Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (hebräischer Originaltitel: סיפור על אהבה וחושך) ist ein Roman des israelischen Autors Amos Oz, der im autobiographischen Stil gehalten ist.
Beschreibung
Der Roman erschien 2002 in hebräischer Sprache, 2004 im Suhrkamp Verlag als deutsche Ausgabe und wurde seitdem in über 15 Sprachen übersetzt. Die Geschichte behandelt die Kindheit von Amos Klausner im Jerusalem der Mandatszeit und während der Gründungsphase des Staates Israel, seine Zeit im Kibbuz Chulda und die Familiengeschichte seiner Vorfahren im Vorkriegseuropa. Die Wege seiner Eltern und seine eigenen kreuzen die israelischer Größen, wie Samuel Agnon, Saul Tschernichowski, David Ben Gurion oder die der Poetin Zelda und seines Großonkels Joseph Klausner.
Einschätzungen
Elias Khoury, ein palästinensischer Anwalt aus Jerusalem, dessen Sohn George im Jahr 2004 Opfer eines Anschlags von Palästinensern wurde, die ihn irrtümlicherweise für einen Juden hielten, hat die Kosten für die arabische Übersetzung des Buches übernommen.[1]
Der Geisteswissenschaftler Elhanan Yakira bezeichnete Eine Geschichte von Liebe und Finsternis als „zweifellos eines der zionistischsten Bücher die je geschrieben wurden“,[2] was er als Lob versteht.
Laut Derek Jonathan Penslar zeichnen Eine Geschichte von Liebe und Finsternis, ebenso wie Tom Segevs Sachbuch One Palestine, Complete, ein nostalgisches[3] Bild der britischen Mandatszeit.
Verfilmung
Die Verfilmung des Romans wurde 2015 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt. Der Film ist das Regiedebüt von Natalie Portman, die auch die Hauptrolle spielt.[4]
Ausgaben
- Amos Oz: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-518-41616-2 (hebräisch: ssipur al ahava wechoschech. Übersetzt von Ruth Achlama).
- Amos Oz: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis. Roman. 1. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-45788-8 (hebräisch: ssipur al ahava wechoschech. Übersetzt von Ruth Achlama, Taschenbuch).
- Amos Oz: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis. Roman. 9. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-518-45968-3 (hebräisch: ssipur al ahava wechoschech. Übersetzt von Ruth Achlama, Taschenbuch).
Rezensionen
- Felicitas von Lovenberg: Der Mann, der ein Buch werden wollte. In: FAZ vom 25. März 2008.
Einzelnachweise
- ↑ Ethan Bronner: Palestinian Sees Lesson Translating an Israeli's Work. In: The New York Times/Middle East vom 6. März 2010, abgerufen am 31. Dezember 2018.
- ↑ Elhanan Yakira: Le Sionisme comme anti-antisionisme. Sionismes/Antisionismes – Un panorama complet pour mettre fin à la confusion. In: Yves Charles Zarka (Hrsg.): Cités: Philosophie, Politique, Histoire. Nr. 47–48. Presses Universitaires de France, Paris 2011, ISBN 978-2-13-058705-7, S. 61.
- ↑ Derek Jonathan Penslar: Israel in History – The Jewish State in Comparative Perspective. Routledge (Taylor & Francis Group), London and New York 2007, ISBN 978-0-415-40036-7, S. 30.
- ↑ Tobias Kniebe: Das Politische ist immer da. In: Süddeutsche Zeitung vom 19. Mai 2015, abgerufen am 31. Dezember 2018.
Weblinks
- Sammlung von Rezensionen des Buches bei perlentaucher.de