Engelmeß
Engelmeß Gemeinde Mistelgau Koordinaten: 49° 55′ 31″ N, 11° 26′ 44″ O
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Höhe: | 414–424 m ü. NHN |
Einwohner: | 34 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95490 |
Vorwahl: | 09279 |
Engelmeß ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Mistelgau im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.
Geografie
Das Dorf bildet mit dem südlich gelegenen Seitenbach eine geschlossene Siedlung. Der Seitenbach, ein rechter Zufluss der Truppach, ist die Grenze zwischen den beiden Ortschaften. Der Feilbrunnenbach mündet im Ort als rechter Zufluss in den Seitenbach. In einigen geographischen Karten wird der Seitenbach als linker Zufluss des Feilbrunnenbaches bezeichnet. Unmittelbar nördlich des Ortes verläuft die Staatsstraße 2186, die nach Obernsees (4,3 km südwestlich) bzw. nach Tröbersdorf (1,4 km westlich) führt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Seitenbach (0,3 km südlich).[2]
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde der Ort 1657 in einem Pfarrbuch, 1692 als „Engelmesse“. Der Ort mit seinen 51⁄2 Tagwerk Land könnte eine Stiftung gewesen sein, deren Ertrag zur Abhaltung einer Engelsmesse verwendet wurde, eine stille Messe ohne Anwesenheit von Gottesdienstbesuchern.[3] Allerdings ist nicht bekannt, in welcher Kirche diese Messen zelebriert wurden. Denkbar ist auch, dass der Ortsname durch Verschleifung und Angleichung an bekannte Begriffe entstanden ist.[4]
Engelmeß gehörte zur Realgemeinde Seitenbach. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Engelmeß aus vier Anwesen (1 Tropfsölde, 1 Tropfhaus, 2 Häuser). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Grundherr der Anwesen war das Hofkastenamt Bayreuth.[5]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt Engelmeß dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Mistelgau und der gleichzeitig gebildeten Ruralgemeinde Seitenbach zugewiesen.[6] Am 1. Januar 1972 wurde Engelmeß im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Mistelgau eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 16 | 17 | 29 | 24 | 33 | 38 | 44 | 47 | 42 | 40 | 34 |
Häuser[7] | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 8 | 10 | ||||
Quelle | [8] | [6] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [1] |
Religion
Engelmeß ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Bartholomäus (Mistelgau) gepfarrt.[5][15]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Engelmeß. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 20 (Digitalisat).
- Christian Schimpf: Kennst Du Busbach, kennst Du die Welt. 2. Auflage. Berlin 2015, S. 268.
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
- Engelmeß in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
- Engelmeß in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Engelmeß im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 296 (Digitalisat).
- ↑ Engelmeß im BayernAtlas. Entfernungsangaben entsprechen der Luftlinie.
- ↑ C. Schimpf: Busbach, S. 268.
- ↑ So z. B. bei Vorlahm, Lochau (Eckersdorf), Windhof (Eckersdorf).
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 353.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 483.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 24 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 847, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1019, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 965 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1010 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1033 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 895 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 658 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 150 (Digitalisat).