Andenken an den Ursprung der Gemeinde.

Eine der historisch bekanntesten Begebenheiten ist die sogenannte „Ketzerei von Durango“ (Herejía de Durango) in der Zeit von 1442 bis 1444, die durch den Franziskaner Alonso de Mella angestiftet wurde; er hatte u. a. die Gütergemeinschaft gelehrt. Mehr als 100 seiner Anhänger, die sogenannten Fratizelleni wurden wegen Häresie zum Tode verurteilt und öffentlich in der Kurutzeaga verbrannt. Zur Erinnerung an dieses Ereignis wurde auf dieser Straße ein Kreuz mit gleichem Namen errichtet.

Während des Spanischen Bürgerkrieges (1936–1939) war Durango zweimal Luftangriffen ausgesetzt. Der erste und kleinere erfolgte am 25. September 1936 durch Kampfflugzeuge der nationalistischen Rebellen General Francos und forderte 12 Tote. Der zweite, schwere Luftangriff erfolgte am 31. März 1937. Er wurde von deutschen Offizieren der Legion Condor geplant und von Geschwadern der italienischen Aviazione Legionaria ausgeführt, wobei nach neueren Untersuchungen offiziell 336 Menschen getötet wurden.

Kultur

Auf kulturellem Gebiet ist die Errichtung des Kulturzentrums San Agustín Kultur Gunea von Bedeutung, das im Jahr 1998 eingeweiht wurde. Hier finden seitdem Theater-, Tanz- und Musikvorstellungen statt. Außerdem gibt es die Musikhochschule Escuela de Música Bartolomé Ertzilla, mit hunderten von Studenten aus der näheren Umgebung.

Das Museo de Arte e Historia de Durango in der Nähe des Kultur Gunea wurde 1984 gegründet und befindet sich im Palacio Etxezarreta, einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Das Museum besitzt wichtige historische Dokumente über die Geschichte Durangos. In ihm finden auch regelmäßig Kunstausstellungen (Malerei, Bildhauerei, Fotografie) statt.

Söhne und Töchter der Stadt

Sehenswürdigkeiten

  • Altstadt: Mittelalterliche Struktur mit drei Längsstraßen und einer Querstraße. Dort befinden sich die Kirchen Santa Maria und Santa Ana.
  • Torre de Lariz, hier übernachtete im Jahr 1483 Königin Isabella I. von Kastilien (Isabel la Católica), als sie die Sonderrechte für die Provinz Vizcaya schwor.
  • Arco de Santa Ana, das einzige Überbleibsel der antiken Stadtmauer. Er wurde 1566 errichtet und 1744 im Barockstil restauriert.
  • Ídolo de Mikeldi, ein vierbeiniges Tier aus vorrömischer Zeit. Über seine Bedeutung ist man sich im Unklaren. Das Original befindet sich im Museo Arqueológico de Bilbao. Die Skulptur wurde 1864 in Durango entdeckt. Eine Replik steht heute im Parque de Ezkurdi.
  • Palacio de los Zabala, Die Residenz von Bruno Mauricio de Zabala, Gründer von Montevideo.
  • Palacio de Etxezarreta, beinhaltet heute das Museo de Arte e Historia de Durango.
  • Santa María de Uríbarri, die Basilika Unserer Lieben Frau von Uribarri wurde angrenzend an den Torre de Arandoño errichtet, den sie als Glockenturm nutzte. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde hauptsächlich im gotischen Stil mit aufgesetzten Renaissance-Elementen erbaut. Ihr immenses Portal mit Holzüberbau ist das größte seiner Art im Baskenland und dient unter anderem als Teil des Marktes.
  • Parroquia de Santa Ana, wurde im 15. Jahrhundert erbaut, im Jahr 1720 und danach wurde sie mehrmals grundlegend umgebaut.
  • Iglesia de San Pedro de Tabira, die ersten Ansiedlungen von Durango bildeten sich um die Einsiedelei de San Pedro de Tabira. Im 16. Jahrhundert wurde das Gebäude neu errichtet.
  • Das spätgotische Kreuz von Kurutziaga stellt den Baum des Kreuzes dar und erinnert an die „Ketzerei von Durango“ im 15. Jahrhundert.

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Durango (Spanien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien