Engelbert Sonneborn

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Engelbert Sonneborn (* 9. Februar 1938)[1] ist ein deutscher pensionierter Berufsberater.[2] Bekannt wurde der Stammwähler der CDU[3] als gemeinsamer Kandidat der Piratenpartei und der PARTEI zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2017.[4]

Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten

Engelbert Sonneborns Kandidatur wurde am 5. Februar 2017 durch seinen Sohn Martin Sonneborn, der auf Vorschlag der Piratenfraktion im Nordrhein-Westfälischen Landtag der 16. Bundesversammlung angehörte, in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung angekündigt.[5] Man habe ihn ausgewählt, da ihr Wunschkandidat Murat Kurnaz die Kriterien zur Bundespräsidentenwahl als türkischer Staatsbürger, und dazu noch nicht 40 Jahre alt, nicht erfülle.[6] Außerdem sei diese Überlegung gereift, als der US-Präsident Donald Trump seinen Schwiegersohn Jared Kushner zu einem Berater ernannt habe.[7] Ein weiterer von der PARTEI angefragter Kandidat, die Hamburger Rotlichtgröße Kalle Schwensen, habe abgelehnt.[6]

Sonneborn wurde am 9. Februar 2017 im Rahmen einer Pressekonferenz im Berliner Ensemble in Berlin vorgestellt. Während der Pressekonferenz beantworteten Politiker der Piraten und Martin Sonneborn alle Fragen, während Engelbert Sonneborn wie zu Beginn angekündigt schwieg.[6][8] Dabei blieb es auch im weiteren Verlauf bis zur Wahl, da er erst sprechen werde, sobald er bei Amtsübernahme dafür bezahlt würde. In einem Interview einige Monate nach der Wahl erklärte Martin Sonneborn, sein Vater hätte bereits einen kleinen Text über soziale Gerechtigkeit und Missstände vorbereitet, sie seien aber zu dem Schluss gekommen, dass sich Schweigen besser von den anderen Kandidaten abhebe als mit einer typischen Politikerrede unter vielen.[7]

Die politische Agenda setze auf den Begriff „Freizeit“.[9][3][8] Zudem kommentierte Martin Sonneborn die Eignung seines Vaters für das Amt mit einer Anspielung auf den Kandidaten der Großen Koalition Frank-Walter Steinmeier und seine Rolle in Bezug zu Murat Kurnaz:[5]

„Wir haben Reden von Joachim Gauck abgetippt und das Wort Freiheit durch das Wort Freizeit ersetzt. … Freizeit ist immer die Freizeit des Andersdenkenden. […] Er verfügt über einen dunklen Anzug, er ist ein Mann von Manieren und großer Höflichkeit und er hat niemanden vier Jahre in Guantanamo sitzen lassen.“

Martin Sonneborn[6][1]

Bei der Wahl am 12. Februar 2017 verlangte die Piratenpartei von ihren elf Delegierten keine Fraktionsdisziplin.[6] Obwohl sein Sohn lediglich mit drei Stimmen gerechnet hatte und seines Wissens mehrere Piraten-Vertreter einen anderen Kandidaten wählten,[7] erhielt Engelbert Sonneborn zehn Stimmen, darunter also mehrere von anderen Parteien, und belegte hinter dem gewählten Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und den anderen drei Kandidaten den letzten Platz.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Sofia Faltenbacher: Auf ein Bier mit Martin Sonneborns Vater. In: Vice. 10. Februar 2017, abgerufen am 11. Februar 2017.
  2. „Martin Sonneborn bei Zimmer Frei über seinen Vater, 2009“. Abgerufen am 11. Februar 2017.
  3. a b Tobias Wenzel: „Familienwerte wie bei Trump“. In: Deutschlandradio Kultur. 9. Februar 2017, abgerufen am 11. Februar 2017.
  4. Nina Barth, Biggi Hoffmann: Satiriker und Piratenpartei machen ernst: Papa Sonneborn als Bundespräsident? In: SWR Aktuell. 2017 (swr.de [abgerufen am 9. Februar 2017]).
  5. a b Martin Sonneborn: Mein Vater könnte das. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 2017, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 9. Februar 2017]).
  6. a b c d e Tilo Jung: Sonneborn soll Bundespräsident werden. Komplette Pressekonferenz von Die PARTEI & Piratenpartei. In: Jung & Naiv – Politik für Desinteressierte. 9. Februar 2017, abgerufen am 23. Februar 2017.
  7. a b c „Mehr als Steinmeier täte er schon.“ FAZ.net, 27. Oktober 2017, abgerufen am 28. Oktober 2017
  8. a b Martin Sonneborn will Vater Engelbert als Bundespräsidenten. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 9. Februar 2017, abgerufen am 9. Februar 2017.
  9. Sophie Krause: Martin Sonneborn stellt seinen Vater als Kandidaten auf. In: Spiegel Online. 9. Februar 2017, abgerufen am 11. Februar 2017.
  10. Bundespräsidentenwahl 2017: Die Ergebnisse im Detail. In: Spiegel Online. 12. Februar 2017, abgerufen am 12. Februar 2017.