Edgar Oehler

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Edgar Oehler

Edgar Oehler (* 2. März 1942 in Balgach[1]; heimatberechtigt ebenda[2]) ist ein Schweizer Unternehmer und Politiker (CVP).

Leben

Der neu gewählte Nationalrat (1971)

Oehler besuchte von 1949 bis 1955 die Primarschule in Balgach 1956 die Sekundarschule in Widnau, bevor er von 1956 bis 1962 die Kantonsschule in St. Gallen besuchte und diese 1962 mit der Matura abschloss. Nach der Matura verdiente er den Militärdienst als Infanterist bis zum Leutnant ab.

Von 1963 bis 1967 studierte er an der Hochschule St. Gallen Staatswissenschaften, Richtung öffentliches Recht, im konsular-diplomatischen Lehrgang. Danach studierte er unter anderem an der Universität Zürich und Christian University Tokyo und doktorierte 1975.

Schon neben dem Studium betrieb er sein eigenes Gipsergeschäft in Balgach und war bei der Tageszeitung Die Ostschweiz sowie den angeschlossenen Kopfblättern Journalist, später Chefredaktor.

Diese Tätigkeiten stellte er 1985 nach dem Eintritt bei der Firma Arbonia-Forster-Gruppe (AFG), bei der er von 1985 bis 1990 Generaldirektor war, ein. Am 11. September 2003 übernahm er die Aktienmehrheit der AFG Arbonia-Forster-Holding AG und Tochterfirmen und war vom 13. Oktober 2003 bis zum 29. April 2011 Präsident des Verwaltungsrates und Vorsitzender der Geschäftsleitung der AFG mit Sitz in Arbon, Kanton Thurgau. Er blieb bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden im Jahr 2014 einfaches Mitglied im Verwaltungsrat.[3][4] Er war bis November 2014 Hauptaktionär des Unternehmens.[5]

Oehler wohnt in Balgach und hat vier Kinder, welche durch Vermittlung von Alice Honegger aus Sri Lanka adoptiert wurden.[6] Er ist mit der Malerin Marianne Oehler verheiratet.[7]

Sein Vermögen wurde 2020 vom Wirtschaftsmagazin Bilanz auf 275 Millionen Franken geschätzt.[8]

Politik

Oehler war von 1971 bis 1995 Nationalrat und während dieser Zeit Mitglied des Fraktionsvorstandes der CVP-Fraktion in der Bundesversammlung. Der CVP-Politiker war Mitglied verschiedener parlamentarischer Kommissionen mit Schwergewicht Wirtschafts-, Finanz-, Aussen- und Staatspolitik. Von 1991 bis 2004 war er Präsident des Verbandes Schweizerischer Zigarettenindustrie und dadurch Lobbyist der Tabakbranche.

Publikationen

als Herausgeber:

  • Johann Jakob Stephan (1868–1930) und Anna Maria Karolina (1867–1938) Oehler-Zünd von Balgach und ihre acht Kinder. Verlag Dr. Felix Wüst, Küsnacht 2018, ISBN 978-3-033-06022-7.[9]
  • Stammtafeln Öler, Oeler, Öhler und Oehler von Balgach SG. Verlag Dr. Felix Wüst, Küsnacht 2018, ISBN 978-3-033-06203-0.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rheintaler Unternehmer 2005. In: Unser Rheintal 2006 vom 20. Februar 2006.
  2. Otto Oesch-Maggion: Geschlechterbuch der Hofgemeinde Balgach. Staatsarchiv St. Gallen, abgerufen am 9. Mai 2022.
  3. Beat Gygi: Michael Pieper wird der neue starke Mann der AFG. Neue Zürcher Zeitung, 2. Dezember 2014, abgerufen am 11. Mai 2016.
  4. Edgar Oehler's Lohn kein Thema an der GV. In: srf.ch vom 25. April 2014
  5. AFG schliesst strategische Neuausrichtung ab. Medienmitteilung von AFG vom 2. Dezember 2014, abgerufen am 1. März 2017.
  6. «Babyfarmen» für Schweizer – die Behörden schauten weg Artikel im Tages-Anzeiger, abgerufen am 14. Dezember 2020.
  7. https://www.galerie-zur-alten-post.ch
  8. Edgar Oehler In: Bilanz, Stand 2020, abgerufen am 12. Mai 2022.
  9. a b Rolf App: BALGACH: Arme Oehler, reiche Oehler – eine fesselnde Familiengeschichte. In: St. Galler Tagblatt vom 19. April 2018.